Katastrophenschutz? Alle Jahre wieder?

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  • hatte man im westen nicht angst vor "dem russen" als fremdem invasoren zu haben?


    Den Thread schaffe ich nicht mehr, dafür fehlen mir zu viele Postings.


    Aber genau das oben ist es. Man sagte ja auch immer wenn es irgendwo knallte "Hilfe, die Russen kommen"...


    Aus Spaß, aber jeder Spaß kommt ja irgendwo her.


    Mein Russischlehrer - ein ganz toller sehr gebildeter Mensch, der es noch schaffte mit seinem Unterricht Menschen zu begeistern - mußte sich in den 70 er Jahren allerhand Fiesheiten von Kollegen und Schuldirektor bieten lassen. Immer so nach dem Motto "naja, also wenn man die Sorache des Feindes unterrichtet, dann .....blabla ".
    Er unterrichtete Deutsch, Sozialkunde, Geschichte, abgesehen von Russisch, aber letzteres reichte um ihn als Verdächtigen auszumachen. Man munkelte immer ob er nicht etwa Kommunist sei. Und das im Bayern der 70er Jahre. Sehr traurig. Und engstirnig.


    Die Leute, die so "munkelten" waren bestimmt die gleichen Kleingeister die bei Demos (gegen Natodoppelbeschluss etc.) den Demonstrierenden empfahlen "na, dann geht doch rüber..."!



    Tapatalk

  • Mal auf der Zunge zergehen lassen!
    So etwas habe ich über unsere DDR-Englischlehrer nicht gehört. Wäre ja das Äquivalent dazu.

    Ich hatte mal einen Lehrer, der die DDR grinsend als "das größte KZ der Welt" bezeichnete (zur Vorbereitung auf die Berlin-Fahrt wurden im Unterricht Dias gezeigt, und bei einem Foto von den Grenzanlagen fiel dieser Spruch). Der Lehrer lachte sich dann noch selbst kaputt über seinen wohl von ihm selbst als witzig empfundenen Spruch.


    Ich sagte dann, dass ich diese Äußerung total daneben finde und er das bitte zurück nehmen soll, oder ich sonst das Klassenzimmer verlassen werde. Er nahm es natürlich nicht zurück, also stand ich auf und ging, kam auch trotz wütender Aufforderung nicht zurück.
    Es gab dann einen Anruf bei meinen Eltern, die echt cool und gelassen reagierten und irgendwas meinten von wegen, wenn dieser Spruch so gefallen sei, dann könnten sie schon verstehen, warum ihre Tochter raus gegangen sei. Und natürlich könnten sie mich nicht zwingen, seinen Unterricht zu besuchen, ich sei ja schon fast volljährig ;)


    Es ging dann noch eine Weile hin und her, er nahm den Spruch nicht zurück, eine richtige Aussprache gab es aber auch nicht. Aber weil er den Spruch nie zurück nahm, ging ich das restliche halbe Jahr bis Schuljahresende auch nie wieder in seinen blöden Unterricht, schrieb lediglich die Klassenarbeiten mit. Und irgendwie stand dann nachher trotzdem eine halbwegs passable Note im Zeugnis. Wahrscheinlich scheute man dann letztlich doch die Konfrontation. ;)


    Das war eh alles sehr verquer an dieser Schule damals. Er war der Konrektor, unterrichtete u.a. auch Geschichte und weigerte sich aber, das Dritte Reich durchzunehmen (an der Stelle, an der es im Lehrplan stand). Sein Spruch: "Sie wissen ja, ich bin auf dem rechten Auge blind, HaHaHa" (er trug tatsächlich rechts ein Glasauge.


    Sorry fürs OT. Fiel mir nur gerade wieder so ein...


    Das war die BRD in den 80er Jahren des vergangenen Jahrtausends.



    Und trotzdem hatte ich nie dieses Feindbild vom "Russen", sondern hab mir irgendwie recht früh meine eigene Meinung gebildet.


