Wie erzieht man ein Kind?

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  • Hallo,


    Also erstmal ein dickes Danke an Euch. Wir sind beide sehr autoritär mit Schlägen etc groß geworden und wollen das bei unserem Kind ganz anders machen. Dieses Forum hilft uns dabei sehr.
    Unser Sohn ist jetzt knapp 1,5, wir sind frisch umgezogen und ich weiß nicht ob es daran liegt, jedenfalls kommen plötzlich ganz viele Situationen, wo es bei uns eine gesetzt hätte. ZB Kind hämmert mit irgendwas wo drauf, wo man wirklich nicht Hämmern sollte, schaufelt das ganze Wasser aus der Badewanne, kratzt mit Legos auf dem Fliesenboden, öffnet Schränke und schmeißt alles auf den Boden, reißt mir in aller Öffentlichkeit die Kleidung vom Leib weil es stillen will, manscht mit Essen nur rum und wirft dann alles auf den Boden, schreit lauthals rum, wenn wir nicht sofort machen, was er will, zerreißt Bücher,... Naja wie gesagt, bei uns hätte es eine gesetzt. Ich hab mittlerweile alles durch von ablenken (das funktioniert leider nur bedingt) über ein scharfes "NEIN" (komme mir dabei blöd vor und funktioniert auch nicht immer) über erklären (dafür ist er wohl noch zu klein, macht jedenfalls genau das Gegenteil), möglichst wenig Gelegenheiten schaffen - ich sage nur Umzug (!), Baustelle (!!) - bis hin zu wegnehmen (empfindet das Kind als Spiel und schleppt ggf was anderes an um damit das Gleiche wieder zu machen bis man ihm das weg nimmt). Ja und jetzt fällt mir nichts mehr ein. Also was mache ich nun?

  • Panema, besorgt Euch Hilfe für die Baustelle.


    Das Kind ist ein völlig normales, wissbegieriges anderthalbjähriges Kind mit Forscherdrang und Spiellust und mit viel Vertrauen in Euch - siehe Beispiel:

    Zitat

    bis hin zu wegnehmen (empfindet das Kind als Spiel und schleppt ggf was
    anderes an um damit das Gleiche wieder zu machen bis man ihm das weg
    nimmt).

    Die ganze Umgebung des Kindes hat sich verändert, und jetzt arbeitet es eifrig daran, sich alles wieder vertraut zu machen und während dessen viel Kontakt zu Euch zu haben. Ihr seid schließlich die Konstante in den anderthalb Jahren. Ich finde Euer Kind großartig, das hätte meines genau so gemacht.


    Rechnet einfach damit, dass nach einem Umzug das Kind 1:1-Betreuung braucht, dann wird alles von alleine wieder normal, da musst Du nicht viel "erziehen". Ich denke, Werkzeug sichern und nah am Kind bleiben, damit Du bei gefährlichen Situationen schnell eingreifen kannst, reichen völlig aus. Das klappt leider nur, wenn jemand anders mit auf der Baustelle anpackt.


    Ich habe übrigens schon zwei mal mit Kindern dieses Alters renoviert, die sind begeisterte Helfer beim Streichen. Man muss aber vorher alles abkleben und sichern, sonst geht es nicht. Und nachher wissen sie, was man mit einer Leiter tut... #yoga Vergesst nicht, die Regale gut an den Wänden fest zu schrauben!


    Gute Besserung -
    Silbermöwe

  • Du hast mein vollstes Mitgefühl; so war es hier nach unserem Umzug auch. #yoga


    Ich denke, mein Kind war da auch ein wenig überdrehter und verunsicherter als sonst. Das habe ich mir immer wieder ins Gedächtnis gerufen, wenn es ganz arg wurde.
    Dies machte sich auch im Schlafverhalten bemerkbar.


