Ist deine Frau Lehrerin?
Je nachdem, welche Altersklasse sie unterrichtet, kann das neben der Vollzeit natürlich ein zusätzlicher Stressfaktor sein, sowohl im Beruf als auch zuhause von Kindern umgeben zu sein. So bewundere ich z.B. Erzieherinnen, die selbst Kinder im Kindergartenalter haben. Mir wäre das, glaube ich, echt zu viel, sowohl beruflich als auch zuhause ständig mit kleinen Kindern zu tun zu haben.
Hinzu kommt, dass die verfügbare Energie von Person zu Person, aber auch von Lebensphase zu Lebensphase variiert. Manche Leute scheinen alles mit Links zu stemmen, während für andere der Alltag eine beständige Herausforderung ist.
Falls ihr nicht auf das Geld angewiesen seid, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, wenn deine Frau beruflich etwas kürzer tritt? Nicht, weil sie die Frau ist, sondern weil die Situation sie aktuell zu viel Kraft kostet?
Ich kann es gut verstehen, dass Kinder - auch zeitversetzt - als anstrengend empfunden werden können. Das kann viele Gründe haben. Vielleicht haben manche was mit Hormonen zu tun, andere vielleicht einfach damit, dass über die Jahre hinweg manche Dinge etwas zermürbend sein können. Mir ging es z.B. so, dass wir anscheinend ziemlich darin aufgegangen sind, Eltern zu sein bei unserem Großen. Und bei unserem Kleinen (wobei das dann v.a. bei mir der Fall war). Ich habe aber irgendwann bemerkt, dass mir die Geduld schneller ausgeht. Gerade, wenn ich mit meinem Mann mal beim Abendessen fünf Minuten am Stück sprechen will. Dabei geht es oft gar nicht um weltbewegende Themen, sondern z.T. um Organisatorisches oder darum, dass wir uns mitteilen wollen, wie der Tag war. Und dann werden wir ständig unterbrochen. Damit komme ich schlechter klar als früher. Vielleicht, weil ich älter bin, weil ich schon mehrere Jahre Geduld verbraucht habe, vielleicht auch, weil die Kinder älter sind und ich da unbewusst höhere Ansprüche an sie stelle. Hinzu kommt auch, dass mein Mann sich leider angewöhnt hat, auf Unterbrechungen anzuspringen und dann nicht mehr "bei mir" ist. Das nervt mich auch.
Was die "Überfliegertochter" angeht, so bin ich auch darüber gestolpert. Was willst du damit sagen?
Was ich mir vorstellen könnte: auch ich habe clevere Kinder, von denen eines knapp an der Hochbegabung vorbeischrammt. Anstrengend daran finde ich, dass ihm schnell langweilig wird oder er ständig Fragen hat. Meinst du so etwas?