Milchzahn mit totem Nerv offen lassen oder Wurzelbehandlung

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  • Hallo,
    wir waren gestern mit Tochter (8) beim zahnärztlichen Notdienst, denn eine Füllung in einem Milchbackenzahn hatte sich gelockert und drückte auf den Nerv?? Das war die Erklärung des Zahnarzt. Er hat also die Füllung weggemacht und gesehen, dass der Nerv tot war. (aber wohl nicht alles, denn irgendwoher kamen ja die Schmerzen) und wollte dann erst mal den Zahn offen lassen und die weitere Vorgehensweise dann unserem normalen Zahnarzt überlassen. Er meinte, es käme entweder Wurzelbehandlung oder "offen lassen" in Frage. Wobei ich immer noch nicht ganz verstanden habe, wie offen, dass dann bleibt und welche Risiken es dann erneut für Karies oder andere Infektionen gibt. Wurzelbehandlung bin ich schon gefühlsmässig eher dagegen.
    Hat jemand damit Erfahrung??? Und wie lange kein Zahn jetzt erst mal so bleiben. Wir haben erst für nächste Woche einen Termin bei unserem normalen Zahnarzt bekommen.
    Grüße, Kröte

    kröte mit krebs (Juni/2006) und skorpion (Oktober/2010)

  • weder noch. Eigene Erfahrung: Wurzelbehandlung beim Milchzahn ist Geldschneiderei, und offen lassen ist eine Nerverei ohne Ende, denn der Zahn muss jeden Tag von Speiseresten gesäubert und gespült werden.
    Bei uns kam der Zahn mit örtlicher Betäubung raus, das war eine Sache von zwei Minuten und völlig untraumatisch. An die Stelle kann man einen festsitzenden Platzhalter machen lassen, musst Du du mal dazu googeln.

    Besorge Dir eine kleine Spritze mit einer stumpfen gebogenen Kanüle (Zahnarzt) und spüle damit günstigstenfalls nach jedem Essen das Loch. (Und ja, genau das Theater hatten wir beide irgendwann satt.)

    Einmal editiert, zuletzt von Irene (15. September 2014 um 13:12)

  • Entweder ordentlich sauber bohren und mit einer Füllung versehen oder raus mit dem Ding.

    Wurzelbehandlung bei Milchzähnen ist teurer Kokolores.

    Aber offen lasse nist noch übler; da hast Du ein tiefes Loch, wo Du nicht rein kommt zum sauberhalten, und es kann gemütlich von innen vor sich hin faulen. Da hab' ich bei meinem Sohn einmal auf den Zahnarzt gehört statt auf meinen Instinkt, und am Ende mussten 3 !!! Zähne raus beim Kieferchirurgen unter Vollnarkose, weil sich die Chose unterm Zahnfleisch weiter fortgepflanzt hat.

    Viele Grüße,

    Kerstin

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Ich würde den Zahn auch ziehen lassen. Mein Sohn hatte einen halb abgebrochenen Milchzahn, der wurde dann auch mit Betäubung entfernt bzw. die Reste rausgeholt. Hat alles gut geklappt. Kurz darauf kam schon der neue Zahn zum Vorschein.
    Alles Gute!

  • Vielen Dank für die Antworten. Wir sind heute wieder beim Zahnarzt und haben uns diesen Termin echt erkämpft. Ich denke mal der Zahn geht raus. Wurzelbehandlung lehne ich auch ab.
    Grüße, Kröte

    kröte mit krebs (Juni/2006) und skorpion (Oktober/2010)

  • Erfahrung:
    Ja! - leider! -

    ... und ich und 2(bzw. 3) Zahnärzte, die den Fall kennen (einer davon nur nach mdl. Bericht, nicht "Live"), sehen das anders als die anderen Raben hier.

    Bei uns ist ein 5er-Backenzahn angestorben. Die Wurzeln wurden gesäubert und mit einer Creme gefüllt, der Zahn dann normal verschlossen. Eine klassische Wurzelfüllung darf beim Milchzahn nicht gemacht werden, da der Zement sich beim Zahnwechsel nicht auflöst.

    Ziehen ist bei uns solange es irgend geht, keine Lösung, denn ein fester Platzhalter kann an der Stelle nicht gemacht werden. Feste Platzhalter werden an dem Zahn davor und dahinter verklebt, der dahinter ist aber der bleibende 6er, an dem sollte man nichts verkleben. Wenn der Zahn also raus müsste, bleibt nur ein Platzhalter in Form einer losen Spange. Das Kind ist 7, wenn sie langsam im Zahnwechsel ist (so wie ich und die große Schwester), kann das durchaus erst mit 13-14 Jahren sein, dass der Zahn nachkommt. So lange möchte ich ihr keine lose Spange zumuten.