    Meine Strategien waren:


    - So oft wie möglich außer Haus gehen. Dann kann im Haus in Ruhe gearbeitet werden und auch mal ein Farbeimer und die Bohrmaschine auf dem Boden liegen. Das Wetter war da Anfang Januar auch schon so brutal wie jetzt und so haben wir oft jemanden besucht oder sind in die Bibliothek gegangen.
    - Ein deutliches "Nein" und aus der Situation herausholen, die Sachen wieder einräumen und in einen anderen Raum gehen.
    - Habt ihr ein Kinderzimmer? Dorthin haben wir uns immer verzogen und das ging bis zu eine Stunde gut. Da konnte er toben und schmeißen und kreischen und hüpfen.
    - Einer kümmert sich gezielt um das Kind, während der andere renoviert/einräumt/umräumt. Wenn wir beide gleichzeitig etwas machen wollten, ging das einfach nicht.
    - Sobald das Kind abends schläft, Stück für Stück ein wenig weiterarbeiten, soweit das geht. Und wenn es nur eine Kiste ist, die man ins Regal einräumt.


    Ich denke mal, dass es bei euch besser wird, wenn ihr euch einigermaßen eingelebt habt und der Alltag seinen Lauf nimmt. So war es zumindest in unserem Fall.


    Zur Erziehung allgemein denke ich: Vorleben, Halt und Liebe geben. Der Rest wird jeweils an das Alter und die Familiensituation angepasst. :)


    Edit: Richtig: Niemals die Leiter stehen lassen... #pfeif #kreischen

    Einmal editiert, zuletzt von Septemberglück ()

  • das dillema kenn ich und glaub mir es ist heute noch gang und gäbe gesagt zu bekommen "danngib ihr doch eine auf die finger " X(


    baustelle und umzug SIND eine riesige ausnahmesituation und in dem alter schneiden die zwerge das wirklich schon alles mit, wir haben mitten im umzug alles stehen und liegen lassen und zwei familientage eingelegt weil das mausekind völlig durch den wind war.


    ich veruch einfach mal auf die situationen die du beschreibst einzugehn.


    kind will trommel? - kann es! auf den eigenen bongos, schuhkartons, auf ner tupper schüssel.... usw. biete einfach ersatz an und erkläre ihm, dass man eben genau darauf nicht trommeln darf. auch mit 15 monaten vertsehen kinder das durchaus.


    wasser aus der badewanne schaufeln macht spass - ganz ehrlich, leg das bad mit handtüchern aus und lass ihn das zwei dreimal machen. meistens flaut dann das interesse ab. alternativ anderes badewannenspielzeug anbieten.


    legos auf dem fliesenboden - scheiss geräuch aber kaputtgehn tut da nichts ;) - nimm dir ne tasse kaffee setzt dich hin und freu dich, dass er beschäftigt ist.


    was die still selbstbedienung angeht - klar bleiben. ist hier auch ein absoulutes no go weil ich es nicht mag. aber was das angeht ist mein kind nicht gerade mit einsicht gesegnet. immer wiederholen, ruhigbleiben und ich für meinen teil halte das mausekind dann auch durchaus mal kurz auf abstand. hat mich zwar auch schon dazu bewegt 20 minuten auf einer babybörse neben meinem brüllenden kind zu sitzen (sie war so wütend, dass sie nicht mehr ansprechbar war - ist ja aber auch ihr recht sauer zu sein)


    essen matschen geht vorbei - da würd ich ehrlich gesagt gar nichts machen. werfedn damit hat hier allerdingsdie konsequenz, dass das essen für 5 minuten weg ist.


    die wegnehm und bring spiele kenn ich auch gut - meistens ist es schlicht langeweile beim kind. dann lass ich einfach mein zeug stehen (soweit möglich) und spiele mit ihr oder lese vor. oder beziehe sie mit ein. sei legt in der zwischenzeit sehr akribisch waschlappen zusammen und räumt schüsseln ein (auch wenn ich die vorher extra in die spülmaschine geschmuggelt habe), andere top beschäftigungen sind z.b. staubsaugen und wischen. auch malen (wachsmalblöcke) ist hier seit einigen monaten gaaanz groß.




