Gewissensfrage Schule- Freizeitaktivitäten

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  • Ich habe heute entschieden, dass mein "job" Kind nicht in der Lage ist in die Schule zu gehen. Dafür waren wir im Zoo.

    Das hat ihm heute mehr gebracht als die Schule.

    Dafür würde ich Dich feiern. #love

    Die Mama war auch sehr erleichtert.


    Kann ich nicht oft machen aber etwas Handlungsspielraum habe ich, muss es nur dokumentieren.

  • Ich hab keine Gleitzeit und ja, mein Arbeitgeber war schon öfter sehr dankbar das ich nur einen halben Tag Kind krank daheim war, über Teams dann doch am Team teilgenommen oder telefonisch Sachen erledigt habe.

    Das ist im Alltag nicht üblich aber immer noch nicht besser als den ganzen Tag fehlen.


    Ich hatte einen kaputten Fuß, konnte damit absolut nicht arbeiten aber natürlich im Biergarten sitzen, ins Kino gehen, einen Café trinken, etc. Ich konnte halt absolut nicht arbeiten. Angesehen hat man mir das aber nicht auf den ersten Blick.


    Das Kind ist erst frisch eingeschult aber ja, ich gehe davon aus das er natürlich auch wieder raus darf wenn es ihm besser geht.

    Ich erinnere mich an sehr viel Wärme an die Tage an denen ich blau machen durfte. Wir es uns schön gemacht haben, lange schlafen, lesen, ggf zum Pferd fahren. Gut für die Seele und fürs Wohlbefinden.


    Schule ist auch absolut nicht vergleichbar mit Arbeit. Von der Schule gibt es kein entkommen sondern Schulpflicht. Kein kündigen, kein Sparte wechseln, keine Sabbat (Jahr/Monate), kein aussuchen von Arbeitgebern. Das Setting (viele Menschen in einem Raum) ist auch nicht beeinflussbar.

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
    Und tanze zur Musik der Sterne!”
    (Walter Moers)


    Du darfst sein, wer du bist, du darfst dich äußern und wir nehmen das ernst. Da ist immer beides: Wurzeln und Flügel, Bindung und Freiheit.

    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts

  • Das Probleme daran zur Arbeit zu gehen, wenn es einem Nachmittags wieder gut geht, ist ja das Problem, dass es kein „halb krank“ gibt. Sprich, wenn ich das tue sagt niemand „danke“, sondern „hier sind Deine Minusstunden“

    Wenn ich aber krankgeschrieben bin für den Tag, muss mir der Arbeitgeber sagen „Danke schön, aber geh wieder nach Hause“. Der darf mich aus Gründen der Fürsorgepflicht gar nicht arbeiten lassen.


    Wenn es mir also morgens schlecht geht und nachmittags gut geht, bin ich (für die Arbeit) den ganzen Tag krank. Da arbeite ich gar nichts.

  • Das Probleme daran zur Arbeit zu gehen, wenn es einem Nachmittags wieder gut geht, ist ja das Problem, dass es kein „halb krank“ gibt. Sprich, wenn ich das tue sagt niemand „danke“, sondern „hier sind Deine Minusstunden“

    Wenn ich aber krankgeschrieben bin für den Tag, muss mir der Arbeitgeber sagen „Danke schön, aber geh wieder nach Hause“. Der darf mich aus Gründen der Fürsorgepflicht gar nicht arbeiten lassen.


    Wenn es mir also morgens schlecht geht und nachmittags gut geht, bin ich (für die Arbeit) den ganzen Tag krank. Da arbeite ich gar nichts.

    Türlich darf der dich arbeiten lassen, auch wenn du krankgeschrieben bist.

    Kommt halt, wie immer, drauf an, wegen was man krankgeschrieben ist.

    Wenn man total verrotzt wieder arbeiten will, wird der Arbeitgeber eher seiner Fürsorgepflicht nachkommen, als wenn man wegen Migräne oder etwas nicht ansteckendem kzH war. Bzw wenn der Grund (gebrochener Arm/ gebrochenes Bein) der Krankschreibung ein sicheres Arbeiten nicht ermöglicht. Einen Busfahrer mit gebrochenem Bein wird der Arbeitgeber eher nicht arbeiten lassen...

  • Ja, aber nur ganz oder gar nicht. Man kann nicht „halb“ krankgeschrieben sein.


    Entweder bin ich krank, dann darf er mich nicht arbeiten lassen und ich bekomme Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder

    Ich bin es nicht, dann muss ich die volle Stundenzahl arbeiten (oder ich mache Minusstunden).


    Kann ich also nur Vornittags nicht arbeiten, kann ich entweder nachmittags auch nicht arbeiten (Lohnfortzahlung im Krankheitsfall) oder nachmittags arbeiten (Minusstunden, da nicht krank).

  • Für mich ist das auch eher eine theoretische Überlegung, wenn hier jemand krank ist, dann tut der ganze Tag Ruhe schon gut - gerade wenn es geliebte Aktivitäten sind, kann man sich ja auch etwas überschätzen und sich gesunder einschätzen, als man wäre. Aber im Normalfall knocken uns Krankheiten ganztags aus - nach einem Migräneanfall bin ich zum Beispiel noch müde und sehr lärmempfindlich, da muss ich gar nicht überlegen.


    Mich selbst piekst dann der erlernte allemannische Arbeitsethos, ich würde wohl auch Kino mit der Freundin absagen aus schlechtem Gewissen. Aber ich sehe durchaus, dass das nicht so sein muss. Das ist wirklich ein anerzogenes Muster, dass in vielen Fällen völlig unsinnig ist.


    Ganz selten hatten wir die Situation, dass das Kind den "Pausentag" (wir sind beim Krankmelden sehr grosszügig) gegen Mittag anfing zu bereuen, wenn die Nachbarskinder draussen rumtollten. Da habe ich dann auf dem Drinbleiben beharrt. Bei diesen Kindern und dem individuellen Fall ging es mir wirklich darum, dass sie sich zweimal überlegen, ob es Unlust oder nötige Pause ist. Und lernen, gut auf sich zu horchen, was geht, was nicht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Da kann ich total mitgehen und finde mich sehr wieder #love


    Ich bin Hochsensibel. Das wurde erst vor ein paar Jahren erkannt. Ich war sehr viel krank als Kind und ganz viel kam daher, dass mir die Schule über den Kopf gewachsen ist. Da sie immer laut und immer viel war. Zum Glück hatten meine Eltern (beides Lehrer) einen sehr sehr entspannten Umgang damit, wenn ich mal wieder nicht in die Schule konnte. Sei es weil mich Viren oder Bakterien dahin gerafft haben oder ich einfach Ruhe vor der Welt brauchte.

    Ich habe trotzdem nen 1er Abi gemacht, bin gut durch ein sehr schwieriges Studium gekommen und bin eine sehr pflichtbewusste Arbeitnehmerin geworden.


    Also ja, wenn mein Kind Nachmittags fit ist und sie den Wunsch hat, darf sie zu den Aktivitäten. Wir sind noch im Kindergarten, aber in der Schule wird es nicht anders sein.


    ich habe sie schon öfters daheim gelassen, weil sie Nachts sehr schlecht geschlafen und für sie dann der Kindergarten bestimmt nicht schön gewesen wäre. Ich habe aber auch den Luxus, das dann ihre Oma nach ihr schauen kann, während ich arbeite.

  • Tikaani An mein #herz Es tut richtig gut, wie liebevoll und zugewandt Du von und über die Bedürfnisse Deiner Kinder schreibst.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Eine AU stellt aber kein Arbeitsverbot dar.


    Ich hab tatsächlich schon Stundenweise gearbeitet im Krankheitsfall und dabei keine Minusstunden gemacht.


    Mit Durchfall bin ich vormittags nicht in den Kindergarten gegangen, habe aber dann nachmittags schon eine Stunde am Team teilgenommen per Telefon/Teams.


    Oder habe E-Mails beantwortet oder andere Bürokratie übernommen die halt von zu Hause erledigt werden musste.


    Ich habe probiert es zu ergooglen aber scheint - okay solange für AG und AN so okay.

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
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    (Walter Moers)


    Du darfst sein, wer du bist, du darfst dich äußern und wir nehmen das ernst. Da ist immer beides: Wurzeln und Flügel, Bindung und Freiheit.

    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts


  • Das sagt https://www.merkur.de/leben/ka…ch-machen-zr-7035894.html

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  • Das ist richtig, ich kann früher wieder arbeiten. Aber dann eben auch ganze Tage. Ich kann 5 Tage krank geschrieben sein und am Tag 4 wieder arbeiten, weil ich schon wieder gesund genug bin.

    Ich kann aber mich nicht morgens krank melden und nachmittags arbeiten.

    Im deutschen System bin ich entweder krank oder nicht. Und nicht einen halben Tag ja und einen halben Tag nein. Das ist im System nicht vorgesehen - nur der umgekehrte Fall „krank nach Arbeitsbeginn“. Bin ich morgens krank, bin ich auch nachmittags krank.

