Gewöhnt man sich da dran? SLP

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  • Ein neuer Job kann ganz schön schlauchen. Bei mir ist auch alles neu, und das ist auf alle Fälle stressiger als mit der alten Routine. Aber sicherlich wird das noch besser nach einer längeren Eingewöhnungsphase. Und irgendwann ist alles gut organisiert und ganz normal, alltäglich. #sonne

    inner child #schreiben (09/71) mit Pünktchen (07/07) und Krümel /07/10)

  • Das wird...ganz sicher! ich bin seit diesem Monat wieder im Job, im Gegensatz zu vorher (Vollzeit) "nur" 80% und momentan empfinde ich es noch als anstrengender als vorher...


    Kiwi

  • Jo, inzwischen sind fast drei Wochen rum. Von Routine bin ich weit entfernt, aber so langsam dämmert mir der eine oder andere Durchblick, kann ich die Kollegen brauchbar einschätzen und so manche Anfrage bearbeiten, ohne vorher 1000 Leute zu fragen, wie. Die mir gestellten Aufgaben (größere Projekte, die ich anschieben soll) lassen sich gut an.
    Ich bin inzwischen übetzeugt, dass die Stelle, die ich da habe, deshalb auf drei Jahre befristet ist (bei Lebenszeit-Beamten ist das nicht wirklich was Schlimmes), weil es sich um eine dreijährige Intensiv-Fortbildung handelt. Ich hab jetzt schon jede Menge Überstunden und bin manchmal zwischen Heimkommen und Schlafengehen kaum 2 Stunden hier, morgens um 5 schon wieder auf der Piste. Laaaaange Autofahrten. Von Normalität weit entfernt. Es erscheint leichter, einen freien Tag zu nehmen aus all den Überstunden, als wirklich zeitig wegzukommen. Wobei: Dann ist Stau... Also fahre ich früh hin und bin spät zurück.


    Die Zeit mit den Kindern unter der Woche ist knapp, damit geht es mir nicht gut.
    Zum Sporteln ist kaum Zeit (nur am WE und im Stockdunkelfinstern und viel Schweinehundanschleppen 1-2x im Nachtschlaf).
    Der Austausch im Rabenelternteam - ich bin ja nicht mehr im Team - fehlt mir sehr.


    Aber ich wollte nicht mehr zurück in den Schuldienst!


    Morgen fahre ich auf Dienstreise: Zur Didacta. Und dann ist Wochenende!!!

  • Ach Mensch, da hast Du wirklich nicht mehr viel Zeit mit den Kindern. Das ist auch schade.


    Wäre umziehen eine Option, damit der Weg kürzer ist?


    Der Job klingt klasse, aber die fehlende Zeit mit den Kindern würde sehr an mir nagen.


    Sind ja doch noch klein....


    Ich drück Dir die Daumen, dass Du das gut geregelt kriegst.


    Liebe Grüße


    Manu

  • Danke. Umziehen für einen auf drei Jahre befristeten Job? Mein Mann müsste eine neue Arbeit finden, die Kinder die Schule wechseln und das Haus würden wir verkaufen? Neee. Eher nich, hm?


    Die anderen PMs dort, die schon länger da sind, meinen, die Arbeitszeiten und der Schlauchfaktor pendeln sich ein. So toll, wie die Atmosphäre da ist-ich bin wirklich gerne da!- glaub ich denen das. Für diese Chance, diesen Job nehmen andere noch längere Fahrten auf sich. Allerdings haben zumindest die Frauen alle keine oder schon deutlich ältere Kinder.


    Demnächst kommt eine Projektphase auf die Abteilung zu, die uns für etwa 4 Wochen sehr lange beschäftigen wird jeden Tag. Danach wird dich das bis Sommer deutlich beruhigen.

  • Hm, nein, klingt nicht danach, als ob umziehen eine Option wäre. #freu


    Ja, wahrscheinlich wird das so sein, dass sich das alles erst einmal einpendeln muss.


    Endlich freie Wochenenden sind ja auch eine tolle Option.


    Hast Du das Gefühl, dass Deine Kinder leiden?


