Familienbett - Familientherapeutin rät ab, andere Sichtweise

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • so lange es für alle die beste Option ist

    Das stimmt, aber das ist wieder die Frage, wessen Bedürfnisse mehr Gewicht haben. Nur weil ich mir mehr Platz wünsche, die zweijährige ausquartieren? Und das Baby schläft ja noch mit im Bett, das würde ja Eifersucht vorprogrammieren.

    Mit den Grenzen setzen hast du recht. Ich sage ihr immer, nachts bin ich zu müde, um Geschichten zu erzählen, mein Mann tut das aber. Das müssen wir uns nochmal einigen.
    Aber was tun, wenn sie von alleine nicht in den Schlaf kommt und dann nur am rum zappeln und heulen ist?
    Irgendwas muss man ja tun.

  • ich finde, wichtig ist es, wirklich auf alle Beteiligten zu schauen. Und daraus Lösungen zu entwickeln, wenn die aktuelle nicht tragbar ist.
    Bei uns ist mein Mann teilweise aus dem Zimmer ausgezogen, weil er einen leichteren Schlaf hatte und mit Kind im Bett manchmal so gar nicht schlafen konnte. J. schlief lange zwar bei uns im Zimmer, aber in ihrem Bettchen (auch so mit ca 2 Jahren), weil ich sonst vor lauter Rückenschmerzen nicht mehr konnte, da sie viel Platz brauchte und rumgewühlt hat im Bett. Die Kinder werden immer größer und mit 2 kann man durchaus schon versuchen, mit ihnen Absprachen zu treffen - bei uns war es diese, morgens zum kuscheln zu uns ins Bett ist okay, aber in der Nacht bitte in ihrem Bettchen bleiben. Morgens am Wochenende stand mein Mann lange mit den Kindern auf, damit ich noch etwas schlafen konnte, weil unsere Nächte so bescheiden waren.

    Wir hatten z.B. auch gestern so eine Situation: J. ist zwei Nächte nicht da, S. hat gleich angekündigt, daß sie bei uns im Zimmer auf einer kleinen Matratze auf dem Boden schlafen will. Haben wir bisher gemacht, wenn J. woanders übernachtet hat. Ich weiß aber, daß S. schon häufiger alleine eingeschlafen ist, wenn J. abends noch nicht im Bett war. Ich hab also vorgeschlagen, daß ich ihre Lieblings-CD anmache, sie das hellere Nachtlicht bekommt und ich die Tür halboffen lasse (geschlossene Türen mag sie nicht) und wir gucken, ob sie es alleine schafft. 5 Minuten später schlief das Kind tief und fest und sie schlief auch ohne Probleme durch. Ich hätte auch gleich ihre Babymatratze holen können, wäre auch gegangen - aber warum nicht ausprobieren, ob auch was anderes funktioniert?
    Bei Euch hätte ich je nach Platzsituation und Handlungsbedarf (ich weiß ja nicht, wie sehr Euch die aktuellen Nächte stören) vielleicht in Erwägung gezogen, der Zweijährigen auch ein Bettchen in Euer Zimmer zu stellen oder vielleicht kann einer von Euch für die halbe Nacht aus dem Bett ausziehen oder ihr macht für paar Wochen getrennte Betten mit je einem Kind und Elternteil. Und wenn unsere Kinder nachts irgendwelche Sonderwünsche (von bißchen trinken oder Toilettengang mal abgesehen) hatten, hab ich nur drauf verwiesen, daß wir nachts alle schlafen. Keine Geschichte, keine Spiele, kein gar nichts. Vielleicht noch Rücken kraulen paar Minuten lang, aber sicher nicht als Dauerveranstaltung. Darüber muß man sich als Elternpaar natürlich einig sein.

    edit: zusätzlich hab ich mir immer und immer wieder vorgesagt, daß die schlimmen Nächte nicht ewig anhalten werden. Wir haben uns immer von Monat zu Monat gehangelt, in der Hoffnung, daß die Besserung in Sicht ist, immer wieder an kleinen Fortschritten gearbeitet, Rückschläge akzeptiert, in einigen Tagen oder Wochen einen erneuten Versuch gestartet, aber immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, daß wir nur noch eine Weile durchhalten müssen und dann wird es sicher besser. Und das hat natürlich auch gestimmt :)

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

    Einmal editiert, zuletzt von asreileeth (21. März 2013 um 15:01)

  • Das stimmt, aber das ist wieder die Frage, wessen Bedürfnisse mehr Gewicht haben. Nur weil ich mir mehr Platz wünsche, die zweijährige ausquartieren? Und das Baby schläft ja noch mit im Bett, das würde ja Eifersucht vorprogrammieren.

    Naja da sind ja 4 Bedürfnisse. Und ich würde die erstmal alle nebeneinander betrachten ohne zu gewichten.

    Und Eifersucht ist ohnehin vorprogrammiert, wenn man mehr als ein Kind hat. Das ist eben so. Man kann aber auch klar sagen "du hast hier geschlafen, als Du ein Baby warst, nun ist das Geschwister dran" und dann die Eifersucht begleiten. Sie ist eben kein Baby mehr. Und das hat ja auch Vorteile. Aber eben nicht nur. ;)

  • Puh, echt schwierig zur Zeit. Die Kleine schläft total unruhig und sie schläft besser, wenn ich nicht neben ihr liege. Dafür habe ich sorge, dass sie nun auch so anfängt wie Nr 1 und meint, nur noch mit Brust einschlafen zu können.

    Sie ist nun 39 Wochen alt, laut "oh je ich wachse" könnte sie in einem Sprung sein und zudem bekommt sie oben gerade vier Zähne. Die schauen aber alle schon raus, dann soll ja das schlimmste immer schon vorbei sein?!
    Letzte Nacht bin ich 8x zu ihr rüber.
    Örk, das ist echt zuviel, zuma wir ihr Bettchen neben unserem haben und die Matraze, wo sie nun nachts drauf geschlafen hat, nur für den Mittagsschlaf gedacht war und für 50kg ist. Die habe ich aber nicht. Die Matraze ist zu klein für uns beide und mir tun alle Knochen weh. Weiß grad nicht, wie die Schlafsituation weiter gehen soll. #heul #weissnicht

  • Klingt als bräuchtet ihr ein Beistellbett. Bei uns war das die Lösung. Wie haben ein Gitterbett an einer Seite ans Bett gebunden (mit Riemen), das Gitter entfernt. Beides auf die selbe Höhe gebracht und die Ritze mit Decken gut ausgestopft. Da brauchte ich nicht aufstehen und sie hatte trotzdem ein eigenes Bett.

  • Haben wir auch so, aber unsere Kleine will da nicht liegen und krabbelt zu mir rüber. Da ist es ihr aber zu eng und zu warm und dann geht das Theater los.
    Ich glaube wirklich, sie hat einen Entwicklungschub. Sie ist am Tag wirklich schnell maulig, trinkt an der Brust tagsüber schlecht und nachts nur noch.

    Haben nun wieder eine große Matraze im Babyzimmer und ich schlafe dann eben dort mit ihr, auch wenn ich es schade finde, dass wir nicht alle im Familienbett schlafen, aber d.h. ja nicht, das es nun für immer so bleibt.

  • Ok, für deinen Mann ist das so in Ordnung. Für dich nicht? WENN diese Therapeutin dich verunsichert hat, dann kannst du da mal hinschauen, WARUM (ihr das gelungen ist).

    Ansonsten: Nein, ihr seid euch nicht weniger wert, weil die Kinder mit im Bett schlafen. Im Gegenteil, ihr seid euch dadurch als Familie (als Ganzes) sogar mehr wert. #flehan

    Die Menschen erstaunen mich,
    weil sie die Gesundheit aufs Spiel setzen, um Geld zu verdienen,
    danach geben Sie es wieder aus, um ihre Gesundheit wieder zu erlangen;
    und weil sie sehnsüchtig an die Zukunft denken,
    genießen sie die Gegenwart nicht,
    weshalb sie weder in der Gegenwart noch in der Zukunft leben.
    Und sie leben so, als ob sie nie sterben müssten.
    Und sterben so, als ob sie nie gelebt hätten.
    (Geshe Yonten)

  • Ich war bei mein Therapeut letzte Woche mit schwierig. Und erzählte über ihm. Therapeut kennt mich seit 3 Jahre, hat aber Zwergi noch nicht gesehen. Also er sagte: das ist das beste- Familienbett, da die Kinder sich super sicher fühlen und so keine Ängste wegen so was entstehen werden. Wodurch mit bestimmten Voraussetzungen Trauma entstehen könnte( muss aber nicht)

  • Ansonsten: Nein, ihr seid euch nicht weniger wert, weil die Kinder mit im Bett schlafen. Im Gegenteil, ihr seid euch dadurch als Familie (als Ganzes) sogar mehr wert. #flehan

    Da stimme ich zu!! Eine Familie ist mMn stark, wenn sie das tut, was ihr gut tut und nicht den Erwartungen der Gesellschaft folgt, weil man sonst "falsch" ist. Daher halte ich auch von Ratgebern nichts. Und obwohl ich meine Hebamme liebe, höre ich auch nicht auf alles was sie sagt. Wenn du also das Gefühl hast, es ist gut für euch, dann würde ich das so lassen. Solange dein Mann und du immer ehrlich seid und euch einig seit würde ich daran nichts ändern.
    Ich hätte mir auch die Arbeit machen können M an ihr Gitterbett zu gewöhnen, aber es war für alle schöner sie bei uns zu haben. Jetzt steht ihr Kinderbett 2.0 an unserem dran (abgesichert und Besucherritze gestopft) und solange sie sowieso Nachts noch Hunger hat und meine Nähe brauch, bleibt es eben so.
    Ich denke es würde euh kaum was nutzen, wenn du mehrmals die Nacht aufstehen musst und dann am Tag müde und genervt bist, so kann man auch keinen guten Tag gemeinsam haben und erst recht keinen guten Abend. Schließlich ist man eine Familie um eine Familie zu sein und nicht "Wir 2 + Kind". Wenn da alles gut läuft ist man auch als Paar zufriedener, habe ich bemerkt.

    Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf sich bitte bei Phroni beschweren!

  • Ok, für deinen Mann ist das so in Ordnung. Für dich nicht? WENN diese Therapeutin dich verunsichert hat, dann kannst du da mal hinschauen, WARUM (ihr das gelungen ist).

    Ansonsten: Nein, ihr seid euch nicht weniger wert, weil die Kinder mit im Bett schlafen. Im Gegenteil, ihr seid euch dadurch als Familie (als Ganzes) sogar mehr wert.


    Naja das ist ihr Job, die Klienten zu verunsichern und damit Änderung zu ermöglichen. Ich würde sie ggf. in einem zweiten Termin dazu nochmal befragen, warum sie das so empfohlen hat.

    Wo ich aber doch widersprechen muss ist bei solchen Pauschalaussagen über den Wert von Familie. Ich finde das irgendwie hochnäsig, als wäre man gleich ein besserer Mensch, nur weil man ein Familienbett hat. Viel wichtiger finde ich zu schauen, was für diese spezielle Familie in dieser speziellen Situation passt.

  • Darf ich mal mit einem OT dazwischen platzen: ihr Job ist es zu verunsichern?! Das ist aber doch ziemlich Ansichtssache, oder?

  • Ich möchte normal einwerfen, dass es auch glückliche Paare gibt, die in getrennten Schlafzimmern schlafen.
    Mir leuchtet nicht ein, was die schlafsituation mit der Partnerschaft zu tun hat.

    Und mich wundert auch, dass sie als Familientherapeutin das Familienbett nicht kennt.

    Dass es bei euch nicht optimal läuft ist m.M.n. eine andere Sache. Mit Baby und Kleinkind ist es aber auch nicht ohne, denke ich. Da wuerde ich über eine Lösung wie: Mama schlecht beim Baby, Papa beim größeren, nachdenken.

  • Merin, meine Antwort war nicht PAUSCHAL, sondern an NordenMama gerichtet und so, wie ich es ausschließlich bei ihr wahrnehme.
    (Und ja, natürlich trifft das auch auf andere Familien zu, aber es trifft auch genauso nicht auf andere Familien zu.)

    Die Menschen erstaunen mich,
    weil sie die Gesundheit aufs Spiel setzen, um Geld zu verdienen,
    danach geben Sie es wieder aus, um ihre Gesundheit wieder zu erlangen;
    und weil sie sehnsüchtig an die Zukunft denken,
    genießen sie die Gegenwart nicht,
    weshalb sie weder in der Gegenwart noch in der Zukunft leben.
    Und sie leben so, als ob sie nie sterben müssten.
    Und sterben so, als ob sie nie gelebt hätten.
    (Geshe Yonten)

  • Darf ich mal mit einem OT dazwischen platzen: ihr Job ist es zu verunsichern?! Das ist aber doch ziemlich Ansichtssache, oder?

