Hausaufgaben *begleitet* oder nicht? Alleine? Wann?

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  • Wie soll die Schule da Druck machen? Auf mein Kind? Würde ich von abraten. Auf mich? Gibt es die Pflicht am Tag alles zu tun was die Lehrer für richtig halten?

    Dein Kind ist jeden Tag den ganzen Vormittag der Schule ausgeliefert - allein. Es gibt eine Schulpflicht. Ich habe echt gekämpft - aber der Kampf wird auf dem Rücken des Kindes ausgetragen.


    Unterdessen diktiere ich im Zweifelsfall Hausaufgaben. Das macht im Übrigen selbst die OGS-Leitung, die auch schon unzählige Diskussionen mit der Schulleitung und den Lehrkräften geführt hat, dass das Pensum zum Teil deutlich zu hoch ist.






  • Puh, jetzt hab ich schon an zwei verschiedenen Tagen ellenlange Beiträge geschrieben, falsche Taste am Handy gedrückt und weg war alles ;( #yoga
    Für "nochmal" reichte dann jeweils die Zeit nicht.


    Also, vielen lieben Dank erstmal für die zahlreichen Antworten. Bei vielen kann ich wirklich hilfreiches mitnehmen und es tut ersten gut, zu sehen das es auch bei anderen nicht entspannt läuft und zweitens, das viele Kinder zu nicht so "üblichen" Zeiten besser oder genau so gut arbeiten.
    Da werde ich wirklich mal ansetzen und rum probieren.


    Zum Thema nacharbeiten zu Hause: ich versuche schon drauf zu achten das sie nicht deutlich länger als eine halbe Stunde dabei sitzt. Aber da sie eben sehr unkonzentriert ist, ist das manchmal wirklich wirklich wenig, was in der Zeit zustande kommt. Deswegen hoffe ich auf einen Durchbruch mit veränderter Uhrzeit.
    Wenn sie aber wirklich so wenig geschafft hat und in der Schule auch wenig, bleibt uns nur nacharbeiten am Wochenende. Ist ja auch blöd und gibt unsere Planung manchmal nicht her.
    Aber sie verliert sonst völlig den Anschluss, wenn das alle anderen können nur sie nicht.
    Da wäre dann nur einen Jahrgang runter stufen eine Option, wenn sie (wir) es nicht schaffen, das Fehlende zu Hause zu erledigen und erklären.


    Da hab ich halt auch nicht wirklich Diskussionsgrundlage mit der Lehrerin. Entweder sie kann es, oder nicht #weissnicht


    Ich denke nicht, das Hausaufgaben unwichtig oder unnötig sind. Sie sind halt vorgesehen und eingeplant.... Ohne wird, zumindest hier, der Stoff sonst nicht geschafft.
    Aaaaaber: ich fände es super schön und entspannt wenn es keine gäbe, jawohl #dance

  • So weit ich das mitbekomme, müssen fast alle Kinder gerade in der Grundschule viele Sachen immer wieder machen, um sie zu automatisieren und ohne Anstrengung tun zu können - Nomen werden groß geschrieben (können eure Kinder das echt auf Amhieb?), schriftliches Dividieren, 1x1, Teilen mit Rest, ab der 5. Kl. dann Englisch-Vokabeln, was auch immer ....

    also, ich kann das mit dem üben nicht so recht bestätigen. meine tochter, zb. die jetzt in der dritten klasse wäre, wenn sie in die schule ginge, konnte diese dinge tatsächlich nicht auf anhieb. aber jetzt kann sie sie, und sie hat nie "geübt" ausser, dass sie halt die dinge angewendet hat, wenn sie sie gebraucht hat. gerade rechtschreibung klappt hervorragend in zwei sprachen, ohne dass sie eine einzige regel "gelernt" hätte.
    also, klar übt sie. aber verglichen mit einem kind, das den ganzen tag in die schule geht, macht sie nur einen bruchteil an rechnen, schreiben, vokablen.


    aus meiner erfahrung als schülerin kann ich berichten, dass ich hausaufgaben grundsätzlich verweigert habe und eine schlechte schülerin war, aber nach den grossen ferien (in denen ich selbstverständlich nicht das geringste geübt habe!!) immer auf dem verlangten stand gewesen bin.


    also, wenn das kind in die schule geht, dann muss man natürlich mit den regeln und ansprüchen dort leben und zurechtkommen, irgendwie, das ist klar. aber ich finde, dass niemandem gedient ist, wenn man "ohne übung geht es nicht" als unverrückbare wahrheit einfach so stehen lässt. vielleicht kann man auch druck rausnehmen, wenn man weiss, es geht nur um schulische vorgaben und nicht um den lernerfolg an sich?

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Hier macht das kind Hausaufgaben wenn es zeitl. passt.
    Es gibt keine festen Zeiten und Orte.
    Im Sommer gern am See während des Badens. Im Herbst/Winter auch gern auf dem Spielplatz.
    Manchmsl klappt es morgens vor der Schule besser und manchmal nicht.
    Was nie klappt, direkt nach der Schule.


    Ich musste letztes Jahr heftig auf die Bremse bzgl. Hausaufgaben treten, die Lehrerinnen haben so massig viel aufgegeben, dass es nicht schaffbar war. Über Pfingsten z. B. 9 Seiten im Arbeitsheft. In den Osterferien eine Buchbesprechung, das wurde nur kurz theoretisch besprochen usw. Ich war so fies und hab das Schulgesetz kopiert, gemarkert und ins Heft geklebt.
    Nach dem 2.mal haben sie es dann begriffen.
    Hausaufgaben hab ich mit notiz auch abgebrochen, wenn es dtl. Mehr als 30 min war. Und das auch so kommuniziert.

  • Ich habe nur die erste Seite gelesen, und wollte kurz darauf eingehen:

    ist es nicht sinn der sache, dass kinder die hausaufgaben alleine machen, damit die lehrpersonen sehen, ob sie den stoff verstanden haben? wie sollen die das sehen, wenn eltern helfen?


    glücklich diejenigen, die Eltern haben, die das können, wenn das so ist. Und soviel zum Versuch eines sozial gerechten Schulsystems.


    Ich habe vor Ewigkeiten mal einen Bericht gesehen, wo es genau darum ging. Das das scheinbar so gerechte Schulsystem durch die sozialen und häuslichen Umstände absolut ungerecht wird.
    Fazit von dem Bericht war: Kinder die die Hausaufgaben alleine machen müssen (aus welchen Gründen auch immer) haben deutlich schlechtere Chancen als Kinder denen die Eltern oder sogar Nachhilfelehrer_innen helfen.
    In meinen Augen sind die klassischen Hausaufgaben, die die Kinder dann mit nach Hause nehmen und je nach häuslicher Situation und je nach Gemüt gut, schlecht oder sogar garnicht machen können, absolut nichtmehr Zeitgemäß.
    Was natürlich leider erstmal nichts dran ändert, dass es sie an den meisten Schulen trotzdem noch gibt.

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

  • Das mit der Ungerechtigkeit stimmt schon, aber Ungerechtigkeit lässt sich nur ansatzweise durch das Schulsystem auffangen: Da gibt es Kinder, deren Eltern sich für sie interessieren, ihnen vorlesen, mit ihnen ins Theater gehen und gerne mit ihnen zusammen sind, und Kinder, deren Eltern überfodert oder desinteressiert sund und zu Hause nicht gut betreut werden. Wer wird wohl besser in der Schule sein? Das kann die Schule leider nicht auffangen.
    Um die "normale" Ungerechtigkeit zu minimieren, finde ich es gut, wenn z.B. Referats-Materialien nur in der Schule bleiben und nicht mit nach Hause genommen werden dürfen, wo Mama und Papa dann das Referat zusammen schustern.
    Mir wurde von anderen Eltern schon vorgeworfen, ich würde die soziale Ungerechtigkeit verstärken, weil ich meine Kinder jeden Tag 10 min Kopfrechenaufgaben abfrage, was sie selbst nicht schaffen ....
    da wusste ich echt nicht, was ich sagen sollte.


    Madrone: Finde ich faszinierend. Heißt für mich aber auch nicht, das das bei jedem Kind so klappt - ich kenne auch Kinder, die nichts üben, keine Hausaufgaben machen und es dann eben nicht können, das Selbstbewusstsein ging dann entsprechend voll in den Keller, Schulbverweigerung ....
    Hagendeel

  • hagendeel, schule ist ja auch ein anderer kontext. da spielt aber noch viel mehr hinein, als die frage, ob man üben muss und welche form der übung effektiv ist. lernen ist sicherlich ungemein komplex.


    was ich vor allem sagen wollte ist, dass diese absolute aussage so nicht zutrifft, und das kann sicher erleichternd sein.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Ich finde das nett, wenn ihr Links postet, dass HA in der 1. Klasse eine nur kurz, in der 2. Klasse eine halbe Stunde nicht überschreiten sollen. Aber kennt ihr bspw. die Bayerische Grundschulordnung? Da steht eine Stunde drin - für alle Grundschüler ab der ersten Klasse. Und je nach Schule/Lehrer wird das gnadenlos ausgereizt und du bist quasi machtlos, nicht schön.

