Gender-Kacke in Schule und Alltag 2.0

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  • Aus meiner Sicht gibt es durch das Verbot des Asterisk und des Gender Gaps durchaus Leidtragende. Denn nicht immer gibt es geschlechtsneutrale Formulierungen oder man hat vor allem in der gesprochenen Sprache keine parat - und dann bleibt manchmal nur das einfache "Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer" etc und diese Formulierung grenzt eben non-binäre Menschen aus.

    Aber das es Menschen gibt, die nicht in das binäre Mann- Frau Schema passen, kommt im mir-san-mir Söder Land wohl nicht vor (und leider auch nicht beim Rat der Deutschen Rechtschreibung).

  • und es ist halt wieder so ne beschissene Debatte, um Wähler abzugreifen, die eigentlich die AFD wählen würden (und ja hier ist die männliche Variante bei Wähler volle Absicht).

    Nur leider hat Söderin es einfach nicht geschnallt, dass diese Taktik nicht funktioniert.

  • Aus meiner Sicht gibt es durch das Verbot des Asterisk und des Gender Gaps durchaus Leidtragende. Denn nicht immer gibt es geschlechtsneutrale Formulierungen oder man hat vor allem in der gesprochenen Sprache keine parat - und dann bleibt manchmal nur das einfache "Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer" etc und diese Formulierung grenzt eben non-binäre Menschen aus.

    Aber das es Menschen gibt, die nicht in das binäre Mann- Frau Schema passen, kommt im mir-san-mir Söder Land wohl nicht vor (und leider auch nicht beim Rat der Deutschen Rechtschreibung).

    Ja, aber es gibt dazu eben noch keine sprachliche Lösung, die sich durchgesetzt hat. Die wird irgendwann kommen, wenn es da einen Bedarf gibt.

    Ich persönlich halte * und : und so was nicht für eine breitflächig praktikable Lösung.

    Aber nebenbei: Jede, aber auch wirklich jede größere Organisation hat Style Guides und Richtlinien zur gendergerechten Sprache. Es gibt welche, die verwenden (auch) Sonderzeichen und welche die tun es nicht. Es ist noch ein Experimentierfeld, aber es ist nicht unüblich, dass es Vorgaben gibt im Arbeitskontext zur Umsetzung.

    Ein anderes Beispiel: Die FAZ hat jahrzehntelang daran festgehalten nach „Alter Rechtschreibung“ zu veröffentlichen. Daran waren auch alle Autoren gebunden.

    Insgesamt sehe ich da kein großes Drama. Die „Standardlösung“ gendergerechte Sprache gibt es halt noch nicht. Da wird noch viel ausprobiert werden müssen und im Lauf der Zeit wird sich zeigen in welche Richtung es geht.


    Ich finde jetzt die Regelung vom Inhalt her keinen Aufreger wert, auch wenn es anders vielleicht schöner wäre. Aber wie Astarte sagt, sie entspricht den aktuellen Rechtschreibregeln. Die Art und Weise wie darüber gesprochen wird und was für ein Drama die CSU daraus macht, das finde ich bedenklich.

  • Das hessische Kumi hat nachgezogen. Abiturientinnen dürfen nicht gerndern, bekommen dafür Fehler angerechnet- jetzt mitten im Abi..

  • Das hessische Kumi hat nachgezogen. Abiturientinnen dürfen nicht gerndern, bekommen dafür Fehler angerechnet- jetzt mitten im Abi..

    das kann man doch so kurzfristig nicht machen?? Sind die bescheuert?

    Dass man den Behörden das vorschreiben will, ok, ist auch blödsinnig, aber ok. Aber warum muss man die Schüler:innen damit belasten?

  • Ja, aber es gibt dazu eben noch keine sprachliche Lösung, die sich durchgesetzt hat. Die wird irgendwann kommen, wenn es da einen Bedarf gibt.

    Es gibt einen Bedarf. Die Betroffenen haben jedoch keine Lobby.


    Ernsthafte Frage: Gelingt es Dir in der gesprochenen Sprache immer, neutrale Formulierungen zu finden? Mir nicht, auch wenn ich mich bemühe.


    Wie beziehst Du non-binäre Menschen mit ein?

  • Klar… ich denke, manchmal wäre die *-Abkürzung schön.


    Wie dem auch sei, das finde ich kein Drama, das * oder ähnliches nicht gehen. Schreibende müssen sich im beruflichen Kontext immer an irgendwelche Regeln halten. Aber das Drama ist, was da jetzt draus gemacht wird.

    Es trifft vor allem Lehrer und Lehrerinnen und Leute in Gemeindeverwaltungen, und die gehen zumindest in Bayern heute eh schon auf dem Zahnfleisch.



    Ich hab den Bonus, dass ich im Ehrenamt Öffentlichkeitsarbeit mache, ich bekomm dafür kein Geld, aber zum Glück kann ich wohl weiter genern wie ich will.

    #sonne Man muß noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können #sonne

  • Ja, klar gibt es einen Bedarf, aber noch keine „Standard“-Lösung. Das ist alles. Die wird es irgendwann geben, weil sich durch sprachliche Experimente und versuchen und üben und dann Übernahme von der einen oder anderen Lösung eine rauskristallisieren wird.

    Und solange werden eben verschiedene Wege ausprobiert und es ist völlig ok zu sagen, wie nehmen Weg B, der keine Sonderzeichen beinhaltet. Vielleicht klappt es, vielleicht erweist sich ein anderer Weg als besser, dann wird man umschwenken.


    Ich selbst, komme äußerst selten in die Verlegenheit für öffentliche Dokumente schreiben zu müssen (bei den letzten war die Vorgabe noch „das generische Maskulinum“ zu verwenden, weit vor der Wokeness und Genderdebatte). Unsere „Schreiber“ kriegen das aber auch ohne Sonderzeichen recht gut hin.

    Im Privaten gender ich mal und mal nicht und mal auf die eine und mal auf die andere Art, wie es mir grade passt. Da nehm ich es nicht so genau.


    Ich denke, man sollte das ganze gelassen sehen und es eher als gesellschaftliches Sprachexperiment betrachten.


    Mein Aufreger ist das Heckmeck, dass die CSU darum macht. Diesen Kulturkampf.

  • Und wie viele Gendern da? Also irgendeinen Art geschlechtergerechte Formulierukg, die über „liebe Bürgerinnen und Bürger“ oder „ liebe Schülerinnen und Schüler“ hinausgeht, hab ich hier in einer nicht bayrischen Großstadt noch nicht angetroffen, weder in Schule noch in der Verwaltung. Da ist noch viel Luft nach oben bis da das Gendersternchen kommen könnte.

  • Das Verbot sorgt jedoch dafür, dass genau die beschriebenen Sprachexperimente im z.B. Lebensraum Schule explizit verboten sind.


    Deshalb ist nicht nur dieses Heckmeck falsch, sondern das Verbot an sich.

    Weil es die Weiterentwicklung der Sprache gerade in den Bereichen, in denen Lernen und Weiterentwicklung stattfindet (Schule, Universitäten) ausschließt.


    Ich finde es sehr kurz gedacht, die Kritik nur auf das Heckmeck zu begrenzen

  • Ach, in den Unis kannst Du es nicht komplett verbieten: Freiheit von Forschung und Lehre und die Jugendlichen werden auch ihren Weg finden und vermutlich einen besseren. Verbote machen die Sache interessant.


    Ich halte das Verbot an sich nicht für problematisch - solange es sich nicht auf die Lernenden bezieht. Aber das kann man anders sehen.