    Jein. Eigentlich nicht, auch wenn Andere es anders formulieren mögen. Es gibt bestimmte Beratungstechniken, die gezielt eingesetzt werden. Normalerweise geht man ja zu einer Beraterin, weil man etwas ändern möchte. Insofern wird eine gute Beraterin das tun, von dem sie glaubt, dass es Änderung in die gewünschte Richtung ermöglicht. Dazu gehört es meist, das bisherige System zu erschüttern. Wenn sich die zu Beratende darauf einlässt, dann ist sie erstmal verunsichert.
    An anderen Stellen gehört natürlich auch Bestärkung zur Beratung, wenn z.B. der Weg zum Ziel von der Klientin schon gesehen wird, sie aber noch keinen Mut hat, ihn zu gehen.
    Somit lautet die Antwort auf Deine Frage mE korrekterweise: Nein, das ist keine Ansichtssache, aber es ist nicht der einzige Inhalt des Beratungsjobs.

    Merin, meine Antwort war nicht PAUSCHAL, sondern an NordenMama gerichtet und so, wie ich es ausschließlich bei ihr wahrnehme.

    Dann kann ich das noch weniger verstehen. Nicht nur ich, sondern noch einige Andere hier äußern ja, dass sie das Gegenteil wahrnehmen. #weissnicht


  • doch, auch. finde ich. dabei denke ich aber gar nicht vordergründig an sex, sondern an körperliche zuwendung, in-den-arm-nehmen, wichtige gedanken in ruhe teilen und sowas. wenn das alles fehlt, leidet häufig die paarbeziehung.
    ich will übrigens mitnichten irgendjemand das familienbett ausreden, wir haben selbst auch noch eines.
    ich möchte nur dazu ermutigen, auch über die eigenen bedürfnisse nachzudenken. von eltern, die auf biegen und brechen weiterstillen und weiterfamilienbetten und sich dabei völlig verbiegen müssen, haben kinder auch nicht sooo doll viel.

    Ich finde die Paardefinition übers Bett auch etwas befremdlich. Wenn die Partner sich lieb und teuer sind, wenn sie sich verstehen, ist es doch wohl das Einfachste, daß sie miteinander reden. Die Kinder können spielen und man unterhält sich am Tisch über Gott und die Welt. Man nimmt sich in den Arm, auch zu Begrüßung und einfach zwischendurch. Man kann sich zum Sex verabreden. Miteinander sprechen, ausmachen, wo man als Paar Zeit und Platz für sich haben kann.

    Ich bin auch fürs Wahren der eigenen Bedürfnisse. Aber man ist doch erwachsen! Hat ein Paar Interesse aneinander, wird es wohl auch Möglichkeiten zum Ausdruck außerhalb des eigenen Schlafzimmers nach 22.00 oder so finden.

    Das ist meine rein persönliche Meinung. Ich weiss, es gibt tatsächlich Paare, die sich nur und ausschließlich im eigenen Schlafzimmer nach ins-Bett-gehen in den Arm nehmen. Vielleicht ein Anlass, sich zu fragen, warum und ob es denn auch anders ginge?

  • Ich finde, dass wir das Recht haben, es befremdlich zu finden, dass aber jedes Paar für sich auch das Recht hat, es trotzdem so zu definieren. Für die ist dann eben das Familienbett nichts #weissnicht

  • Wenn die Partner sich lieb und teuer sind, wenn sie sich verstehen, ist es doch wohl das Einfachste, daß sie miteinander reden. Die Kinder können spielen und man unterhält sich am Tisch über Gott und die Welt.


    Wow, da muss ich aber direkt mal Folgendes nachfragen:
    1. Wieviel Kinder habt ihr?
    2. Wie alt sind die?

    Wenn ich an die Situation bei unserem Abendessen (ist die einzige nicht unter Zeitdruck eingenommene gemeinsame Mahlzeit wochentags) denke, kommt mir das wie frommes Wunschdenken vor. Unsere 3 Kinder sind zwischen 15 Monaten und 5 Jahren, da ist leider nix mit in Ruhe das Essen genießen und gleichzeitig angeregte Gespräche führen. Da muss der Jüngste beim Essen geholfen bekommen, auf alle möglichen Bedürfnisse der ja allesamt noch ziemlich jungen Kinder eingegangen werden, und die Kinder wollen ja wichtige Themen ihres Tages auch mit uns besprechen.
    Zwischen dem Ankommen meines Mannes (der länger arbeitet als ich) und dem Essen haben die Götter das Essenmachen gesetzt. Nach dem Essen müssen drei Kinder bettfertig gemacht und zum Schlafen gebracht werden.
    Von Paarzeit kann da, bis die Kinder schlafen, keine Rede sein. Und ich glaube nicht, dass das in den meisten Familien mit mehreren kleinen Kindern so gaaaaanz anders ist. Daraus zu schließen, dass die Partner sich nicht "lieb und teuer sind", kann ich nicht nachvollziehen #weissnicht