Montessori-Schule vs. Dorfgemeinschaft

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  • Hallo!


    Mal bitte um eure Meinungen zum oben genannten Thema:


    Was schätzt ihr höherwertig ein? Eine klassische ganz-ok-Regelvolksschule mit Frontalunterricht usw., die im Ort liegt, dh. Kind kann zu Fuß selber hin, am Nachmittag ihre Freunde treffen ohne auf uns und das Auto angewiesen zu sein... Oder eine sehr sympathische Montessori-Schule im Nachbarort, nur ca 10 Minuten mit dem Auto, aber ohne Busverbindung - wo allerdings die Kinder ganz verstreut aus unterschiedlichen Orten und Städten herkommen, sprich für Nachmittagstreffen immer Auto nötig sein wird. Plus die hohe Wahrscheinlichkeit dass unsere Tochter ihre bisherigen Freundschaften im Dorf verlieren könnte - Freunde, deren Eltern auch unsere Freunde sind...


    Ratlos.

  • Was schätzt ihr höherwertig ein? Eine klassische ganz-ok-Regelvolksschule... Oder eine sehr sympathische Montessori-Schule im Nachbarort,

    Ich würde sagen, das hängt im 1. Linie vom Kind ab.
    Ist es (vermutlich) ganz kompatibel mit der Regelgrundschule oder (vermutlich) eher nicht?


    In 2. Linie würde ich dann schauen, wie die Schulen zum Rest der Familienmitglieder und zum Familienleben passen.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Ich würde wohl erstmal schauen, was du für ein Kind hast. Wenn große Probleme zu erwarten wären in der Grundschule vor Ort (Schule sehr schlecht, Kind hat Probleme mit dem klassischen Schulsystem, andere "Baustellen",...) würde ich den Wert der Montessori-Schule wohl höher einstufen und entsprechend das Kind fahren.


    Ist die Schule in Ordnung und es ist zu erwarten, dass das Kind dort seinen Weg schon finden wird, würde ich wohl die Schule im Ort nehmen und mich über die anderen Vorteile freuen. :)


    Warum sollten sich Freundschaften im Ort nicht aufrecht erhalten lassen, wenn die Kinder sich gut verstehen? Und nur weil das Einzugsgebiet der Montessori-Schule größer ist, heißt es nicht, dass man sich nicht sehen kann. Unser Kindergarten (hier im Ort) ist auch eher speziell vom Konzept her und hat ebenfalls einen großen Umkreis, was den Wohnort betrifft. Trotzdem verabredet sich meine Tochter mit den Kindern. Die Fahrtzeiten liegen dann zwar mal bei 20-30 min eine Richtung, aber das ist ja nicht jeden Tag und oft wird das Kind dann direkt nach dem Kiga mitgenommen und erst abends wieder geholt, so hält sich das in Grenzen. Man findet da schon Wege ;)

  • Also: unsere Tochter würde wohl ihren Weg finden in der Regelschule, Sorgen macht mir eher ihr - schon für eine knapp 5jährige - Perfektionismus und fast übertriebene Regelgenauigkeit gepaart mit Nägelbeißen.. Aber das wäre wohl ein gesondertes Thema wert..7


    Ich würde schon versuchen die Freundschaften im Ort aufrechtzuerhalten, konkret sind es 3 Kinder, die ihr sehr wichtig sind. Ich befürchte halt nur dass sie irgendwann zB bei Kindergeburtstagen dann nimmer eingeladen wird, einfach weil sie sich nicht täglich sehen - und Kinder sind doch noch sehr im Moment und quasi "aus den Augen aus dem Sinn", oder?


    Mir würd halt Montessori taugen - aber propf ich ihr da zu sehr meine Wünsche auf?

  • Das war auch unsere Überlegung.


    Wir haben uns für die Monte-Schule entschieden. Und zumindest bisher (die Kinder wurden ja erst eingeschult) sind wir nicht nur sehr zufrieden, sondern unsere Erwartugnen werden noch übertroffen.


