LRS - plötzlich kein Notenschutz ab Klasse 9

Welches Bundesland?

Der Erlass in Hessen regelt klar, das Notenschutz das allerletzte Mittel ist. Es bedingt aber auch den durchgängigen Nachweis der Förderung, als zB eine LRS Therapie. Bei mir an der Schule würde er Notenschutz auf keinen Fall bekommen, wenn er nichts tut. Und auch nit einer LRS Therapie vermutlich nicht, weil es das letzte Mittel ist. Nachweislich muss gezeigt werden, dass alle andere Möglichkeiten des Ausgleichs nichts bringen: was ich oft gewähre: Nachkorrekturzeit, Korrektur mit Hilfsmitteln, Korrektur am Folgetag nachdem ich Fehler markiert habe. All diese Nachteilsausgleiche sind aber an den verpflichtenden LRS Kurs geknüpft. Geht Kind nicht hin, gibt es die auch nicht.

Falls die Erlasslage bei euch ähnlich ist, wirst du nichts tun können. Ich rate auch dringend, in Richtung LRS Therapie zu gehen.

Wie soll dein Kind denn sonst an dieser Schwäche arbeiten können und sie irgendwann verbessern?

Dann ist das genauso. NRW und Hessenhaben da dieselbe Erlasslage.

Im Erlass steht bei uns in Paragraf 42, dass vor einem Notenschutz alle anderen Fördermaßnahmen ausgeschlpft sein müssen. Das bedeutet, du musst vorher Förerpläne haben, in den zB Fördermaßnahnen wie Nachhilfe, LRS Kurs, Nachkorrekturzeit erprobt wurden. Der Schüler muss das nachweislich getan haben. Hat es keinen Erfolg gezeigt, bekommt er eine abweichende Leistungsbeurteilung als nöchste Stufe. Das ist zB eine Möglichkeit der Korrektur seiner Rechtschreibfehler in einer Arbeit in der nächsten Stunde oder markierte Fehler. Kann aber aucv dein, dass man in Diktaten nur bestimmte Fehlerschwerpunkte bewertet. Auch das ist aber an Bedingungen geknüpft, die der Schüler erfüllen muss - LRS Therapie zB.

Im Erlass steht klar, dass alle Nachteilsausgleiche dazu dienen, den Schüler zu entlasten, um so die Möglichkeit zu geben, Defizite aufzuarbeiten. Also sprich du bekommst Ressourcen frei, die du aber nutzen musst, un diese Lücke zu schließen.

Bis zu Ende der Sek I sollen diese Maßnahmen kontinuierlich abgebaut werden. Nitenschutz auf Rechtschreiben ist eigentlich nur für die Grundschule während des Erlernens der Schreibtechnik vorgesehen und später nur das allerletzte Mittel, falls die anderen (was ich oben beschrieben habe- Fördermaßnahnen und Abweichung von Beueteilungen in Kombi mit Flrdermaßnahmen) nix gebracht haben. Deshalb letztes Mittel. Es wird BEI Therapie gewährt, wenn das andere vorher erfolgt ist.

Es hört sich bei dir an, als bekam er bisher Notenschutz, aber wurde nirgends gefördert. Das ist rechtlich nicht zulässig und eben kein Nachteilsausgleich im Sinne des Erlasses.

Das ist nicht nur rechtlich nicht zulässig, sondern deinem Kind gegenüber nicht fair. Wie hätte er es denn lernen sollen?

Mit Notenschutz und sonst nichts macht man es sich halt schon auch einfach, da hätten wenigstens die Standartvorschläge kommen müssen.

Mich würde schon interessieren, wie die Schulleitung in dem Fall glaubt, dass das funktionieren kann, dass das Kind plötzlich korrekt schreibt ohne jegliche Förderung in den Jahren davor. Das würde ich genau so fragen.

Diese Art Förderung muss man privat organisieren oder?

Bei uns ist es jetzt in Klasse 5 Thema, der Ausgleich beantragt aber von zusätzlicher Förderung hat die Schule nichts erwähnt.

Wo finde ich den passende Förderung?

Das muß in Niedersachsen ganz ähnlich sein. Jetzt wird mir nämlich klar, warum meinem Kind der Notenschutz verweigert wird, obwohl er vorher einige Jahre gewährt wurde.

Ein Rechtschreibtraining bekommt das Kind nun auf Ergorezept. Wir nennen es Nachhilfe, weil es über ein Nachhilfe/Lerncoaching-Institut läuft. Der Nachhilfelehrer übt mit ihr die Rechtschreibregeln. Ob es inhaltlich was bringt, kann ich gar nicht einschätzen, aber auf jeden Fall ist das Kind nun sehr viel motivierter in der Schule. Das ist schon viel Wert.

Zitat von Chamomilla

Zitat von wurschtel

Ein Rechtschreibtraining bekommt das Kind nun auf Ergorezept.

Wie alt ist dein Kind?

9. Klasse. Wird nächste Woche 15.

Zitat von Chamomilla

Mich überrascht es, weil die Klassenlehrerin immer etwas anderes kommuniziert hat. Ich weiß noch, dass ich vor zwei Jahren voller Sorge war, dass der Sohn keine Therapie macht und die Lehrerin sehr gelassen reagierte. Und wir zu Beginn des Schuljahres einen Schrieb zum Nachteilsausgleich bekamen.

Hm.

Also Sohn und KV ins Boot holen, die Diagnose anleiern und Therapie suchen, und eine Finanzierung.

Zitat von wurschtel

Ein Rechtschreibtraining bekommt das Kind nun auf Ergorezept.

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Mit Diagnose war die Finanzierung hier kein Problem, das hat absolut anstandslos die Krankenkasse übernommen. Und geregelt hat das sogar, soweit ich mich entsinne, die Therapeutin. Die ich seeehr viel erreicht hat bei meinem Kind, weil sie sie nicht gestresst hat. Dicke Empfehlung!