-Sohn (4,5) erkennt seine Kraft nicht?Karate für Kinder?---

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  • So, nachdem ich mich halbwegs gefangen habe, muss ich euch mal was fragen.


    Mein Sohn, 4,5 Jahre, ist eigtl eher der Denker und Forscher, baut gerne und sowas. Merkt sofort wenn es jemanden nicht gut geht und hat viele Freunde, die ihn mögen.
    Heut kam ich in den Kiga und die Erzieherin meinte, dass nur eine Sache gar nicht ginge.
    Und das fände sie für ihn so schade, da er doch sonst eher schon weiter sei usw.


    Wenn er mit seinem Kumpel im garten rumtobt, dann checken die beiden es nicht, wann Schluss ist. Wann es dem anderen zu viel wird oder dass man einfach grad zu viel Kraft hat und es weh tut.


    So, sie hatte ein gutes Gespräch mit mir darüber, mir war das schon einleuchtend, aber als sie was von irgendeiner wahrnehmungsstörung (??) sagte, war der Ofen bei mir aus und ich fing dort das Heulen an. (War cool das Gefühl. So vor allen....)
    Sie meinte, er checkt es einfach nicht und empfiehlt nun dringend entweder das abzuklären oder ihn (wie ihre 3 Kids) ins Karate zu schicken.
    Is das so? Wird das bei "sowas" gemacht?
    Ohgott, echt, ich fühl mich gleich noch beschissener, wenn ich sowas schreibe.
    Ich sagte ihr, wir reden viel daheim, schlagen kennen wir nicht und eigl wäre hier alles respektvoll und Probleme werden halt mit reden gelöst.
    Und dann kommt so eine und sagt, er hätte was? #heul

    • Offizieller Beitrag

    Mhmhm, ich finde das jetzt nicht sooooo ungewöhnlich - etwas "heftigere" Kinder gibt es doch immer wieder? Meine Kleine ist auch so eine, nur das es bei ihren knapp 14 Kilo den meisten Kindern nur wenig ausmacht, wir Eltern haben aber ständig irgendwelche blauen Flecken... Und gerade in dem Alter überborden Raufereien doch öfters, zumindest kenne ich das so.


    Nichtsdestotrotz finde ich Kinderkarate super, um diese Seite ausleben zu können. In einem guten Dojo (und da fängt leider das Schwierige an) wird genau das geübt: Kraft einschätzen, Signale beachten, Regeln abmachen...
    Einem Kind, das Spass am Kräftemessen hat, wird das Training wahrscheinlich gefallen und gleichzeitig hat er einen Rahmen, in dem er sich austoben kann.


    Also ich würde die "Wahrnehmungsstörung" mal ganz schnell wieder ignorieren, aber über ein neues Hobby bzw. einen Schnupperkurs mit ihm reden.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ob Karate hilft, weiß ich nicht. Mein mittlerer passt sehr gut zu deiner Beschreibung. Er hat von 5-7 Karate und dann noch mal 1,5 Jahre Aikido gemacht. Einfach, weil er's cool fand.


    Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass das direkt hilft, die eigene Kraft einzuschätzen und sozial-kompatibel zu steuern (erstmal kamen ja noch gezieltere Kampfbewegungen ins Repertoire.) Inzwischen rauft er weniger, aber ich denke, das liegt auch am Alter.

  • Ich finde diese Aussage sehr seltsam, wenn es tatsächlich eine Wahrnehmungsstörung sein sollte, gehört diese ordentlich abgeklärt und nicht eigenmächtig therapiert .

    Sie meinte, er checkt es einfach nicht und empfiehlt nun dringend entweder das abzuklären oder ihn (wie ihre 3 Kids) ins Karate zu schicken.


    Und ehrlich gesagt, finde ich es nicht außergewöhnlich, dass Kinder in dem Alter ihre Kraft manchmal nicht richtig einschätzen können.
    Als Lösung für solche Situationen kenne ich, dass die Kinder ein Wort /Satz einführen, bei dem das andere weiß, dass esgerade eine Grenze überschreitet.

  • hallo


    mein jüngster ist ähnlich. ich vergleiche ihn manchmal mit obelix: mitfühlend, sehr sensibel gegenüber anderen und auf die eigene person bezogen, und gleichzeitig körperlich fürs alter gross und stark. und auch er verschätzte sich gern bei der kraftanwendung. was für ihn ein freundschaftlicher schubser war, hat das andere kind wegkatapultiert, eine umarmung dem "opfer" atemnot beschert. #yoga


    bei ihm war es wohl noch verstärkt dadurch, dass er der jüngste der familie ist. all seine "sparringpartnerInnen" daheim waren grösser und stärker als er und zudem gutmütig und hart im nehmen.


    inzwischen ist es besser geworden, ganz ohne irgendwelche therapien, pädagogischen massnahmen oder sportkurse.


    weil du deinen sohn als "denker und forscher" beschreibst, würde ihm vielleicht tatsächlich eine regelmässige körperliche aktivität helfen, ein besseres gefühl für seinen körper und seine kraft zu entwickeln. das kann, aber muss nicht karate sein.

