Wieso sind Spielverabredungen so ein Akt geworden - oder ist da mein Empfinden verschoben?

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  • Ich bin froh, dass hier in der Siedlung mehrere Kinder in ähnlichem Alter wohnen, die sich immer irgendwie draußen treffen (und dann Richtung Bach, Wald oder Bolzplatz gehen). Nur Sonntags mag ich vor dem Mittagessen keine Klingelei an unserer Haustüre.
    Da haben wir wohl einfach Glück.
    Ich sehe aber auch, dass der eine Junge gerade weniger draußen zu sehen ist, weil er neues Tablett hat und auch viel an TV und Wii hängt.
    Die Meute hier geht nicht zusammen in die Schule/Klasse, mit denen die weiter weg wohnen ist es tatsächlich eher ein Akt sich zu verabreden. In der Zwischenzeit telefonieren meine Jungs aber spontan, wenn es doch ein anderer Spielkamerad als sonst sein soll.

  • ich finde, es ist tatsächlich auch etwas anderes, ob sich draußen zum Spielen verabredet wird, oder ob das Kind ins Haus kommt und viel Betreuung/Bespaßung braucht. Es gibt hier wirklich Kinder, nach deren Besuch bin ich fix und fertig, weil die mehr Aufmerksamkeit brauchen, als mein Vierjähriger. Da sage ich dann auch oft Nein. Aber für draußen verabreden sich die Kinder hier auch sehr spontan, zum Glück.
    Sonntag ist bei uns, bis auf wenige Ausnahmen, auch Familienzeit. Dann spielen auch alle unsere Kinder recht schön zusammen. Wenn Besuch da ist, klappt das nicht immer so gut.

  • Ich glaube das liegt an der Wohnumgebung. Hier in der Straße gibt es einen Trupp Kinder und meine (5 und 3) sind weg, sobald das Auto nach dem Kiga steht. Gerade hat sich die Gruppe um die Erklässler eine Straße weiter erweitert.
    ICH kenne sowas von meiner Kindheit gar nicht. ich war nicht in der Schule vor Ort und hatte nur in der Kleingartenkolonie solche Spontanfreunde.


    Ich hab aber mit der einen Mutter abgesprochen, dass auch hier der Sonntag klingelfrei bleibt. Es KANN nämlich auch nervig sein, wenn es jeden Tag Spielbesuch gibt, der jeden Tag dreimal neu ausgehandelt wird.
    Es gibt nämlich auch Tage wo es ganz schrecklich menschelt, alle halbe Stunde ein Kind heulend angelaufen kommt (aber gleich wieder losmöchte) oder ausgebootet wird oder alle 5 min das Haus gewechselt wird.


    Trotzdem überwiegen die Tage wo auch ich das ganz wundervoll finde.

  • ja, es liegt eindeutig an der wohnumgebung.


    wir haben mit den gleichen kindern sehr unterschiedliche erfahrungen gemacht, je nach nachbarschaft, bebauung, topographie...


    ich selbst auch. stadtleben war ganz anders als landferien bei den grosseltern oder wochenendgrundstück.

  • Hier (Dorf) klappt das so mehr oder weniger mit ein paar Kindern (so viele wohnen hier in der Ecke nicht) mit den spontanen Spieltreffen. Es sind auch alle in der gleichen Schule und viele im gleichen KiGa.
    - sie treffen sich auf dem Spielplatz und verschwinden ggf. bei irgendwem daheim
    - sie treffen sich auf dem Spielplatz und Eltern bringen Verpflegung raus
    - einer (wohnt ein paar Straßen weiter weg) ruft kurz an und fragt, ob er zu ihr oder sie zu ihm kann
    - eine klingelt bei den anderen an der Tür und fragt/ steht hinter der Hecke und ruft


    Je nach Eltern-Kind-Kombi dürfen hier Kinder ab Vorschulalter alleine raus und Wege bewältigen. Auch alleine zum KiGa etc.


    Für verabredete Spieltreffen plane ich auch mehr voraus. Da müssen dann auch beide Kinder und ich (oder mein Mann) entsprechend Zeit haben für Fahrten, Aufsicht usw. Wenn sie hier spontan draußen sind, kann ich auch mal für 'ne halbe Stunde weg und sage wenn was ist, geh halt zu xy. Das geht nicht wenn explizit Kinderbesuch bei uns ist.
    Am Wochenende verabreden wir uns/ die Kinder sich bisher gar nicht. Wir haben immer so genug zu tun, sind unterwegs, treffen uns mit Freunden von weiter weg.... Evtl kommen aber spontane Spieltreffs zustande.