    Edit:
    Und "BRD" durften wir in der Schule auch nicht sagen. Wenn man in den Klassenarbeiten "BRD" schrieb, weil es kürzer und schneller zu schreiben ging, dann wurde das als Fehler angestrichen.
    Weil, in der DDR sagte man ja BRD (weil "die in der DDR nicht wollen, dass wir die DDR als DDR bezeichnen", so lautete die Begründung). Wir mussten mindestens "Bundesrepublik" schreiben, wenn schon nicht "Bundesrepublik Deutschland". BRD war "bäh" ;)

  • Ich hatte mal einen Lehrer, der die DDR grinsend als "das größte KZ der Welt" bezeichnete (zur Vorbereitung auf die Berlin-Fahrt wurden im Unterricht Dias gezeigt, und bei einem Foto von den Grenzanlagen fiel dieser Spruch). Der Lehrer lachte sich dann noch selbst kaputt über seinen wohl von ihm selbst als witzig empfundenen Spruch.


    ...weigerte sich aber, das Dritte Reich durchzunehmen (an der Stelle, an der es im Lehrplan stand). Sein Spruch: "Sie wissen ja, ich bin auf dem rechten Auge blind, HaHaHa" (er trug tatsächlich rechts ein Glasauge.

    <X


    Und "BRD" durften wir in der Schule auch nicht sagen. Wenn man in den Klassenarbeiten "BRD" schrieb, weil es kürzer und schneller zu schreiben ging, dann wurde das als Fehler angestrichen.
    Weil, in der DDR sagte man ja BRD (weil "die in der DDR nicht wollen, dass wir die DDR als DDR bezeichnen", so lautete die Begründung). Wir mussten mindestens "Bundesrepublik" schreiben, wenn schon nicht "Bundesrepublik Deutschland". BRD war "bäh"

    genau das hatten wir hier an anderer stelle im forum schon mal. ich kenne das nämlich auch so.

  • Mal auf der Zunge zergehen lassen!


    So etwas habe ich über unsere DDR-Englischlehrer nicht gehört. Wäre ja das Äquivalent dazu.


    Stimmt;-)


    Ich muß gerade lachen. Ich stelle fest ich hab ein Faible für "Feindsprachen", was schon mit Russischwahlfach in der Schule anfing. ;)


    Mit Iranistik hatte ich mich damals auch sehr verdächtig gemacht. Naja und nun mit Arabisch erst. ;)



    Tapatalk

  • Und "BRD" durften wir in der Schule auch nicht sagen. Wenn man in den Klassenarbeiten "BRD" schrieb, weil es kürzer und schneller zu schreiben ging, dann wurde das als Fehler angestrichen.
    Weil, in der DDR sagte man ja BRD (weil "die in der DDR nicht wollen, dass wir die DDR als DDR bezeichnen", so lautete die Begründung). Wir mussten mindestens "Bundesrepublik" schreiben, wenn schon nicht "Bundesrepublik Deutschland". BRD war "bäh" ;)

    Ich bin ja 89 erst (im Westen Deutschlands) eingeschult worden, aber bei uns war BRD so geläufig, dass die Lehrer das selbst verwendet haben, z.B. auch auf Klassenarbeiten. Mir wurde jedenfalls sehr viel später erst bewusst, dass es damit mal ein Problem gegeben hat. Und im Gegensatz zum Feindbild "Russe" war bei uns immer eher Antiamerikanismus angesagt.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Bei mir wurde es als Fehler angestrichen, wenn man "Deutschland" in Klassenarbeiten schrieb. Entweder "BRD" oder halt ausgeschrieben. Ich wusste gar nicht, dass es mit dem Begriff ein Problem gab.


    Ich bin immer noch erschüttert über die Erzählungen von @Trin #knuddel gestern...

  • Hallo,


    Bei uns war für beide Länder beides OK, also DDR und Deutsche Demokratische Republik und BRD und Bundesrepublik Deutschland. Nur "Deutschland" war überhaupt keine Option.


