Gender-Kacke in Schule und Alltag 2.0

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  • Allerdings ist das ja spätestens ab Klasse 5 hinfällig, was die reine Betreuung angeht.

    Ich finde, das kommt sehr auf das Kind an. Meine beiden Großen waren beide gerne auch über ein paar Stunden schon so ab Ende der Grundschulzeit alleine. Die jüngste fühlt sich da noch gar nicht wohl. Natürlich können wir sie mal eine Stunde alleine lassen, aber länger würde ich nicht regelmäßig wollen. Wir haben aber zum Glück die Oma in der Nähe wohnen und sie geht auch in die Ganztagsschule (seit Klasse 5)

    Ich hab ehrlicherweise gesagt, das Gefühl, das ab Klasse 5 die Anforderungen der Schule an die Eltern geringer werden.

    Ich gar nicht, im Gegenteil. Es heißt: Die Schüler sollen das selbstständig können. Aber was, wenn sie überfordert sind? Meine jüngste Tochter ist inhaltlich am Gymnasium absolut richtig, wurde mir gerade wieder am Elternsprechtag so bestätigt. Allerdings war sie nach dem Schulwechsel von dem gesamten System völlig überfordert. Die vielen Lehrkräfte, neue MitschülerInnen, die vielen Fächer, Hausaufgaben aufschreiben und organisieren... Sie hat eine ADHS (also ein seeeehr verträumter Typ) Sie braucht einfach noch ein bisschen Begleitung. Und ganz sicher erstelle ich keine Tests etc. - wie oben von Magorma beschrieben, aber natürlich habe ich z.B. am Anfang geschaut, dass sie es lernt, den Ranzen zu packen etc. Wenn das Kind - wie in unserem Fall - dann noch sehr häufig krank ist, ist es wirklich eine Katastrophe.

    „Kontrollieren sie gerne, ob die Hausaufgaben gemacht sind, Aber korrigieren Sie diese bitte auf keinen Fall!“. In der Grundschule wird erwartet, dass die Hausaufgaben auch auf Richtigkeit kontrolliert sind.

    Ich finde, das kommt sehr auf die Grundschullehrkraft an. Ich (Grundschullehrerin) hasse es, wenn die Eltern die Hausaufgaben nachsehen. Wenn ich sie mit den Kindern besprechen möchte, stören diese, weil es ja nicht nötig ist, mit aufzupassen, weil Mama (selten Papa) hat ja schon nachgeschaut. Mein Sohn hatte in der Grundschule Wochenpläne als Hausaufgabe. Er hat ab Klasse 3 darauf bestanden, dass ich nicht schaue, was er macht. Unser Kompromiss war dann, dass ich donnerstags kurz schaue, ob es vollständig ist. Mehr hatte ich aber bei ihm nicht zu tun mit Hausaufgaben.

  • Ranzen packen habe wir genauso wie den Schulweg geübt, ich frage, ob die Hausaufgaben gemacht sind und die Vokabeln gelernt. Vor Klassenarbeiten gibt es Zettel, was dran kommt (häufig auch mit Übungs-/ oder Testaufgaben) Hier üben wir gerade, dass man sich die auch anschaut (und nicht wegwirft) und gezielt das lernt, was man noch nicht kann.


    Aber das war es. Grundschule letzte Woche „Wir haben festgestellt, die Kinder können Nomen und Verben noch nicht auseinanderhalten. Wir üben das diese Woche nochmal, aber es wäre toll, wenn Sie mit den Kindern die Merkmale der Wortarten auch noch mal üben könnten.“


    Aha, seit wann ist das mein Job? Geben Sie doch entsprechende Hausaufgaben auf und sagen sie es den Kindern selbst. Abgesehen davon, weiß ich noch nichtmal welche Merkmale da wie besprochen wurden.

  • In der Grundschule wird erwartet, dass die Hausaufgaben auch auf Richtigkeit kontrolliert sind.

    Bei unserer Grundschule heißt es seit jeher, dass wir eben NICHT auf Richtigkeit kontrollieren sollen. Wie soll die Lehrkraft denn sonst auch sehen, wo noch Aufholbedarf ist.

    Wenn man schon nicht die Fresse halten kann, dann einfach mal Ahnung haben!

    (Frl. Heiligenscheiß)

  • Cesalu Es kommt alles immer auf das Kind und das Umfeld und die Eltern und die Lehrer an, klar. Ich war nur erstaunt, wie selbstverständlich die Eltern das gestern berichtet haben, wir reden hier von Jugendlichen der Mittelstufe kurz vor der Oberstufe und erwarten tun wir das sicher nicht, im Gegenteil. Allerdings ist es natürlich auch so, dass zum Elternsprechtag eher Eltern kommen, die nah dran sind an der Schullaufbahn ihrer Kinder (und die, bei denen es richtig nötig wäre, kommen dann eher nicht). Ich habe auch Kolleginnen (weibliche Form bewusst gesetzt), die mit Kindern im Jugendalter sagen nicht mehr arbeiten zu können, weil sie sich so viel um diese kümmern müssten. Das mag im Einzelfall absolut gerechtfertigt sein, in der Masse brauchen aber 15jährige sicher nicht mehr die dauernde Präsenz ihrer Eltern.


    Dass der Übertritt aus der Grundschule heraus zumindest ins Gymnasium krass und brutal ist, erlebe ich gerade zum zweiten Mal und begleite auch dieses Kind deutlich mehr als im letzten Jahr der Grundschule, aber nicht inhaltlich, sondern bei so Sachen wie Ranzen packen (ist aus der GS nicht bekannt), wie lerne ich Vokabeln, wo schreibe ich Hausaufgaben auf, wann fährt ein Bus, wenn was vom Plan abweicht usw. Und ich hoffe auch dieses Kind sehr zeitnah in eine weitgehende Selbstständigkeit entlassen zu können. Was nicht heißt, nicht zu unterstützen, wenn das geäußert wird, aber sicher nicht über viele Schuljahre hinweg.

  • Dass die Betreuungszeiten in Grundschulen oft schlechter sind als im Kindergarten, erlebe ich auch so. Allerdings ist das ja spätestens ab Klasse 5 hinfällig, was die reine Betreuung angeht.

    Kommt drauf an.

    Unser Ort, den ich im Grunde, was das Thema betrifft, für schon recht "fortschrittlich" halte, bot Hortbetreuung bis einschl. 6. Klasse an.

    Erst ab der 7. Klasse durfte man nicht mehr in den Hort gehen.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • In der Grundschule wird erwartet, dass die Hausaufgaben auch auf Richtigkeit kontrolliert sind.

    Bei unserer Grundschule heißt es seit jeher, dass wir eben NICHT auf Richtigkeit kontrollieren sollen. Wie soll die Lehrkraft denn sonst auch sehen, wo noch Aufholbedarf ist.

    So finde ich das auch richtig und halte es genau so. Ich will doch, dass die Lehrkräfte eine realistische Einschätzung haben, was mein Kind kann und was nicht.


    Meine Kinder sind klasse 1 und 4, ich kann an meinen Händen abzählen, wie oft ich einem Kind gesagt habe, dass es sich eine Aufgabe noch mal genau ansehen sollte. Noch nie habe ich eine Hausaufgabe selbst verbessert.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • Eine Lehrkraft braucht nicht die Hausaufgaben um zu sehen wo Aufholbedarf ist. Bei uns wurde so argumentiert: wenn die Kinder von den Eltern die Hausaufgaben korrigiert bekommen, dann werden Fehler zeitnah gesehen und setzen sich nicht fest. Wenn die Hausaufgabe erst am nächsten Tag zur Lehrkraft kommt und am übernächsten Tag zurück gegeben wird, interessiert das die Kids nicht mehr. In der Stunde Hausaufgaben kontrollieren machen sie nicht, weil sonst für kaum was anders mehr Zeit bleibt.

    Davon abgesehen wie sollen sie realistisch einschätzen wenn sie doch gar nicht wissen bei welchem Kind die Eltern wie viel mit helfen.

  • back to genderkack?


    Im örtlichen Mitteilungsblatt ein Artikelchen über Berufsfindungsberatung, vorgestellt und bebildert werden die Berufe Feuerwehrmann (Männer in Montur und Heldenpose) und Dekorateurin (lächelnde Frauen mit viel Rosa usw.)

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)

  • Annie Dankefür den Link. Wäre spannend, die Ergebnisse noch genauer sehen zu können.Ich vermute, dass es da z.B. große regionale Unterschiede gibt.


    Was aus meiner Sicht auch zu höhreren Arbeitszeiten der Mütter beitragen könnte wären Verbesserungen im Schulsystem. Ich finde es krass, wie sehr das heutige Schulsystem den Einsatz von Eltern erfordert und das nimmt nicht kontinuierlich mit steigendem Kindesalter ab, sondern hat zumindest hier in Bayern in der 4.-6. Klasse noch mal deutliche Ausschläge nach oben.

    Meine Kinder sind in Klasse 2, 7 und 10. Und bei allen dreien ist der schulische Unterstützungsbedarf dieses Schuljahr höher als in allen vorherigen Schuljahren.

  • Ich glaube, die Betonung ist: es ist zumindest auch ein HANDWERK (und nicht Männer im Handwerk, Frauen in sozialen Berufen).

    Ja, so habe ich das gemeint.


    Mal anders überlegt: Wenn ihr diesen Artikel illustrieren solltet und zwei Menschen in ihrem Beruf abbilden sollt. Wenn würdet ihr nehmen?


    Ich finde eine Handwerkerin und jemand in einem Rettungs-Beruf ist keine schlechte Entscheidung.

  • Aber halt dann für die Frau lieber einen rosa gefärbten "light"- Handwerkerberuf, in dem frau nicht schmutzig wird.

    Man hätte auch eine Schreinerin nehmen können. Oder so.

  • Genau. Ist ja auch bald wieder internationaler Frauentag


    Lasst uns mal ein paar Rosen verteilen

    Und rosa Mufflons gibts bestimmt auch

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Annie Dankefür den Link. Wäre spannend, die Ergebnisse noch genauer sehen zu können.Ich vermute, dass es da z.B. große regionale Unterschiede gibt.


    Was aus meiner Sicht auch zu höhreren Arbeitszeiten der Mütter beitragen könnte wären Verbesserungen im Schulsystem. Ich finde es krass, wie sehr das heutige Schulsystem den Einsatz von Eltern erfordert und das nimmt nicht kontinuierlich mit steigendem Kindesalter ab, sondern hat zumindest hier in Bayern in der 4.-6. Klasse noch mal deutliche Ausschläge nach oben.

    Meine Kinder sind in Klasse 2, 7 und 10. Und bei allen dreien ist der schulische Unterstützungsbedarf dieses Schuljahr höher als in allen vorherigen Schuljahren.

    Mein Großer ist 10. Klasse RS und wird voraussichtlich mit den besten Abschluss seiner Klasse machen. Das macht er inzwischen sehr selbstständig und damit habe ich fast nichts mehr zu tun. Der Weg dahin war weit und vor allem die GS-Jahre und frühen RS-Jahre waren mit ihm wirklich wirklich hart mit viel zu Hause üben bei einem Kind, dass 30min diskutiert für 5 Minuten Arbeiten. Seit der 7. Klasse hat er eine spezielle Nachhilfelehrerin/Lerncoachin, die ihn im Gegensatz zu etlichen Therapeutinnen zu nehmen weiß und seitdem wurde es kontinuierlich besser.