    Ich finde, das passt hier, es fehlen nur noch ein paar Kinder ;)

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

    • Offizieller Beitrag

    Zu Kindergartenzeiten fand ich Spielverabredungen eher als Belastung. Erst die Terminfindung (bei Entfernung bis zu 20 km einfache Strecke lohnt es für eine Stunde halt nicht), dann organisatorisches wer wie wann wen bringt und abholt. Und dann war ich auch immer unsicher, wieviel Beaufsichtigung die Kinder noch brauchen und wenn sie sich dann noch gezofft haben #kreischen


    Jetzt im Schulalter ist das kein Problem mehr, trotz vieler Hobbys. Aber die meisten Schulfreunde wohnen so nah, dass sie da alleine hin können und so ist eigentlich jeden Tag was möglich. Jetzt wird sowieso viel draußen gespielt, da hab ich dann gar nicht mehr mit zu tun. Und wenn sie drinnen spielen beschränkt es sich auch auf gelegentliche Verpflegung.


    Vorher anrufen und klingeln ist ungefähr gleichverteilt.

  • Hier wird sich schon viel spontan verabredet. Im Kindergarten einfach so, am WE per Telefon. Manchmal klappt es nicht, dann machen wir was für einen anderen Tag aus. Bei schönem Wetter trifft sich oft auch der halbe Kindergarten am Spielplatz. Was ich tatsächlich nicht so mag sind so späte Verabredungen. Wenn wir erst um halb fünf zu Hause sind, die Kinder dann grundsätzlich erstmal Hunger haben, dann eine Weile brauchen bis sie ins Spiel finden und dann um sechs das Besuchskind abgeholt wird, hat sich das nicht so recht gelohnt, finde ich. Wir machen das auch manchmal, allerdings eher als Gefallen wenn andere Eltern noch einen Termin haben, oder so, da ist das dann natürlich kein Problem.


    Ich kann mich auch in meiner Kindheit erinnern, dass ich schon älter war, als ich woanders geklingelt habe, um zu fragen, ob jemand spielen kommt. Eher 8, 9, 10 als 4, 5, 6 sicher. ICh habe also nihct das Gefühl, dass das groß anders ist als in meiner Kindheit.

  • Hier ist das auch völlig unkompliziert - allerdings haben meine Kinder auch keine Hobbys oder Verpflichtungen neben der Schule und irgendwie immer Zeit. und kennen glücklicherweise genug andere Kinder, bei denen das ähnlich ist (die anderen haben meist einen Nachmittag pro Woche was vor, das wissen meine Kinder in der Regel - der und der spielt Do. Klavier, die und die hat Di Sport.).


    Hagendeel

  • Hier ist das auch oftmal kompliziert. Zum Glück ist es bei dem besten Freund meines Sohnes unkompliziert. Heute z.B. Whats app geschickt "mag der H. zum Spielen kommen?" und 20min später (wohnt zwei Orte weiter) hat es geklingelt #super Dazu haben ich dann spontan noch der kleine Bruder vom Freund sowie der Nachbarsjuge gesellt und jetzt spielen in unserem Bad 5 Kinder von Vorschule bis 6. Klasse friedlich miteinander #top Playmobil, da kostet ein Tag im Schwimmbad (bei meiner Tochter) nur ein Gold und jetzt wollen alle Ritter und Polizisten dringend ins Schwimmbad #freu


    Aber so oft gehen Verabredungen nur 2 Wochen im Voraus oder so 8I

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

    Einmal editiert, zuletzt von Simtur ()

