Windpocken - Gewissensfrage...

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  • Und die Nachimpfung sorgt wenn ueberhaupt nur dafuer, dass die Symptome milder verlaufen .. ansteckend ist das Kind dennoch.

    Möglicherweise ist die Datenlage dazu nicht eindeutig. Ich habe jedenfalls auch gegenteilige Aussagen gefunden (Hervorhebungen in fett durch mich):

    "Postexpositionelle Prophylaxe durch passive Immunisierung mit Varicella-Zoster-Immunglobulin (VZIG): Eine postexpositionelle Varizellenprophylaxe mittels VZIG wird innerhalb von 96 Stunden nach Exposition (Aufenthalt eine Stunde oder länger mit infektiöser Person in einem Raum oder face-to-face-Kontakt oder Haushaltskontakt) für Personen mit erhöhtem Risiko für Varizellenkomplikationen empfohlen. Sie kann den Ausbruch einer Erkrankung verhindern oder deutlich abschwächen."
    Quelle: http://www.rki.de/DE/Content/Inf…Varizellen.html

    "Postexpositionsprophylaxe mit Varivax – Der Varizellen-Impfstoff Varivax® von Sanofi Pasteur MSD hat die Zulassung zur postexpositionellen Prophylaxe erhalten. Durch die Impfung innerhalb von drei Tagen nach Exposition mit dem Varizella-Zoster-Virus wird die Erkrankung zu 90 Prozent verhindert. Eine Impfung bis zu fünf Tagen nach Virenkontakt mildert in 100 Prozent der Fälle den Krankheitsverlauf."
    Quelle: http://mobile.aerzteblatt.de/print/48905.htm

    "Nach einer Ansteckung mit Windpocken kann eine vorbeugende Behandlung (Postexpositionsprophylaxe) mit einem Antikörper-Präparat, das einen besonders hohen Anteil an spezifischen Antikörpern gegen Varizella-Zoster-Virus enthält (sogenanntes Varizellen-Zoster-Immunglobulin),den Ausbruch der Erkrankung verhindern, wenn es innerhalb der ersten 96 Stunden verabreicht wird. Dies wird für Schwangere ohne Impfung und ohne Windpocken in der Vorgeschichte, abwehrgeschwächte Patienten mit fehlender oder unbekannter Varizellenimmunität und Neugeborene, deren Mütter fünf Tage vor bis zwei Tage nach Entbindung an Windpocken erkranken, empfohlen."
    Quelle: http://www.europeonline-magazine.eu/wikisearch.php?title=Windpocken


    Oder ich habe da die Kinderärztin gründlich missverstanden und es gibt da einen Unterschied zwischen "ansteckend sein" und "Krankheitsausbruch". Werde nächste Woche nochmal genau nachfragen.

    LG,
    Anne

    Edit: Danke, Ebura. So sehe ich das auch (Risiko des Lebens und genaues Bobachten, ob erste Krankheitszeichen auftreten).

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    2 Mal editiert, zuletzt von Annie (14. Dezember 2012 um 20:22)

  • Du hast recht .. da hab ich mich zu schwammig ausgedrueckt.

    Das war in erster Linie meine Reaktion auf diese Aussage (die mir etwas negativ aufgestossen ist)


    Und doch ich kann zu 70-100% ausschließen, dass andere sich anstecken können. Rein von uns her (die Große ist dann durch, beim Kleinen ist es extrem unwahrscheinlich). Wenn andere Mitreisende geimpft sind oder schon immun, dann ist das Risiko noch geringer.

    Wie willst du das denn ausschliessen? Mal abgesehen davon, dass eine 30% Wahrscheinlichkeit dafuer, dass er ansteckend ist, verdammt hoch waere.
    Das Nachimpfen kann innerhalb von 3 Tagen nach Infektion dafuer sorgen, dass die Krankheit bei ihm nicht ausbricht. Eben weil die Inkubationszeit so lang ist und das Immunsystem dann noch rechtzeitig darauf trainiert wird.
    Das gilt aber laut allen Quellen nur innerhalb von 3 Tagen nach Infektion.
    Und das wiederspricht sich ganz gewaltig mit dem hier:



    Die Große hat heute den 2. Tag WiPo. Gestern fing es an und es ging so schnell, dass die KiÄ heute morgen meinte, sie würde "schon ein paar Tage damit rumlaufen". Was nicht so ist. Will damit sagen, dass sie die WiPo im Schnelldurchgang durchmacht.

