Behörden nehmen deutscher Familie die Kinder wegen Heimunterricht weg

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    • Offizieller Beitrag

    Madrone, ich verstehe schon, was Du meinst.
    Ich habe auch manchmal das Gefühl, ich erzähle zum xten Mal, warum ich eben doch einen gewissen Standard wichtig finde.


    Und da werden wir nicht zusammen kommen - denn ich finde es tatsächlich nicht wirklich wünschenswert, wenn gesagt wird "ja okay, dann wird der Bua halt Bauer" - das erinnert mich ungut an eigene Erfahrungen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • aber du wirst den bua ja ohnehin nicht daran hindern können #weissnicht
    der unterschied mit vernachlässigung besteht ja eben darin, daß es den zugang zum "höheren wissen" jederzeit gibt. und ich habe wirklich noch nie davon gehört, daß ein ungeschooltes kind nicht lesen gelernt hätte. vernachlässigten kindern passiert soetwas. allerdings auch dann, wenn sie schulen besuchen.


    ich meine es ist ja bekannt und bewiesen, daß vom schulwissen nur bruchteile erhalten bleiben.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Madrone:
    darf ich Dir bitte eine Frage stellen, weil mich das wirklich interessiert?
    Wie läuft das mit ungeschoolten Kindern, wenn sie zB. feststellen, dass sie Arzt/Ärtzin werden möchten, oder einen andren Beruf wählen möchten, wo es unabdingbar ist eine gewisse Vorbildung und/oder einen entsprechenden Schulabschluss zu haben?
    Ich kann mir nicht vorstellen, wie das zu lösen ist.
    Oder kommt das quasi nie vor, falls es da schon langjährige Erfahrungswerte gibt?

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • die machen dann in der regel einen schulabschluß, havanna. das geht überall, wo ich bisher gewesen bin, recht unkompliziert über nichtschülerprüfungen.


    in meinem weiteren umfeld habe ich sogar den eindruck, daß die meisten home/unschooler abschlüsse machen.


    talpa, darüber kann man sich wirklich trefflich streiten!
    die von mir favorisierte lösung wäre, daß es eben speziell ausgebildete personen gibt, die mit der familie wohlwollend (daran mangelt es nämlich allermeistens) darüber sprechen, wie die das so machen und so weiter. ich meine, normalerweise erkennt man ja recht gut, ob ein kind "zugang zu bildung" hat und individuelle "fortschritte" macht, oder nicht. zumal, wenn man es jedes jahr wiedersieht.
    aber meiner meinung nach braucht es dazu keine festgelegten curricula, sondern man kann sich auch einfach mal unvoreingenommen anhören/schauen, was da so läuft.


    in frankreich ist das zu hause unterrichten von mehreren kindern die nicht alle aus der gleichen familie sind übrigens verboten #augen aber es hindert einen natürlich nichts daran, solche aktivitäten als "freizeit" zu bezeichnen.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

    Einmal editiert, zuletzt von Madrone ()

  • Madrone:
    darf ich Dir bitte eine Frage stellen, weil mich das wirklich interessiert?
    Wie läuft das mit ungeschoolten Kindern, wenn sie zB. feststellen, dass sie Arzt/Ärtzin werden möchten, oder einen andren Beruf wählen möchten, wo es unabdingbar ist eine gewisse Vorbildung und/oder einen entsprechenden Schulabschluss zu haben?
    Ich kann mir nicht vorstellen, wie das zu lösen ist.
    Oder kommt das quasi nie vor, falls es da schon langjährige Erfahrungswerte gibt?

    Ich kanns nur von Bekannten erzählen, die in eine Schule gingen, um der deutschen Schulpflicht zu genügen, wo aber eher "Unschooling" betrieben wurde (gibt es leider viel zu selten...).


    Wenn ein Schüler beschließt einen bestimmten Abschluss machen zu wollen, geht er mit einer Betreuungsperson den entsprechenden Kanon durch, schaut was schon gelernt wurde und was nicht und arbeitet dann gezielt darauf hin. Zum teil alleine, zum Teil mit einem Lehrer (wobei "Lehrer" nicht zwingend einer sein muss, der auf Lehramt studiert hat sondern halt jemand, der einem den Stoff vermitteln kann).
    Mit einem "ich will das" geht das oft erstaunlich schnell, so schnell. Und wenn das eine Jahr nicht reicht, macht man die Prüfung noch ein Jahr später, sooo schlimm ist das nun auch nicht.