  • das liegt sicher auch an der Wohnumgebung und der Entfernung zur Schule. Hier wohnen alle Grundschulkinder in einem Radius von Max. 500 m um die Schule herum, die Mitten im Wohngebiet liegt. Es ist ein großstädtisches Neubaugebiet (Wohnungen) am Rande eines Parkes, die meisten Kinder spätestens ab der 2. Klasse bewegen sich frei im Viertel und klingeln beieinander. Sie gehen auch meist gemeinsam von der Schulbetreuung los. Daher gibt es schon die Möglichkeit, sich draußen zu treffen, auch wenn natürlich immer mal Kinder auch Hobbys haben.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Wir wohnen ziemlich ländlich, unser Haus ist am Rande unseres Ortes, dazu noch ziemlich viele Renter in der Straße. Hier ist weit und breit kein Kind in einem ähnlichen Alter, so sind auch spontanes Klingeln und draußen spielen nicht möglich. Dafür haben die Kindergartenfreunde alle ziemlich wenig Freizeitstress und da ist es ohne Probleme mehrmal die Woche möglich zu spielen. Ab und zu auch sehr spontan, wenn nicht so weit weg. Da das Einzugsgebiet aber groß ist (bis zu 25 km einfache Strecke), geht das natürlich nicht immer. Da braucht es mehr Absprachen zwischen den Eltern wegen fahren und so, aber auch das klappt meistens ziemlich unkompliziert und durchaus auch spontan. Wenn Kind noch ein bisschen Älter ist und sich allein mit dem Fahrrad gut im Ort zurechtfindet, geht es evtl. auch mit spontan klingeln ;)


    Von vielen Freunden meiner Kinder weiß ich aber, dass es in der Nachbarschon schon noch so läuft. Die wohnen dann aber auch entsprechend mit vielen Kindern ums Eck.

  • Bei mir früher gingen Kindergarten und Schule nur bis zwölf Uhr mittags. Wir haben in der Familie gegessen, danach war Hausaufgabenzeit und dann ging's raus. Am Abend gab es Vereinbarungen, wann man zu hause sein sollte und Abendessen war nicht gemeinsam. Auf der Straße war nur selten ein Auto zu sehen.


    Mein Fünfjähriger isst im Kindergarten zu mittag, wird um drei Uhr abgeholt, hat dann ca drei Stunden Zeit bis zum gemeinsamen Abendessen und zweimal die Woche arbeite ich sogar bis abends. Wir wohnen in der Großstadt und selbst in unserer verkehrsarmen Straße kommt alle paar Minuten ein Auto durch.


    Die Situation ist so anders. Wünschen würde ich mir eine Situation wie in meiner Kindheit. Verabredungen hat unser Sohn schon sehr viele (ganz oft kommt ein Kind zu uns mit oder er geht zu anderen mit und auch am Wochenende trifft er sich) und auf's einfach rausgehen arbeiten wir schon hin, aber das muss man hier schon richtig forcieren. Ich finde das schade.

    ...lieber wieder dem Leben vertrauen...

  • Meine Kinder sind nur bis 12 Uhr mittags im Kindergarten. Ihre Freunde auch, denn das sind alles Kindergartenfreunde. Alle aus dem Ort.
    Und trotzdem sind Verabredungen schwierig und müssen lang vorher angebahnt werden. Entweder, weil die Kinder nach dem Kindergarten weiter geschoben werden in die nächste Betreuung - gern bei Oma. Oder, weil die Eltern einen Einkauf, einen Optikerbesuch, Friseur ... wasweißich geplant haben. Und die Kinder mit müssen.
    Ich würde schätzen, dass mindestens 80% aller Verabredungenbei uns stattfinden. Das kriegen andere Familien besser ins Programm. Die Gastkinder werden dann gleich um 12 aus dem Kindergarten mitgenommen. Gg 16 Uhr werden sie wieder abgeholt. Dann haben wir noch genug Vorlauf fürs Abendessen, Zeit zum Aufräumen ...


    Ich bin auch in der Siedlung herumstreunend großgeworden und musste immer nach Haus, wenn die Kirchenglocken 6 Uhr schlugen :D .
    Da liegen also auch Welten zwischen der Verabredungskultur und ich finde es ganz schade, dass meine Kinder in diesem Bereich so null Spontanität erleben.

  • Spontan klingeln gibt es hier eher selten. Aber Verabredungen werden hauptsächlich am selben Tag abgemacht. Meist sprechen die Kinder in der Schule schon und rufen sich dann nach dem Mittagessen an und machen was aus. Mein 1. Klässler darf allein zu seinen Freunden laufen, da ist er aber derzeit noch der einzige. Meine Große macht ihr Ding eh schon allein und da wird schon auch miteinander durchs Dorf gezogen.
    Wenn mal zwei miteinander spielen wollen und es findet sie nie ein Tag an dem es geht gibt es schon auch mal Verabredungen mit Vorlauf. Ansonsten wissen wir auch ungefähr welche Freunde an welchen Tagen nicht können weil sie Termine haben, da wird dann Montags hautsächlich mit x gespielt und Dienstags meist mit y und Mittwochs können meine nicht oder so.