    Ich weiss nicht, was die KiAe zu dieser Annahme treibt, noch was dich davon ueberzeugt, dass sie damit unrecht hat. Ist ja auch egal. Solltest du recht haben, liegt ihr mit der Nachimpfung bestenfalls ganz knapp noch innerhalb der 3 Tage (2 Tage Ausschlag plus mind. 1-2 Tage vorher Ansteckungsgefahr). Falls nicht, dann eher nur innerhalb der 5 Tage .. oder sogar ausserhalb des Zeitrahmens. Und bei Flug in 9 Tagen und ner Inkubationszeit von 14-21 Tagen kann es also durchaus sein, dass er mitten im Urlaub die Windpocken in vollem Ausmass durchmacht. Auschliessen kannst du das nicht.

    Wie auch immer ... fuer mich klingt es so, als ob du dieses Nachimpfen als Absolution fuer eure Reise ansiehst. Es ist gut, dass ihr das gemacht habt, weil es die Gefahr fuer euren Sohn und andere vermutlich reduziert. Aber sollte er die Windpocken durchmachen .. egal wie milde .. dann ist er ansteckend und gehoert in Quarantaene. Zur Not eben im Urlaub.

    Sorry .. baby wacht auf .. kann jetzt nicht nochmal korrektur lesen.

  • Es ist gut, dass ihr das gemacht habt, weil es die Gefahr fuer euren Sohn und andere vermutlich reduziert.

    Yep, genauso sehe ich das. Und genau deswegen habe ich das auch so gemacht.

    Aber sollte er die Windpocken durchmachen .. egal wie milde .. dann ist er ansteckend und gehoert in Quarantaene. Zur Not eben im Urlaub.

    Ja, WENN die Krankheit ausbricht, dann werden wir das auch genauso machen (vorausgesetzt, wir fliegen überhaupt los).
    Wenn sie aber NICHT ausbricht, sehe ich ihn nicht als infektiös an. Aber das ist vielleicht ein Irrtum meinerseits und daher werde ich das noch einmal ganz genau mit der Ärztin besprechen. Danke für Deinen Hinweis und Dein Nachhaken dazu.


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

    Einmal editiert, zuletzt von Annie (14. Dezember 2012 um 21:16)

  • Wir waren gerade auf Teneriffa im Urlaub, als zuerst Q. und dann einen Tag später auch T. WiPos bekam. Das war für uns völlig überraschend, vor der Abreise war von WiPos in KiGa oder Krippe nichts bekannt (erst nach unserer Rückkehr erfuhren wir, dass der KiGa zeitweise praktisch leergeräumt war, ca. 80% der Kinder waren erkrankt). Q. scheint sich an dem Elternsprechtag angesteckt zu haben, als er etwa eine Dreiviertelstunde im KiGa gespielt hat, während ich mit der Erzieherin sprach. Hätten wir gewusst, dass sie WiPos bekommen würden, wären wir nicht gefahren - zum einen wegen der Ansteckungsgefahr für andere, aber auch aus der Sorge heraus, dass wir womöglich dort stranden. Dann hätte ich nämlich keinerlei Idee, wie man von der Insel wieder irgendwie sinnvoll runterkommt.

    Glücklicherweise verlief es aber bei uns sehr zahm, sie konnten nur eine Nacht wegen des Juckens nicht gut schlafen, hatten aber weder Fieber, noch waren sie unleidlich oder sonstwas, und nach 1 Woche war alles rum, so dass wir entspannt auch wieder heimfliegen konnten.

    Liebe Grüße,

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • edit annalin - das ist ja interessant, hast du dazu irgendwas zu lesen? Meine Dauermedikament-behandelte Jüngste hatte die Windpocken auch krasser als ihre Schwester...

    nein, da habe ich nichts spezielles zu lesen. Es wird aber immer bei Cortison als Gegenanzeige eine Infektion mit Windpocken genannt, umgekehrt findest Du unter Windpocken oft den Hinweis auf einen schweren Verlauf unter der Gabe von Cortison.