  • Danke.

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  • Ich finde es witzig, dass ich das Thema gerade umgekehrt habe: im Sommer war ich lange ernst krank und jetzt beklagte sich mein AG über in dieser Zeit von mir nicht erfüllte Formalitäten. Ich freue mich fast ein bisschen auf das persönliche Gespräch nächste Woche, wo wir uns über die Definition von krank unterhalten können. Denn ich war wirklich völlig außer Stande, das gewünschte zu tun. Wäre es mir möglich gewesen, hätte ich mich gesund schreiben lassen.

    (Im Übrigen war mein Arzt der Meinung, ich solle unbedingt zur Genesung in unser Sommer-Zuhause fahren und nicht zu Hause herumhängen. War also quasi im Krankenstand „im Urlaub“ und dadurch sicher einige Wochen früher wieder arbeitsfähig als anderweitig. Das passt bestimmt auch einigen nicht, aber letztlich haben AG wie Kolleg:innen wie ich selbst gewonnen)

    Ganz grundsätzlich hängt es ja wohl sehr davon ab, was man hat. Eine chronische Krankheit erfordert einen ganz anderen Umgang mit der Frage als ein fallweiser Infekt bei sonstiger Gesundheit. Meine eine Tochter hat chronische Migräne. Das heißt: regelmäßig Anfälle nachts, Tablette, schlafen bis Mittag, dann wieder fit. Natürlich bleibt das Kind dann zu Hause, aber sie kann und soll trotzdem nachmittags raus. Wir reden halt immer wieder, ob Ruhe nötig ist, ob es Migräne ist oder ob etwas anderes dahinter steckt. Und auch bei Schulangst gibts mal blau machen oder so, aber ich will mich zB nicht anschwindeln lassen. Wenn es einem meiner Kinder zu viel wird, dann dürfen sie das sagen und wir finden eine Lösung. Auch das sind ja Komptenzen, die man lernen muss: wie geht es mir und wie gehe ich damit um.

  • Ehrlicherweise hab ich in der Schule - anders als im Job - eigentlich auch nicht das Gefühl, dass meine Kinder (die vom Stoff her eher unter- als überfordert sind) viel verpassen. Gerade die Jüngere ist aber recht sensibel. Entsprechend lasse ich sie auch mal zu Hause wenn sie z.B. nachts schlecht geschlafen hat oder wenn sie einfach aus ihrer Mitte gerät. Dann tut ihr oft ein oder zwei Tage weniger Programm recht gut. Gar nichts ist aber auch kontraproduktiv, dann ist sie unausgelastet und kann wieder nicht schlafen. Da ist mein Fokus eigentlich eher auf der psychischen Gesundheit. Wenn es ihr gut tut, darf sie es auch machen.

  • Ich hab mich gerade vor zwei Wochen wegen einer Art Blockade im Rücken krank gemeldet, hab langsam gemacht und bin am späten Vormittag zu Yoga und Sauna ins Fitnessstudio gegangen, das war für mich sehr sinnvoll.

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Das ist richtig, ich kann früher wieder arbeiten. Aber dann eben auch ganze Tage. Ich kann 5 Tage krank geschrieben sein und am Tag 4 wieder arbeiten, weil ich schon wieder gesund genug bin.

    Ich kann aber mich nicht morgens krank melden und nachmittags arbeiten.

    Im deutschen System bin ich entweder krank oder nicht. Und nicht einen halben Tag ja und einen halben Tag nein. Das ist im System nicht vorgesehen - nur der umgekehrte Fall „krank nach Arbeitsbeginn“. Bin ich morgens krank, bin ich auch nachmittags krank.

    also das Gesetz ist wohl so. Hier wird aber berichtet, dass es auch anders gehandhabt wird. Was in vielen Fällen sinnvoll zu sein scheint.


    Ist ja nicht so, dass jedes Gesetz sinnvoll ist #weissnicht


    Wenn AN und AG einverstanden sind, gibt es doch Möglichkeiten.


    Als corona los ging, durften die schwangere Lehrkräfte nicht arbeiten. Also Berufsverbot. Natürlich hätten sie nicht in die Schule kommen sollen aber online Unterricht, danach Dienstpläne erstellen, zweit Korrektur lesen usw. Das wäre alles gegangen, ging irgendwann auch.

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • Sagen wir, das Kind fühlt sich morgens unwohl und geht nicht zur Schule. Dann erholt es sich über den Vormittag....

    lasst ihr das Kind zu seinen Freizeitaktivitäten ( Fussball, Tennis, Gitarre whatever)???

    Ich habe den Thread und die ganzen Antworten (noch) nicht gelesen (das sind ja schon SIEBEN Seiten #angst ), deswegen seid ihr bestimmt schon viel weiter. Und deshalb antworte ich jetzt nur auf die Ausgangsfrage.

    Ja, ich würde das Kind je nach Gemütszustand nachmittags zu den Freizeitaktivitäten lassen.

    Bei offenkundiger Erkrankung würde ich es natürlich nicht zu körperlich anstrengenden Aktivitäten lassen, aber bei "nur" Unwohlsein und daraus resultierender Schulunfähigkeit würde ich kein Problem sehen, das Kind nachmittags trotzdem zu meinetwegen Instrumentalunterricht zu lassen, wenn es das möchte, es die Fitness zulässt und ich es aus elterlicher (Weit-)Sicht verantworten könnte.

    Das mach ich für mich genauso. Wenn ich aus einem Grund arbeitsunfähig bin, eine nachmittägliche Aktivität aber meiner Genesung oder meinem Wohlbefinden dienen würde, würde ich die trotzdem ausüben.

    So, und jetzt geh ich lesen ^^

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

  • So, jetzt hab ich gelesen. Also alles. Phu.

    Ich hab mal einiges in die Zitierliste gepackt, was mich angesprochen hat.


    Es geht ja nicht um Lassmalmachen, ist eh egal.


    Auf sein eigenes Körpergefühl zu hören halte ich allerdings für sehr erstrebenswert und daher finde ich die abwertenden und pauschalierenden Verurteilungen Kommentare hier wirklich schlimm.


    ich find halt schon nicht, dass man den Arbeitsmarkt mit der Schule vergleichen kann oder sollte. Sicherlich, wer damit argumentiert kann das tun, ich sehe es halt anders.


    Darin finde ich mich wieder.

    Gerade was Juana sagt... Schule ist doch per System schon was völlig anderes. Das ist weder selbstgewählt noch freiwillig. Die Kinder haben schlichtweg keine Wahl. Arbeitnehmende schon, die machen das freiwillig, kein System zwingt einen zur Erwerbsarbeit.

    Als mein großes Kind klein war und einer Freundin im Sandkasten mit der Schippe einen übergebraten hat, ist der Vater der Freundin völlig eskaliert und argumentierte meine augenscheinliche Ignoranz (ich hatte es nicht so ernst genommen und mein Kleinkind nicht nach seinem Gusto bestraft dafür, weil einfach nichts tragisches passiert war und ich es unter "normal" und ohne Vorsatz oder böse Absicht verbucht hatte) mit dem Vergleich "Heute ist es die Schippe, und wenn das Kind groß ist, wirft es dann Steine". Warum zur Hölle sollte mein Kind später mal radikale Steinewerferin werden? #confused Konnte ich nicht nachvollziehen.


    Ich lese in den Argumenten kontra Freizeitaktivitäten bei Schulunfähigkeit auch die unterschwellige Unterstellung von Faulheit bzw. die Vorverurteilung, dass die Menschen per se schlecht und faul sind, und das kekst mich doll an. Das ist dasselbe wie bei dem Bezug von staatlichen Transferleistungen, dass diejenigen, die sie beantragen, erstmal im Rechtfertigungsmodus dafür sind, warum sie die brauchen. Zuerst wird pauschal davon ausgegangen, dass sie zu faul zum Arbeiten sind. Ich find das FURCHTBAR.


    Ich mach meinen Job gerne und meine Kinder gehen prinzipiell auch gerne zur Schule, aber


    Mir ist es lieber, meine Kinder verhandeln darüber ehrlich mit mir, als dass sie sich von mir gezwungen fühlen und sich dem beugen, d.h. über ihre Grenzen gehen - oder andere, heimliche Wege suchen müssen, um ihr Bedürfnis nach Pause, Erholung usw. erfüllen zu können.

    genau das!

    Und jetzt noch unpopular opinion: mittlerweile sehe ich Arbeit oder gar Schule auch nicht mehr als die höchste Priorität vor allem anderen und begrüße es, wenn Leute auch einfach nach sich schauen. Es dank einem nämlich niemand auf der Arbeit, wenn man sich immer wieder mit den schlimmsten Schmerzen hinschleppe (und hinterher keinerlei soziale Aktivität mehr haben kann) oder mit Grippe aus dem HO arbeite. Das wird so hingenommen, aber wehe, man kommt dann mal etwas spät… ich hab auch noch keinen AG erlebt, der gesagt hat „ach schau, die kommt immer, auch wenn es ihr doof geht und nimmt nie Kind krank, die könnte doch echt mal 2 zusätzliche Urlaubstage haben“

    Erst recht in der Schule, wo es oft noch abgestraft ist, wenn man dann nicht so leistungsfähig ist (ich sag nur Sportunterricht).