  • Ich bin echt sehr wütend über dieses Verbot. Es geht hier nicht nur um offizielle Dokumente (in Zeugnisbemerkungen zum Beispiel hat an meiner Schule noch nie jemand gegendert), es geht auch zum Beispiel um Tests, Jahresberichte etc. pp. Hier wird mir ganz konkret verboten zu schreiben, wie ich es für sinnvoll und richtig halte. Es gibt eine Menge Schüler*innen bei uns, die keine Schüler sind, keine Schülerinnen, sondern im Sternchen zuhause. Ich darf das jetzt eigentlich nicht mehr wahrnehmen und einbeziehen. Aber ernsthaft - was soll denn passieren? Müssen die Kolleg*innen, die Kommasetzung nicht beherrschen, auch abgemahnt werden, weil sie die amtlichen Regelungen nicht einhalten? Und alle, die verschwurbelte Elternbriefe schreiben? Das ist so krass bescheuert!

  • Es gibt eine Menge Schüler*innen bei uns, die keine Schüler sind, keine Schülerinnen, sondern im Sternchen zuhause. Ich darf das jetzt eigentlich nicht mehr wahrnehmen und einbeziehen. Aber ernsthaft - was soll denn passieren? Müssen die Kolleg*innen, die Kommasetzung nicht beherrschen, auch abgemahnt werden, weil sie die amtlichen Regelungen nicht einhalten?

    Ich würde doch sehr hoffen, dass Lehrkräfte die Regeln der Kommasetzung beherrschen und auch umsetzen. #gruebel

  • Naja. Schau dir nur mal an, wie Söder das angekündigt hat: und es die Staatsregierung kommuniziert. Da hieß es nirgends, dass einfach nur Regeln eingeführt werden:

    Söder ist einfach die schlechteste Ministerpräsidentin, die wir in Bayern je hatten. Und die Latte hängt wahrlich nicht hoch.

  • Ich würde doch sehr hoffen, dass Lehrkräfte die Regeln der Kommasetzung beherrschen und auch umsetzen. #gruebel

    Wie kommst du denn darauf #gruebel


    Ich habe sicherlich schon mal einen Elternbrief, eine Notiz im Hausaufgabenheft, usw. bekommen, der/die korrekte Rechtschreibung, Kommasetzung und Beugung hatte. Aber das waren Ausnahmen. Meistens gibt es mindestens einen, oft mehrere Fehler.


    Stört mich nicht so arg, schon gar nicht bei Lehrkräften, die kein Deutsch unterrichten (aber auch bei den anderen nicht sonderlich). Aber von der Idee, dass Lehrkräfte immer richtiges Deutsch schreiben, habe ich mich schon lange verabschiedet.


    Ich bin erstaunt, dass es bei dir anscheinend anders ist.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Müssen die Kolleg*innen, die Kommasetzung nicht beherrschen, auch abgemahnt werden, weil sie die amtlichen Regelungen nicht einhalten? Und alle, die verschwurbelte Elternbriefe schreiben? Das ist so krass bescheuert!

    Wir sind in meinem BL nicht von einem Genderverbot betroffen, aber genau das haben wir gestern diskutiert. Mein Rektor hat eine deutlich fehlerhafte RS, er lässt jeden Brief Korrekturlesen und dennoch rutscht mal was durch. Unser ITler kann uns viel über Ipads erklären, Kommaregeln kann er nicht. Und wenn ich bei einem solchen Verbot eine der Formen in einem Aufsatz finden würde, würde ich die halt genauso übersehen, wie mir sicher auch so der ein oder andere RS-Fehler mal durchrutschen kann. Oder es ist ein „RS-Fehler“, der am Rand markiert ist, bei Wiederholung der Form ist es natürlich kein neuer Fehler und dann? RS-Fehler werden bei uns gar nicht benotet, wir korrigieren holistisch.


    Schwieriger wäre es natürlich bei dem, was von uns Lehrer*innen ausgeht. In der mündlichen Sprache gibt es ja kein Problem, im Schriftlichen lässt sich häufig eine neutrale Form finden, aber nicht immer. Wobei wir uns da gestern einig waren, dass wir es drauf ankommen lassen würden.

    Wenn mein SL mich für einen „RS-Fehler“ rügen würde, könnte ich mir das Lachen wahrscheinlich nicht verkneifen.