9 jährige will im Mittelpunkt stehen?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo ihr Lieben,


    ich brauche mal wieder eure Gedanken bitte. Es geht irgendwie um "im Mittelpunkt stehen wollen" der Kinder. Ich drück es jetzt mal so aus, weil ich nicht genau weiß, ob es das wirklich ist.


    Also, wir hatten gestern, mal wieder, eine Situation, die mich beschäftigt, weil sie sich so auch regelmäßig wiederholt. Ich war mit den Kindern auf dem Spielplatz, es waren noch ein paar andere Kinder da. Eins ungefähr im Alter meines Sohnes, zwei deutlich jüngere und ein Mädchen im Alter meiner Tochter, das meine Tochter auch kennt.
    So, mein Sohn fing recht flott an, mit dem ungefähr gleichaltrigen zu spielen. Meine Große funkte immer wieder dazwischen und versuchte, die beiden zu provozieren. Das macht sie zur Zeit gerne - ihren bruder so provozieren, dass der auf sie losgeht und dann zu mir kommen und sich beschweren, weil er sie haut und sowas. Wahrscheinlich eine normale Geschwistergeschichte.


    So, meine Große machte keine Anstalten, mit dem Mädchen zu spielen, stattdessen sass sie irgendwann mit den Kleinen im Sandkasten. Aber während alle Kinder ruhig miteinander spielten schrie meine Tochter die ganze Zeit rum. Alles wird kommentiert, lautstark. "Ach George, lass lass! XXX hör auf. Mama, der ärgert mich, mach mal was!" Das kommt ständig. Je lauter sie dabei wird desto witziger findet es mein Sohn und fängt erst wirklich an, mit Sand zu werfen oder ihr Sachen kaputt zu machen.


    Oder sie spielen fangen, Pippa schreit die ganze Zeit lautstark den Namen ihres Bruders, macht irgendwelche Kommentare und beobachtet zusehends, ob auch alle um sie herum es mitbekommen und sie beachten. Und ganz ehrlich? Mich nervt das. Nein, es ist mir regelrecht unangenehm. Kinder müssen nicht leise sein, ich heba auch kein Probelm damit, dass sie sich mal anschreien oder zanken. Aber bei Pippa merkt man richtig, dass sie sich in diese Situation begibt, um die Aufmerksamkeit von Zuschauern zu bekommen. Auch wenn wir bei Freunden sind verlagert sie ihr "Spiel" immer wieder dahin, wo meinetwegen eine Freundin und ich sitzen und uns unterhalten. Und dort verhält sie sich dann genau so. Meistens sorgt sie für ein spiel, in dem ihr Bruder geärgert wird, weil sie genau weiß, dass er dann einen wutanfall bekommt und entweder anfängt zu Hauen oder zu schreien. Und dafür wird er dann geschimpft. Vor allem wenn er anfängt, anderen weh zu tun geh ich dazwischen, was ihn noch wütender macht. Klar, er fühlt sich auch ungerecht behandelt, Pippa hat ja angefangen. Stimmt meistens auch - aber sie greift eben zu anderen Mitteln, wird nicht handgreiflich.


    Aber das sind 2 verschiedene Sachen, merke ich. Das Geschwisterverhältnis ist das eine, aber was mir halt echt unangenehm ist ist dieses "in den Mittelpunkt drängen" oder was auch immer das ist. Sie versucht IMMER, die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu lenken. Und zwar, indem sie sehr laut ist, indem sie jemanden so provoziert, dass sie dessen negatives Verhalten lautstark über den Spielplatz schreien kann. Ich mag das nicht. Und ich merke, dass ich mich oft frage, ob dieses Verhalten mit fast 9 Jahren "normal" ist. Oder auch nur, warum sie sich so verhält?


