Wenn sich Babys selbst abstillen (BLW)

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  • Hallo zusammen,


    am 20.08. war meine Tochter (11 Monate) der Meinung, dass sie sich selbst abstillt - seitdem wollte sie nicht mehr an die Brust. Es war natürlich super emotional für mich. Problem: Sie isst noch nicht so viel Beikost (BLW) und Wasser trinkt sie auch nicht viel. Wir versuchen es jetzt mit Erdbeeren, Melone, Apfelstückchen. Die Stimmung ist aufgeladen, sie selbst ist auch recht quengelig drauf, weint viel aber nur bei uns und nicht bei den Schwiegerleltern, da ist sie wohl laut meiner Schwiegermutter "lieb". Ich tippe mal auf den siebten Entwicklungssprung.


    Ich pumpe jeden Tag ca. 500 ml Muttermilch ab und diese bekommt sie dann mit der Flasche. Becher hat nicht funktioniert und nicht möchte die gute Milch nicht verschütten. Jetzt meine unsichere Frage: Meint ihr sie bekommt genug? Ich versuche ihr nach jeder Milchmahlzeit noch eine Beikostmahlzeit zu geben (also ca 4-5 Beikostmahlzeiten).


    Und wann lasse ich die Muttermilch weg? Nach Gefühl würde ich einfach Woche für Woche weniger abpumpen und beobachten wie viel sie an Beikost zu sich nimmt. Natürlich kann ich ihr auch immer mal wieder das Stillen anbieten, aber da ist sie wirklich strikt - nachts trank sie auch immer recht selten an der Brust (meist bei Krankheit) und ansonsten nur tagsüber.


    Bin dankbar über Tipps und Erfahrungen. #applaus

  • Ist sie Brei?

    Machst du blw, oder nur fingerfood?

    Wie funktioniert es denn erst die Beikost anzubieten und dann die Milch?

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • Mein Sohn hat sich mit 10 Monaten innerhalb von wenigen Tagen abgestillt. Er hat bei der Beikost (es gab einfach Gläschen) allerdings in dem Moment auch einen Schub gemacht und mehr gegessen. Ich habe mich dann an meinem Kind orientiert: Wirkt es zufrieden? Quengelt es? Und wir haben immer verschiedene Gläschen dagehabt und angeboten. Mein Sohn ist bis heute eher zart & ein schlechter Esser, aber alle inkl. KiA sind zufrieden.


    Ich weiß, dass das ein sehr heißes Thema ist, aber könntest du dir vorstellen, ihr auch Brei anzubieten?

    Du hast eine Brezel im Mund, sei doch einfach glücklich.

    Weisheit einer hohenlohischen Mutter

  • Ich würde sagen: ein 11 monatiges Baby, das noch nicht viel isst und noch viel Milch trinkt, stillt sich nicht selbst ab, sondern macht einen Stillstreik. Wenn dir das nicht entgegen kommt, könntest du eine Stillberaterin kontaktieren und um Hilfe bitten.


    Obststücke als Hauptnahrung haben zu wenig Kalorien. Ich weiß nicht, ob 500ml Milch ausreichen, meine Kinder sind schon groß und ich bin nicht mehr im Thema, aber es kommt mir wenig vor, wenn sonst nur Obst gegessen wird. Brei (Milch und Getreide) wäre wohl gut.

    Mein eines Kind hat sich partout nicht füttern lassen, aber durchaus gegessen, wenn sie es sich selbst in den Mund stecken durfte. War ne Riesensauerei (Grießbrei, Couscous, Reis mit Sauce #eek ), aber das Kind satt.


    Alles gute für euch!