    Liebe Grüße


    manu

  • Meine Kinder sagen, es wär für sie okay. Schnupp genießt es, alleine heimzukommen, sich sein Essen warmzumachen, das Klo eine Stunde in Ruhe besetzten zu können und macht dann in aller Seelenruhe und ohne die scheuchende Mama im Nacken seine Hausaufgaben, bis mein Mann oder ich (wenn ich um 5 in der Früh weg war, schaffe ich das manchmal) mit Schnüppchen aus dem Kindergarten kommen, so gegen 5. Heute morgen war ich allerdings mit Bringdienst (um halb 8) dran und Schnüppchen weinte im KiGa auf einmal herzzerreißend und wollte mich nicht gehen lassen. Nunja, andererseits - auf die 20 Min kam es nicht an, ich bin dageblieben, bis er sich beruhigt hatte. Das hätte ich zu Schulzeiten nicht gekonnt ^^. Dafür bin ich aber auch grad zum Insbettbringen hier wieder aufgeschlagen.


    Inzwischen ist mein Chef aus dem Urlaub zurück und wir organisieren uns nochmal neu. Ich hab aber den Eindruck, es wird jetzt besser. V.a. fische ich nicht mehr so im Trüben: Einige meiner Arbeitsergebnisse sind gut angekommen und an den Anderen waren eigentlich nur Formalia zu bemeckern, die ich schlicht noch nicht wissen konnte. Das tut gut - schließlich bin ich aus einem Job gekommen, den ich 100% im Griff hatte und schwimme jetzt ziemlich...


    Aber das freie Wochenende zu genießen, das muss ich noch lernen. Bin im Kopf dann doch im Büro...

  • Ich erlebe es bei meinen Kindern schon so, dass sie eine gewisse Ration Mama einfach brauchen. Aber wie sich das aufteilt ist recht unterschiedlich. Vielleicht schafft ihr das wirklich, dass Du an zwei Tagen recht früh zu Hause bist. Naja, aber Du wirst es schon merken, wie und ob es für Euch passt. Ich finde es toll, dass Du so einen klasse Job bekommen hast.


    Liebe Grüße


    manu

  • ...ich bin teils in der Schule teils im Büro... und werde im Büro auch oft müde. In der Schule hat man da keine "Zeit" für, im Büro schon, das ist die eine Seite finde ich. Die andere Seite ist bei mir, dass es mir im Büro deutlich besser geht, wenn wir mehr lüften, der Laserdrucker aus ist und das W-Lan aus. Ich versuch diese Dinge nur anzumachen, wenn ichs wirklich brauche, und dann wieder aus und frische Luft :)
    Vielleicht spielt auch sowas eine Rolle?
    Ansonsten klingst du ja schon recht eingelebt #super klingt interessant, was du da machst!

    Nicht müde werden

    sondern dem Wunder

    leise

    wie einem Vogel

    die Hand hinhalten.

    [align=center][size=10][size=8](Hilde Domin)[size=8]

  • #ja Heute war mein Mann dran mit Schnüppchenbringdienst - und Schnüppchen hat das Procedere von gestern bei ihm wiederholt. Scheint also nicht(nur) an zu wenig Mama zu liegen.


    Ich war schon um 6.15h im Büro und daher um 3 wieder weg. Bin dazu mitten aus einer Besprechung raus - das war kein Problem. Wir machen einfach morgen um 8 weiter 8I . Hier daheim hab ich erstmal die Küken bedient, dann hat es für eine Stunde Sporteln gereicht. Und nach dem Kinderzubettbringen hab ich noch eine Stunde busmans honeymoon gefrönt - ich hab moch 2 Facharbeiten aus meiner Lehrerinnenzeit zu betreuen. #augen


    Ja, und Spaß gemacht hat das heute im Büro! War kein bisschen langweilig.

  • Nochmal ein Monat weiter.


    Hm.


    Inzwischen stell ich mich in meinem neuen Job nicht mehr so doof an. Ich kenne mehr als die allerwichtigsten Leute, auch so, dass ich ein bisschen einschätzen kann, wie sie auf was reagieren werden. Ich hab in allen meinen vielen Aufgabengebieten schon ein bisschen was gemacht und bin in der Regel in der Lage, zumindest einen Antwortentwurf oder ein grobes Konzept zusammenzuschustern, bevor ich mit dem in der Hand jemmandem ein Loch in den Bauch frage. Viele Anfragen kann ich inzwischen schon selber und ohne nachzufragen beantworten (wenn ich die Präzedenzfälle finde). Ich war auf unzähligen zum Teil menschlich extrem ... aufschlussreichen Außenterminen und mag die Tage mit ein bisschen Chaos am liebsten. Insgesamt könnte es ruhig trubeliger sein für mich - ich hab komischerwesie immer das Gefühl, noch zwei Tage, dann ist der Arbeitshügel weg und ich hab nichts mehr zu tun. Und dann konnt was nach. Dürfte für meinen Geschmack auch noch mehr sein. ;)


    Ich arbeite da gerne. Würde mir vielleicht auch mal ein Lob wünschen, aber solange keiner groß was zu meckern hat, geht es auch.