    Klar, sie will aufmerksamkeit, aber waren sucht sie sich nicht auch jemanden zum spielen? Und was bringt ihr das Verhalten? Sie weiß, dass ich mich im Normalfall nicht einmische. Ich bin keine Mutter, die dann von der Bank rüberbrüllt "Pippo, lass das" oder ähnliches. Aber sie versucht genau das zu erreichen. "Mama, tu doch mal was!" Das macht mich total sauer!!! Ich mag so aber nicht empfinden, darum wäre ich euch für eure Gedanken und Tipps sehr dankbar. Ich ertappe mich manchmal dabei, dass ich mich wirklich schäme, weil ausgerechnet mein großes Kind sich so verhält. Vor allem wenn ich dann Tage erlebe, wo ich nur mit meinem Sohn auf den Spielplatz oder zu Freunden gehe und er dort dann wirklich toll spielt, einfach weil keine große Schwester dabei ist, die das Spiel stört oder ihn zankt.


    Bitte, helft mir mal denken!!!


    LG

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • Naja, ein typisches Alphatirchen. Bei meinen Kind habe ich öfters eingegriffen, sie meinte immer für alle die Unterhaltung übernehemn zu müssen. Sie können halt schlecht loslassen, sie sind nun mal die "Anführer" der Kinder, haben ja auch oft mehr Verantwortung und sehen den Unterschied zu den "Kleinen".


    In den Alter ganz klar sagen, du suchst dir jetzt eine Beschäftigung mit den andern Mädchen, oder zumindest ohne deinen Bruder.
    Auf jeden Fall auch dafür sorgen, dass die 9. auch Alternativen auf dem Spielplatz hat.Oft ärgern ihre kleine Geschwister aus langeweile.


    Mit den lautscharken über den Spielplatz schreine habe ich bei meinen Kindern auch unterbunden, hingehen und sagen es wird sich erst unterhalten bis eine (so 3-5 Meter) Nähe da ist und das je nach Kind öfters.
    Eins meiner Kinder reden auch ständig mit mir wenn sie in einem anderen Zimmer ist, ich will das nicht!

  • Es ist nicht nur auf dem Spielplatz so, das war nur ein Beispiel. Sie macht es auch zu Hause oder besonders gerne, wenn wir woanders sind. Und auch, wenn sie selber jemanden zum Spielen hat.


    Es geht auch nicht darum, dass sie das Kommando übernehmen oder das Spiel bestimmen will.


    Nein, es wirkt eher wie ein ... tja, keine Ahnung. Als brauche sie das, um sich "vozuführen". Also besonders wenn andere dabei sind. z.B. gab es gestern eine Situation, wo ihr Bruder Sand in ihre Richtung geschippt hat. Sie schaute dann immer wider zu einer anderen Mutter, die in der Nähe sass und schrie: " Pippo. Stopp. Unsere Stopp Regel. Das ist unsere Familienregel, die Stoppregel. Da musst du dich dran halten!" Und dann wieder schauen, ob das auch ja jeder mitbekommen hat.
    Das mag ich nicht, es wirkt so gekünstelt, so unecht.
    Wenn sie jetzt einfach "Stopp" und dann "Boah Mama, der hält sich nicht an die regeln" rufen würde würde ich es wahrscheinlich ganz anders empfinden...


    Zu Hause, wenn wir alleine sind, macht sie das allerdings auch. Also z.B. besonders laut "Aua" rufen oder "Erst aufräumen" oder "Hau mich nicht mit dem Schwert" oder so. So, als wolle sie ja sicher sein, dass ich das alles mitbekomme.


    Ich weiß aber nicht, warum sie das tut. Denn es ist schon immer so gewesen, dass ich mich in die streits der Kinder nicht einzumischen versuche, es sei denn, Pippo geht wirklich richtig auf Pippa los. Oder wenns andersrum wäre natürlich auch. Ich ziehe mich aus solchen Situationen ganz klar raus. Und sie wissen auch beide, dass ich mich nicht über den spielplatz brüllend mit ihnen unterhalte. Das habe ich nie getan und habe ihnen auch immer gesagt, dass sie zu mir kommen sollen, wenn es was zu klären gibt. Oder mich zu sich holen oder was auch immer. Dass ich aber nicht bereit bin, darauf zu reagieren, wenn einer "Der hat mir das und das getan..." über den spielplatz brüllt. Das wissen beide. Und ich habe auch gestern nicht darauf reagiert. Bzw. bin irgendwann hingegangen und habe ruhig mit Pippo geredet, als die Gefahr bestand, dass die anderen Kinder auch seinen Sand abbekommen könnten.