    Wir hoffen dennoch, die Dorffreundschaften aufrecht erhalten zu können.
    Da meine Jungs aber momentan keine Lust auf Fussball haben und sonst hier nichts für die Altersklasse angeboten wird, ist es gerade ein bisschen schwierig. Ich nutze daher jegliche Dorffeste und offene Vereinsveranstaltungen für Kinderkontakte. Dabei haben meine Kinder auch keine Schwierigkeiten und spielen sofort mit den anderen Kindern.


    Spielverabredungen mit den Dorfkindern sind ein bisschen schwierig, weil die anderen Kinder entweder sehr lange in der Nachmittagsbetreuung sind, Hausaufgaben machen müssen oder von einem Termin zum nächsten gefahren werden. So finden die Spielverabredungen meist außerhalb des Dorfes mit Freunden aus der Schule oder aus dem Kindergarten statt.
    Ich hoffe darauf, dass die Kinder größer werden und sich dann vielleicht zu Fuss und ohne Eltern im Dorf treffen können.

  • Und was war für euch ausschlaggebend? Oder quasi Gefühlsentscheidung?
    Wie wäre eure Alternative gewesen, also die "Dorfschule"?

  • Dorfschule gibts bei uns nicht mehr. Die Kinder werden morgens mit dem Schulbus in ein anderes Dorf gekarrt. Aber dort sind dann schon alle Kinder aus dem Dorf hier in einer Klasse zusammen.


    Wir haben uns mit der Entscheidung wirklich schwer getan. Zumal wir den Eindruck hatten, dass unsere Kinder auch an der Regelschule klar kommen würden.
    An der Regelschule hier gibts aber ganz viele kleinen Dinge, die uns stören. Letztlich hatten wir uns beide Schulen angeschaut (so gut es eben geht. Letztlich hat man ja nur über "Tag der offenen Tür" bzw die Elternabende Kontakt). Und gerade mein Mann, der eigentlich zuerst völlig FÜR die Regelschule war, sagte dann, dass die Monte-Schule schon eine ganz andere Welt wäre und dort der Gesamteindruck sehr viel sympatischer wäre.


    Ich denke aber, dass es immer auf die jeweiligen handelnden Menschen ankommt. Hier ist der Unterschied schon sehr krass. Das kann man aber ganz bestimmt nicht pauschalisieren. Es gibt auch ganz tolle Regelschulen und ganz schlechte Monte-Schulen.


    Dazu kam bei uns, dass wir schon im Monte-Kinderhaus sehr positive Erfahrungen gesammelt hatten und uns das Konzept sehr sympatisch ist. Dass man in einer Monte-Schule ein bisschen die Kontrolle über die Schulleistungen abgeben muss, fällt uns nicht schwer, ist aber für manche Eltern ein Problem. Das sollte man auch bedenken.

  • Ich würde wohl immer die Dorfgrundschule nehmen. Es steht und fällt sowieso alles mit der Klassenlehrerin, da kann man auch auf Monte-Schulen Pech haben (wie Fiawin gerade mit der Lehrerin ihrer Drittklässlerin) ... und auch auf stinknormalen Regelgrundschulen gibt es tolle Lehrer.
    Die anderen Vorteile (alleine zur Schule gehen können, alleine nachmittags Mitschüler besuchen gehen können) wären für mich unschlagbar, gerade im Winter oder wenn ich selbst mal krank bin und die Kinder dann nicht fahren muss. Auch aus ökologischen Gründen fände ich die Dorfgrundschule besser (keine Autofahrten ...)
    Hagendeel

  • Also ich war auf einer Montessori-Schule auf der anderen Seite der Stadt und finde es im Rückblick sehr sehr sehr schade niemand in meinem Viertel gehabt zu haben zu dem ich einfach mal hinlaufen konnte. Ich hatte damit in meiner Grundschulzeit eigentlich nie das ich selber losziehen und andere Kinder treffen konnte. Was auch daran liegt das weder mein Kindergarten in dem Stadtteil war und die Schule dann halt auch nicht. Ich finde da fehlt mir schon etwas.

