Mal vorab, wir hatten bislang mit Tagesmutter, Kindergarten und Volksschule ein unheimliches Glück - überall liebevolle, engagierte top Pädagoginnen!!! Jetzt soll Tochter ins Gymnasium, seit es in der zweiten Klasse Noten gibt, hatte sie in den Zeugnissen ausschließlich Sehr Gut, also keine Frage - schon in der ersten Klasse hat mich ihre damalige Lehrerin gefragt, ob wir schon ein bevorzugtes Gymnasium für sie hätten.
So, nun haben wir also bereits im letzten Jahr angefangen, die in geographisch in Frage kommenden Schulen auf der Schulmesse zu besuchen, waren bei Sommerfesten, Tag der offenen Türen, haben Tochter für Schnuppertage angemeldet usw. Da Tochter von Geburt an mit Englisch aufwächst, hat sie extrem gute Englischkenntnisse, ist aber kein native speaker. Wir haben ein bilinguales Gymnasium in der Stadt, also haben wir sie mal da angemeldet (der ganze Vorgang ist mit Zu/Absage vor den Anmeldefristen der anderen Schulen abgeschlossen) - wir wissen, sehr hoher Zulauf und sie nehmen bevorzugt native speaker und Vitamin-B-Kandidaten. Nun denn, es kam eine Absage - damit konnten wir leben, hatten wir eine gute Zweitschule zur Auswahl, wo wir dann angemeldet haben - es ist das nächst liegende - ganz normale - Gymnasium, öffentlich problemlos zu erreichen und mit lauter Sehr Gut, was soll da schon schief gehen.
Nun denn, am Dienstag kam die Absage - ich habe dann herumtelefoniert, dass von den fünf Kindern mit den gleichen erfüllten Kriterien (Einzugsgebiet, lauter Sehr Gut, kein Geschwisterkind an der Schule) ihrer Klasse, drei genommen wurden und zwei nicht, woraufhin wir gestern beim Direktor dieser Schule waren und eine Erklärung wünschten. Was soll ich sagen, es ist nicht wirklich was herausgekommen, er meinte, so viele Anmeldung (ja in der Tat, es wurden 65 (!) Kinder abgewiesen), er hätte dann so entschieden, dass Kinder die sich gegenseitig auf dem Anmeldebogen als Wunschkandidaten für die Klasse eingeschrieben haben, genommen wurden, Kinder, die nicht gegenseitig genannt wurden (Tochter hat nur eines der aufgenommenen Mädels genannt, diese aber wechselseitig eine andere Freudin, die eben auch diese genannt hat) oder Kinder die gar niemanden genannt haben, dann eben keine Zusage erhalten haben. Wobei dies auch nicht stichhaltig ist, denn wie wir im Nachhinein festgestellt haben, der aufgenommene Bub hatte niemanden genannt.
Super, jetzt beginnt die Schulsuche von Neuem - man hat uns eine Liste übermittelt, wo noch freie Plätze sind. Das sind Schulen tw am anderen Ende der Stadt, tw Schulen, die weit über 100 km entfernt sind (ehrlich gesagt, da kommt man sich höchst gefrotzelt vor), aber auch GsD welche, die gut erreichbar sind. In einer haben wir sie gestern dann angemeldet, sie stand auch vorab auf Tochters Liste wurde dann aber gestrichen - eine zweite Schule schauen wir uns morgen an. Ist eine dislozierte Integrationsklasse eines Gymnasiums mit gutem Ruf in der Nähe (hatten diese Schule aber gar nicht in Betracht gezogen, weil auch sie überfüllt ist und Kinder aus unserem Bezirk gar nicht nimmt), aber sie suchen noch Leute für die Integrationsklasse.
Dass das Schulsuchunterfangen so zur endlosen Geschichte wird, damit haben wir echt nicht gerechnet, aber wir kämpfen weiter und haben Tochter zumindest auf die Warteliste der Schule gebracht und werden den Direktor weiter nerven.
Vor allem auch deshalb: Tochter ist absolut selbstbewusst, hat eine extrem hohe soziale Kompetenz und geht ihren Weg, ist aber auch kompromissfähig und versucht andere Wege zu finden, ABER gerade in dem Fall - sie hat sich die Schule ausgesucht und es war ihr Wunsch dort zu gehen - soll sie nicht wieder diejenige sein, die nach einer anderen Lösung suchen muss und zurückstecken, also werden wir kämpfen.