    natürlich klappt das auch nicht immer und es gibt tage an denen mein nervenkostüm nicht so dick, ist wie es mit kleinkind sein sollte. dann gibts auch einfach mal nen kaffee (fürs mausekind caro) und kekse. oder wir lassen einfach alles stehen und liegen und gehn raus um lager koller zu vermeiden. auch ausflüge ins eltern kind cafe helfen (uns zumindest) einfach um abwechslung zu schaffen, danach ist dei maus immer so platt von den neuen eindrücken, dass ie nichts mehr anstellt #pfeif . ich lass dir einfach mal nen virtuellen drücker da und immer dran denken .... wir üben nur für die pubertät :)

    • Offizieller Beitrag

    Rechnet einfach damit, dass nach einem Umzug das Kind 1:1-Betreuung braucht, dann wird alles von alleine wieder normal, da musst Du nicht viel "erziehen".


    Jup. Ich konnte nur was machen in der Wohnung, wenn der Junge hinten im Huckepack war. Ansonsten ging einfach nix, weil viel zu viel erforscht werden musste.

    LG, Kalliope


    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif

  • So wie punkrock mum machen wir das auch. Also ich zumindest, mein Mann ist etwas strenger. #angst


    Das Problem ist wahrscheinlich, dass noch alles improvisorisch ist und noch nicht richtig eingeräumt.
    Klar kann mein Kind seine Gruschelschubladen (also alle Schubladen im Haus; ist nur noch Zeugs drin, was nicht kaputtgeht #augen ) ausräumen und wenn er im Bad die frischen Handtücher vom Stapel zieht und in die Waschmaschine steckt, finde ich das auch nicht schlimm. :D


    Aber wenn noch nichts richtig an seinem Platz ist und alle mit den Nerven angespannt sind, dann sagt sich das leicht. Bei uns hat in dieser Akutphase wirklich nur geholfen, so viel wie möglich rauszugehen.


    Wichtig finde ich aber auch, dass man mal wenigstens einen halben Tag 5 gerade sein lässt und sich mehr dem Kind widmet.
    Manchmal konnte ich abends nichts machen, weil mein Sohn erst gegen 11 eingeschlafen ist und dann war das halt so. Ich habe gemeckert und gehadert, aber es war nicht zu ändern. Trotzdem sind wird mit allem fertig geworden. ;)


    Edit: Falls meine beiden Beiträge sich widersprüchlich lesen: Es gab einfach genug Dinge, die er nicht nehmen durfte (Werkzeug z.B.) und wo er nicht hindurfte (der Boden im Bad musste antrocknen z.B.). Da konnte ich ihn einfach nicht machen lassen und musste ihn da aus der Situation nehmen. War sehr frustrierend für alle.

    Einmal editiert, zuletzt von Septemberglück ()

  • Wir haben gerade Hausbau und Umzug mit zwei Kleinkindern plus Baby hinter uns. Das ist einfach eine Ausnahmesituation. Vielleicht könnt Ihr Euch die Arbeit einteilen, dass immer einer nach dem Kind schaut und der andere was macht? Und dann unbedingt abwechseln, sonst sind abends alle frustriert. Für die Kinder ist das auch sehr verunsichernd und oft lassen sie sich dann etwas Besonderes #pfeif einfallen, um sich zu vergewissern, dass Mama noch für sie da ist. Ich weiß, wie blöd das ist, wenn alles noch in Kartons liegt oder an einem provisorischen Platz. Da muss man einfach durch, das wird irgendwann besser. Einfach die Ansprüche runterschrauben und durchhalten. Mithelfen lassen ist auch immer gut. Dem Zwerg einen Zollstock in die Hand drücken und irgendetwas ausmessen lassen. Meine haben begeistert beim Regaleaufbauen geholfen. Bücher kann auch so ein Kleiner schon einräumen. Wenn man die Energie findet, sich darüber Gedanken zu machen, kann man die Kinder eigentlich meistens sinnvoll miteinbeziehen.