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Ich finde es irgendwie auch nicht "gerechter", wenn alle nichts machen sollen, bloss weil manche Eltern es evtl. nicht schaffen, ihre Kinder bei den HA zu unterstützen...

  • etwas off topic, aber das muß ich jetzt einfach hier loswerden: unser erstklässler kam vorhin nachhause, riß auf der schwelle zur küche die augen auf, warf beide arme in die luft und rief in einem tonfall, als habe er gerade das achte weltwunder entdeckt: "ooooh! pellkartoffeln! aaaah" 8o



    dann, nach einer kurzen pause: "hausaufgaben erledigt."


    ich: "wie jetzt?"


    er: "heute haben wir auf, einmal so richtig von herzen über etwas zu staunen, wie der golding in der geschichte. und ich staune, daß es pellkartoffeln gibt. und die dampfen sogar."


    #herzen #love


    so kanns auch gehen.

  • Ich finde das nett, wenn ihr Links postet, dass HA in der 1. Klasse eine nur kurz, in der 2. Klasse eine halbe Stunde nicht überschreiten sollen. Aber kennt ihr bspw. die Bayerische Grundschulordnung? Da steht eine Stunde drin - für alle Grundschüler ab der ersten Klasse. Und je nach Schule/Lehrer wird das gnadenlos ausgereizt und du bist quasi machtlos, nicht schön.

    Für BW habe ich gleich nur schwammige Sätze gefunden... ^^


    @casa nett :)

  • Coccinella, wenn du mich damit jetzt meinst, fühle ich mich sehr angegriffen.


    Das hört sich son bisschen an als wenn man in der Sparte " uninteressierte Asieltern" landet, bloß weil man erwartet das sich an Richtlinien gehalten wird. Wenn du es für dein Kind besser findest mit ihm oder ihr zusammen 3 Stunden jeden Nachmittag am Tisch zu sitzen und es auf die Leistungsgesellschaft vorzubereiten, tu das doch bitte, steht dir frei. Es gibt genug Ergänzungshefte, Mathestars etc.
    Ich habe durchaus zur Not die Zeit jeden Tag dort zu sitzen und auch die nötigen Kenntnisse zu erklären etc., aber ich halte diesen ständigen Druck und Anforderungen ab dem ersten Tag für absolut schädlich.


    Ich habe die dementsprechenden Beispiele vor Augen und möchte das für meine Kinder nicht. Ich rede nicht von " nichts machen", sondern das es sich im Rahmen des Erlaubten bewegt. Wobei ich da anscheinend nur für NRW sprechen kann, hier ist es so und darüber bin ich froh.

  • Ich finde es auch immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich das ist.
    Hier gibt es in der Grundschule max. an 3 Tagen die Woche Hausaufgaben: Mo, Di, Do. Mittwoch ist Hortausflugstag und Freitag Wochenende :) .
    Und der Umfang ist eigentlich immer so, dass es gut in max. 1/2 h zu schaffen ist.


    Meine Kinder mach(t)en die Hausaufgaben nicht im Hort, weil es ihnen dort zu wuselig ist.
    Hier werden sie meist irgendwann im Laufe des Nachmittags gemacht, aber immer, bevor es zum Training o.ä. geht.


    Meine 3.-Klässlerin macht ihre Hausaufgaben allein in ihrem Zimmer an ihrem Schreibtisch. Mittlerweile will sie auch nicht mehr, dass ich sie mir hinterher anschaue.


    Ich schaue mir freitags, wenn sie ihre Arbeitshefte mitbringt, den aktuellen Stand an. Ein Teil der Aufgaben wird von den Lehrpersonen kontrolliert. Wenn mir ansonsten noch Fehler auffallen, die wichtig sind, weise ich sie dann nochmal darauf hin.


