Gender-Kacke in Schule und Alltag

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    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, ein Hauptproblem ist, dass viele Menschen ein sehr enges Bild von Feminismus haben - ähnlich wie Du beschreibst, Millefollium: die eher aggressive, politisch-laute, extreme, radikale Variante.

    Aber Feminismus ist noch viel mehr als eine "Ideologie" (was ja eigentlich nicht automatisch schlecht sein müsste). Wer für die Gleichstellung der Geschlechter ist, ist in meiner Welt schon Feministin. Und wenn ich auch persönlich sicher eher die radikale, laute Variante verkörpere, finde ich jede Nuance wichtig - eine Bewegung wie diese braucht jede Menge Gesichter!

    Das konservative genauso wie das krasse ;)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Für mich ist Feminismus einfach nur, sich dafür einzusetzen, dass Frauen und Männer (und alles dazwischen) gleich behandelt werden.


    Es gibt da sicher auch genügend Menschen, mit denen ich nicht einer Meinung bin, genauso geht es mir mit Umweltschützern: da sind mir viele zu krass drauf, aber das Thema Umweltschutz ist trotzdem richtig und wichtig! Nur dass ich halt trotzdem manchmal Plastik kaufe oder mit dem Auto eine Kurzstrecke fahre ;)

    • Offizieller Beitrag

    Meine Diplomarbeit musste ich auch mit der "männlichen" Form (generisches Maskulinum) schreiben. Obwohl die extreme Mehrheit der Beteiligten weiblich war. Da mag ich nochmal das Video warum generisches Maskulinum nicht funktioniert verlinken. Sprache, Ungleichheit und Unfreiheit - Anatol Stefanowitsch

  • Naja, wie gesagt, ich bezeichne mich eben nicht so gerne SO. Ich benutze auch lieber das Wort "gleichwertig", für mich sind Männer und Frauen nicht gleich. Und für mich ist das auch kein "soziales Konstrukt", ich fahr' voll auf schnöde Biologie ab. ;)

    Salopp gesagt, ich habe noch keinen Mann gesehen, der ein Kind geboren hat. Das ist Frauensache und ich finde es viel besser, wenn Frauen richtig echte Anerkennung kriegen (in welcher Form auch immer) für urweibliches Tun.

    Ich möchte gerne das Feminine im Feminismus hochhalten und es nicht abschaffen. Denn dieses Gefühl drängt sich mir oft auf.

    Das ist jetzt ganz krass zusammen gefasst und bietet wieder unglaublich Spielräume für unendlich viel Getuppere.

    Meine Fokus ist dabei auch eher eng gefasst und bezieht sich auf meine Kernthemen: Mutterschaft etc. !!!!

    Wir müssen das hier auch nicht diskutieren.

    Umso wichtiger finde ich es, eben hinzugehen und zu sagen "ah, okay, erzähl' mal, warum wieso weshalb" und nicht gleich abzuwatschen "Waaaaaaas??? Du bist nicht sooooooo?"

    Nein, bin ich nicht. Ich habe mir dazu andere Gedanken gemacht.

    • Offizieller Beitrag

    kann mir eineR hier erklären, wieso pferde mädchenkram sind? ich rätsel da schon lange herum. pferde werden doch von cowboys geritten, genauso von rittern. die sind doch eindeutig männlich. wie haben die pferde es zu den mädchen geschafft?

    Das ist echt ne gute Frage. Oder auch die Gegenfrage: Warum ist man "kein richtiges Mädchen" wenn man nicht auf Pferde steht? War schon in meiner Teenie-Zeit so und hat sich soweit ich beobachten kann noch nciht geändert. Nur dass es jetzt in der Kita schon losgeht damit. #augen

    Spannederweise waren Pferde früher Jungs-/& Männerkram. Bis das Auto (stärker/toller/höher/weiter ;) ) kam. Dann waren die nicht mehr so interessant (außer in Leistungsklassen, da sind wiederum Männer überrepräsentiert, vor allem im Verhältnis zu der Menge an Reiterinnen) und Mädchen/Frauen "durften" aus sozialen Gründen (starker Begleiter, Seelentröster) alle auf Pferde stehen.

    danke anaba! klingt logisch.

  • Gleichwertig und gleichberechtigt und gleichbehandelt. Biologie sollte keine Rolle spielen.

    Urweiblich mit dem klassischen mutterschaftsthema zu besetzen greift imho einfach nicht, es gibt genug Frauen, die weder Mutter werden können noch wollen. Feminines ist doch nicht über Mutterschaft definiert.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Nunja, i.d.R. wird es in der Deutschen sprache aber nunmal so verwendet. Wobei, war ja nicht meine Argumentation

    Falls du fürs nächste Mal ein Argument brauchst - irgendwo in den Tiefen dieses Fadens ist dazu Studienmaterial verlinkt, aus dem klar hervorgeht, dass sich die Angesprochenen nicht an das "nunmal so verwenden" halten. Die jeweils nicht genannten fühlen sich nämlich in der Mehrheit nicht angesprochen. Kann man bestimmt auch via Suchmaschine im Internet finden.


    Zamomin

    Die Beispiele, die du bezüglich unangenehmer Kommentare und Herangehensweise aufgrund deines Geschlechts nennst, das ist alles Genderkacke. Da gibt es hier im Faden auch zig Beispiele, wo sich jemand drüber aufregt (Spielplatzkommentare, Verwandtschaftskommentare, offizielle Kommentare, die teils mit direkten, ansonsten mit langfristigen indirekten Konsequenzen Männer/Väter und deren angeblich angeborene Unfähigkeit zum Kindergroßziehen oder alternativ deren nicht existente Männlichkeit, wenn sie es doch können). Genderkacke bezieht sich ja nicht nur auf "gegen Frauen gerichtet". Genderkacke diskriminiert eigentlich immer Personen, die gerade auf der anderen Seite der Vorstellung steht, die also laut der äußernden/handelnden Person geschlechterzugeordnet vorbeurteilt werden.