    Der Kleine ist gerade in der 5. Klasse Gymnasium und bringt eine schlechte Note nach der anderen heim. Die GS-Jahre mit ihm waren recht entspannt. In der 4. Klasse habe ich gelegentlich mal wasmit ihm gemacht aber im Wesentlichen ist er da alleine gut durchgekommen. Momentan allerdings läuft es auf massives Lernen mit ihm zu Hause hinaus - wobei wir auch erst mal verstehen müssen, wo es momentan eigentlich genau hakt.


    Abgesehen von der eigentlichen Schule kommt ja auch noch, dass heute so viele Kinder wohnortfern in die Schule müssen und der ÖPNV nicht gerade zuverlässiger geworden ist in den letzten Jahren. Wenn man sein Kind nicht hängenlassen will kann man da auch die ein oder andere Stunde mit Fahrerei verbringen - und da rede ich nicht von Hobbies....

  • Meine Kinder gehen in die Klassen 3 (Grundschule), 6 (Gymnasium G9), 8 (Realschule) und 11 (Gymnasium G8).


    Die Drittklässlerin muss ich zu ihren Hausaufgaben antreiben bzw. an die Erledigung erinnern, weil sie die noch nicht von selbst anfängt. Ich korrigiere die Hausaufgaben aber nicht. Nur wenn das Kind von sich aus etwas zu den Hausaufgaben fragt oder konkret um Hilfe bittet, beantworte ich die Frage oder gebe die gewünschte Hilfestellung. Für die Drittklässlerin packe ich auch die Schwimmtasche für den schulischen Schwimmunterricht und den Rucksack für Schulausflüge und so.


    Die älteren drei Kinder müssen ihre Hausaufgaben selbständig erledigen und auch selbständig ihren Ranzen organisieren und an den Turnbeutel denken etc. Da helfe ich gar nicht mehr. Das Einzige was ich für die beiden Mittleren noch mache ist, dass ich die Brotdosen mit Proviant befülle. Und ich muss leider alle 4 Kinder zur Schule fahren und manchmal auch abholen, was täglich 1 bis 2 Stunden Zeitaufwand bedeutet.


    Der Achtklässler ist zwar intelligent, aber macht nicht gerne Hausaufgaben und ist ein bisschen verpeilt. Wäre ich Hausfrau und hätte entsprechend Zeit, könnte ich ihn durchs Gymnasium coachen. Da ich aber berufstätig bin und meine Ressourcen begrenzt sind, haben wir den Jungen auf der Realschule angemeldet. Dort sind die Anforderungen niedrig genug, dass er selbständig ohne Elternunterstützung klar kommt. Ist halt so. Bei der Jüngsten wird es wahrscheinlich auch darauf hinauslaufen #weissnicht

    Gymnasium gibt's in der Familie Spinosa nur für Kinder, die dort alleine zurecht kommen.

    Es gibt etwas Gutes in dieser Welt, Herr Frodo. Und dafür lohnt es sich, zu kämpfen. (Samweis Gamdschie)

  • Gymnasium gibt's in der Familie Spinosa nur für Kinder, die dort alleine zurecht kommen.

    Das ist aber erstens so einfach nicht für alle Kinder passend (mein 7.-Klässler würde Realschule oder Gemeinschaftsschule noch viel weniger selbstständig packen als Gymnasium). Und außerdem sehe ich es nicht als Option, ein Kind bei dem anzunehmen war das die Schulform passt (und dies auch jahrelang so war) zwingen die Schule zu wechseln, weil der Unterstützungsbedarf plötzlich viel größer ist als vorher #weissnicht


    Dabei ist der Bedarf an inhaltlicher Unterstützung deutlich geringer als der Bedarf an organisatorischer und emotionaler Unterstützung.


    Die Zweiklässlerin hätte vermutlich weniger Unterstützungsbedarf, wenn ihre Geschwister nicht so wären, wie sie sind.