    Die langen Abwesenheiten von zu Hause sind inzwischen ganz okay, die stundenlangen Fahrten Routine (nerven trotzdem #augen ), meist klappt auch der Alltag. Ich schiebe komfortable 15 Überstunden spazieren, da kann ich auch mal spontan einen anderen Termin einschieben (mit gewissen Einschränkungen, aber mit Absprache geht fast alles). Z.B. eine verlängerte Mittagspause im Sonnenschein machen (ich stempel dazu aus ;)) - aber Sonnenschein ist so rar derzeit.


    Und trotzdem füht sich das alles für mich nicht rund an. Ich vermute, das hat viel weniger mit der veränderten Arbeitssituation zu tun, als ich anfangs dachte. Mein gesamter Alltag ist ja verändert, ich bin nicht mehr stundenlang täglich mit Mod-Arbeit befasst und die Runde da fehlt mir fürchterlich, ich hab abends keinen Nerv mehr zum Nähen, bin dauernd müde, komme nur noch 3-4x die Woche zum Sporteln (unter Mitschleppung eines enormen Schweinehunds die ersten 10 Minuten), habe im Job gar nichts mehr mit Musik zu tun (und ich glaub, das ist fast am schlimmsten) und danach weder Zeit noch Kraft, daran was zu ändern und: Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, was ich nach den drei Jahren eigentlich machen will. Nicht, dass ich mir das jetzt schon überlegen müsste, aber wenn ich die Optionen zurück in den Schuldienst oder weiter in einer Behörde arbeiten erwäge, dann lockt mich hier wie da nix wirklich. Das mag daran liegen, dass mir garde ziemlich die Puste ausgeht. Aber hey, wenn ich denn eine Idee hätte, wo ich wirklich hin will? Ich hab auch nicht das Bedürfnis, einfach zu Hause zu bleiben und nix zu tun. Aber was denn? Wo denn? Wohin denn? Warum denn? Ächz. Das hatte ich noch nie. Und das führt jetzt zu wirklich erheblichen Stimmungsschwankungen, mit denen geht es mir auch nicht gut.


    Luxusproblem. Vielleicht. Schnupp macht freiwillig und guten Mutes bis abends um halb 8 seine Hausaufgaben und schreibt ganz passable Wochenarbeiten - wer hätte das gedacht. Schnüppchen mopst sich im Kindergarten und ist ein bisschen neben der Spur, aber nicht dramatisch. Und das scheint auch nix mit zu wenig Mama zu tun zu haben sondern eher damit, dass er sich eben im Kindergarten zunehmend mopst. S.o.


    Wenn jetzt wenigstens langsam mal Frühling würde....


    Danke für's Zulesen.

  • Aoide, kannst du Stunden reduzieren, um mehr zu leben? (Familie, Musik, nähen, ...) Würde dir das helfen?


    Wobei -- bei dir hätte ich mir immer vorgestellt, dass du irgendwas wahnsinnig kreatives machst (ein veganes Nähcafe betreiben zum Beispiel ;) ), hättest du in der kreativen Richtung irgendeine Idee, wie man da einigermaßen vernünftig über Wasser bleiben könnte? Würde dir das überhaupt Spaß machen?


    Wie sähe denn ein Job aus, der dich ausfüllt, dir gut tut usw.?

  • Aoide, kannst du Stunden reduzieren, um mehr zu leben? (Familie, Musik, nähen, ...) Würde dir das helfen?


    Im Prinzip wäre das möglich, weil öffentlicher Dienst. Aber nur im Prinzip: Ich habe mich da auf eine sehr ambitionierte, dreijährige Fortbildung eingelassen, und unter 9 Stunden am Tag wird das nicht laufen. Das ist ein Karrieresprungbrett und mit Reduktion würde ich mir alle Chancen vermasseln. Solange ich nicht weiß, dass ich die Karriere nicht doch will, lasse ich das lieber. Zumal sich die endlose Fahrt für weniger Stunden kaum lohnen würde.


    hättest du in der kreativen Richtung irgendeine Idee, wie man da einigermaßen vernünftig über Wasser bleiben könnte? Würde dir das überhaupt Spaß machen?


