und weil ich diese Argumente auch alle an den Kopf geworfen bekommen habe und das Rumgeunke in Form von "Realismus"-Argumenten, und dass mich das lange lange ausgebremst hat und ich nie das gemacht hab, was ich selbst wollte und nun mit 30 eine Art Lebenskrise habe und deshalb auf dieses "uns gehts doch so gut" so allergisch reagiere.
Hier schreiben einfach viele Menschen aus dem Bürgertum/der Mittelschicht. Wenn du risikofreudigere Antworten kriegen willst, musst du wahrscheinlich Leute fragen, die selbst häufiger Risiken (für sich selbst) eingehen. Risikokapitalinvestorinnen, Bergsteigerinnen, was weiß ich. Oder Leute, die schon so leben, wie du es dir erträumst.
wenn man aber nur Sehnsüchte hegt und darüber aus den Augen verliert, was man eigentlich HAT, dann macht das mit Sicherheit unglücklich. Schade drum.
Na ja, aber wenn man feststellt: obwohl es mir objektiv "gut" geht, fühle ich mich schlecht und "falsch", egal wie häufig ich mir vorsage, was ich alles nettes in meinem Leben habe – dann würde ich schon zusehen, dass ich meine Sehnsüchte und Träume packe und daran arbeite, sie umzusetzen.
Ich finde, dass es wichtig ist, eine Perspektive zu haben, die einem gefällt. Mein eigenes Leben ist gerade auch nicht so, wie ich es auf Dauer haben möchte (obwohl es für viele Leute mglw. beneidenswert wäre), aber ich habe die Aussicht, dass ICH es verändern und in die Richtung voranbringen kann, in die ich will. Damit lässt es sich ganz gut leben.
Ein Ansatz könnte ja sein, während man über die Situation und das, was man gerne hätte, nachgrübelt, schon mal kleine Schritte in die gewünschte Richtung zu gehen. Z.B. einen Handwerkskurs im örtlichen Baumarkt belegen (gibt es wohl manchmal?) und auch den Kindern den Umgang mit Werkzeug beibringen. Nicht nur lernen, wie man eine Bohrmaschine hält (das ist ja schnell getan), sondern z.B. auch wie man mit Schweißgerät, Metallschneidewerkzeug etc umgeht. Oder sich verstärkt ins Gärtnern einfuchsen und dabei zuhause klein anfangen, indem man alle möglichen Kräuter selbst zieht und nicht mehr kauft.
Viele kleine Schritte bringen einen nach und nach auch voran, und wenn man dann genauer weiß, welchen Berg man erklimmen will, ist man zumindest schon mal in der Gegend und hat ein paar Hügel überwunden.