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
    Und tanze zur Musik der Sterne!”
    (Walter Moers)


    Du darfst sein, wer du bist, du darfst dich äußern und wir nehmen das ernst. Da ist immer beides: Wurzeln und Flügel, Bindung und Freiheit.

    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts

  • Ich möchte eh erstmal die Lehrerin treffen die unsere Tochter dann bekäme.
    Für mich negativ sind eben Hausaufgaben, Noten, Frontalunterricht. Wird's wohl aber alles geben in der Regelschule, egal wie toll die Lehrerin ist.


    Bei mir wars ähnlich wie bei Melone - mein Mann war anfangs auch gegen eine Montessorischule, findet sie aber nach dem Tag der offenen Tür doch recht ansprechend.. ;) Er hätte nur gerne dass unsere Tochter sagt sie will dorthin - auch wenn ihre Freundinnen nicht hingehen. Ist meiner Meinung nach etwas zu viel verlangt von einer 5jährigen, oder? Aber ja, unglücklich machen will ich sie auch nicht...

  • Jaennchen - war es damals schon schlimm für dich oder nur im Rückblick? Siehst du auch was Positives an der Wahl deiner Eltern?


  • Er hätte nur gerne dass unsere Tochter sagt sie will dorthin - auch wenn ihre Freundinnen nicht hingehen. Ist meiner Meinung nach etwas zu viel verlangt von einer 5jährigen, oder? Aber ja, unglücklich machen will ich sie auch nicht...


    Das finde ich tatsächlich etwas viel verlangt. Deine Tochter hat weder das Wissen noch die Erfahrung um sich da eine gute Meinung zu bilden. Kinder wollen meist das behalten, was sie kennen (in dem Fall also die Freundinnen) und leben viel mehr im Moment. Sie wird kaum sagen, dass sie gern zu einer komplett unbekannten Schule will und dafür auch gern auf die Freundinnen verzichtet ;)

  • Adilia: meines Erachtens kann ein Kind in diesem Alter eine so weitreichende Entscheidung nicht selber treffen. Es wird wohl auch immer die Schule vorziehen, in die seine (besten) Freunde gehen.
    Unsere Kinder hätten so befragt eher die Regelschule gewählt. In der Monte-Schule kannten sie gar niemanden und sind auch in verschiedene Klassen eingeschult worden. Aber das sind Dinge, die ich nicht in die Entscheidung einfließen lassen würde.
    Freundschaften können in dem Alter schnell wechseln. Auch wenn die Kinder kein anderes Kind kennen, ändert sich das innerhalb weniger Wochen.


    Hausaufgaben gibt es auch an manchen Monte-Schulen.

  • mit dieser Entscheidung haben wir und auch monatelang geplagt. Wir haben uns dann für die Dorfschule entschieden und sind mehr als zufrieden.
    Unsere Tochter hat eine ganz tolle Lehrerin, die viel Monte in den Unterricht einbaut.
    Ich denke auch das eben ganz viel vom jeweiligen Lehrer abhängt, hör Dich doch mal um wenn klar ist welchen sie bekommen und Achtung :)
    pass auf bei wem du Dich umhörst.
    Die entscheidung dem Kind zu überlassen ist ganz schwierig, weil die immer zu ihren Freunden tendieren und nach der 4. Klasse wenn der Schulwechsel ansteht eh wieder alles umverteilt wird.