    Pippa macht dieses Geschrei aber auch, wenn sie unmittelbar neben mir steht. Gestern z.B. hat sie Pippo geärgert, der kam hinter ihr her, sie blieb bei mir stehen und schrie "Hau mir doch auf den Hintern". Das hat er gemacht. Daraufhin schrie sie: "Mama, der haut mich. Man darf nicht hauen" usw. Ich stand neben ihr, wir haben uns quasi berührt.

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Meistens sorgt sie für ein spiel, in dem ihr Bruder geärgert wird, weil sie genau weiß, dass er dann einen wutanfall bekommt und entweder anfängt zu Hauen oder zu schreien. Und dafür wird er dann geschimpft. Vor allem wenn er anfängt, anderen weh zu tun geh ich dazwischen, was ihn noch wütender macht. Klar, er fühlt sich auch ungerecht behandelt, Pippa hat ja angefangen. Stimmt meistens auch - aber sie greift eben zu anderen Mitteln, wird nicht handgreiflich.


    Sie hat ja anscheinend Erfolg damit, wenn es tatsächlich so läuft, dass er den Ärger bekommt nach so einer Situation. Es ist wohl auch mit 9 Jahren zuviel verlangt, sich diesen Triumph aus moralischen Gründen entgehen zu lassen.
    Ich wurde das eher unterbrechen, ehrlich gesagt, denn es klingt, als brächte das Nicht-Einmischen das Gegenteil des gewünschten Ergebnisses.

  • Hallo,


    Ich denke, es kannmehrre Ursachen haben. Es gibt Kinder die sind einfach "für die Bühne geboren". Die können gar nicht anders, als sich darzustellen. Das ist genau so richtig oder falsch wie Schüchternheit.


    Das ist so und dasmussman so nehmen. Aber natürlich kann man demKind vermitteln, wo es die Grenzen anderer übergeht und versuchen, Lösungen zu finden.


    Meiner Erfahrung nach neigen auf beiden Seiten (Also sowohl beim sich darstellen als auch beim schüchtern sein) die Kinder zu Extremen, die kein all zu großes Selbstbewusstsein haben. Die einen ziehen sich zurück, die anderen versuchen durch Auffallen, Bestätigung zu bekommen.


    Und es gibt Situationen, da langweisen sich die großen Geschwister oder/und sie wollen dazugehören, von den Kleinen anerkannt sein, egal ob positiv oder negativ beachtet, das tut ihrem Selbstbewusstsein gut.


    Bei einem meiner Kinder war es so, daß sie in solchen Situationen sehr "stark" wirkte - in Wirklichkeit fühlte sie sich aber klein und schwar und war einfach nicht in der Lage von sich aus Kontakt zu Gleichaltrigen aufzubauen. Darum hielt es sich lieber zu den jüngeren.


    Ein weiterer Faktor war meine Anwesenheit. damit meine ich NICHT meine körperliche Gegenwart sondern meine seelische Präsenz. Manchmal gan das richtig unschöne Kreisel: Mein Kind stellte sich dar,ich zog mich zurück, mein Kind wurde noch lauter, wilder, auffälliger... es brauchte mich imhier und jetzt ganz bei sich.


    Das ist anstrengend,vor allem, weil das oftauch dann war, wenn ICH das Gefühl hatte gerade dieses Kind bekommteigentlich jede Menge Aufmerksamkeit und Zuwendung. Aber die vor einer halben Stunde zählte nciht mehr und die von heuteAbend noch nciht... es zählteimmer ausschließlich das"jetzt".


    eine Lösung habe ich auch nicht. Aber mir fiel es leichter es auszuhalten bzw. in den konkreten Situationen Lösungen zu finden, wenn ich mich daran erinnerte, daß es eben kein böser Wille des Kindes ist sondern die Ursache tiefer steckt (auch wenn ich nicht immer wusste, wo)


    Alles Gute

  • Hast du schon versucht, ihr ein schlichtes Feedback zu geben? Also: "Ja, ich habe dich gehört. Du kennst die Regeln." oder so etwas. Gerade, wenn sie immer wieder zu dir schaut und du ganz deutlich das Gefühl hast, dass sie deine Aufmerksamkeit will und sich in diese Angeber-Show-Spirale reinsteigert. Und wenn der erwünschte Applaus ausbleibt, steigert sie sich immer weiter rein, bis endlich mal jemand reagiert?