    Das ganze passierte vor rd. 1 Jahr, dass der Zahn abgestorben ist. Nach 3 Monaten hatte sie dann eine Fistel, deshalb wurde der Zahn nochmal aufgemacht, die Wurzelkanäle nochmal gesäubert und mit einem Medikament, das nach 1 Woche entfernt wurde, saubergeräumt. Erneuter Versuch, den Zahn zu schließen (Creme in die Kanäle, Füllung obendrauf), diesmal gings nur 6 Wochen gut, dann kam wieder eine Fistel, die fast nicht abheilte. Wir haben fast 8 Wochen mit Eiter rumgemacht, trotzdem waren nach wie vor beide (und der dritter, der den Fall dann geschildert bekam) Ärzte dafür, den Zahn wenn möglich zu erhalten. Letzter Versuch war dann nochmal 10 Tage Antibiose um die Bakterien wegzukriegen (beim bleibenden Zahn hätte man eine Wurzelspitzenresektion gemacht...), und sieh da, danach war Ruhe. Allerdings werden wir den Zahn nicht wieder verschließen. Gekostet hat uns das gar nichts!
    Der Zahn ist jetzt seit über 6 Monaten offen. Anfangs haben wir ihn jeden Morgen mit Watte verschlossen, die dann abends wieder entfernt (aus Angst, dass was in die offenen Kanäle kommt). Die Angst ist lt. Zahnarzt unbegründet, außerdem ist mittlerweile wohl schon Zahnfleisch durch die Kanäle hochgewachsen, so dass da sowieso nichts mehr rein kann... wir machen es mittlerweile so, dass wir jeden Abend den Zahn säubern (auskratzen), dann mit einer abgeschnittenen Zahnbürste ausbürsten und anschließnend mit wenig H2O2 3%ig (alternativ Chlorhexamed) ausspritzen. Interessant ist, dass man (falls mans erkennt) immer nur Reste der letzten Mahlzeit findet. Offensichtlich fallen die Reste also tagsüber 'ne Weile nach dem Essen einfach raus...
    Obwohl unsere Mittlere echt empfindliche Milchzähne hat (bereits 7 #kreischen Löcher), ist an dem offenen Zahn bisher nichts passiert! Regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt ist natürlich Pflicht... und die vielen Löcher liegen echt an der Zahnsubstanz bei ihr, nicht an der Hygiene, die beiden Geschwister haben nichts!
    Für Freizeiten spreche ich mit den Betreuern, dsss die morgens helfen, Watte reinzumachen,'rausgeholt kriegt sie die abends selbst. Bei nur einer Übernachtung füllen wir zu Hause mit Watte, die sie selbst entfernt und am nächstenTag machen wir abends wieder sauber, wie sonst auch. Ich bin echt froh, dass der Zahn erhalten werden konnte bisher, jeder Monat mehr ist ein Monat weniger Zahnspangen-Platzhalter!

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

    Einmal editiert, zuletzt von Latie (18. September 2014 um 17:48)

  • wenn ich das so lese, empfinde ich unsere lose (nur nachts nötige) Platzhalterzahnspange als das geringere Übel.

    Hier fehlt ein 5er, bald einweiterer 5er (und zwei Eckzähne), die Milchzähne sind eine einzige Katastrophe bei meiner Tochter.

    (Mein Sohn hat gute Zähne)

    annalin mit Nr 1 M 9/2003 und Nr2 W 3/2006

  • Meine Grosse hat'nen Platzhalter, da hats auch den 5er erwischt, allerdings keine tote Wurzel sondern Engstand, der 6er hing fest und wäre am runterkommen gehindert werden. Sie trägt den Platzhalter rund um die Uhr und sagt selbst, dass sie es sofort merkt, wenn sie ihn mal 2 Stunden aus hat, dass der 6er sich bewegt hat und wieder zurückgehalten wird.

    Uns kostet das Saubermachen abends nicht viel länger als die Große braucht, um ihre Spange zu reinigen...
    Meine Mittlere war 6 1/2, als der Zahn abgestorben ist. Ich (und die Große) sind spät im Zahnwechsel gewesen, bei mir fingen mit 13 an, die 4er zu wechseln, bei den 5ern war ich min. 14 8I wenn sie ähnlich sein sollte, wären das ab heute noch gut 6 Jahre Platzhalter... (damals über 7 Jahre) ... bis voll in die Pubertät rein.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -