Linguisten vor - unregelmäßige bzw. Starke Verben

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  • Gibt's eigentlich eine Erklärung dafür, dass viele der unregelmäßigen Verben im englischen von der Bedeutung her die gleichen sind, wie die deutschen starken Verben?


    Gehen, ging, gegangen - go, went, gone
    Trinken, Trank, getrunken - Drink, Drunk, drunk


    Und ist es in anderen sprachen ähnlich?


    Die Erklärung englisch und deutsch sind verwandt, ist mir zu simpel ;)


    Leslie

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Deutsch ist ein Mischung aus dem Germanischen und dem Lateinischen.
    Englisch ist eine Mischung aus dem Französischen und dem Deutschen.

    Ich hänge mich erst auf, wenn alle Stricke reißen!

  • Hi,
    Eine gängige Erklärung ist, dass hochfrequente - also besonders häufige - Verben ihre Unregelmäßigkeiten eher behalten.
    Und hochfrequente Verben sind unabhängig von der Verwandtschaft der Sprachen oft interkulturelle ähnlich (elementare menschliche Erfahrungen).
    Warum die hochfrequenten Verben resistenter sind, dazu gibt es wieder verschiedene Theorien... Werden früher erworben, sind so stark als ganze Form gespeichert, dass das 'schwache' Suffix nicht produktiv wird, etc. Müsste ich jetzt sehr ausholen, hab aber keine Zeit.

  • Ohne Linguistin zu sein und ohne Anspruch darauf, dass es die vollständige Antwort ist: Häufige Verben sind oft unregelmässig - und die Häufigkeit ist ja ähnlich in unterschiedlichen Sprachen.


    Nach ein bisschen Googeln: hier geht es genau darum und die Begründung darin ist, dass die unregelmässigen Formen bei häufigen Wörtern eher überleben während bei seltenen Wörtern Sprecher eher unsicher sind und dann dazu neigen, die Form regelmässig zu bilden.

  • In anderen sprachen -Nachtrag - gibt es nicht unbedingt starke und schwache Verben, aber das Prinzip (hochfrequentes bleibt eher unregelmäßig) kann man auch in sprachen beobachten, die mit dem Indoeuropäischen (und darin dem Westgermanischen, wo D und E hingehören, oder auch dem Französischen, lateinischen, etc.) nichts zu tun haben

  • Njinia das stimmt so nicht. D und E sind beides Westgermanische sprachen, entwickelt aus dem Indoeuropäischen. In beiden Sprachen kommen außerdem Einflüsse des Lateinischen und insbes. Für E, aus dem Frz. hinzu. Diese betreffen aber vor allem das Lexikon. Nicht die Grammatik. Starke und schwache Verben sind mW ein genuin protogermanisches Phänomen.

  • Hi,
    Eine gängige Erklärung ist, dass hochfrequente - also besonders häufige - Verben ihre Unregelmäßigkeiten eher behalten.
    Und hochfrequente Verben sind unabhängig von der Verwandtschaft der Sprachen oft interkulturelle ähnlich (elementare menschliche Erfahrungen).
    Warum die hochfrequenten Verben resistenter sind, dazu gibt es wieder verschiedene Theorien... Werden früher erworben, sind so stark als ganze Form gespeichert, dass das 'schwache' Suffix nicht produktiv wird, etc. Müsste ich jetzt sehr ausholen, hab aber keine Zeit.


    ich stimme als ex-linguistisch bewanderte aber nicht-magistergeprüfte Anglistin und Slawistin zu.

    "A complex system that works is invariably found to have evolved from a simple system that works. The inverse proposition also appears to be true: A complex system designed from scratch never works and cannot be made to work. You have to start over with a working simple system. "

    John Gall, The Systems Bible