Mmh, ich muss sagen, ich finde den Kindesunterhalt auch nicht so wenig. Immerhin gibt es einen Selbstbehalt für den Mann und der Rest wird unter den Kindern aufgeteilt. Wenn also der Mann 'auf dem Buckel der Frau' Karriere gemacht hat, dann kommt sein entsprechend hohes Einkommen auch zu großen Teilen den Kindern zu Gute. Außerdem wird in der Zugewinngemeinschaft das gesamte in der Ehe erworbene Eigentum durch zwei geteilt und von seiner Rente muss der Mann auch noch etwas abgeben. Das finde ich alles richtig so.
Ehefrauen- bzw. Betreuungsunterhalt für die Frau macht in der Form nur in Gegenden Sinn, wo die Frauen wirklich keine berufliche Perspektive mehr haben, weil sie ein Jahrzehnt aus dem Job waren. Ich fände einen solchen Unterhalt für die Frau aber paradox, es ist schließlich der Ex-Mann und nicht Papi. Aber als ehemaliges 'Schlüsselkind' könnte ich mir auch nicht vorstellen, jahrelang daheim zu bleiben. (Was für ein fürchterliches Wort, ich hatte eine wirklich schöne Kindheit trotz Vollzeit arbeitender Eltern.) Überhaupt ist mir das 50er-Jahre-Konzept des 'treusorgenden Familienvaters' sehr fremd. Diese getrennten Lebenswirklichkeiten schaffen meiner Meinung nach eine Ungleichheit zwischen den Partnern, die auf Dauer oft Gift für die Beziehung ist. Erst scheint es eine sinnvolle und logische Arbeitsteilung zu sein und Jahre später endet es sehr schmerzhaft. Bitte fühlt euch von dieser Meinung nicht angegriffen, das ist meine persönliche Beobachtung.