wir sehen hier ganz klar einen systemkampf. einen klassenkampf. nicht mehr und nicht weniger.
Einen Klassenkampf sehe ich nicht. Ich sehe aber, oder interpretiere es so, dass man in erster Linie die linke Regierung in Griechenland weghaben wollte. Das hat man ja erfolgreich hinbekommen. Varoufakis ist weg vom Fenster, Tsipras hat den Rückhalt in seiner Partei verloren und wird auf Dauer wohl einen schweren Stand haben, auf mittlere Sicht ist die Regierung Griechenlands geschwächt. (Ich frag mich, was man sagen würde, wenn das jemand hier bei uns machen würde.)
Von daher habe ich es eher als Machtkampf politischer Ausrichtungen unter Regierungen verstanden, und mich macht das echt sauer, dass man sich so explizit hintenrum (anders kann ich es gar nicht nennen) in die Politik eines anderen Landes einmischt, das eine demokratisch gewählte Regierung hat.
Ich habe kein Problem damit, wenn man darauf hinwirken will, dass sich Strukturen in einem Land mit maroden Strukturen ändern, bevor man Geld hineingibt. Finde ich verantwortungsvoll und verständlich (wobei es da auch viel auf das WIE ankommt, aber ich meine jetzt so im Prinzip). Aber eine Regierung, die einem nicht passt, zu demontieren, das finde ich nicht ok, nicht demokratisch und unethisch (und auch nicht besonders Christlich oder Sozial).
Von daher ist es m.M.n. kein Klassenkampf, wohl aber ein Zusammenstoß zwischen politisch-weltanschaulichen Gruppen, resp. Regierungen, und die, die nicht ins Konzept passt und eindeutig mit ihren Vorstellungen in der Minderheit ist, ist lächerlich gemacht und demontiert worden (die Plakate mit Schäuble waren auch nicht besser, das sei der Gerechtigkeit halber erwähnt).
Aber das Thema hatten wir hier schon, glaub ich.