Gender-Kacke in Schule und Alltag

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    • Offizieller Beitrag

    sorry nachtkerze, aber es ist nicht nur die rentenkasse, es ist der unterbruch an arbeitsjahren, und - da kenn ich mich zwecks eigener erfahrung aus - in academia bist du draussen nach 4 jahren nix tun. d.h. die hausfrauenfalle ist für mich auch eine geringere arbeitstechnische freiheit.


    Warum sorry? Das ich raus aus der Forschung bin ist mir absolut klar und war mir damals beim Treffen der Entscheidung auch schon klar. Ich mag das hier auch gar nicht rechtfertigen muessen. Es ist so wie es ist, und die Entscheidungen fielen in den Momenten und wenn ich wieder in der gleichen Situation stecken wuerde, dann wuerde ich wieder so entscheiden. Das mag nicht jede hier nachvollziehen koennen, aber kennt man mich hier auch nicht genug.


    Haette mein Mann seinen Job aufgegeben, stuende der jetzt vor aehnlichen Tatsachen.


    Warum geben aber Frauen ueberdurchschnittlich eher ihre Arbeit auf, auch wenn es vorehelich anders geplant war? Ist das gesellschaftlich so, hat das damit zu tun, dass Muetter im Schnitt mehr vom Wohl des Kindes emotional beeinflusst sind (die Studie muesste ich rauskramen)? Oder sind Muetter auch nur mehr beeinflusst, weil das gesellschaftlich so vorgegeben ist?

  • Zum Beispiel die Verteilung der Rentenansprüche regeln.

    Meines Wissens ist die gesetztliche Regelung (also das, was du ohne extra Ehevertrag beim Heiraten bekommst) bei den Rentensansprüchen völlig in Ordnung und kann durch einen Ehevertrag nur noch verschlechtert werden. Verschlechtert aus Sicht der in der Ehe schlechter verdienenden Person.


  • Haette mein Mann seinen Job aufgegeben, stuende der jetzt vor aehnlichen Tatsachen.


    Warum geben aber Frauen ueberdurchschnittlich eher ihre Arbeit auf, auch wenn es vorehelich anders geplant war? Ist das gesellschaftlich so, hat das damit zu tun, dass Muetter im Schnitt mehr vom Wohl des Kindes emotional beeinflusst sind (die Studie muesste ich rauskramen)? Oder sind Muetter auch nur mehr beeinflusst, weil das gesellschaftlich so vorgegeben ist?


    natürlich stünde dein mann vor ähnlichen tatsachen. aber gesellschaftlich gesehen ist es immer wieder die frau, die zurücksteckt und sich abhängig macht von wohl und den emotionen eines anderen menschen. das finde ich imho gefährlich, dann steht und fällt seine eigene existenzsicherung mit gefühlen und persönlichen bindungen.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7


  • Warum geben aber Frauen ueberdurchschnittlich eher ihre Arbeit auf, auch wenn es vorehelich anders geplant war? Ist das gesellschaftlich so, hat das damit zu tun, dass Muetter im Schnitt mehr vom Wohl des Kindes emotional beeinflusst sind (die Studie muesste ich rauskramen)? Oder sind Muetter auch nur mehr beeinflusst, weil das gesellschaftlich so vorgegeben ist?


    ihnen liegt das wohl des kindes mehr am herzen, weil sie dazu sozialisiert wurden. und nicht erst ab kindergartenalter oder so, sondern über generationen hinweg. und das schlägt wurzeln, so tief, dass die ratio sie kaum ausreißen kann.



    ebenso ist es andersherum.


    arm sein (im schnöden sinn von: viel weniger geld haben als der einen umgebende durchschnitt!) ist GANZ GANZ SCHLIMM und für viele ein grund, suzizid (!) zu begehen.


    trotzdem fühlen sich viele frauen für ihre wirtschaftliche existenz nicht verantwortlich. auch hier wird oft mit den achseln gezuckt... "dann bin ich dann eben arm". was das heißt, kann niemand ermessen, der nicht schon einmal _aussichtslos arm_ war. ich rede NICHT vom studierendendasein, selbst wenn man da oft mit weniger geld rumkommen muss als h4. da hat man perspektiven! die werden aber mit 30 weniger. mit verlorener ausbildung und mit ü40 kann man sie mit der lupe suchen. und mit ü50 gibt es da keinen weg mehr raus. "arm mit ende 20" ist NICHT dasselbe wie "arm mit über 50".



    trotzdem ist es im inneren bei vielen frauen nicht verankert, sich ums wirtschaftlich tragfähige zu kümmern. und obwohl ich ja nie nicht berufstätig war und auch okay verdiene, geht es mir IM INNEREN genauso. da sagt das nagende stimmchen:


    "das solltest du nicht tun müssen :-(".


    dieses stimmchen meldet sich NICHT, wenn ich die bude putze oder wenn ich meinen sohn von a nach b fahre oder wenn ich für ihn die geburtstagsparty organisiere. das meldet sich NUR beim geldverdienen. und es ist ansozialisiert.


    vor dem hintergrund geht es einem auch schneller schlecht auf der arbeit. und die belastung wird auch schneller viel schwerer.



    lg patrick

  • Naja lieber glücklich als unglücklich ...


    Und ganz ehrlich, ich sehe meinen Lebenslauf, weiß was schief lief und kann schauen dass ich aber immer am aktuellen Punkt "glücklich" bin.


    Lieber so, als eine steile Karriere hinlegen die mich trotzdem unglücklich macht. Ich nehme Einbußen in Kauf, habe aber trotzdem eine gute Beziehung. Und ja mein Mann nimmt auch Einbußen in Kauf. Ein zweites gutes Gehalt hätte uns sicher viel besser abgesichert ect.