    Mich hat es als Kind immer verwirrt, daß beim Herkunftsland bzw. bei der Staatsbürgerschaft stehen musste DDR, bei Nationalität eben dann doch "deutsch" (Als Abgrenzung zu sorbisch oder zu anderen Herkunftsländern)


    Inzwischen ist mir der Unterschied natürlich klar, aber als Kind oder Jugendliche fühlte sich "deutsch'" immer irgendwie... ein bisschen wie verboten an.


    Von den Lehrern her hatte ich nicht den Eindruck, daß da eine Sprache mehr "geachtet" war oder gardaß englsich als "Feindsprache" wahrgenommen worden wäre. Bei uns hatte der Englischlehrer den "höheren" Rang (nicht wirklich Rang, aber im "Meinung zählt", aber das lag wohl eher daran, daß er stellvertretender Direktor war.

  • öhm.. vielleicht steh ich grad auf dem Schlauch, aber könnt ihr mir das mal erklären?

    Warum wir in den 80er Jahren in der BRD in Klassenarbeiten nicht "BRD" schreiben durften?
    Ich erinnere mich nicht so genau an die Begründung damals G**gle sagt z.B.


    https://books.google.de/books?id=vgoqqs9l7ikC&pg=PA77&lpg=PA77&dq=warum+war+die+bezeichnung+brd+verp%C3%B6nt?&source=bl&ots=dUnKlXjLdg&sig=OepsNgF4k5dS09ysvlI08SuqGxE&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjWoPmy8u7OAhXHlSwKHSYSDv0Q6AEIKjAC#v=onepage&q=warum%20war%20die%20bezeichnung%20brd%20verp%C3%B6nt%3F&f=false


    http://www.ddrlexikon.de/brd/


    So in die Richtung ging die Begründung.

  • Das mit der BRD? Die Abkürzung war in Westdeutschland verpönt, weil es quasi ostdeutscher Sprachgebrauch war. Da hieß es ja auch DDR und analog eben BRD, hier im Westen musste es aber Bundesrepublik Deutschland heißen. Guck mal hier.

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  • Hallo,


    Seltsam, das habe ich noch nie mitbekommen.


    Für mich war immer das eine ausgeschriebene der vollständige Name und die Abkürzung eben - na ja halt die Abkürzung. So wie bei Sportvereinen, Parteien, Betrieben (HO, RAW, VEB...)

    • Offizieller Beitrag

    Das Ausland hatte damit offenbar nicht soooo Mühe, wir durften die Kürzel in die Länderkarten schreiben bei der Prüfung (Österreich - wo man auch immer mal unterschiedlich Angst vor "dem Russen" hatte, tendentiell eher weniger, denke ich)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • es wäre ein anerkenntnis der tatsache gewesen, dass es ZWEI souveräne deutsche staaten gibt.
    das durfte aus westdeutscher sicht nicht sein.

    Na ja, ob man Bundesrepublik Deutschland oder BRD schreibt, ist da doch kein großer Unterschied, oder?
    Was anderes wäre es gewesen, wenn sie hätten nur "Deutschland" im Test schreiben müssen.

  • Sag mal was sagt ihr euren Kinder, oder was habt ihr in der Schule gelernt, war die Hauptstadt von der Bundesrepublik Bonn??
    Wir durften auch nicht BRD schreiben.

  • Hallo,


    Klar, die Hauptstadt der BRD war Bonn und die der DDR Berlin. Westberlin war theoretisch "autonom", wurde aber von der BRD "mitverwaltet" und befand das als OK so.


    So habe ich es in der Schule gelernt.
    Meine Kinder (natürlich im geschichtlichen Rückblick) eigentlich auch, aber so ganz konkret habe ich da nie nachgefragt.


    Und irgendwann nach dem "Großen Schlucken" ;) wurde die Hauptstadt halt nach Berlin verlegt, wo sie vor der BRD/DDR-Zeit schon mal war, weil man, keine Ahnung warum, Bonn für zu unbedeutend befand.