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

    2 Mal editiert, zuletzt von ko_nijntje ()

  • Meine Tochter (gleich alt) ist eigentlich ein totales 'Mädchen-Mädchen'...also bastelt/malt am liebsten, spielt Prinzessin/Ballerina/Puppen...und hat trotzdem beim Raufen das Problem, ihre Kraft nicht einschätzen zu können. ZB sie will einen Klaps geben, haut dann aber richtig fest, oder sie rennt in uns rein, sodass es weh tut, etc pp. Zur Zeit ist das gehäuft so. Alles (sagt sie) nicht absichtlich. Kann das sein, dass das einfach in dem Alter Thema ist? 'Störung' ist da bescheuert formuliert, mir kommt das recht typisch vor auch bei anderen Kindern. Und erst recht bei gerne tobenden Kindern. Nicht umsonst der Spruch 'Bis einer weint', da wird halt getestet und getestet bis es dann doch zu weit geht :/


    (Lustigerweise hatte ich mit meinem Mann vor ein paar Tagen auch schon drüber gesprochen, ob Tochter nicht Karate machen sollte, um sich da besser kontrollieren zu lernen...)

  • Also..eine Wahrnehmungsstörung ist das eine ...Kinderkarate eine ganz andere Sache.


    Trainer beim Karate sind doch keine Therapeuten,sondern (zumindest hier bei uns) oft ehrenamtliche ,die sich eben fortgebildet und somit eine Trainerlizenz haben.


    Karate erfordert sehr viel Diziplin und Körperwahrnehmung, 5 Jahre ist hier das Einstiegsalter (es gibt auch Kurse für jüngere,aber so richtig Sinn was eben das Karate als solches
    angeht macht das nicht wirklich,da wird eben noch mehr gespielt).


    Partnerübungen werden hier erst von den Älteren gemacht,und da es sich dabei ja auch nicht um Kämpfe handelt und Körperkontakt nur minimal beim Abwehren stattfindet,wird er hier
    auch nicht lernen,was anderen wehtut...höchstens,dass er nicht mehr mitmachen darf,wenn er anderen wehtut.


    Also Karate für Kinder,die lernen sollen,den Körper zu beherrschen,sich zu gedulden und zu konzentrieren...supertoll.
    mein Sohn hat es geliebt,wie vohersehbar alles war,die ewig gleichen Abläufe der Kata ...


    Wenn dein Sohn wirklich eine Wahrnehmungsstörung hätte,wären da bestimmt noch andere Auffälligkeiten,als nur das Thema mit dem "die eigen Kraft nicht richtig einschätzen zu können".


    Bei meinem großen Sohn wurde in etwas früherem Alter eine Wahrnehmungsstörung festgestellt ,wir hatten einen Haufen von Schwierigkeiten mit ihm..und er mit sich selbst,aber es gibt tolle Möglichkeiten,die den Kindern helfen können...heute glaubt das keiner mehr,dass er einmal Frühförderung hatte.

  • Also für mich hört sich das erstmal ganz altersgerecht an. Ich habe hier einen wilden Kerl, der in drei Tagen fünf wird und seine Kraft auch nicht richtig einschätzen kann. Wenn Du zweifelst, frag doch sicherheitshalber bei Eurer Kinderärztin nach.
    Mit der Erzieherin würde ich nochmal sprechen. Sie kann doch keine Wahrnehmungsstörung diagnostizieren und gleich eine Therapie empfehlen. Sie muss ansprechen, wenn ihr etwas auffällig vorkommt, aber da würde ich ein behutsameres Vorgehen erwarten, vor allem ohne Diagnose, die sie ja auch gar nicht stellen kann. Mir ist mal etwas ähnliches mit der Kiga-Leiterin passiert. Ich war zu perplex etwas dazu zu sagen, aber mir war vollkommen klar, dass sie komplett daneben liegt. Wochen später habe ich sie darauf angesprochen, weil mir die Art und Weise, wie sie mir das sagte, im Magen lag. Danach ging es mir besser.

  • Ich finde es auch nicht ungewöhnlich, wenn in dem Alter Körperlichkeiten falsche eingeschätzt werden. Außerdem würde ich mich fragen, ob es evtl. nur so auffällt, weil er sonst schon "so weit" ist (wie die Erzieherin sagt, also evtl. eher einer von denen, die sich gut einfügen, kooperieren etc. Bei einem Kind der wilderen, unkooperativen Sorte passt zu grobes Raufen eher ins Schema ...


