Hallo,
Ich denke auch nicht, daß es noch viel bringt.
Wenn, dann müssten wir erst mal klären, WAS wir genau diskutieren.
Ob es sinnvoll ist, generell gute Filme und Bücher mit starken Figuren beiderlei Geschlechtes herauszubringen, ohne daß Stärke sich zwingenderweise auf macht und Körperkraft bezieht?
Eine allgemeine Besprechung zum HdR und der Verfilmungen? Oder speziell auf Geschlechterverteilung bezogen?
Ob die Ersetzung von einer bestimmten Anzahl von Charaktären durch Quotenfrauen in alten Geschichten und ein "so tun als ob DAS das Original wäre" das Frauenbild tatsächlich stärken kann?
Ob es OK ist, neben stark adaptiereten Versionen von Geschichten auch welche zu verfilmen, die näher am Original sind, auch wenn dann wie im Original mal "nur Männer" im Hauptcast sind?
Etwas ganz anderes?
So lange das nicht klar ist, wird es immer ein aneinander vorbei reden bleiben.
Ja, wenn ich gewusst hätte, das das in deiner Welt eine "Unterstellung" ist, die einen Menschen ganz schlimm abwertet, sodass du jetzt schon zum dritten Mal darauf herumreiten musst, dann hätte ich das bestimmt getan In meiner ist es nämlich eine harmlose Rückfrage, die in etwa den gleichen Stellenwert hat wie die Nachfrage, ob du gern Nutella zum Frühstück isst (das soll jetzt ein rein hypothetischer Vergleich sein, gell - nur für den Fall, dass Nutella in deiner Welt irgendwie anrüchig ist )
Na ja, sagen wir mal so: Wenn derjenige vorher mehrere Postings lang über verschiedene Nussnougatsorten/Brotaufstriche... unter anderem Nutella im Vergleich geschrieben hat, dürfte er sich über die Frage "Du isst wohl nie Nutella? Sonst wüstest du, daß da Nussnougattcrem drin ist" zumindest schon wundern, oder?
Aber wie gesagt, von meiner Seite aus abgehakt.
Ansonsten denke ich auch, das führt zu keinem Ziel.
Du willst, daß einige der Personen durch Frauen ersetzt werden. Ich frage bei welchen das denn einen Gewinn bringen würde - und du antwortest sinngemäß "Weiß ich doch nicht".
Ich verstehe nach wie vor nicht, warum man bei einer stark veränderten Geschichte an den Film nicht genau das ranschreiben könnte: "Nach Elementen von", "basierend auf einer Idee von"... sondern es so hinstellen muss, als WÄRE es das Original.
Und ich bin nach wie vor der Meinung, daß es zur Stärkung von Gleichberechtigung nicht viel bringt in einer Geschichte ein paar Quotenfrauen einzubauen, nur damit man sagen kann, es spielen soundsoviele Frauen mit. Das bewirkt aus meiner Sicht genau das Gegenteil.
Ein nebeneinander stellen von verschiedenen Geschichten die durch ihre Durchmischung im Ganzen dazu führen, daß der Blick nicht stur aufs Geschlecht gerichtet sondern auf die Geschichte ist, fände ich persönlich sinnvoller.
Ich sehe z.B. in der "Herr der Ringe-Geschichte nicht: "9 starke Männer kämpfen", weil das überhaupt nicht der inhaltliche Mittelpunkt ist.
Für mich ist da Ganze auf einer sehr viel philosophischeren Ebene, auf der das Geschlecht überhaupt keine Rolle spielt.
Was ist mein "Ring"? Was zieht und bindet mich? Was nutzt mir, schadet mir aber genau dadurch und wird zur Bürde statt zum Geschenk?
Was gibt einem Menschen Macht? Wie viel Macht ist gut um gutes zu tun und ab wann kommt die Versuchung, diese zu missbrauchen?
Welche Wege kann oder muss ich alleine gehen? Wo muss ich mich tragen lassen, wo kann ich jemanden ein Stück tragen und wie weit?
Barmherzigkeit, Zuwendung, ... wie stehen Menschen zueinander, wie entwickeln sich Beziehungen?
Woran misst sich eigentlich die "Stärke" eines Menschen?
uvm.
Ich habe mit all meinen Kindern, den Jungs wie den Mädels da sehr viele Gespräche geführt. Aber außer bei Eowyns Rolle, bei der das Geschlechterthema ja offensichtlich ist, nie eine Rolle gespielt ob irgendwer Mann oder Frau war. Es ist einfach nicht relevant bzw. würde die Figuren durch einen Geschlechtertausch wie beschrieben erst so richtig nett ins Klischee geworfen.
Nein, ich will keine Samantha, die für alle kocht und sich immerzu kümmert. Ich will keine Borimira, die dem glänzenden Ring nicht wiederstehen kann. Keine Legoline, deren erster Eindruck über Äußerlichkeiten geht (schön, schlank, hochgewachsen) usw.
Kann man wollen, klar. Ich nicht.
Aber ich denke, das können wir noch 7 Seiten wiederholen, ich denke nicht, daß einer von uns irgendwann an den Punkt kommt, wo er sagt: Ja, du hast natürlich völlig recht.
edit: Nur noch kurz zu Aragorn/Faramir - Eowyn...
Ich finde es ganz wunderbar, dass hier eben mal NICHT dem endlos wiederholten, sooo langweiligen Muster: Mädchen verliebt sich in Märchenprinz (auch wenn sie noch nicht weiß daß er einer ist) und nach einigen Irrungen und Wirrungen bekommt sie ihn natürlich auch und wenn sie nicht gestorben sind... " gefolgt wird, sondern daß sie am Ende nicht den bekommt, der ihr rein äußerlich zuerst gefallen hat, sondern den, bei dem sich in alngen Gesprächen zeigt, daß er (neben dem Ansprechenden Äußeren und dem passenderen Alter) auch noch ein Seelenverwandter ist.