  • Ich finde gerade eure Antworten irgendwie unbefriedigend. Ich weiß nicht, ob ich die Situation nicht deutlich genug beschrieben habe....


    Trin: Es geht nicht darum, dass Pippa MEINE Aufmerksamkeit haben will, sie will die Aufmerksamkeit aller Anwesenden haben, vor allem der anderen Mütter. Ich verstehe nicht so wirklich, was du damit meinst, dass sie meine seelische Präsens braucht. Wie sollte das konkret auf dem Spielplatz aussehen? Ich bin da, ich bin auch bereit, mich mit ihr zu unterhalten und was auch immer. Ich bin ja da!


    Pippa ist eigentlich kein Kind mit wenig Selbstbewusstsein. Sie hat noch nie Schwierigkeiten gehabt, auf andere Kinder zuzugehen und Spielkameraden zu finden. Wenn sie z.B. mit dem Opa alleine ins Schwimmbad fährt vergehen im Normalfall nur wenige Minuten, bis sie ein anderes Kind angequatscht hat und mit diesem dann spielt. Auch wenn wir bei meinen Eltern sind, wo relativ viele Kinder wohnen geht sie auch auf fremde Kinder zu und findet mit denen auch schnell ins Spiel.


    Aber es ist halt zur Zeit so, dass sie, wenn ihr Bruder dabei ist, mit keinem anderen Kind spielt, sondern nur damit beschäftigt ist, ihren Bruder zu ärgern oder sogar die anderen anwesenden Kinder dazu zu kriegen, ihn zu ärgern. Sie weiß, dass er irgendwann sauer wird, schreit, nach ihr haut und was auch immer. Und dann kommt diese Situation, in der sie sich so zu profilieren versucht. sie sucht die Aufmerksamkeit der anderen und wenn sie merkt, dass sie die hat (und die anderen gucken ja automatisch, wenn sie ihren Bruder dazu getriezt hat, sie anzubrüllen und auf sie loszugehen) dann schreit sie halt solche Sachen wie "Stopp. Hör auf. Das sind unsere Familienregeln. An die Familienregeln muss man sich halten. Mama, tu doch mal was!" usw.


    Und ich habe da keinen Bock drauf. Ich will mich nicht von ihr dazu "zwingen" lassen, in solche Situationen einzugreifen. Sie provoziert die Situation und ich fühle mich, als wollte sie mich "vorführen" oder so. Und das mag ich nicht, das ist mir total unangenehm.


    Zuhause ist es noch was anderes - ich glaube, da ärgert und provoziert sie ihren Bruder einfach aus Langeweile und hat dann tatsächlich den Triumph, dass er Ärger bekommt. Einfach weil er derjenige ist, der dann handgreiflich wird oder tierisch laut kreischt oder was auch immer. Gerade bei den Großeltern ist immer er der Böse, weil sie ihn so provoziert, dass er halt brüllt und kreischt und das geht denen dann auf die Nerven. so wird er geschimpft und sie hat den Triumph, das stimmt.


    @Thistljo: Ich weiß nicht, wie ich das in so einer Situation tun soll. sie schreit das ja nicht, damit ich sie höre, sondern damit alle anderen es hören. Sie führt quasi ihren Bruder vor, indem sie bei ihm die Knöpfe drückt, die ihn ausrasten lassen. Besonders schlimm halt in Situationen, wo mehrere Kinder da sind. Meinetwegen meine zwei und deine zwei. sie schafft es dann, deine zwei dazu zu kriegen, mit ihr Pippo zu ärgern, so dass der irgendwann total am Rad dreht und und haut und kreischt. Und das versucht sie dann dahin zu "lenken", wo die Erwachsenen sitzen, damit die das ja mitbekommen.