    Ich denke, ähnlich kann man es auch bei unschooling lösen. Wer woill, könnte ja auch 1, 2 Jahre zur Schule gehen (manches kann man, wenn man älter ist und ein Ziel hat anders ertragen als als Kind, daß endlose 10 jahre vor sich sieht...) oder Kurse machen...
    Wenn freies Lernen erlaubt wäre, könnte ich mir vorstellen, daß sich gerade an solchen Kursen ("real" oder auch virtuell) einiges entwickeln könnte, in vielen Branchen in der Wirtschaft geht es ja heute sowiesieso eher in Richtung individualisiertes Lernen, warum nicht auch bei Schülern.

  • die machen dann in der regel einen schulabschluß, havanna. das geht überall, wo ich bisher gewesen bin, recht unkompliziert über nichtschülerprüfungen.


    in meinem weiteren umfeld habe ich sogar den eindruck, daß die meisten home/unschooler abschlüsse machen.

    ah, ok, dann können die Kinder auch ohne große Probleme Abi machen? Ist das dann in dem ungefähr ähnlichen Zeitrahmen wie an den Schulen?
    Das stelle ich mir schwierig vor, wenn die Eltern den Stoff vermitteln müssen, oder eben entsprechende Lehrpersonen finden müssen, die dann das Wissen ans Kind bringen.

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
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    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • havanna, klar, die können abi machen. der zeitliche rahmen ist völlig individuell. wenn du denkst, du bist soweit, meldest du dich zur prüfung an.


    viele kinder gehen dann auch tatsächlich für eine weile zur schule, um einen bestimmten abschluß leichter zu bekommen.
    und alle, von denen ich gehört habe (das ist natürlich in keiner weise repräsentativ) kamen sehr gut zurecht.


    und manche machen es auch völlig allein mithilfe von büchern #weissnicht

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

    • Offizieller Beitrag

    die von mir favorisierte lösung wäre, daß es eben speziell ausgebildete personen gibt, die mit der familie wohlwollend (daran mangelt es nämlich allermeistens) darüber sprechen, wie die das so machen und so weiter. ich meine, normalerweise erkennt man ja recht gut, ob ein kind "zugang zu bildung" hat und individuelle "fortschritte" macht, oder nicht. zumal, wenn man es jedes jahr wiedersieht.
    aber meiner meinung nach braucht es dazu keine festgelegten curricula, sondern man kann sich auch einfach mal unvoreingenommen anhören/schauen, was da so läuft.

    So wahnsinnig streiten müssen wir uns gar nicht, denn so ähnlich stelle ich es mir auch vor.
    Wenn der "Lehrplan" nämlich so gestaltet ist, dass er eben den - dafür speziell ausgebildeten - Lernbegleitern soviel Platz lässt, dass er/sie eben mit der Familie und den Kindern arbeiten kann.
    Vielleicht so: bei der Kontrolle dieses Jahr fällt ihm auf, dass Fienchen etwas sehr seine "musische" Seite ausgebildet hat im letzten Jahr. Nun hat das Kind aber durchaus das Potential, evt. mal einen höheren Schulabschluss anzustreben - jetzt könnte der "Kontrolleur" mit Fienchen zusammen und ihrer Familie nachfragen und evtl ermutigen, auch etwas "mathematisches" auszuprobieren.


    Meine Erfahrung sagt mir nämlich, dass Kinder für extrem viele Sachen zu begeistern sind. Auch wenn sie erstmal finden "wäh, Mathe, das mag ich gar nicht". ;)


    Speziell ausgebildete Fachleute wissen dann ja auch etwas mehr über freies Lernen und sollten ja fähig sein, Tipps zu geben, Links zu finden, Lernpartner zu vermitteln...


    Und es muss dann ja nicht gleich heissen: Also zur nächsten Prüfung kannst du dass dann! Sondern es könnte ja auch längerfristig geplant werden.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Danke für die Aufklärung Madrone und Trin!

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
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    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • #weissnicht ich finde das nicht gut! sobald eine erwartung dahinter steckt, ist das lernen nicht mehr frei. und wenn sich das kind nun nicht begeistert, sondern einfach kein interesse hat, dann geht der druck los. auch, wenn es vielleicht zwei oder drei jahre zeit hat, das dings zu lernen. und wenn es dann von selbst auf etwas stößt wo es das entsprechende wissen sich aneignen könnte, hat es vieleicht schon einen widerstand. schade.


    anbieten, klar, immer. aber das kind muß immer die option zum "nein" sagen haben. finde ich.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Ja, genauso läuft es hier bei genehmigten schulen ja auch. Oder man besucht halt wie Moritz Neubronner für das letzte halbe Jahr oder so eine Schule. Oder beispiel methodos projekt. es gibt so viele möglichkeiten. In dem alter und wenn sie gelassen wurden, können die Kids ja sehr selbständig lernen und wissen meist die Richtung .

    Lieben Gruß
    Jerry mit den Maimäusen 2007 und 2010 und Septembermäuschen 2013


    Trageberaterin (ClauWi-Grund- und Aufbaukurs, Zertifikat in Arbeit)

  • ah, ok, dann können die Kinder auch ohne große Probleme Abi machen? Ist das dann in dem ungefähr ähnlichen Zeitrahmen wie an den Schulen?
    Das stelle ich mir schwierig vor, wenn die Eltern den Stoff vermitteln müssen, oder eben entsprechende Lehrpersonen finden müssen, die dann das Wissen ans Kind bringen.


    Abi machen dürfte in Deutschland kein Problem sein, es gibt Nichtschüler*innenprüfungen. Und Lehrpersonen und Eltern sind für den Stoff dann ja eher schon nicht mehr notwendig, in dem Alter können sich das die Jugendlichen doch schon alleine erarbeiten (und bei Problemen auf andere Ressourcen zurückgreifen, aber nicht als reguläre Institution).

    • Offizieller Beitrag

    Ja, da sind wir nicht ganz derselben Meinung.


    Aber wie gesagt, ich kann Deine Argumentation schon nachvollziehen - ich bin nur nicht der Meinung, dass ein Lernangebot in dieser Art gleich ein "Lerndruck" ist.


    Es kann auch gut sein, dass ich schlichtweg keine Erfahrung mit solcher Lernverweigerung habe. Ich kenne nur Kinder, die fast alles spannend finden.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Überschnitten.
    Ja. Unsere Schule ist so wie das von Trin beschriebene. Unschooling mit Anwesenheit sozusagen, der ollen Schulanwesenheitspflicht zuliebe. Ohne Curriculum .
    Unterschreibe ansonsten bei Madrone. Aber Unschooling ist nicht mal eben mit 3 Worten erklärt und liegt vielleicht nicht jedem (also, oft heißt es ja, den Kindern schon, aber den Eltern oft nicht, die müssen lt Holt am meisten erstmal deschoolen).


    Im Erwachsenenalter isses doch das Gleiche. Da kann man ja auch Schul- und sonstige Abschlüsse einfach machen . Und es gibt die Externenprüfungen, selbst in D.

    Lieben Gruß
    Jerry mit den Maimäusen 2007 und 2010 und Septembermäuschen 2013


    Trageberaterin (ClauWi-Grund- und Aufbaukurs, Zertifikat in Arbeit)

  • wen es interessiert:
    freiheit für bildung von john holt
    find ich persönlich ein gutes einsteiger buch für freilerner :)

  • Abi machen dürfte in Deutschland kein Problem sein, es gibt Nichtschüler*innenprüfungen. Und Lehrpersonen und Eltern sind für den Stoff dann ja eher schon nicht mehr notwendig, in dem Alter können sich das die Jugendlichen doch schon alleine erarbeiten (und bei Problemen auf andere Ressourcen zurückgreifen, aber nicht als reguläre Institution).

    Hera, aber es geht ja auch um Grundlagen, die erarbeitet werden müssen, da habe ich noch einen Knoten im Hirn, scheinbar.
    Ich habe hier einen 3.Klässler und eine 5.Klässlerin, ich merke, wie wichtig es ist mit ihnen zusammen ein paar "Basics" zu erarbeiten.
    zB. das 1x1, aber wenn es um Physik, höhere Mathematik oder Chemie geht, da muss ich passen. Das dient aber jetzt auch als Grundlage in der Schule um überhaupt den Stoff der letzten Schuljahrgänge schaffen zu können.
    Wie sollen es denn so ca. 13 Jährige, mitten in der Pubertät schaffen sich die Grundlagen zu erarbeiten?
    Gut, ich bin eher dafür, dass man die Schulen besser an die Bedürfnisse aller (!!) Kinder anpasst, als Unschooling/Homeschooling als Stein des Weisen zu betrachten.

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Hallo,

    Gut, ich bin eher dafür, dass man die Schulen besser an die Bedürfnisse aller (!!) Kinder anpasst,

    Ich bin sehr für tolle Schulen. Aber ich bin trotzdem überzeugt davon, daß es nie für ALLE Kinder passen wird. Wenn überhauot dann mit einem sehr freien Systhem ohne Anwesenheitspflicht die neben "regulärem" Unterricht auch eine Art Kanon-offenes Konsultationssysthem anbietet - und das ist im Grunde dann auch nichts anderes als begleitetes Homeschooling.

    Zitat

    als Unschooling/Homeschooling als Stein des Weisen zu betrachten.

    Ich denke, das tut hier keiner. Keiner möchte Unschooling für alle und unter allen Umständen. Die meisten möchten es als EINE Option unter mehreren.


    Anonsten, wie gesagt, lernen passiert auf vielfältige Weise. Wissen vermittelt bekommen, Mentorensystheme, Wissen selber erarbeiten, vielleicht doch ein Jahr zur Schule gehen, eine Mischung aus allem usw. "Schule" als Konsultsationsangebot wäre z.B. auch eine interessante Variante.


    Meine Tochter lernt z.B. tatsächlich lieber selber. Sie schaut, was sie bringen muss, sucht die entsprechenden Materialien und geht irgendwann zum Test. Eher selten fragt sie mal jemanden und lässt es sich erkläre (diese Option hätte sie ja auch so).
    Noch lieber würde sie das öfter mal zu Hause tun, da hat sie mehr Ruhe. Klar könnte sie das zusätzlich zur Schule machen - es ändert aber nichts dran, daß sie trotzdem soundsoviel Zeit in der Schule absitzen muss und somit ist die Motivation zu Hause nicht so groß.


    Kein Kind muss mit 13 den Abiturstoff lernen. #weissnicht Die meisten haben in dem Alter ganz andere Baustellen. Die Vorbereitung auf die Mittelschulprüfung hat bei den obven beschriebenen Schülern ca. 1 Jahr gedauert, da waren sie so etwa 16 glaub ich. Und hätte es 2 Jahre gedauert, wäre die Welt auch nicht untergegangen... Mit dem Abi gnau so, ein flottes, interessiertes Kind könnte sich mit 13 drauf vorbereiten, klar. Ein anderer möchte aber vielleicht erst mit 20 diesen Weg gehen, das wäre genau so wenig falsch.

  • Ja, bei Grundschulniveau ist das natürlich was anderes, klar, ich meinte jetzt tatsächlich nur Jugendliche, die das Abitur in Sichtweite haben (also 16-19-Jährige). Ich gehe aber generell davon aus, dass freilernende Kinder immer weniger Begleitung brauchen, je älter sie werden.

  • Hallo,

    Ja, bei Grundschulniveau ist das natürlich was anderes, klar, ich meinte jetzt tatsächlich nur Jugendliche, die das Abitur in Sichtweite haben (also 16-19-Jährige). Ich gehe aber generell davon aus, dass freilernende Kinder immer weniger Begleitung brauchen, je älter sie werden.

    meinst du mich?


    Meine Tochter ist 14 ;) und strebt durchaus ein Abi an. Auf welchem Weg ist im Moment allerdings noch offen (Vermutlich über Mittelschulprüfung und dann 3 statt 2 Jahre zum Abi, an unserer Schule gibt es da mehrere Wege und der scheint uns im Moment der passendste für sie). Kind 3 und 4 scheinen ähnlich veranlagt.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()