Hüttenwanderung in den Alpen mit 12-Jährigem

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Mich überkam gerade die spontane Idee, ob wir nicht trotz Umzug diesen Sommer noch wegfahren könnten und ein Wunsch wäre eine Hüttenwanderung in den Alpen. Ungefähr 5 Wandertage von Hütte zu Hütte.

    Und weil ich das noch nie gemacht habe, brauche ich eure Erfahrungen :)

    Ist es überhaupt realistisch, dass jetzt noch für Anfang August zu planen? Wie lange vorher muss man die Hütten reservieren?

    Gibt es Strecken, die ihr empfehlen könnt?

    Wir sind beide sehr ausdauernd (25 km im Flachland sind kein Problem) und haben Bergerfahrung in der Sächsischen Schweiz, waren auch im Schwarzwald und im Erzgebirge. Ich war mit 11 oder 12 auch in der Schweiz in einer Ferienwohnung und weiß deswegen, dass es für mich nicht zu ausgesetzt sein sollte, mein Horror sind schmale Wege an Geröllhängen.

    Kind ist schon Mitglied im DAV, ich würde es dafür dann auch werden. Wieviel kostet eine Übernachtung? Und wie funktioniert das mit der Verpflegung?

    Wir wollen natürlich schon ein bisschen höher hinaus als der Feldberg, wo wir im Februar waren und die Alpen gesehen haben, aber fürs erste Mal darf es ruhig eine interessante Anfängertour sein.


    Danke schonmal für eure Ideen!

  • Wenn ihr unter der Woche wandert könnte es vielleicht mit den Hütten noch klappen. Allerdings sind Anfang August auch bayerische Sommerferien.

    Eine DAV Mitgliedschaft lohnt sich, da man da zum Teil auch vergünstigtes Bergsteigeressen bekommt.


    In den Hütten bekommt man abends und zum Frühstück Essen. Günstig ist es nicht, was ja auch verständlich ist, da ja alles hochgeschaut werden muss.

    Wir haben für mittags/ untertags dann trockenes Müsli, Riegel, am Anfang noch Obst, Nüsse, etc. dabei. Auf manchen Hütten kann man auch Proviant kaufen für den Tag. Falls ihr untertags noch eine Hütte auf der Route habt könnt ihr da auch was essen.

    Wir sind als Familie schon einen Teil des Adlerwegs gelaufen, da waren die Kinder 6, 9 und 11, und ein Jahr später ein Stück des München Venedig Traumpfades von Tulfes nach Italien. Das ist allerdings nicht zu empfehlen bei Angst vor Abhängen.


    Hier gibt es einige Threads zum Thema.

    Nona mit großer (03) und und kleiner (05) Tochter und kleinem Sohn (2008 )

  • Hmm, schmale Wege an Geröllhängen gibt es oft. Wenn das vermeiden willst, dann rate ich zu einer blauen Tour. Google doch mal gezielt nach familientauglichen Touren. Wir waren am Königsee und im Verwall, aber diese Wege über Geröllabhängen gibt es da schon.

  • Jella je nach Land sind die blauen Touren genau das, was nicht gewünscht ist. Da wäre rot dann eher die passenden Wege.


    I Ich meine die Lechquellengebiet Tour (abgekürzt und Etappen auf der "Schlechtwettervariante") könnte qualifizieren.


    Ich finde es cool, was ihr vorhabt. Unsere Kinder zeigen uns bei ähnlichen Ideen bloß einen Vogel. Alle 2 Jahre gibt es mal eine Hüttenübernachtung mit einer befreundeten Familie. Mehr ist nicht drin.

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • In der Schweiz . Rot = Bergwanderung, blau = alpiner Steig. Incl steil am Geröll.

    Gelb ist da leicht.


    Im Allgäu und Vorarlberg scheint die gleiche Farbskala zu gelten.


    Übersicht

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • Ich habe gerade auch die Suche bemüht, aber noch nicht so den heißen Tipp gefunden. Oft ging es eher darum, wie man sich mit kleineren Kindern organisiert. Ich muss eher sehen, dass ich mit meinem großen Kind Schritt halten kann. Er ist übrigens Kletterer, trittsicher und ich mache mir um ihn keine Sorgen, auch wenn es ausgesetzt ist.


    Ich kann die Schwierigkeit leider schlecht einschätzen und weiß, dass wir "früher" immer rote Touren gegangen sind und ich nur einmal ein Problem hatte.

    Steil runter neben dem Weg mit Stahlseil oder Griffen ist ok, so wie da:

    Gesicherter Weg am Abgrund

    Das ist auch ok:

    Weg am Hang

    So aber bitte nicht: Steilhang, erst recht nicht mit Steinen!


    Ich habe auch keine Probleme damit, mich mal irgendwo festzuhalten und habe in der sächsischen Schweiz auch Kletterkurse mitgemacht. In die Richtung soll es jetzt aber überhaupt nicht gehen.


    "Blau" ist glaube ich weder in der einen noch in der anderen Skala, was ich suche ;)


    Lechquellen sehen jedenfalls schonmal ganz gut aus!

  • Ich verstehe dich. Ich mag auch die Steilhangwege nicht. Hatten wir aber tatsächlich bei unseren Touren, auch über Geröll. Bei mittelschwer musst du damit rechnen. Sobald ich mich festhalten kann fühle ich mich sicher, ist halt leider bei diesen Wegen nicht möglich.

  • Es kommt dabei ja immer darauf an, wie steil der Hang und wie schmal der Weg ist.

    Wir hatten es einmal, dass der Weg auf vielleicht 50 cm Länge abgerutscht war. Dieser einen Schritt hat mich enorme Überwindung gekostet.

