"Rabig" erziehen mit älteren Kindern

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  • Args, ich war gestern auch wieder so motzig... momentan ist mein Mann doch etwas mehr unterwegs, und da hatten wir wieder die Situation, ich komme (hungrig) nach Hause und in der Küche lümmeln drei hungrige Jungs rum und pflegen nicht den freundlichsten Umgang. Die haben sich dann zwar schon mit Müsli über das schlimmste hinweggeholfen, aber darüber kann man ja auch streiten... und ich bin dann echt überfordert so schnell allen gerecht zu werden, bzw. weiß ich ja, dass ich dann erst mal selber ankommen/runterkommen und essen muss. gruselig. Das liegt hier bis auf den 16jährigen aber auch wirklich in der Familie, dass wir hungrig nicht zu ertragen sind.

    Wir sind auch allesamt Stullen-wieder-nach-Hause-Schlepper, wenn wir es denn mal hinbekommen was mitzunehmen. Gefahr erkannt aber noch nicht gebannt #rolleyes


    Was gerade besser läuft, da hatte ich nämlich auch schon Phasen bei den beiden Älteren, in denen ich Sorge hatte, das läuft nun gar nicht mehr: das so genannte „im Gespräch bleiben“ irgendwann schrauben Jungs ja ihren Gesprächbedarf enorm runter, und der Versuch in Kontakt zu kommen hat es manchmal nur noch schlimmer gemacht. Da war der Herr Papa auch nicht so die Hilfe, der hat da großes Verständnis für (redet ja auch nicht immer so gerne)

    Aber, es besteht nun doch wieder Hoffnung, durch gemeinsame Interessen bei Filmen und Serien, durch gemeinsames spielen, was mir nun auch Spaß macht. Doppelkopf gefällt mir wirklich besser als „Lotti Karotti“ oder „Wer war es.“


    Und das weiter oben angesprochene „mit Humor geht es manchmal besser“ unterschreibe ich, und ja, hier ist es auch schon mal nach hinten los gegangen. Über sich selber lachen können muss man dann allerdings auch vorleben.

    Aus dem tieferen Sinn des Labenz:


    Eisenzicken, die (Pl.)

    Die hartgekochten, widerwärtigen Stücke, die man vom Geschirr kratzen muss, nachdem man es aus der Spülmaschine gezogen hat.

  • Wenn das Pupertier sein Chaos im Haus verteilt, mache ich ein Foto und schicke es ihr mit "#rolleyes!!!"

    Dann dauert es meist nicht lange und sie kommt und räumt weg.

    Das ist eine gute Idee!!


    Die werde ich morgen gleich klauen - heute geht es nicht mehr, da die App "Google Family" Ihr Smartphone leider, leider #cool schon in den Schlafmodus versetzt hat bis morgen Früh um neun #cool... (wie ich es seit dem Einsatz dieser App liebe, abends nicht mehr um die Abgabe des Handys diskutieren zu müssen #super#applaus...).!


    Mit meiner Kleinen habe ich auch immer viel geschimpft, und tue es noch - aus Überforderung, aufgrund ihres Verhaltens (sie ist von Anfang an schon ein "starker Charakter" gewesen - um es mal so zu sagen), aber da sind wir auf einem guten Weg, denn mit ihren erst gut neun Jahren kann man sich trotzdem oft sehr gut mit ihr unterhalten und sie kann ihre eigenen Anteile an irgendwelchen Schieflagen sehr gut benennen, aber eben auch die meinen/unseren :). Da bin ich manchmal wirklich platt. Und muss viel darüber nachdenken und mir innerlich Besserung geloben.


    Da gilt es, das Zeitfenster bis zum Beginn der Pubertät gut für die "Beziehungsarbeit" zu nutzen, denke ich.


    Mir geht es wie so vielen von euch und mir tut es so gut zu lesen, dass man damit nicht allein ist.


    #danke dafür!

  • Ich will nicht die Mecker-Mama sein

    #knuddelich auch nicht...aber immer wieder bin ich es. Ich verstehe Dich also vollkommen.

    Ich fühle mich wohl in Eurem Club, ich muss da gerade beim Sohn echt einen anderen Weg finden.


    Ich hasse diese Meckern meinerseits auch.

    Mir hilft: " Ihr müsst bis xy Uhr das xy erledigt haben, dann erst machen wir XYZ (was die Kinder wollen wie zum Fussball, mit Freunden treffen o.ä.)

    Dadurch können Sie in gewissen Rahmen bestimmen wann oder wie Sie es machen.

    Ja, das praktizieren wir hier auch gerade und oftmals klappt es. Ich muss mich selbst aber auch "umerziehen", dass ich das intensiver wahrnehme und wertschätze, als die Male, bei denen es nicht klappt.


    Mir geht es wie so vielen von euch und mir tut es so gut zu lesen, dass man damit nicht allein ist.


    #danke dafür!

    Aber sowas von #ja.

    Manche Vorschläge würden hier nicht greifen, da gerade der Junior mittlerweile viel zu autark ist, um das umsetzen zu können und so bin ich auf der Suche nach anderen Handlungsmöglichkeiten. Ein herzliches Danke für Eure Ideen dazu.


    Bei der Juniortte sieht das irgendwie anders aus, mit der hab ich immer Kontakt. mal mehr, mal weniger, aber wir verlieren uns nie. Beim Junior hab ich manchmal echt mütterliche Verlustängste.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Situation, ich komme (hungrig) nach Hause und in der Küche lümmeln drei hungrige Jungs rum und pflegen nicht den freundlichsten Umgang.

    und ich bin dann echt überfordert so schnell allen gerecht zu werden, bzw. weiß ich ja, dass ich dann erst mal selber ankommen/runterkommen und essen muss. gruselig.