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

  • Hallo nochmal,


    Danke für die vielen Tipps. Die Klötersbriefe sind bestellt (hoffe ich mal, ich habe das Bestellsystem dort nicht so richtig verstanden). Ihr habt auch Recht, dass die Wohnbaustelle uns allen einiges abverlangt - allerdings hat hier keiner den Anspruch mit Kind im Schlepptau irgendwas zu schaffen. Dadurch sind wir zwar langsam, aber das andere wäre echt keine Alternative. Und nicht alle Situationen sind der Baustelle geschuldet. Es gibt schon Dinge, wo unausweichlich das Kind was nicht darf und wir auch keine Alternative haben (Katzenklo umgraben, Topfpflanzen rupfen, Mamas Busen der Öffentlichkeit präsentieren, dem Kater die Finger in die Augen stecken, sich ständig aus der Höhe rückwärts wo runterstürzen und drauf zählen, dass Mama einen auffängt, in die entgegengesetzte Richtung = Straße laufen...) und ich habe das Gefühl, diese Situationen kommen nun gehäuft. Ja der Umzug hat seinen Teil dazu beigetragen aber eben nicht nur das.

  • Geht das den ganzen Tag über so?
    Bei uns wird es meistens um die Mittagszeit (Hunger! Müde!) und nach dem Abendessen (Müde, aber Papa und Mama sollen noch spielen!) anstrengend.
    Es ist dann wirklich eine Mischung aus Langeweile und Müdigkeit/Hunger.


    Geht dein Kind in die Kita oder nehmt ihr an einigen Kursen teil? Wir gehen ins Kinderturnen und da kann er purzeln und murkseln wie er will. :D


    Wenn ich ihm Hof/Garten etwas machen muss, bekommt er entweder eine kleine Handschaufel 8damit gräbt er dann allerdings auch die Blumenschale aus #augen ) oder ich stelle ihm das Bobby Car hin. Das funktioniert für etwa 45 Minuten ganz gut.


    Bietet ihm im Haus viele Spiel- und Entdeckungsmöglichkeiten an. Wenn er aber eben die Dinge macht, die er nicht darf (deine Beispiele kommen mir bis auf den Busenblitzer ziemlich bekannt vor #pfeif ), dann könnt ihr ruhig weiterhin bei eurem "Nein" bleiben und müsst ihn dort wegholen.
    Ich finde es sehr mühselig und frustrierend, aber manchmal geht es nicht anders.


    Wenn mein Kind nicht an der Hand laufen will (und in den Buggy schonmal gar nicht :D ), dann muss ich ihn entweder ein kurzes Stück tragen oder ich setze ihn in den Buggy und er bekommt meine Schlüssel oder seine Zahnbürste oder meine Deo-Verpackung; halt irgendetwas, was er eigentlich nicht haben soll. Anders weiß ich mir ehrlich gesagt nicht zu helfen, denn man muss nunmal auch Sachen mit dem Kind zusammen erledigen. #schäm


    Mehr kannst du im Moment einfach nicht machen, denke ich. Möglichst wenig Spielraum für solche potentiellen Konflikte bieten und ansonsten aussitzen, klar sein und auf die nächste Phase hinarbeiten. #yoga


    Vielleicht hat aber auch jemand die ultimativen Tipps parat, denn besonders "rabig" finde ich mich dabei nicht. :(

  • Puh da bin ich ja froh, dass ich nicht die einzig unrabig reagierende Mutter bin. Und ja die Buggyszene hätte bis hin zu den Schlüsseln und der Zahnbürste hier genauso stattfinden können. Wobei es hier damit anfängt, dass Kind es total gemein findet, wenn es Jacke und Mütze oder gar Handschuhe (!!!) anziehen muss.
    Er geht in die Kita, ist da wohl auch sehr lieb und bei uns geht es beim Abholen schon los. Bei Hunger oder Müdigkeit ist es aber tatsächlich noch schlimmer.

  • Ich finde, es ist völlig normal.


    Meine Lösung war: so viel wie möglich zu erlauben. Das Kind selber kann noch gar nicht wissen, was erlaubt ist oder nicht. Ich meine damit nicht, daß er nicht hört, wenn Du nein sagst, aber daß er dieses "nein" noch nicht als sinnvoll identifizieren kann. Moral hat es auch noch keins. Es ist ihm bei Weitem nicht klar, warum man nicht dem Kater in so lustig blinkende Augen stechen darf.


    Alle Kinder, die ich auch nur annähernd kannte, zerrissen Bücher. Und räumten Schränke und Schubladen aus.


    Meine Lösung war: alles, was lieb und teuer ist, wegzuräumen (nach oben/ganz weg für ein Paar Jahre :)/verschließen ) und alles, was erreichbar war, war erlaubt. An der Couch hatte ich immer so temporären Lesestoff, nicht wegen Kind, wegen mir selbst, aber da durfte sie dran und reißen nach Lust und Laune. In erster Linie meine Fachzeitschriften, aber auch so mal Illustrierte, Lesestoff von Kinderarzt/Zahnarzt/Apotheke/Elternbriefe :) usw.


    Unser Schrank stand im Arbeitszimmer. Es gab eine Zeit (so zwischen 1 und 1,5 Jahre), da hat sie jeden Tag meine Schubladen ausgeräumt (Wäsche, Kleinkram wie Mützen, Handschuhe, Schals usw.) und ständig anprobiert. Ich hatte da vollzeit gearbeitet und es gab mal Wochen, wo das Ganze im Arbeitszimmer auf dem Boden zerstreut lag. In der gleichen Zeit hat sie am Zweitliebsten alle Schubladen meines Schreibtisches ausgeräumt und auf dem Boden verteilt. Habe ich auch so gemacht, alles, was gefährlich, weg und den Rest durfte sie.


    Ich würde für mich abstecken, was das Kind wirklich nicht darf, so auf die Straße rennen zum Beispiel. Da würde ich konsequent und heftig reagieren. Bei Pillepalle, so Benimmproblemen, wäre ich gelassen. Das kommt noch.


    Wenn er von irgendwo springt - er kann die Gefahr noch überhaupt nicht verstehen und abschätzen. Das spricht eigentlich von grenzenlosem Vertrauen in Euch, so nach dem Motto "mir kann nichts passieren, wenn Mama/Papa für mich da sind". Da war meine Lösung: durchatmen, am Kind bleiben und da, wo es nur grenzwertig gefährlich ist, machen lassen. Für mich abschätzen, was kann passieren. Manche Erfahrungen muss ein Kind wohl selbst machen. Natürlich nicht in die eindeutig gefährliche Lage kommen lassen. Aber wenn es bei einer Beule bleibt - da hat er was gelernt und kann in Zukunft die Gefahr besser abschätzen.


    Wenn er in die Kita geht, so ist er danach vermutlich einfach fertig, müde und gereizt. Beim Abholen Essen anbieten, hat bei uns viel gebracht.
    Ansonsten, meine Tochter will dann meistens Ruhe und zu Hause bleiben und viel Zuwendung. Wie wäre es damit, in die Bibliothek zu gehen, ganz viele Bücher mitnehmen und nach dem Abholen zu Huase erstmal nach Lust und Laune kuschelig auf den Sofa oder so vorlesen.


    Sinnvolles und durchdachtes Spielzeug zu Hause anbieten. Bei uns war in dem Alter die Spielküche der Renner, die Wäscheleine mit lustigen Klammern, sodaß eigene und Puppenkleidung aufgehängt werden konnte, Lego Duplo und Playmobil 1-2-3, wo man schöne Türme bauen und mit Figuren spielen konnte, ein Versteck hinter der Couch, Wäschekorb zum Ziehen, kuschelig drin schlafen, Kuscheltiere rumfahren usw. Bobby car zum im Esszimmer um den Tisch flitzen bis zum Abwinken (als wir ausgezogen sind, gab es in den Dielen eindeutig zu verfolgende Rennbahn). Mahlschürze anziehen, Tisch mit Basteldecke auslegen und nach Lust und Laune mit Fingerfarben matchen lassen. Pyramiden und Holzpuzzles aller Art.


    Manchmal hilft es, Jacke, Mütze usw. erst draußen anzuziehen. Im warmen Zuhause will das kein Mensch.


