Montessori Schule ggf. Ablehnung wegen ADHS ...

Ich hab mit Montessori sehr schlechte Erfahrungen gemacht. In der Krippe gings noch so einigermaßen, aber beim Übertritt in den Kindergarten war sehr schnell klar, dass mein Sohn ihnen zu anstrengend ist und zu viel arbeit macht. Gewünscht waren da nur brave angepaßte Kinder, die gern stundenlang basteln. Deshalb haben wir bereits nach 2 Wochen schon eine Kündigung bekommen und das lief alles sehr unschön ab, weil die echt fies zu ihm waren und die anderen Kinder dem Vorbild entsprechend dann auch. Mein Kind, das nie gefremdelt hat und sich in Gruppen immer sehr wohl gefühlt hat, war danach richtig ängstlich im Kindergarten, denn ihm wurde über 4 Wochen eingeredet, dass er nicht ok ist und das ganz massiv. Uns haben sogara die anderen Kinder angesprochen und so ausführlich über seine Probleme und Diagnose gesprochen, dass sie das nur vom Personal gehört haben können, z.B. "der ist halt noch nicht kindergartenreif", sagten uns glatt ein paar 5jährige. Wir haben dann in einen heilpäd. Kindergarten gewechselt, die sehr lieb und bemüht haben und sehr zu kämpfen hatten, ihm diese Angst wieder zu nehmen.
Meine Erfahrung: wer dann nicht zu 100% reinpaßt fliegt auch schnell wieder raus. Deshalb haben wir das mit Schule dann erst gar nicht versucht, sondern sind den Weg einer Privatschule gegangen, die nur solche Kinder hatte. Mittlerweile ist er in einem normalen staatlichem Gymnasium.
Also grämt Euch nicht so, Ihr findet bestimmt etwas, das besser zu ihm paßt und wo er nicht die Erfahrung machen muss, dass nicht ok ist. Alles Liebe!

Jetzt aber bitte kein Monte-Bashing.

An unserer Schule gilt: Jedes Kind möchte ansich lernen, und kann das auch. Kinder, bei denen das nicht so ist, haben irgendein Problem, da kann man schauen, wie das überwunden werden kann, dafür gibt es dann z.B. Schulbegleitung. Dennoch ist es so, dass auch immer mal wieder Kinder abgehen auf die Regelschule, weil das Konzept eine Überforderung ist. Nicht jedes Kind passt in jede Schulform, deswegen ist keine der Schulformen per se doof.
Für meine Tochter wäre die Regelschule eine Überforderung gewesen. Deswegen ist weder die Regelschule doof, noch mein Kind.

Edit sagt noch, dass bei uns kein Kind zu viel Arbeit macht.

Ich finde das hat nichts mit Bashing zu tun, wenn ich meine Erfahrungen mit einem hiesigen Monte-Kindergarten und meinem ADHS Kind berichte.
Ich stehe grundsätzlich hinter dem Montessoriprinzip, deshalb auch bewußt die Wahl, diese Krippe zu nehmen, weil ich sehr viel davon halte. Und wenn es nach mir gegangen wäre, wäre Merlin heute in der Monte-Schule. Aber es taugt leider nicht für jedes Kind und nicht alle Monte-Erzieherinnen können mit besonderen Kindern gut umgehen (genauso wie andere Erzieherinnen). Meine Vorstellung war vorher immer, dass diese besonderen Konzepte auch Platz haben für besondere Kinder. Scheint aber leider nicht überall der Fall zu sein.

Wie war denn der 2. Schnuppertag?

Zum Thema besondere Kinder in Montessori-Einrichtungen: Integration ist Teil des Montessori-Konzeptes. ABER: es bewerben sich überdurchschnittlich viele Kinder mit Besonderheiten um einen Platz in einer MT-Schule. Das Konzept verträgt aber nur eine begrenzte Anzahl besonderer Kinder im Klassenverband.
Beispiel: Klasse mit 20 Kindern, 2 Lehrkräften. In den meisten MT-Schulen werden dabei 3-5 Kinder mit Besonderheiten eingeplant. Das ist eine vernünftige Mischung. Wobei bei 5 es sicher auch nicht ohne weitere Helfer geht.