  • bei uns freue ich mich, wenn sie klingeln, oft rufen sie nur vorm balkon und meine kinder klettern dann mit viel getöse raus. Aber das hat meine große mit 6 noch nicht getan, erst mit 8. Der kleine läuft jetzt einfach mit. Aber alleine durchs den stadtteil hätte ich ihn mit 6J nicht laufen lassen. Da hatte er noch keinen überblick. Fahrrad darf er nur auf dem gehweg. Nach der betreuung treffen sich immer viele kinder auf dem spielplatz.


    ich denke unser vorteil ist, dass das hier eine eher arme wohngegend mit hoher geburtenrate ist. Kleine wohnungen, die kinder werden, wann immer möglich, rausgeschickt.

  • ich wohne mitten in der Stadt und innerhalb der straße bewegen sich meine kinder frei und auch viele der anderen kinder. wenn dann eines bei uns landet rufe ich kurz an und sage bescheid.
    das hat eher weniger mit ländlich/städtisch zu tun würde ich sagen.

    • Offizieller Beitrag

    mein bullerbü hatte ich in einer der größten städten dieser erde :D eine horde kinder nicht nur im selben mehrfamilienhaus sondern in der ganzen straße. da damals die stadt keine 15 millionen einwohner hatte und der verkehr nicht so abartig war, bewegten wir uns so ziemlich frei, na ja die älteren kinder passten auf die jüngeren auf und überall wohnten ja die nachbarn, die ein auge auf uns hatten.
    gut, es war auch sehr oft und lange am stück gutes wetter, im sommer so heiß, dass es zwischen ungefähr 11 und 16 uhr kein schwein sich draußen aufhielt, außer die armen erwachsenen, die halt mussten.
    keins der kinder war im kiga, schule nur bis mittag.
    termine über telefon war schwierig, weil nicht jeder eins zuhause hatte. (man bin ich alt!!!)
    daher wir gingen raus und fanden die anderen, elterneinsatz war nicht notwendig. nie.
    auch der sohn meiner freundin geht raus und spielt mit freunden draußen fussball ohne verabredung. aber die zeiten sind natürlich kürzer, weil nun auch dort alle kinder lange schule haben. und ob und wie weit die kinder sich frei bewegen können, hängt sehr von der gegend bzw. verkehrsdichte ab.
    unsere kinder haben das glück, dass unsere direkte nachbarn kinder haben im ähnlichen alter, so dass die vier morgens mittlerweile zusammen zur schule laufen, zwei sind sogar in der selben klasse und kommen auf die gleiche weiterführende schule, hoffen sehr, dass sie wieder in die selbe klasse kommen (zumindest haben sie sich das bei der anmeldung gewünscht und angegeben) und sich nach der schule auch treffen. ohne zu klingeln, dann die gehen halt durch den garten :D
    weitere kinder finden sie auf dem schulhof, auch nach der schule und am we. das wird gerad ziemlich aktuell.
    aber sonstige freundschaften brauchen mehr einsatz, mittlerweile sind wir als eltern nicht mehr sehr aktiv, es sei denn wir kennen uns gut und haben eh kontakt. sonst klären die kinder es untereinander und wir eltern bestehen drauf im vorfeld informiert zu werden.

  • Hier ist es relativ einfach, die meisten Kinder haben nachmittags grundsätzlich Zeit und kommen jetzt mit 5-6 Jahren auch schon allein her (je nach Weg). Es gibt im Kindergarten 1-2 Kinder, die (oder deren Eltern) eine Vorlaufzeit von 2-3 Wochen brauchen, um sich zu verabreden.


    Ich selbst mache es so, dass ich - wenn ich einen Termin ablehnen muss - eine Alternative vorschlage. Alles in allem haben wir recht viel Kinderbesuch und besuchen auch viel.


    Ich weiß aber, dass es ein paar Orte weiter schon schwieriger ist. Eine Freundin von mir hat mir grad heute erzählt, dass ihre Tochter (5 Jahre, seit September im Kindergarten) noch nie Kinderbesuch hatte und im Gegenzug auch noch nie bei einem anderen Kind aus dem Kindergarten eingeladen war. Sie findet das total okay so, es ist ganz normal für sie, während sie mir mein Entsetzen wohl angesehen hat ;)


    Ich bin froh, dass das bei uns im Dorf unkompliziert ist, bin mir aber nicht ganz sicher, ob es wirklich nur die Wohnumgebung ist...

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.