    Wenn es nicht so extrem und nicht stundenlang ist, geht es schon.

  • Und hier auch


    Sommerferien in den Alpen


    Beides älter. Aber u. U. Ja noch relevante Infos.


    Die Schwierigkeit wird sein, dass es vermutlich sehr wenig Infos zu genauen Wegerfordernissen gibt.


    Vielleicht kannst du, wenn du eine Tour gefunden hast, die von Länge und Hütten infrage kommt, noch mal nach Tourbeschreibungen googeln. Manchmal machen sich ja Leute da sehr viel Mühe. Ist aber natürlich Glückssache.

    Nona mit großer (03) und und kleiner (05) Tochter und kleinem Sohn (2008 )

  • Danke für's Raussuchen, Nona !

    Da ist sicher etwas dabei.


    Ich habe gerade bei Komoot die Wegansicht für mich entdeckt, da kriegt man eine etwas bessere Vorstellung, was einen erwartet.

  • Tolle Idee! Wir wollten eigentlich dieses Jahr auch die erste Hüttentour mit den Kindern machen (3,5 und 7), aber wir haben es noch nicht geschafft, was zu buchen. Und da wir ungern mit den Kindern im Notlager schlafen wollen, ist es vmtl. inzwischen zu spät.

    Aber wenn es euch nichts ausmacht, im Notlager (das kann in einem Nebengebäude ein Matratzenlager sein, aber halt auch auf der Bank in der Gaststube) zu schlafen, könnt ihr auch ohne Reservierung losziehen. Wobei das Anfang August sicher alles ziemlich voll ist, keine Ahnung, wieviele Wanderer sich dann im Notlager stapeln...


    Eine konkrete Wanderung kann ich nicht empfehlen, wir haben meist nur 1-2 Übernachtungen gemacht. Und den E5 von Oberstdorf nach Meran, aber da würde ich lange im Vorraus reservieren.

    Aber die Wanderführer von Rother sind meiner Meinung nach sehr gut. Schön übersichtlich, fast immer realistisch von der Schwierigkeit und Längenangabe der Tour. Und es gibt sie für alle Wander-Typen.

    Wir waren schon viel im Allgäu und da würde ich sagen, findet ihr bestimmt was. Aber die Alpen sind eigentlich überall schön!

    Ach ja, und ich finde oft die schwarz markierten Wanderungen auch nicht unbedingt schwieriger als die roten. Wir sind schon mit unserem damals 5-Jährigen (teilweise angeseilt) und dem 1,5-Jährigen (in der Kraxe) schwarze Wanderungen gegangen und ich hatte nie den Eindruck, dass das zu schwer oder unangemessen gefährlich war. Da kannten wir die Wanderungen allerdings vorher schon und konnten es gut einschätzen. WIll sagen: schwarz bedeutet nicht automatisch, dass es überall furchtbar steil und ausgesetzt ist.


    Ich wünsch euch auf jeden Fall, dass ihr noch was findet und dann eine gute Zeit in den Bergen!

  • Mhmhm, ich finde das nach dem Anschauen der Bilder noch schwer zu beurteilen - ich könnte jetzt nicht beschwören, dass im Lechquellengebiet nicht genau solche Hänge dabei sind (ich kenne die Region, aber nicht die Tour).


    Da wäre idealerweise jemand, der eine Tour gelaufen ist, eine Hilfe. Es kann ja schön einfach ausgeschildert sein und sann kommt so ein Grashang.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich bin 4 Tage Lechquellenrunde gelaufen, abgekürzt und nicht immer die Bergetappen.. Kann gerne erzählen

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • Oops, ich kuck gerade nach der Route im Netz:

    Klick mich


    Das erste Bild, das wäre ein No, oder?

    Danke schön, Talpa

    Das erste Bild finde ich grenzwertig, ich traue mir die Stelle aber zu, wenn ein Ende abzusehen ist.

    Aber diese Stelle wäre nichts für mich (da muss man aber nicht lang).


    Zugvogel : sehr gerne!


    Gefallen würde mir auch das Steinerne Meer, ich kann es nur nicht so recht einschätzen.


    Meine Angst vor Abhängen lässt sich ja nicht so gut in einer Schwierigkeitsskala einordnen, weil sie ja nicht schwierig sind im Sinne von technischem Können oder Kondition.


    Aber vielleicht habt ihr noch Tips, wie man damit besser zurecht kommt. Mir wird da oft so ein bisschen schwindelig, wenn der Abgrund so im Augenwinkel vorbeizieht.

  • Wie gesagt, ich kenne die Region recht gut - und rein von den geologischen Gegebenheiten ist dort immer mal mit solchen Abhängen zu rechnen, denke ich.


    Einen Tipp habe ich leider nicht (höchstens: ich kucke gehend immer an den oberen Hang, nicht den Abhang runter).


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich laufe an solchen Stellen immer möglichst nah an der bergauf Seite und ich möchte nicht auf meine Stöcke verzichten, die geben mir ein Gefühl von Sicherheit.

  • Die Stelle ist vermutlich in der Realität nicht so wild wie es auf dem Bild aussieht.

    Die Kinder stehen da ja ziemlich relaxed und die Eltern machen offenbar Bilder.

    Das steinerne Meer ist harmlos, da es ja relativ flach ist. Vermeiden solltest du vielleicht den die Strecke vom Jenner über die Gotzenalm zur Wasseralm. Da mussten wir ein langes Geröllfeld queren mit Exitus-Garantie bei Fehltritt.

    Man muss aber nicht darüber einsteigen.