    Insofern finde ich es völlig ok, erstmal nach sich zu schauen. Wenn 8 Stunden an der Kasse stehen nicht geht, aber das schwimmen den Rücken entspannt- Go for it.


    Mögen jetzt sicher viele als faul Labeln, aber ihr müsst mich ja auch alle nicht einstellen und die Leute um mich rum wissen evtl ob ich wirklich so faul bin.

    Und das auch. Ich lebe nicht, um zu arbeiten. Punkt. Deshalb bin ich nicht faul, denn wenn ich arbeite, tue ich das mit Herzblut und mit 150%. Ich arbeite in einem sozialen Beruf mit Kindern, und das geht nicht halbherzig. Und wenn ich mich dann ausnahmsweise mal nicht fit fühle, dann mache ich lieber mal einen Tag "blau" (und arbeite dann trotzdem in meinen Möglichkeiten von Zuhause aus, indem ich Orga mache oder vorbereite oder korrigiere), als dass ich mich völlig neben der Spur ins Auto setze, um 30km zur Arbeit zu fahren, oder mich vor eine extrem fordernde Klasse stelle, obwohl ich das psychisch oder warum auch immer gerade nicht schaffe. Und tue nachmittags oder abends trotzdem etwas, was mir gut tut und mir hilft, mich am nächsten Tag wieder den Herausforderungen meines Jobs in Präsenz zu stellen, anstatt mich 3 Wochen krankschreiben zu lassen, was mein Hausarzt aufgrund meiner Belastung ohne mit der Wimper zu zucken tun würde.

    Und deswegen bin ich nicht faul oder so. Meine häusliche Carearbeit muss ich ja trotzdem erledigen.


    Und hey, selbst wenn sie gestern einfach nur zu viel gesoffen und heute blau gemacht hat, so what? Das hat sie doch nicht getan, um mir zu schaden. So ist das nun mal im Leben, das gleicht sich schon irgendwie wieder aus.

    Okay, das lässt mich grad grinsen, und das sehe ich tatsächlich anders (auch wenn ich deine Sichtweise sehr mag).

    Ich find ja, wer feiern kann, kann am nächsten Tag auch arbeiten gehen :D .



    Ist ja nicht so, dass jedes Gesetz sinnvoll ist #weissnicht

    Dem stimme ich vollumfänglich zu #ja . Ich möchte hier so öffentlich nicht in Details gehen, nur soviel, ich wurde tatsächlich unlängst als krasse Verbrecherin behandelt (was meinen Glauben in die Justiz und in die Polizei nachhaltig erschüttert hat) und verurteilt für etwas, was mir absolut nicht in den Kopf geht, dennoch aber eben per Gesetz so geregelt ist.

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

  • Sorry, aber es ist doch eher unwahrscheinlich ( zumindest in meiner Wahrnehmung), dass ich morgens zu krank zum arbeiten/für den Schulbesuch bin, nachmittags aber uneingeschränkt irgendwelchen Freizeitaktivitäten nachgehe.

    Nur darum geht es mir - ich rede nicht von lesen, einem kleinen Spaziergang, einkaufen (Lebensmittel z.B.).

    Ich habe eigentlich nirgends von uneingeschränkt gelesen, sondern eben das eben genau auf die Situation geschaut wird und die Entscheidung da schon unterschiedlich ausfällt.


    Meine Kopfschmerzen werden vom Rücken getriggert. Wenn ich früh deswegen nicht arbeitsfähig bin (viel PC, viel Kopfarbeit, viele kleine Zahlen), dann geh ich trotzdem nachmittags zum Yoga, weil eben genau das hilft.


    Mein Kind geht noch zur Kita, da gilt also auch noch 48h beschwerdefrei, heißt also, ich hab ein definitiv gesundes Kind daheim und klar geht das zum Sport, auf den Spielplatz oder in den Tierpark #weissnicht


    Und wie schon erläutert, der Krankenschein heißt nicht, dass man nicht arbeiten darf. Dass die Umsetzung mit teilweise Arbeiten in der Praxis natürlich bei vielen AG schwierig ist, steht außer Frage.