    Ich hatte die Pocken quasi ÜBERALL. Vom Scheitel bis zur Sohle, in allen Körperöffnungen, auf den Schleimhäuten etc.
    Zum Glück habe ich keine Narben bekommen. Ich war 2,5 und kann mich auch nicht mehr selbst erinnern.

    annalin mit Nr 1 M 9/2003 und Nr2 W 3/2006

  • Also, ich finde das einzige Problem sind nicht geschützte (durch Durchmachen oder Impfung) Schwangere. Und die meisten Menschen haben die Krankheit nunmal in der Kindheit durchgemacht, für sie besteht also keine Gefahr.

    Die "Risikogruppe" ist damit sehr klein, finde ich. Ich hatte auch als Erwachsene Windpocken, das war doof, klar, aber Krankheiten machen halt keinen Spaß. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, böse zu sein, weil mich jemand angesteckt hat! Sowas passiert halt.

    Euch viel Glück für die Urlaubsplanung
    und liebe Grüße
    Alicia

    Breastfeeding is giving liquid love

    #rose

  • Danke, Alicia :) Stimmt, lt. "Impfen pro & Kontra" haben 95% aller Deutschen Antikörper gegen die Wipo.

    Haben gestern Abend eine Bescheinigung von der Ärztin bekommen, dass die Große "frei von ansteckenden Krankheiten" ist.
    Seit heute geht sie wieder zur Schule.
    Mal sehen, was mit dem Kleinen wird, aber ich bin da sehr optimistisch :)

    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Update - falls es noch wen interessiert:

    Wir sind heute planmäßig (!) aus dem Urlaub gekommen und es war TOLL! Sicherlich nicht "best vacation ever", aber schon der schönste Urlaub seit dem wir Eltern sind, also seit 8,5 Jahren :D

    Der Kleine hat nach genau einer Woche nach Urlaubsantritt 5 Pöckchen bekommen. Alle an einem Tag. Mit etwas Tannosynth liess sich der Juckreiz auch ganz schnell lindern. Er fühlte sich weder krank, noch hatte er Fieber. Wir haben ihn natürlich trotzdem 3 Tage unter Quarantäne gestellt. Dann waren die Pöckchen schon eingetrocknet. Mittels Ipod mit Hörbüchern und IPhone mit Spielen drauf ging das mit der Quarantäne ganz gut und die Kinder sind jetzt wieder um ein Fremdwort reicher *gg*.
    So, und jetzt dürft Ihr mich tuppern...#tuppern

    Fazit:
    Wir sind heilfroh, dass wir ihn haben nachimpfen lassen. Der Verlauf war wirklich ganz, ganz mild, eigentlich kaum der Rede wert. Wer er nicht wusste, hätte nicht vermutete, dass es sich um ein "krankes Kind" handelte.
    Und wir sind echt froh, dass wir geflogen sind. Die Erholung für uns vier war bitter nötig und hat uns allen auch richtig gut getan.

    Euch allen ein wunderbares neues Jahr 2013 und vor allem ganz, ganz viel Gesundheit #sonne

    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat

    256022'" username="Talpa">Diese Windpocken-Ansteckungsvermeidungs-"Hysterie" (man entschuldige bitte meinen saloppen Ausdruck) kenne ich aber eh nur aus D. Ich habe hier schon Windpockenkinder im Schwimmbad gesehen...


    Ja, ich bin definitiv aus der Schweiz...

    Ich habe das jetzt alles ganz fasziniert durchgelesen. Hätte ich nie gedacht, dass Windpocken so ein Problem sein könnten! Kommt nur nie in die Schweiz, hier rennen die Windpockenkinder zuhauf überall rum. Quarantäne allerhöchstens die ersten zwei, drei Tage, dann Tannosynth drauf und ab ins bunte Leben (auch Schule/ Schwimmbad/ Spielplätze). Klar, wirklich kranke Kinder sind daheim im Bett, aber einigermassen fitte doch eher selten.

  • Aus meiner eigenen Kindheit (DDR) kenne ich diese Windpockenvermeidungshysterie (geniale Wortschöpfung) auch nicht. Wir sind mit Windpocken in die Schule gegangen, ganz normal. Kenne auch keine schlimmen Verläufe und es wurde auch nichts gegen die Windpocken unternommen (außer die obligatorischen Worte "Kratz nicht sonst bekommst du Narben".