    Zum Kampfsport. Wenn es um Körperwahrnehmung und Kraft einschätzen geht, halte ich Judo für sinnvoller als Karate, weil da von Anfang an mit Partner trainiert wird und von daher sehr auf das Miteinander geachtet werden muss. Die Kinder können hier mit 5 anfangen. Wie weiter oben schon erwähnt, ist allerdings das Wichtigste ein passender Trainer. Ob das passt, wird dir aber beim Schnuppern dein Bauchgefühl sagen.
    Glaubst du denn, dass Kampfsport etwas für deinen Sohn sein könnte? Du solltest dich nicht gedrängt fühlen. Mit 4,5 muss man noch nicht zum Sportverein finde ich...

    LG
    blue


    "Manche Menschen haben einen Gesichtskreis vom Radius Null und nennen ihn ihren Standpunkt." (David Hilbert)

  • Danke euch mal!!
    Also doch, so ein Sport, der fordert etc würde gut passen zu ihm.
    Er macht 1x die Woche turnen.
    Gestern guckten wir kinderkarate an. Es war schrecklich! Lag aber nur am Umfeld und den Trainern, bzw konnte ich keine Qualität erkennen an dem ganzen.
    Daher- nächste Woche schnuppern wir in die andre Schule.


    Also echt, ich weiß gar nicht, wieso mich das gestern SO dermaßen runtergezogen hat?
    Ich konnte mich echt kaum beruhigen.
    Mein Mann sagte abends auch nochmal, dass es in diesem Alter auch dazu gehört. Ja, das weiß ich.
    Aber dieses nicht-begreifen-der-überschüssigen-Kraft ist irgendwie schwer zu kapieren (für mich).
    Weil er das eben nur mit diesem einen jungen so hat.


    Ich bin warscheins auch arg von meiner Tochter verwöhnt, die immer eher ruhig und in ihrer Mitte war/ist.


    Tolle Wurst und um 12 werd ich von den kiga Damen bestimmt angeguckt wie n buntes meerschwein. :/

  • oh, jetzt hatte ich kurz Zeit, und hab gleich diesen Thread auf der ersten Seite...


    also ich finde deinen M. völlig normal! (falls das zählt)
    Ist das nicht auch die Kindergartenfrau, die mit Raufen an sich schon so schlecht umgehen kann?


    Ich hatte in dem Alter auch einen Freund mit dem ich sehr oft gerauft habe (eine zeitlang mind. einmal am Tag). Das hat sich auch immer gegenseitig hochgeschaukelt. Und auch nur mit diesem einen Freund. Wir durften das aber (ok, im Kindergarten auch nicht, aber daheim, wir haben eigentlich jeden Tag zusammen verbracht). Und ich würde sagen gerade DAS hat unsere Wahrnehmung geschult. Es war auch nur eine Phase, die sich dann ganz von allein erledigt hat....


    Soll ich mal mit T. und L. bei euch im Kindergarten vorbeikommen? ;) :P wäre echt interessant, was sie den beiden diagnostiziert :D


    PN kommt auch bald wieder #schäm

    LG
    von Miramis mit Pata (2006) und Pon (2009)

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, es ist auch normal, dass Du es nur von einem Deiner Kinder kennst - unser Grosser war auch überhaupt nicht so, die Kleibe heisst familienintern auch Bambam...


    Es ist Temperamentsache, denke ich.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • hi
    hab jetzt nicht weitergelesen, find aber 4,5 für Karate ganz schön früh, da geht es ja viel um die richtigen Bewegungen usw. hatten wir uns auch schon mal angeschaut, da unserer Sohn das gleiche Problem hat(te) (es wird zumindest mit steigendem Alter weniger, jetzt ist er 7) mit der Einschätzung seiner Kraft, die Kinder dort waren allerdings alle älter, trotz altersgemischter Gruppe, so ab 8 oder 9 würde ich schätzen.
    Zur Zeit gucken wir uns grade Judo an, weil die Kinder da viel miteinander rangeln und ihren Körper einschätzen lernen. Mal sehen, ob das noch mal weiter Verbesserung bringt :) denn das Kind ist ein echtes Muskelpaket.

  • Ich finde es hört sich altersgemäß an und raufen und rangeln macht ja auch Spaß. Die Idee mit dem Wort, dass das Signal zum Aufhören gibt oder das zweimalige Abklopfen, falls man schon ineinander verkeilt ist, finde ich gut.
    Ich hab hier ja auch einen "Materialtester" - vieles, was er als kleinerer angefasst hat, war plötzlich kaputt. Es ist besser geworden :D jetzt ist er neun.
    Interessanterweise macht er, wie sein Bruder, auch Judo. Und das tut ihm total gut, weil er die Kraft da richtig nutzen kann (der Nebeneffekt ist, dass beide fair miteinander kämpfen). Ich habe gerade nicht genau auf dem Schirm wo Du bist, aber wenn ich mal vereinsintern nach guten Judotrainern in den jeweiligen Dojos nachfragen soll sag Bescheid!!



    Irgendwie wirr, hier will ständig einer qwas von mir, sorry.