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Also, es ist eigentlich nicht die Regel dass Kinder unter 12 Monaten sich selber abstillen, das ist oft ein missverstandener Stillstreik. (Ich habe es im Freundeskreis miterleben müssen, dass ein Stillstreik als selbständiges Abstillen gewertet wurde, die Eltern keine Pre als Ersatz gaben und das Kind fast ein Viertel seines Körpergewichtes verlor, weil Beikost eben kein adäquater Ersatz für Muttermilch oder Pre ist)


    Kinder in dem Alter brauchen noch Muttermilch oder Pre und haben auch noch ein Saugbedürfnis! (Kann natürlich sein, dass eure Kinder Schnuller haben und das dann so befriedigen) 50% der Nahrung in dem Alter sollte Milch sein und die Menge der Beikost sich sukzessive steigern.


    Sorry, aber das muss ich vorausschicken. Wir sind hier bei den Rabeneltern, und Kinder, die sich ohne Ersatzsauger unter einem Jahr vollständig abstillen, gehören zu den Ammenmärchen. Im Gegenteil verweigern viele Kinder eher die Beikost um den ersten Geburtstag herum.



    Gerade wenn dein Kind noch nicht viel isst, ist es eher unwahrscheinlich, dass es ein echtes Abstillen hin zu fester Nahrung ist.


    Hat sie einen Schnuller? Was passiert, wenn du ihr die Brust im Halbschlaf reinmogelst? Pumpen ist ja nun viel stressiger als Stillen...


    Wenn du tatsächlich emotional mit dem nicht-mehr-Stillen klar kommst, kannst du natürlich auch weiter pumpen bis zum ersten Geburtstag, danach vertragen die Kindernieren normalerweise auch Kuhmilch.


    Sonst würde ich auch auf kalorienhaltige und nährstoffdichte Nahrung setzen. Avocado war bei zweien meiner drei Kinder der totale Knaller - das dritte ließ sich aber auch füttern.


    Bei Obst würde ich auf ballaststoffreiche Beeren achten. Vollkornnudeln kann man auch "kaugerecht" kochen, so dass ein Kind sie gut essen kann.


    So was wie Gurke und Melone ist ja eher für den Spaß am Essen als zum Sattwerden.


    Da würde ich dann auch wirklich gucken, Nahrhaftes ohne Druck ins Kind zu bekommen. Komplexe Kohlehydrate, hochwertige Proteine, gute Fette. :)

  • Wäre Pre nach Bedarf aus der Flasche ansonsten eine Alternative?

    Also wenn sie nicht mehr an die Brust möchte/das für dich ganz gut passt und du nicht weiter/nicht so viel Abpumpen möchtest/kannst?

    Das würde ja auch viel Druck bei der Beikost rausnehmen.

    Immer mit dabei: der kleine Frotsch (08/12)


    Trageberaterin ClauWi GK (08/13)

  • Ich glaube auch nicht, dass sie sich schon abstillt.


    Manche Kinder brauchen mehr Milch, andere weniger. Es gibt auch Phasen, wo mal mehr oder weniger gebraucht wird. Am besten gar nicht auf die Menge schauen (wenn Du stillst, dann siehst Du die Menge auch nicht). Ich würde ebenfalls auf das Kind schauen. Ist es soweit ausgeglichen? Aktiv? Nimmt sie an Gewicht zu?


    Wenn Du die Milchmenge reduzierst, dann stillst Du sie ab und nicht sie sich selbst. Wenn sie wirklich bereit ist sich selbst abzustillen, dann reduziert sie die Milchmenge von ganz alleine. Ich hatte ein Kind was sehr lange und sehr große Mengen an Milch gebraucht hat. Irgendwann reduziert sich das von allein. Diese Angaben die man überall liest haben mich damals sehr verunsichert. Das Rabenforum und das Buch von Gonzales haben mir sehr geholfen da einfach nur auf mein Kind zu schauen. Das ist alles sehr individuell.

  • Ich würde auch auf keinen Fall die Milchmenge vin Dir aus reduzieren, sondern immer nach Bedarf anbieten und ggf. mit Pre ergänzen / ersetzen.


    Ein Kind, dass noch wenig Beikost isst, stillt sich nicht ab. Ein echtes kindgeführtes Abstillen erfolgt schrittweise durch immer mehr Essen und nicht durch ersetzen von Stillen gegen Milch (welcher Art auch immer) aus der Flasche. Das plötzliche deutet auf einen Stillstreik hin.


