Ich hoffe, ich frage nicht zum 1000. Mal, aber die Suchfunktion half mir
nur bedingt und das Problem belastet mich zunehmend, so dass ich echt
auf jeden Tipp hoffe, der eine noch so kleine Verbesserung bietet.
1. Ausgangssituation/Problem allgemein
Der
Kleine ist nun 19 Wochen alt. Seit der 4. Woche spuckt er nach dem
Stillen. Hierbei sind uns unterschiedlichste Varianten in sämtlichen
Bereichen bekannt: Abstand zur letzten Mahlzeit (von während des
Trinkens/direkt danach bis zu zwei Stunden später), Konsistenz und
Verdautheit (von "Milch" bis klar mit geronnenen Bröckchen, geruchslos
bis kotzig-sauer), Spuckweite, Menge und Schwallartigkeit (auch alles von "saß halt auf dem Bäuerchen" bis Fontänen gegen die Schwerkraft).
Lange
war das zwar nervig und hat halt Wäsche verursacht, aber den kleinen
Mann schien es nicht wirklich zu irritieren und zu beeinträchtigen.
Mittlerweile jedoch scheint es echt zu quälen. Oft wird er direkt oder
kurz nach dem Stillen unruhig, so dass es überhaupt nur in der
Vertikalen erträglich erscheint, aber selbst dann stöhnt und weint er
oft noch, bis er sich mindestens einer Ladung entledigt hat. Oft hindert
ihn das trotz offensichtlicher Todmüdigkeit am Einschlafen. Selbst wenn
er mal (leider gar zu selten) friedlich an der Brust einschläft, wird
er irgendwann vom Spucken wach und ist dann natürlich immer noch müde.
Nachts geht es ein paarmal gut, aber am frühen Morgen ist es auch rum.
So kann es sein, dass er um 5 Uhr von der 3-Uhr-Mahlzeit spuckend wach
wird, nicht mehr zur Ruhe findet, bis ich ihn aufrecht im Sessel sitzend weiterschlafen lasse.
Auch
wenn er fit und wach ist, kann man ihn nur kurz zum gemeinsamen Spielen
oder Wickeln hinlegen. Er zappelt dann wie verrückt und macht
"Sit-Ups", zeigt also deutlichen Drang nach oben.
Hab ich ihn nicht
im Tuch, sondern an der Schulter, höre ich manchmal eine riesige Ladung,
die dann aber nicht zu sehen ist. Er scheint es geschluckt zu haben. Er
verzieht auch das Gesicht, wie wenn er etwas säuerliches gegessen hätte
und scheint wiederzukäuen (kann es nicht besser erklären). Manchmal
röchelt er auch und "quietscht" beim Einatmen.
An manchen Tagen habe
ich den Eindruck, dass wir uns von Mahlzeit zu Mahlzeit quälen und
zwischendurch einen Schlaf dazwischen quälen.
2. Generelle Einschätzung und Meinungen
Da
er trotzdem gut zunimmt, höre ich halt immer wieder Anekdoten von
ehemaligen Leidensgenossen und halt das übliche Speikinder-Gedeihkinder.
Die
Kinderärztin sah das auch die ganze Zeit so. Das sei für den Kleinen
zwar unangehm, aber nicht schlimm. Gestern bei der Impfung wurde ihr
dann bewusst, dass ich dann ja auch nicht schlafen kann und um fünf die
Nacht rum ist. Das ginge natürlich nicht, weil ich doch meinen Schlaf
bräuchte. Wie?Bitte?Häh? Die ist doch die Ärztin des Kleinen, nicht für mich.
Manchmal
überlege ich selbst, ob ich da nicht was rein interpretiere, der Kleine
eben spuckt wie schon Millionen andere Kinder und ein unruhiges
Naturell hat, was ich nur nicht wahrhaben will...Aber dann denke ich
immer: Nur weil er nicht reden kann und auf den Tisch klopfen kann, muss
er sich ja nicht mit "Das ist eben so" abspeisen lassen.
3. Was schon abgeklärt wurde
Ich
habe in meiner Verzweiflung schon jeweils zwei Wochen auf Milchprodukte
und Nüsse und eine Woche auf beides verzichtet um den seltenen Fall
eventueller Unverträglichkeiten auszuschließen.