    Tja. Da fänd ich schon was. Für fast alles müsste ich aber erstmal investieren, Geld, das ich nicht habe, weil es spießig im Haus und Lebensunterhalt der Familie steckt. Und ich hab 18 Dienstjahre Beamtendasein hinter mir. Wenn ich das jetzt aufgebe, kann ich meine Pensionsansprüche vergessen - da kann ich nix mitnehmen. Und meine Familie lebt im Wesentlichen von meinem Gehalt. Was kann ich Kreatives machen, das den Verlust auffinge und für eine ordentliche Alterssicherung noch reichte?


    Wie sähe denn ein Job aus, der dich ausfüllt, dir gut tut usw.?


    Das ist genau die Frage. Ich hab ja immer im Hinterkopf gehabt, als es mir noch alles zu trubelig war in der Schule, dass ich aufs Land ziehe und Schmonzettenromane schreibe. (Ich fürchte, für richtige Literatur reicht es dann doch nicht ;)). Ich weiß vom Sachbücherschreiben, dass ich mich gut selber disziplinieren kann und meine selbstgesteckten Zeitpläne einhalte.
    Jetzt stelle ich fest, dass ich, in einem viel weniger trubeligen Job gelandet, genau diesen Trubel ein bisschen vermisse. Tage, an denen ich in Ruhe mein morgens überlegtes Pensum am Schreibtisch abarbeite und sonst nichts, langweilen mich spätestens ab 11 Uhr zu Tode und ich freue mich über jede kleine Katastrophe (die kommt sicher!). #schäm Also doch nicht #pfeif


    Gewissermaßen fehlt mir das Vorbild: Mein Mutter war nicht berufstätig und hatte Haushalt und Garten und Freunde und meine Schulkarrriere und unser allgemeines Wohlergehen feste im Griff. Mir fällt das "so nebenbei" schwer. Dafür hab ich einen wirklich anspruchsvollen, spannenden Job, in dem ich mich selber weiterentwicken kann - meiner Ma fehlte die geistige Anregung sehr und irgendwann gab sie sich zufrieden und wurde ... irgendwie immer weniger. Das will ich nicht. Aber die nicht berufstätige Hausfrau zu Hause, die alles schon gerichtet hat, bis ich heimkomme, fehlt mir irgendwie auch #kreischen

  • Liebe Aoide,
    welch ein Zwiespalt!


    Dieses Gefühl nicht zu wissen, was man will, habe ich derzeit auch wieder, hatte ich in Elternzeit euch. Auf der einen Seite der Wunsch zuhause alles in den Griff zu bekommen, auf der anderen Seite aber auch für das eigene Leben sorgen zu können und nicht nur Hausfrau und Mutter zu sein.


    Die letzten Jahre waren anstrengend, ich wollte jetzt nur ne ruhige Kugel in Teilzeit schieben für 1-3 Jahre und weitersehen.
    "Blöderweise" geben sich ja jetzt schon die ganzen Möglichkeiten und ich steh da und hab keine Ahnung welchen der 3 Wege ich gehen soll.
    Zeit für Kreativität wäre da (nach der ich mich 5 Jahre gesehnt hab), mache aber faktisch dahingehend nix. Die Musik und der Tanz fehlen mir gar füchterlich, muss mich davon aufgrund vieler Faktoren verabschieden.


    Wäre es nach den 3 Jahren möglich zurück an die Schule zu gehen mit weniger Stunden - würde das finanziell klappen? Oder es ergibt sich doch irgendwas, wo du deinen Beamtenstatus nicht aufgeben müsstest.


    Jedenfalls wünsch ich dir, dass du dennoch diese 3 Jahre nicht als "Last" empfindest und einen Weg findest aus diesem Gefühls-"Chaos" rauszukommen.

  • Arbeit - immer so ein Thema auch hier...


    Bei dir: vielleicht ab und zu den Freitag frei nehmen (Überstunden abbauen) und mit Sport, Nähmaschine und Musik verbringen?

  • Liebe Aoide,


    ich habe leider gar nichts Schlaues als Tipp.


    Aber deine Beschreibung von deiner Mutter, die immer weniger wird - so fühle ich mich gerade (trotz minimaler selbstständiger Tätigkeit, die ich ausbauen möchte, sobald der Kleine noch etwa älter ist- danke fürs Wachrütteln, da muss ich gegensteuern.


    Alles Gute für deinen weiteren Weg, ich wünsche dir Zufriedenheit ohne Stillstand!