    Und ich glaube, genau da liegt die Ursache.

    Als die Kinder klein(er) waren, war die Mutter für ALLES zuständig. Haushalt, Einkaufen, Kochen, Aufräumen. Einfach alles.

    Jetzt sitzen da Pupertiere und wir Mütter haben weiterhin das Gefühl für alles zuständig zu sein und allen gerecht zu werden. Das fühlt sich aber schwammig ungerecht an und das ist es auch. #ja

    Wir haben sie erzogen und ihnen Ordnung, Aufräumen und Kochen beigebracht und trotzdem fällt es uns irgendwie schwer, das ihnen Gelernte jetzt für uns (beziehungsweise für die Gemeinschaft) zu nutzen.


    Arlo

    In dieser Heimkommsituation bin ich auch sehr bizzelig, wenn ich Hunger habe.

    Ich sage dann zu den Kindern 'Wir haben alle Hunger und dann muss noch x und y und z gemacht werden. Mache ich alles alleine, dauert es lange, ehe es was zu essen gibt. Also, wer macht was, damit wir alle schnell essen können?' Das versteht auch der 5jährige schon und dann helfen alle mit. :)

    Ich war viele Jahre Schichtleiter und kann gut delegieren. Das macht es mir einfach. Aber trotzdem tappe ich manchmal noch in die "Mama ist für alles zuständig" - Falle. Das macht nix. Morgen ist ein neuer Tag #ja

  • Und ich glaube, genau da liegt die Ursache.

    Als die Kinder klein(er) waren, war die Mutter für ALLES zuständig. Haushalt, Einkaufen, Kochen, Aufräumen. Einfach alles.

    Jetzt sitzen da Pupertiere und wir Mütter haben weiterhin das Gefühl für alles zuständig zu sein und allen gerecht zu werden. Das fühlt sich aber schwammig ungerecht an und das ist es auch. #ja

    Wir haben sie erzogen und ihnen Ordnung, Aufräumen und Kochen beigebracht und trotzdem fällt es uns irgendwie schwer, das ihnen Gelernte jetzt für uns (beziehungsweise für die Gemeinschaft) zu nutzen.

    Das trifft den Nagel genau auf den Kopf!

    Ich hadere gerade massiv damit, nur noch als motzende, nörgelnde "Putze" wahrgenommen zu werden.

    Von klein an war es mein Ziel, meine Kinder zu selbständigen Persönlichkeiten heranreifen zu lassen. Es war für mich eine Selbstverständlichkeit für vieles zuständig zu sein und nach und nach habe ich ihnen Aufgaben und Verantwortung übergeben, die sie heute auch überall, ausser zuhause, gut wahrnehmen können. Warum es oft ausgerechnet hier zuhause nicht klappt, habe ich noch nicht ganz herausgefunden.

  • neela

    Verständlich.

    Für die Kinder war es ja auch jahrelang normal, dass Du alles machst. Für sie ist es auch eine Umstellung, jetzt alt genug zu sein, sich einzubringen. Und natürlich ist das doof und man weigert sich.

    So Phasen kommen hier regelmäßig. Ich weigere mich dann eben auch bestimmte Aufgaben zu übernehmen. Zb Kochen: So gibt's halt mal ne ganze Woche abends nur Brot mit was drauf. #weissnicht

    Dann kommen wir meist ins Gespräch, weil sie das ja auch doof findet und finden eine Lösung. :)

    Wir haben jetzt eine Beziehung. Ich erziehe nicht mehr. Ich lebe vor und erkläre mein Verhalten.

  • Wir haben jetzt eine Beziehung. Ich erziehe nicht mehr. Ich lebe vor und erkläre mein Verhalten.

    das hast du schön beschrieben.

    Im Grunde sehe ich es so wie du es schreibst, im Alltag zehrt es trotzdem doch immer öfters an meinen Nerven.

    Bei uns sind es vor allem die Sauberkeit/Ordnung die mich in letzter Zeit "unrabig" werden lassen. Es ist schwierig eine gemeinsame Basis zu finden, mit der sich alle wohl fühlen. Ich vergleiche uns immer mehr mit einer WG - dort müssen auch gewisse Grundregeln eingehalten werden zum Wohle aller Beteiligten.

  • Ich lerne gerade noch die Forumsfunktionen kennen, und mir war dieser Thread schon wieder nach unten weggerutscht, und nun sehe ich, dass campari und neela mir ihr einen Anstoß dagelassen habt.

    Tatsächlich ist es so, dass mein Mann es viel besser nur betrachten kann, wenn die Jungs hier in ihrem Hunger, Ungeduld, was auch immer sich gegenseitig piesacken, nerven und laut sind. Ich will das immer ganz schnell abstellen, und daher kommt mein Bedürfnis des gerecht werdens.

    Es ist eine Mischung aus Harmoniesucht und Kontrollzwang. Und je genervter/geschaffter ich bin, um so größer ist das Bedürfnis.

    Vielleicht sollte ich es wirklich mehr laufen lassen, umgebracht haben sie sich ja bis heute noch nicht, auch wenn es sich manchmal so anhört.#angst


    Ich weiß aber auch noch von mir selber, dass ich immer besonders laut geschrieben habe, wenn mein Bruder mich geärgert hat, damit meine Mama reagiert.

    Aus dem tieferen Sinn des Labenz:


    Eisenzicken, die (Pl.)

    Die hartgekochten, widerwärtigen Stücke, die man vom Geschirr kratzen muss, nachdem man es aus der Spülmaschine gezogen hat.