  • Naja lieber glücklich als unglücklich ...


    Und ganz ehrlich, ich sehe meinen Lebenslauf, weiß was schief lief und kann schauen dass ich aber immer am aktuellen Punkt "glücklich" bin.


    Lieber so, als eine steile Karriere hinlegen die mich trotzdem unglücklich macht. Ich nehme Einbußen in Kauf, habe aber trotzdem eine gute Beziehung. Und ja mein Mann nimmt auch Einbußen in Kauf. Ein zweites gutes Gehalt hätte uns sicher viel besser abgesichert ect.


    das steht und fällt doch aber mit dem interesse des mannes, die beziehungs aufrecht zu erhalten. wenn er nicht mehr will... tja. er ist hat dahingehend auch mehr freiheiten.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • als eine steile Karriere hinlegen die mich trotzdem unglücklich macht.

    die wirtschaftliche Existenz abzusichern, hat aber für fast niemanden was mit steiler karriere zu tun.

  • Also ich weiß von kaum jemandem, der einen Ehevetrag hat. Viele finden es unromantisch (das habe ich wirklich schon oft gehört und gelesen). Es ist teuer, das Geld wollen viele dann auch nicht investieren. Und dann gibt es einen wirklich großen Teil, bei denen ein Gehalt eh für zwei Haushalte eigentlich zu knapp ist.
    Was würdest du denn vereinbaren?

    Trennungsunterhalt nicht auf ein paar Jahre begrenzt, sondern lebenslang wäre das offensichtliche. Ich weiß leider nicht, wie genau die rechtlichen Rahmenbedingungen in D sind, deswegen kann ich das nicht genau beantworten. Als Idee würde ich mir grob wünschen, dass das Einkommen lebenslang als gemeinsam gilt. Ob sich das auch so umsetzten lässt, keine Ahnung.

    • Offizieller Beitrag

    @patrick*star ich finde dein letztes Posting sehr gut. Ich denke aber, dass bei vielen, die schreiben "dann bin ich halt arm" in erster Linie Ratlosigkeit aus den Worten spricht. Wenn sie eine Perspektive für sich sehen würden, dann würden sie es sicherlich auch angehen.


    Ganz spannend finde ich die Perspektive der Männer - hier war es durchaus so, dass es mein Mann als sehr entlastend empfindet, nicht allein für das Einkommen verantwortlich zu sein. Vorher hatte er diesen Druck wohl nicht so gespürt, aber als dein mein Einkommen hinzukam war es eine richtige Erleichterung.

  • Als Idee würde ich mir grob wünschen, dass das Einkommen lebenslang als gemeinsam gilt. Ob sich das auch so umsetzten lässt, keine Ahnung.

    Gute Frage; das weiß ich auch nicht. Mit notariellem Vertrag darf man ja schon recht viel. Aber die Grundregel lautet, dass Verträge, mit denen man jemandem einen Teil seines zukünftigen Vermögens überträgt, nichtig sind. Da kommt vermutlich irgendwann der Punkt, an dem das Familienrecht in Konflikt mit dieser Regel gerät.


    Ich würde sowas auch nicht mitmachen. Das ist schon sehr nah am katholischen Ehebild und sehr weit weg von der Möglichkeit, eine Ehe scheiden zu lassen.


    Das deutsche Unterhaltsrecht sieht Geschiedene als eigenständige, für sich selbst verantwortliche Personen an, die für ihren Unterhalt selbst aufkommen müssen. Und dann gibt es Gründe, warum man jemandem Unterhalt doch zahlen muss, mit dem man nicht mehr verheiratet ist, nämlich Krankheit und Alter, Kinderbetreuung und Fortsetzung einer Ausbildung.

  • Gut zu wissen. Wie sieht es denn mit Ausgleichszahlungen für nicht nachgegangener Berufstätigkeit aus? Oder (falls kein Wechsel-/Nestmodell) verpflichtendem Betreuungsunterhalt für die Kinder (quasi die ehemalige Partnerin als Nanny bezahlen zu müssen)?

    • Offizieller Beitrag

    @Hera ich kenne Modelle, wo der arbeitenden Partner in eine Rentenversicherung (früher auch gerne Lebensversicherung) einzahlt oder eben Immobilien überschrieben werden.

  • In deiner Aufzählung erkenne ich auch mehr als einen Punkt für mich wieder.

    Das kommt mir auch so bekannt vor. Teilweise zumindest.


    Aber warum ist das so? WARUM gehen FRAUEN daran kaputt?
    Zeigen die Männer es nicht? Sterben sie eher, als zuzugeben, dass sie überfordert sind?

  • Hera, soweit ich weiß, läuft das unter "Frau ist ja selbst schuld". Hätte ja arbeiten gehen können oder keine Kinder kriegen können... #weissnicht Und nach der Scheidung wird auch davon ausgegangen, dass Frau selbst für ihren Unterhalt sorgen kann. Nachehelichen Unterhalt gibts nur bei den von Susan aufgezählten Fällen (wenn überhaupt). Seit 1998 nicht mehr, soweit ich weiß.


    Rentenmäßig gibt es für 3 Jahre pro Kind Rentenbeiträge nach einem fiktiven Durchschnittsgehalt (um die 2000 EUR, soweit ich weiß). Sonst gesetzlich gesehen nichts.

    2 Mal editiert, zuletzt von Rhododendron ()

  • Was imich umtreibt , es wird immer gesagt, dass der Mann in einer " Hausfrauenehe" die Freiheit hat , jederzeit zu gehen ( da finanziell unabhängig) , aber was ist , wenn die " Hausfrau " geht und die Kinder nicht mitnimmt?