Weil der Kleine beim
letzten Mal die Schluckimpfung so schlecht nahm (verständlich), sollte
ich bei der Logopädin eine Schluckstörung abklären. Normal trinkt der
Kleine schön und ruhig und zwei Stunden später Spucken kann damit nicht
zu tun haben. Demnach schloß die Logopädin für mich nicht überraschend
nach 5 Minuten Trinkbegutachtung und Kindbetastung dies auch als Ursache
aus.
4. Aktuelle Stillsituation/Was wir aktuell bereits zur Linderung tun
Stillrhythmus:
2stündig rund um die Uhr (insgesamt immer mehr als 12mal am Tag), er
trinkt nur 5 Minuten, manchmal sind auch drei Stunden dazwischen, aber
oft sogar eher weniger als 2 Stunden
Tagsüber fast nur Vertikale.
Nachts
hoch lagern: Irgendwie in meinem Arm (scheint mir für den Rücken nicht
besser als Maxi-Cosi), Bauch auf Bauch, wenn ich halbsitzend im Bett
lieg (geht nur eine Phase, weil ich aufgrund seiner Bauchlage natürlich
nicht schlafe, sondern aufs Atmen höre), Babybay-Matratze mit Aktenordner drunter (dann geht ankuscheln aber so schwer)
Mehrmals hintereinander die gleiche Brust und bergaufstillen, um den Spendereflex bisschen zu bremsen (der führt sonst schonmal zu Verschlucken)
5. Tipps/Ratschläge/Möglichkeiten
So,
nun gibt es mehrere Meinungen, was wir tun können und sollen. Ich liste
einfach mal alles auf, was ich so gehört habe, mit meinen Gedanken
dazu. Vielleicht liege ich ja irgendwo total daneben.
a) Grundtenor/ Freunde und Familie:
Abwarten:
Habe ich ja lange gemacht. Nur seit es wirklich so gequält wirkt, kann ich das nicht wirklich!
b) Kinderärztin/Osteopath/Logopädin/Oma:
"Was
richtiges" zu essen geben, "Milch hat nicht mehr genug Nährstoffe" und
um mit "Suppe" satt zu werden, muss er zu große Mengen zum satt werden
aufnehmen, wird ja schon deutlich, weil er so oft Hunger hat und festes
Essen bleibt eher unten, wenn er das nicht will, soll ich wenigstens
2er-Fläschchen (?) geben.
Unabhängig, dass es gegen die Empfehlung 6
Monate voll zu stillen ist, wirkt er noch nicht wirklich beikostreif
(Sitzen, Interesse etc.); aber auch dann: Ich wollte mit BLW beginnen,
was ja voraussichtlich eine gute Weile nicht wirklich als sättigende
Mahlzeit eine Milchmahlzeit ersetzen könnte
c)Kinderärztin:
abgepumte MuMi andicken:
fühlt
sich für mich gar nicht schön an; zumal ich Pumpen echt nicht mag und
es echt ineffektiv ist, weil meine Brust lieber das Original bespendet;
habe zweimal einen Test gemacht (pumpen, nicht andicken); der Kleine hat
jeweils fast 250ml weg gezogen, für die ich echt einige lange
entwürdigende Pumpsessions hatte, mit Publikum, weil ja der Kleine
gehalten werden muss:"das sind ja wirklich winzige Mengen" (bestätigte
nicht nur die Suppentheorie, sondern sogar die schon von Anfang an
geäußerte Milchmangeltheorie) jetzt, wo ich das mit etwas Abstand schreibe, kann ich dem Ganzen eine durchaus komödiantische Komponente abgewinnen
d)Stillambulanz:
Stillabstände vergrößern (3h), um die "Quälzeiten" zu verringern:
Leider weiß ich nicht, wie ich das machen soll. Kind mal eine Stunde hungern lassen?!!!!.
Und irgendwie denke ich auch, dass dann die Portion größer wird, was ja
zumindest plausibel tatsächlich ein Grund ist. Hatte phasenweise mal
sogar einstündige Abstände, wo es eher besser war. Damals meinte die
Hebamme, das sei nicht gut, wegen der halbverdauten Milch.... (ich habe
es sogar echt geglaubt )
So,
das war es im Wesentlichen. Ich bin echt total unfroh mit der Situation
und fühl mich ein bißchen allein. Ich will meinem Kind mit meiner Milch
Gutes tun, ertrage geduldig Spekulationen über Menge und
Zusammensetzung meiner Milch und meiner Brüste, und trotzdem ist das
Würmchen gequält.
Ich bin für jeden Rat dankbar, der vielleicht auch nur minimale Besserung bringt.
Und: wer tatsächlich bis hierhin gelesen hat.