Um diese 3-5 Plätze für Kinder mit Besonderheiten bewerben sich aber unheimlich viele Kinder. Viele Eltern sind auch immer noch der Ansicht, MT-Schulen wären Förderschulen. Das stimmt nicht. Es sind ganz normale Grundschulen.
Die Besonderheiten sind sehr unterschiedlich, Da gibt es Kinder mit körperlichen Behinderungen, die dann oft kaum auffallen. Es gibt Kinder mit geistiger Behinderung. Kinder mit sozioemotionalen Verhaltensaufälligkeiten, ADHSler usw und so fort.
Meiner Erfahrung nach kann eine MT-Klasse nicht mehr als EIN Kind mit ADHS unterrichten. Da tut man niemandem einen Gefallen, wenn man mehr pro Klasse aufnimmt. Den anderen Schülern nicht, dem Lehrpersonal nicht und auch nich dem ADHS-Kind.

Dass die Schule der TS zwei Schnuppertage gemacht hat, ist der Schule positiv anzurechnen. Sie macht es sich nicht leicht mit der Entscheidung. Ihr solltet das nicht persönlich nehmen, falls ihr eine Absage bekommt.
Ihr habt Euch schon entschieden, die REgelgrundschule zu wählen. Ich denke, das ist sicher keine schlechtere Wahl in Eurem Fall.

Dein Kind war doch vorher "nur" im Montekindergarten, das sind doch nicht die gleichen wie in der Schule? Ich finde es etwas unfair, wie aus Enttäuschung nun die Schule abgewatscht wird. Ich finde das Montekonzept klasse. Aber nicht für alle Kinder. Und bei ADHS Kindern IST das Konzept eher Problematisch. Und etwas, das man auch bei recht gutem Betreuungsschlüssel NICHT so einfach leisten kann.

Ich finde es gut und richtig von der Schule, das so zu kommunizieren.
Natürlich ist das erstmal enttäuschend, aber allemal besser als das was z.B. bei Jaelle gelaufen ist. Genau so etwas will man anscheinend verhindern. Das ist auch in eurem Sinne.
Da jetzt zu bashen weil das Kind lange vorher auch im Montekiga hat finde ich unfair. Insbesondere mit der Vorgeschichte, das man selbst lange nicht hinhören wollte, wenn der Kiga auf Probleme des Kindes hingewiesen hat. Da ist nicht nur ein Versäumnis der Institution, sondern auch auf eurer Seite. Die Auseinandersetzung mit den Besonderheiten des Kindes betreffend und das hinterfragen, ob das Konzept/die Konzepte, wie ihr lernen und erziehung gut findet, dann so auf das Kind passen.
Das ist auch nicht leicht, ich kenne das selber, die eigenen Erwartungen an tolle Dinge da ändern zu müsen, weil das Kind das gar nicht annehmen/umsetzen kann und eine Rahmen braucht, den man selbst gar nicht für toll findet.
Das kenne ich sogar im Zusammenhang mit mir selber.
Aber im Endeffekt ist das besser, jetzt so.

Welche "Abers" sind das denn?

Wäre in der Regelschule das ADHS denn entsprechend aufgehoben? Kann die Monte mit den vielen Abers einen Rahmen bieten, der dem Kind eine gute Teilnahme möglich macht?

Ach, ich fiebere so ein bisschen mit, weil es für uns doch auch so wichtig war, dass unser Kind auf eine Schule kommt, wo es gut lernen kann und gut behandelt wird usw. Wenn ich mir vorstelle, das wäre so schwierig gewesen...

Was ich persönlich bei adhs schwierig finde, ist das mein kind was ganz anderes braucht, als ich normalerweise schön und optimal finde. Das kan bei einem adhs kind echt der größere konflikt sein!

Ich habe mit meinem "besonderen" Kind (Autist) sehr gute Erfshrungen an unseren Montessorieinrichtungen gemacht. Die Schule hat sogar viel mehr Integrationskinder verschiedener Art als umliegende Grundschulen (ohne eine echte Integrationsschule zu sein). Manche Kinder wechseln wegen Problemen woanders erst hierher. Auch im Kindergarten gibt es Integrationsgruppen. Aber auch oihne Status (den hatten wir damals noch nicht) wurde unser Kind individuell begleitet und gefördert.

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