  • An "unserer" Monte-Schule gibt's keine Hausaufgaben und auch keine Klassen, alles altersgemischt. Sie nehmen maximal 20 Kinder und sind zwei Lehrerinnen, dazu kommt einmal die Woche eine Englischlehrerin und zweimal eine Musiklehrerin. Musik ist freiwillig, Englisch ist Pflicht.
    Es gäbe sogar die Möglichkeit, dass unsere Tochter schon mit 5 Jahren anfängt, quasi Vorschule - und wir dann sozusagen nach einem Jahr nochmal evaluieren können ob wir dabei bleiben oder in die Regelschule wechseln.
    Nun... wie passt das damit zusammen dass manche Leute meinen dass knapp 6jährige noch zu jung für die Schule seien? Ich weiß es ist immer individuell aber ich will ihr nicht ihre Kindergartenzeit nehmen.. Oder haltet ihr diese Sorge bei Montessori für unbegründet?

  • Ich finde das Thema sehr schwierig.
    Hier in der Ecke sind Privatschulen ziemlich teuer. Daraus ergibt sich eine ziemliche Selektion, ich kenne ausm dem Kiga von S. ein Mädchen, das auf die Waldorfschule ist und sonst auf der Förderschule eingeschult worden wäre, da die Regelschule sie nicht genommen hätte.
    Sprich - hier gehen Kinder auf die Privatschulen, die entweder wirklich wohlhabende Eltern haben, die sich bewußt abgrenzen möchten oder eben Kinder, die im Regelschulsystem gewaltige Probleme hatten/haben könnten.
    Hier im Forum les ich immer wieder von bezahlbaren Privatschulen, also ist die Situation in anderen Regionen vielleicht anders, wie es bei Euch ist, wisst nur Ihr selbst.
    Das andere - jede Klasse steht und fällt mit der Lehrerin. Und wie sich das entwickelt, weiß keiner. Die Lehrerin von J. kam am Anfang eigentlich sehr sympatisch rüber. Daß das Kind dann 4 Jahre lang nur Stress hatte, konnte bei der Einschulung keiner ahnen (wir hatten hier ein drastische Verbesserung nach dem Wechsel auf die weiterführende).
    Die Lehrerin kann krank werden oder schwanger oder die Schule wechseln oder es kann sonst was passieren, hier ist z.B. auch schon mal eine 2. Klasse geteilt worden und es gab dann eine andere Lehrerin, die keiner kannte. Vorher kennen lernen ist auch in den Dorfschulen nicht immer möglich - hier stand bei S. immerhin kurz vor der Ferien fest, daß es zwei Klassen gibt und die Klassenaufteilung. Eine Lehrerin war bekannt, wer die andere wird, haben wir erst bei der Einschulung erfahren. Da ist nichts mit "vorher angucken". Und selbst wenn die Lehrerin gut ist, kann´s trotzdem sein, daß der Unterrichtsstil nicht so ganz zum Kind paßt.
    Die nächste Frage wäre dann die weiterführende Schule - gibt´s da was passendes? die 4 Jahre Grundschule sind schneller rum als man denkt und je nach Bundesland muß man Aufnahmeprüfungen bestehen, wenn man ins Regelschulsystem zurück will und die GS keine Noten vergibt. Je nach Kind ist das kein oder ein großes Problem...
    Und auch die HA - auf der weiterführenden ist das kein großes Thema, bei S. bisher auch nicht, bei J. in der GS war´s ne Zumutung. Kann so und so laufen... Frontalunterricht ist auch auf den Regelschulen inzwischen nicht mehr grundsätzlich das Mittel der Wahl, bei J. wurde viel in Gruppen gearbeitet.
    Freundschaften - hier ist es definitiv so, daß die Kinder, die Schulen außerhalb besuchen, ein bißchen außen vor sind. Der Grund - oft verabreden sich die Kinder schon in der Schule oder im Hort für später. Zudem sind die privaten Schulen weiter weg, die meisten Eltern buchen dann die Betreuung bis 16 Uhr, bis das Kind heimgefahren wurde, ist es 16:30, da spielen die Kinder von der Dorfgrundschule längst zusammen, weil sie spätestens um 15 Uhr zuhause sind. ist aber sicher nicht überall so...

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Hallo,


    Wir haben uns für die Montessorischule entschieden. Allerdings liegt sie in einer akzeptablen Entfernung (10 Auto-Minuten, mit Bus und bahn leider dan blödem Streckennetz schwer ereichbar)


    Wir haben es nie bereut. Ich habe sehr sensible Kinder, 3 davon mit ADS-Komponenten. Und da ich inzwischen selber an der Regel-Schule arbeite, an die sie gekommen wären, muss ich sagen, das hätte vermutlich viele Probleme gegeben. die meisten Lehrer finde ich sehr engagiert und bemüht - aber das ganze System hätte nicht zu meinen Kindern gepasst.


    Außerdem habe ich das ganze "Drumrum" an unserer Montessorischule sehr genossen, die vielen besonderen Angebote, daß es viele Projektwochen und Exkursionen gab, Theater- und Konzertbesuche, viel draußen lernen... Überhaupt das Lernen im eigenen Tempo war für meine Kinder sehr wichtig.


    Und die Notenfreiheit... wir haben nie Notendruck gemacht, aber als es in der 4. auf Wunsch anderer mal vorübergehend Noten gab, war das echt problematisch für mein Kind. Er hatte Rechtschreibprobleme und hat bis dahin tapfer daran gearbeitet. Aber die Note hat ihm schnell suggeriert: "Mama, lernen nützt nichts, ich hab so viel gelernt, und trotzdem ist es wieder eine 6. Also brauch ich auch nicht lernen".
    Da waren die individuellen Kommentare, die es statt dessen gab, viel motivierender. "Toll, dein Üben hat sich gelohnt, nur halb so viele Fehler wie beim letzten Mal!"


    Ach ja - und die Hausaufgabenfreiheit. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was bei uns familiär abgegangen wäre, wenn die Kinder HA gehabt hätten. die wenigen male, wo etwas zu Hause erledigt werden mussten, haben mir gereicht...


    Nachmittagstreffen waren nie ein Problem. In dem Alter telefoniert man ja eh meistens noch mit den anderen Eltern, zumindest, wenn es um einen ganzen Nachmittag geht.


    Dann hat man eben mit den eigenen noch 1-3 andere mitgenommen. Und deren Eltern kamen am Abend das Kind bei uns abholen statt in der Schule. das war nie ein Problem.
    Bei uns kam dann lustigerweise dazu, daß die Kinder, zu denen mein Sohn den meisten Kontakt hatte, auch bei Montessori landeten, ohne daß wir das zum Zeitpunkt der Entscheidung schon wussten.


    Bei meiner Tochter dagegen löste sich eine Freundschaft auf (nicht im Streit sondern einfach so, weil andere Kinder wichtiger wurden) OBWOHL sie an der gleichen Schule war. Das erleben wir auch an der hiesigen Regelschule jedes Jahr wieder. Und selbst da ist das Einzugsgebiet so groß, daß nicht jeder Freund mal eben mit einem kurzen Spaziergang erreichbar wäre.


    Die Entscheidung vom Kind zu verlangen, finde ich eine zu große Last.
    Natürlich sollte es sagen dürfen: Die Schule gefällt mir" oder auch "Da will ich auf keinen Fall hin", die endgültige Entscheidung treffen aber nun mal die Eltern.


    Meine eigenen 4 Kinder (inzwischen alle an der weiterführenden Schule oder fertig mit der Schule) sagen, sie würden für ihre Kinder wenn möglich auch eine Montessori-Grundschule wählen. Klar haben sie keinen Vergleich zur Regelschule, aber zumdeinst scheinen sie also offenbar unter der Entfernung nicht "gelitten" zu haben.

  • Jaennchen - war es damals schon schlimm für dich oder nur im Rückblick? Siehst du auch was Positives an der Wahl deiner Eltern?

    Während der Grundschulzeit war es nur in den Ferien oder am WE schade, richtig schlimm nicht. Ich war aber auch bis 17 Uhr im Hort, da blieb nicht so viel Zeit.


    Der Übergang auf die Weiterführende Schule war dann aber hart, da ich in einer Schule nah bei uns dran war und ich dort niemanden kannte. Viele aber zusammen in Grundschulklassen waren. Zusätzlich kannte ich halt niemand im Viertel den ich mal besuchen hätte können und meine ehemaligen Grundschulmitschüler mussten sich ja auch erstmal in ihren neuen Schulen zurechtfinden. Mir hat also das soziale Netz im nähren Umfeld gefehlt und das alte war alleine kaum zu erreichen (und meine Mama hat Vollzeit gearbeitet).


    Kurz zusammen gefasst: In der Grundschulzeit ok, ab weiterführenden Schule echt doof.


    Etwas positives: Ja, ich denke ich wäre min in den ersten zwei Schuljahren in einer Regelschule (und mit der Lehrerin die ich vmtl. bekommen hätte) untergegangen. Die hat noch klassischen Frontalunterricht gemacht und wenn gezappelt wurde gab es sofort Ärger, etc. Das wäre sicher nicht gut gegangen. Mein Problem an der Montessori Schule war aber, dass ich nie ein Grund gesehen habe etwas für die Schule zu tun (keine Noten, ist also "egal" ob ich etwas tu oder nicht) und das hat mich für meine komplette Schullaufbahn geprägt. Der Übergang ans Gymnasium war katastrophal und Schule blieb bis zum Realschulabschluss ziemlich beschissen. Mir hätte vmtl. ein wechsel vor der 3. Klasse gut getan, noch im Grundschulsetting das "normale" Schulsystem kennen lernen und nicht erst wenn es in der 5. dann richtig zur Sache geht. Das kann man aber natürlich nicht verallgemeinern.

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
    Und tanze zur Musik der Sterne!”
    (Walter Moers)


    Du darfst sein, wer du bist, du darfst dich äußern und wir nehmen das ernst. Da ist immer beides: Wurzeln und Flügel, Bindung und Freiheit.

    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben genau aus diesem Grund grade von Monte auf Regelschule gewechselt, mein Sohn geht dort nochmals in die erste Klasse. Ihm gefällt es sehr gut, auch die Strukturen tun ihm sehr gut.
    Meine Tochter (8. Klasse) ist glücklich an der Monte, für meinen Sohn war das freiere Lernen plus die fehlende Möglichkeit, sich mit Kindern auch außerhalb der Schule regelmäßig zu treffen, nicht ideal, er fühlt sich jetzt viel wohler, auch dank super lieber Lehrerin :)


    Schwierige Entscheidung, ich drücke euch alle Daumen dafür!

  • Wir haben die Schule gewählt, die für uns praktischer war.
    Und hatten Glück, dass die auch noch besser als ihr Ruf ist.
    Zum Thema Freunde will ich noch was schreiben:


    Freundschaften muß man aktiv halten. Maxi geht zwar mit den Kiga Freunden in die gleiche Grundschule - es sind aber alle an verschiedenen Schulstandorten. D.h. die Kinder können nicht in der Schule was für den Nachmittag ausmachen, sondern müssen sich ans Telefon hängen und sich so verabreden. Mama-Taxi muß ich auch machen, sonst würden die sich gar nicht mehr sehen.
    Funktioniert aber.


    Wenn also die Montessori die sympathischere Schule ist und das Kind auch Montessori-geeignet ist (manche Kinder kommen mit der "Freiheit" in der Monte nicht klar), dann würde ich die wählen. 10 min mit dem Auto ist nicht sooo weit und Spielverabredungen kann man ja so gestalten, dass die Kinder gleich miteinander von der Schule abgeholt werden und man so nicht sooo viel rumfahren muß.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)