    Die Bereiche, in denen es bei diesen Personen um Frauen geht, sind halt gerade aufgrund dieser Tatsache meist weniger prestigebehaftet - und zahlreicher. Deshalb eckt es umso mehr an, wenn jemand kommt, nur die eine Seite des Genderkacks wahrnimmt, auf einen Teilbereich fokussiert und alle anderen abwatscht. Das bedeutet nicht, dass der Teilbereich weniger wichtig ist, aber sehr wohl, dass die anderen (zahlreicheren) Bereiche ebenso wichtig sind.


    @Genderkack:

    Aktuell in der Kita wieder: Wir haben demnächst ein Kinder-Väter-Übernachtungszelten. Dafür werden explizit nur "mutige Väter" angesprochen.

  • ainu, danke für die Erklärung.

    Dann ist es wohl an der Zeit, ernsthaft darüber nachzudenken, ob das hier noch "mein" Forum ist. Ich bin auch nicht beleidigt oder irgendwas, nur ernüchtert.

    Für mich liegt genau da der Hase im Pfeffer.

  • ich schreib immer mit kleinschreibung. geht schneller. habe noch nie darüber nachgedacht, dass das jemanden stört.

  • @Millefolium aber von "gleich sein" sagt ja niemand was. Aber prinzipiell die gleichen Rechte haben finde ich extrem wichtig! Deswegen bin ich doch nicht weniger feminin? #gruebel


    Ich finde die Diskussion aber sehr spannend und fände es schön, wenn wir das untuppernderweise fortführen könnten!

  • mir fällt noch was ein, weil du ja sagtest, Mutterschaft wäre nunmal dein kernthema... gerade da gibt es ja auch immer wieder Genderkacke!

    Zum Beispiel Männer, die möchten, dass die Frau zum gebären ins KH geht, damit sie selbst keine Arbeit mit dem Wochenbett haben. Und wenn die Frau nach drei Tagen heimkommt, wartet ein Berg Geschirr in der Spüle und der Wäschekorb ist voll, weil Hausarbeit ist ja unmännlich und "Frauensache"...


    Da sind wir uns doch einig, dass "konservativ" nicht immer richtig ist, oder?

  • Meine Diplomarbeit musste ich auch mit der "männlichen" Form (generisches Maskulinum) schreiben. Obwohl die extreme Mehrheit der Beteiligten weiblich war. Da mag ich nochmal das Video warum generisches Maskulinum nicht funktioniert verlinken. Sprache, Ungleichheit und Unfreiheit - Anatol Stefanowitsch

    Chaot was für eine doofe Begründung! Männlich = neutral? #gruebel

    Nunja, i.d.R. wird es in der Deutschen sprache aber nunmal so verwendet. Wobei, war ja nicht meine Argumentation #cool

    Nein, die männliche Form ist eben nicht neutral. Sprache erzeugt Bilder im Kopf und die erzeugen Wirklichkeit.


    Was für ein Bild habt Ihr denn im Kopf, wenn ihr lest "Eine Gruppe von Experten" und welches wenn Ihr lest "Eine Gruppe von Expertinnen und Experten"


    Im ersten Fall vermutlich eine Männergruppe und im zweiten Fall eine Männer und Frauen. So und jetzt habt ihr das 100.000 mal gelesen und werdet gebeten Experten für XY zu benennen. Habt Ihr Formulierung Nr. 1 verinnerlichte werdet ihr vorwiegend an Männer denken, ist es Formulierung 2, dann an Männer und Frauen.


    Insofern bitte, bitte , bitte von " Ingenierinnrn und Ingenieuren" und "Erziehern und Erzieherinnen" sprechen.

    • Offizieller Beitrag

    Oder von Ingenieurinnen - es wird Zeit, dass das mitgemeint fühlen auch bei Männern anfängt... (zumindest in informellen Texten und bei gesprochener Rede habe ich mir das angewöhnt. Geht wunderbar.


    Und ja klar, nur Frauen tragen Kinder aus, gebären, können stillen - und Männer können dafür im Stehen pinkeln. Um die Mutterschaft gibt es eine Menge "weiblicher" Sachen - aber ausserhalb der Mutterschaft gibt es eine Menge anderer Sachen, die dann nichts mehr mit dem Geschlecht zu tun haben/haben müssten, finde ich.

    Ich verstehe ehrlich gesagt diesen Teil der Kritik am Feminismus nicht wirklich - ich kenne niemanden, der die Schwangerschaft abschaffen will für Frauen (nur Leute die finden, sie dürfen auch Frau sein, ohne schwanger zu sein). Aber das mag eine Sache des Fokus sein? Du, Millefollium bist natürlich viel mehr im Thema drin und erlebst dabei Dinge, von denen ich nichts weiss.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe für mich kürzlich überlegt, dass ich nun 42 Jahre alt bin.

    Ich habe meine ersten Tage mit 14 bekommen und wurde mit 30 Unterbunden, das macht 16 Jahre Fruchtbarkeit.

    Mit 40 wurde die Gebärmutter entfernt, das macht 26 Jahre weibliche Blutungen.


    Oder umgekehrt: ich war in meinem Leben länger unfruchtbar als fruchtbar.

    Und wenn ich 80 werde, dann wird die Zeit der Fruchtbarkeit und der Blutungen, der Schwangerschaften nur noch einen ganz geringen Anteil meiner Lebenszeit ausmachen.


    Von dem her kann ich mein Frau-sein nicht alleine über den Aspekt des Kinderkriegens definieren. Das wäre zuwenig...für ein ganzes Leben.