    Je nachdem was für Dich am besten passt, kannst Du versuchen den Stillstreik zu überbrücken und wieder zum Stillen übergehen (am besten mit Hilfe einer Stillberaterin) oder es als Ende des Stillens hinnehmen und dann aber weiter Muttermilch und/oder Pre nach Bedarf anbieten. Das gilt mindestens bis zum 2. Geburtstag.

  • Ich musste mich bei einem meiner Kinder eine Zeit lang (auch ca 10-11 Monate alt) zum Stillen in absolut ruhige, reizarme Räume zurückziehen, weil sonst alles andere interessanter war. Später wurde dann wieder gut gestillt, so ca mit 13 Monaten während einer Durchfallerkrankung wieder voll- zum Glück.

    Gutes Durchhalten euch!

  • Meisterschülerin Nein Brei isst sie tatsächlich nicht bis jetzt. Vielleicht sollten wir das auch mal austesten. Wir machen BLW, nicht nur Fingerfood. Also sie bekommt alles mögliche auch Kartoffeln, Nudeln etc.


    Madrone Ja eine Stillberaterin habe ich kontaktiert, eine meinte, dass sie sich abstillt und die andere Beraterin meinte, dass sie ggf. eine Saugverwirrung hat, weil wir sie in letzter Zeit mal 1,2 Tage bei der Schwiegermutter hatten und ihr eine Flasche Muttermilch dagelassen haben z.B. weil ich mal zum Arzt musste. Eventuell kontaktiere ich auch nochmal eine andere Beraterin, allerdings habe ich auch schon super viel probiert z.B. Zucker auf die Brustwarzen oder im Gehen stillen oder nächtliches im Halbschlaf stillen.


    thistlejo Meine Tochter hat nie einen Schnuller genommen/gehabt.


    Frotschmama Folgemilch haben wir ihr versucht zu geben, sie mochte die Milch geschmacklich nicht. Avocado und Nudeln liebt sie. 😉


    Ist wohl nicht klar formuliert gewesen, dass wir ihr auch Kohlenhydrate anbieten. Es ging mir hier eher um die Flüssigkeitszufuhr, dass ich da Angst habe, dass sie zu wenig Flüssigkeit bekommt.


    Kaylee Aktiv ist sie und leider sehr unausgeglichen. Also ich glaube, dass sie richtig hunger hat und nicht gesättigt wird. Ich bilde mir auch ein, dass sie jetzt seit dem 20.8 sehr viel abenommen hat und es bricht mir das Herz. Mehr als 500 ml Milch kriege ich echt nicht abgepumpt/d.h. ich kriege sie so nicht satt..


    Salamander Denke auch, dass es ein Stillstreik ist. Leider wendet sie sich immer ab, wenn ich sie versuche zu stillen.


    rökja Ja, die Kleine braucht auf jedenfall auch sehr viel Ruhe beim Stillen. Es kann sein, dass es ihr zu laut war während sie gestillt wurde und dann hat sie sich erschrocken bzw. sie hatte mich auch in die Brustwarze gebissen und ich habe ihr dann bestimmt erklärt, dass das wehtut. Ich habe vor ein paar Monaten auch mal laut aufgeschrien, aber da hat sie nicht gestreikt...


    Danke für eure Antworten!

  • Mein Kind hat auch plötzlich einige Tage gestreikt. Allerdings hat es nachts immer gestillt und Tags wollte es dann abgepumpt aus der Flasche. Hat dann daneben gestanden und gewartet, bis ich mit Pumpen fertig war. Als die Milchmenge bei mir immer weniger wurde und es begann, zu schmerzen, habe ich ihm gesagt, wenn du nicht wieder selbst trinken magst, gibt es bald keine Milch mehr. Das hat er wohl verstanden, danach ging's noch eine gute Weile weiter mit dem normalen Stillen .. 8o

    Ich kann heute nicht mehr sagen, wie alt es da war, irgendwas um 12 Monate denke ich.