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

    Einmal editiert, zuletzt von Fairy***tale ()

  • Okay, jetzt verstehe ich das. Bin gerade etwas platt und mein Hirn klebt. :S Da habe ich so spontan jetzt kein Idee. Puh.


    Wenn wir mal Zeit haben (nächste Woche ist erst mal 40-Jahr-feier im Kindergarten, da habe ich noch total viel zu tun), können wir uns auf jeden Fall noch mal treffen. Vielleicht sehe ich es dann mal live. Und vielleicht können wir uns gegenseitig helfen?

  • @Thistljo: Ach was, dein Hirn ist völlig okay. Wahrscheinlich habe ich das einfach nicht gut genug beschrieben. Ich merke ja selber, dass es mir schwer fällt, das Verhalten richtig zu beschreiben, ich finde da nur schwer die richtigen Worte für. Da vermischt sich auch viel. zuhause und woanders - bei Oma und Opa nochmal anders als bei Freunden usw. Aber ein Treffen wäre super. Und ein bißchen Austausch... Vielleicht seh ich ja echt den Wald vor lauter Bäumen nicht und es wäre ganz einfach, zu reagieren. #angst #weissnicht



    Ich habe auch schon mal gedacht, ob sie einfersüchtig auf ihren Bruder ist? Nicht, weil er mehr Aufmerksamkeit bekommt, sondern weil er sich und sein Spielverhalten in letzter Zeit verändert hat. Er geht jetzt gerne in den Kiga, trifft zum ersten Mal selber Spielverabredungen (die nicht von mir angeregt sind) und kann auch für sich alleine lange spielen. Er ist phantasievoll in seinem Spiel, hat viele Ideen. Er würde auch jederzeit ein Spiel mit seiner Schwester z.B. dem Fernsehn vorziehen, während sich Pippa am liebsten stundenlang vor der glotze brieseln lassen würde.
    Pippa konnte noch nie gut spielen. Alleine geht es noch, dann spielt sie mal ein paar Minuten vor sich hin. Aber nicht lange. Sich ausdauernd alleine beschäftigen kann sie eigentlich nur beim basteln. Und auch das spiel mit anderen fällt ihr schwer, das klappt eigentlich nur, wenn ein Kind der "Ideengeber" ist, ohne ihr dabei etwas vorzuschreiben. Sie bricht aber auch dann schnell Spiele ab und weiß dann auch mit der Freundin nichts anzufangen, schleicht gelangweilt durch die Wohnung und stachelt die Freundin dann an, Pippo zu ärgern. Er hingegen kann mit seiner Spielfrundin laaaaaange spielen, da kommt selten mal ein Moment, wo sie durchhängen.
    Er sucht auch immer wieder das Spiel mit Pippa, aber WENN sie sich überhaupt mal darauf einlässt bricht sie nach wenigen Minuten ab. Also bei "richtigen" Speiel. Playmobil, Brettspiele, kneten, was auch immer. Sie bricht ab, fängt an, ihn zu provozieren oder bringt ihn dazu, auf sie loszugehen.


    Ich hab schon mal gedacht, dass sie das eben vielleicht macht, weil sie nicht spielen kann und irgendwie eifersüchtig auf ihren Bruder ist, weil er es kann? Und weil eben auch Spielkameraden findet, mit denen es gut klappt?!

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

    Einmal editiert, zuletzt von Fairy***tale ()

  • Wie wäre es denn, wenn Du in solchen Situationen einfach ruhig zu ihr hingehst, leise und bestimmt etwas sagst wie "ok, ich habe es gesehen, dann gehen wir jetzt nach Hause" und/oder Du fragst den Pippo wieso er so wütend geworden ist. Ich könnte mir auch vorstellen dass eine neue Familienregel "nicht stänkern/provozieren" ganz hilfreich ist, so dass Pippo eben auch stopp sagen kann, wenn es ihm zu viel wird.