    Ich habe auch kein Problem damit, dass sie längerfristige Sachen am Wochenende erledigt, weil es unter der Woche schon stressig werden kann. Dann lieber gemütlich am Wochenende.

  • An meiner Schule gibt es übrigens eine Hausaufgabenbetreuung in der alle Eltern ihre Kinder anmelden können die die HA aus welchen Gründen auch immer nicht begleiten können. Diese Betreuung ist kostenlos und dauert eine Schulstunde. Die Kinder die fertig sind üben dann einfach noch Lesen oder 1x1 oder sonstwas.
    Ich schätze, dass es das an vielen GS gibt. Es wird also schon auch von Schulseite auf ein klein wenig Chancengleichheit geachtet. Aber man kann halt echt einfach nicht alles ausbügeln.

  • Hier gibt es Mittags- (bis 13 Uhr) und Hausaufgabenbetreuung (bis 15:30 Uhr). Und das Kind jeden Tag bis halb 4 in der Schule lassen, weil ich es nicht begleiten kann`? Hach schwierig.
    Hier läuft es momentan beim Großkind mal gut, mal nicht so. Aber die guten Tage werden mehr, das macht Hoffnung, dass er es auch bald selbständig macht. Meine Tochter gibt mir nur noch Sachen zum Unterschreiben.

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Mich stört auch nicht, das ich meine Kinder begleite. Solange ich das noch leisten kann mit Arbeit usw um so besser.
    Mich macht nur das Wie kirre.
    Das sie sich so gar nicht konzentrieren kann. Dann muss sie aufstehen, dann anspitzen, dann trinken dann auf Toilette..... Und so dehnt und dehnt es sich.....


    Hausaufgaben Betreuung gibt es, haben wir auch versucht, ist aber keine Option, weil was macht sie in der Zeit?
    Sie malt.....

  • Meine machen auch zuhause Hausaufgaben. Es klappt eigentlich ganz gut, ich muss aber greifbar sein. Sie sind gut in der Schule, aber ohne meine Hilfe ginge es nicht. Dafür sind die HAs teilweise (2-3 mal die Woche) zu komplex. Ich hätte das in ihrem Alter auch nicht gekonnt. Ich wundere mich wirklich, dass es woanders ohne Hilfe geht. Hier (also an unserer Schule) ist es jedenfalls ohne Unterstützung nicht möglich.
    Unsere Lehrerin ist sehr nett, verlangt aber auch viel. Ich denke, es liegt nicht an meinen Kindern, sondern am Schulstoff. Der Vergleich mit den Klassenkameraden zeigt das. "Einfach so" macht hier fast niemand HAs.


    Wir wohnen übrigens in Bayern. Und wie sind erst in der 2. Klasse....,

  • Hallo,


    Ich bin immer wieder überrascht, dass viele hier meinen, dass Hausaufgaben überflüssig sind.


    Meine Kinder haben 4 Jahre Grundschule und auch die weiterführende Schule bisher (2 sind fertig, 2 in Klasse 10 bzw. 8) ohne Hausaufgaben überstanden. Es gab einach keine, obwohl die GS Halbtagsschule(+ Hort, da gab es aber auch keine Lernzeit o.ä.) war und die weiterführende auch nur sehr moderat Ganztagsschule, d.h. 2x bis Mittags, 3x bis 15.15, auch in Klasse 10 noch)


    In den Schulen auf die die beiden Großen jetzt gehen (Abendschule bzw. künstlerisches Abitur) gibt es ebenfalls keine HA.


    Und das geht ganz prima so. Von daher: Ja, HA sind überflüssig, es geht ohne ganz prima, wenn der Unterricht gut gemacht ist.


    Edit: Leider habe ich auch das Gegenbeispiel: Da wo ich arbeite, sind die HA für manche Lehrer Heilige Kühe. Es gibt zu manchen Zeiten viele, vor allem solche,m die wir im Hort nicht abfangen können, weil sie nicht in der großen Gruppe machbar sind oder viel Elternmitarbeit erfordern.


    Nichterledigung würde mit der entsprechenden Entschuldigung gelegentlich akzeptiert, aber tatsächlich auch mit der Erwartung, daß sie schnellstmöglich nachgeholt werden.


    Eltern die da nicht mitziehen, wären schnell in einer Ecke, die Kinder würden entsprechend emotional bearbeitet...


    Was ich davon halte, schreib ich besser nicht und für überflüssig halte ich es, ja.