    Klappt denn stillen nachts noch?

    Viel Glück euch beiden!!

  • Ich bilde mir auch ein, dass sie jetzt seit dem 20.8 sehr viel abenommen hat und es bricht mir das Herz. Mehr als 500 ml Milch kriege ich echt nicht abgepumpt/d.h. ich kriege sie so nicht satt..

    Hast Du sie mal bewusst gewogen? Denn wenn sie abnimmt und es Dir nicht nur so erscheint, dann besteht schon Handlungsbedarf.

    Und wenn Du "nicht mehr" (das ist schön viel!!!) in der Zeit pumpen kannst, dann ergänzt mit Pre.

    und dann hat sie sich erschrocken bzw. sie hatte mich auch in die Brustwarze gebissen und ich habe ihr dann bestimmt erklärt, dass das wehtut

    War das jetzt aktuell bevor sie nicht mehr stillen wollte? Denn sowas kann auch passieren, das Kind erschrickt, verknüpft "ich hab Mama beim stillen weh getan" und meidet die Situation deswegen.

  • Abnehmen wäre doof. Da müsste man echt gegensteuern.

    Auch wenn ich kein Wiegefreund bin würde ich dass dann doch geklärt haben wollen.

    Und dann wäre ja erstmal der wichtigste Punkt genügend Kalorien ins Kind zu bekommen.

    Brei

    Wir machen BLW, nicht nur Fingerfood. Also sie bekommt alles mögliche auch Kartoffeln, Nudeln etc.

    Also so, dass sie alles selber in die Hand nimmt.

    Das reicht halt eventuell dann nicht aus, wenn nicht ausreichend dazu gestillt wird.

    Brei muss ja auch nichts schlechtes sein.

    Und bei Brei hast du viel Flüssigkeit dabei, und je nach Brei auch viele Kalorien.


    Habt ihr mal verschiedene Milchsorten getestet? Die schmecken ja nicht gleich.


    Vollständig Abpumpen ist dann ja echt ne Tagesbeschäftigung in dem Alter.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • Gewogen nicht. Das letzte Mal bei der U5, aber das ist ja jetzt auch schon lange her. Wobei sie jetzt parallel auch begonnen hat sich mehr zu bewegen und zu robben.


    Ich kontaktier heute nochmal eine neue Stillberaterin und vielleicht schaffe ich es ja auch noch die Familienhebamme aus dem Ort zu erreichen. Und dann probiere ich es mal, sie in der Trage oben ohne zu tragen usw.


    Wir haben zwei verschiedene Folgemilchsorten probiert Meisterschülerin. Kann ja mal schauen, was für einen Brei ich austeste. Haferbrei mit Banane mochte sie zum Beispiel nicht.


    BeautyOfMars Ja, also es gibt verschiedene Ursachen, diese Beisssituation ist vorgekommen und aber auch Stress, aber es kann auch sein, dass sie Hand Mund Fuss hatte oder oder oder... naja nächste Woche ist die U6, mal sehen, was die Kinderärztin dazu sagt.


    janana Nachts wurde sie schon lange nicht mehr gestillt. Zuletzt als sie krank war glaube ich. Schon ein paar Wochen her.

  • Zum "Nicht-Mögen": neue Speisen müssen 15 -20x probiert werden, bevor man wirklich sagen kann, dass es xxx nicht mag.

    Zum Abstillen: klingt nach Stillstreik... aber da hast du ja schon Tipps bekommen.

  • Hast du schon gemeinsam in Ruhe in die Badewanne ausprobiert? Der Hautkontakt und die Entspannung könnten helfen dass sie wieder an die Brust findet.

    Die pre Milch gibt es ja teils von den gängigen Marken fertig trinkbar in so kleinen portionsfläschchen, da kann man gut ausprobieren was schmeckt ohne dass du gleich eine riesen Packung pulver da stehen hast.