    Edit: ich weiss nicht, inwieweit es bei Euch möglich ist, aber bei uns habe ich gemerkt, wenn das Kind unmöglich wurde, hat Kita-Stunden reduzieren Wunder gewirkt. Zum Glück kann ich es arrangieren. Wobei, meine Tochter ging erst ab 2, und da auch nur 3-3,5 Stunden, ab 3 dann auch mal 4 oder 4,5 Stunden, mehr war aber wirklich nicht drin. Ich habe uns auch so oft wie möglich mal ein Paar Tage zu Hause erlaubt.

  • nicht alle Situationen sind der Baustelle geschuldet. Es gibt schon Dinge, wo unausweichlich das Kind was nicht darf und wir auch keine Alternative haben (...) und ich habe das Gefühl, diese Situationen kommen nun gehäuft. Ja der Umzug hat seinen Teil dazu beigetragen aber eben nicht nur das.

    Vom Sport mit Erwachsenen kenne ich es, dass jeder neue Bewegungsablauf, den man so intensiv lernen will, dass er unbewusst funktioniert, tausend mal mit Bewusstsein getan werden muss. Kleinkinder sind da schneller. Ich habe den kleinen Spezialisten weniger als tausend mal vom Herd weggeholt, er ist seltener als tausend mal vom Sofa gepurzelt und ich bin mir sicher, dass er bislang wesentlich weniger als tausend Beulen am Kopf hatte. Aber dass bestimmte Dinge nicht getan werden können, weil dann ein Elternteil kommt, "NEIN!" sagt und einen wegholt, das müssen die Kinder immer wieder ausprobieren und erleben.
    Und manchmal braucht man wesentlich mehr als tausend Wiederholungen: alleine auf eine Straße zu laufen ist hier immer noch ein großes Konfliktthema... #weissnicht
    Die Herausforderung für Euch mit üblen Erfahrungen in der eigenen Kindheit ist, wie ihr es schaffen könnt, dabei gelassen zu bleiben! Die Kinder lernen es nicht schneller, wenn man dabei wütend wird, da bin ich mir sicher.


    Silbermöwe

  • gerade für das "Stillen-Einfordern" hätte ich noch was beizusteuern: dem Kind einen Weg zeigen, sich anders verständlich zu machen.


    Bei uns hat das Babyzeichen für Stillen super funktioniert (drei mal die rechte Hand zur Faust machen, wie Melken ungefähr), und auch das Zeichen für "mehr" (mit dem Zeigefinger der rechten Hand in die Handfläche der linken tippen).
    Am Anfang fragst du, wenn er Anzeichen macht, dass er stillen möchte "Möchtest du stillen?" (oder Nana oder Mumu oder was ihr dazu sagt) und begleitest deinen Satz mit dem Handzeichen. Das hab ich drei Mal gemacht und dann hatte er es schon. Und hat es von da an fleißig eingesetzt bis er besser spreche konnte und dann nur noch "nana" verlangt hat.
    Hat bei uns das "Mama ausziehen" bereits in einem frühen Moment zum Stillstand gebracht. Er hat sich dann nur noch so bemerkbar gemacht.


    Ansonsten glaube ich auch, dass die Familien, in denen geklapst wurde/wird, oft auch solche sind, in denen sehr eng definiert ist, was das Kind anfassen und bespielen darf und was nicht. Ich würde mich also in so einem Moment immer kurz zurücknehmen und fragen: ist das jetzt eigentlich so schlimm? (kann was kaputt gehen? wenn ja, ist es mir wichtig, dass es nicht kaputt geht? ist der aufwand des aufräumens tatsächlich zu groß?...). Oft habe ich für mich dann gemerkt: nein, eigentlich nicht.
    Ich muss mir das auch heute noch immer wieder ins Gedächtnis rufen, wenn ich instinktiv irgendetwas unterbinden will.


    ach ja: und bei allem anderen sehr klar sein. Bei uns funktioniert es oft besser, wenn er es dann selber wegräumen darf, am besten noch wo spannendes hin (oben in die Schublade etc.). Ich glaub, in dem Alter aber auch noch nicht so sehr. Mit 1,5 kann man leider noch nicht mit sehr viel Verständnis rechnen. ;)