  • Nee, Fairy, mein Hirn ist allgemein verklebt, ich glaube, ich brauche Sonne, Entspannung und eine frische Brise. #freu Morgen fällt der Regen weg, dann kann ich auch besser auf so etwas eingehen.


    Ich hatte gestern Fortbildung, und jetzt hat mich lilaflieder gerade darauf hingewiesen, dass es kein Wunder ist, dass ich jetzt matschig bin. ;)


    Deshalb komme ich auch auf "Gegenseitig helfen" - ich brauche nämlich Familien, an denen ich meine Fähigkeiten mit dem Videofeedback entwickeln kann. Vielleicht wäre das für euch auch hilfreich? Ich habe zumindest bemerkt, das es mir besonders beim Delfinchen sehr viel gebracht hat. Können wir gerne persönlich besprechen, dann kann ich dir auch genauer erklären, worum es da geht.

  • hallo Fairytale,


    schwieriges Thema, was ihr da habt.


    Was ich daran noch nicht verstanden habe: wenn du merkst, dass dein Sohn sich nur wehrt gegen die verbalen Angriffe deiner Tochter – warum bekommt er von dir dann Ärger?


    Klar müssen Kinder im Laufe ihres Großwerdens lernen, Konflikte nicht tätlich, sondern friedlich zu lösen. Aber Kinder müssen doch auch (manchmal, nach und nach) lernen, kein scheinheiliges, selbstgerechtes Arschloch ^^ zu sein; das scheint gerade die Baustelle deiner Tochter zu sein. ;) Ich kenne das noch von uns früher, sowohl die Regel-Phasen (also das Hervorheben von Regeln) als auch das "ickern" der Geschwister, wenn einen "der Hafer sticht". Unsere Eltern haben eine Mischung aus "das macht man nicht, lass deinen Bruder in Ruhe" und Ursachenforschung betrieben, das war ganz ok. Irgendwann hat es sich dann erledigt. #weissnicht

  • Wie wäre es denn, wenn Du in solchen Situationen einfach ruhig zu ihr hingehst, leise und bestimmt etwas sagst wie "ok, ich habe es gesehen, dann gehen wir jetzt nach Hause" und/oder Du fragst den Pippo wieso er so wütend geworden ist. Ich könnte mir auch vorstellen dass eine neue Familienregel "nicht stänkern/provozieren" ganz hilfreich ist, so dass Pippo eben auch stopp sagen kann, wenn es ihm zu viel wird.


    Das schafft Pippo leider zur Zeit (noch) nicht. Wenn er einmal in diese Wut geraten ist kommt man erstmal nicht an ihn ran, man kann nicht mit ihm reden und er lässt sich auch kaum bremsen.


    Aber das zu Pippa hingehen, ruhig mit ihr reden und dann nach Hause gehen wäre eine Idee. Nur wäre das ja dann für Pippo gemein, denn er müsste ja mit nach Hause. Dann hätte ich das Gefühl, ich bestrafe ihn dafür, dass er drauf reagiert hat, dass Pippa ihn provoziert hat. Das fände ich unfair.

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • Er bekommt nicht von mir Ärger, sondern von allen anderen. Also meistens provoziert Pippa ihn bei Oma und Opa so, dass er kreischt und wütet. Dann schimpfen die mit ihm oder brüllen ihn an, drohen ihm, dass sie ihn nach hause fahren usw. Und Pippa freut sich. Sie kriegt ja keinen Ärger. Meine Eltern wissen zwar teilweise, dass sie ihn provoziert hat, aber da sie das leise und "unsichtbar" macht akzeptieren sie das besser und erwarten von Pippo, dass er nicht so wild drauf reagiert, denn diese Wutausbrüche wollen sie nicht haben. Darum meide ich solche situationen zur Zeit auch ganz bewusst und fahre nicht mehr zu den Großeltern.


    Zuhause versuche ich halt, die Kindern ihren Konflikt alleine lösen zu lassen. Allerdings muss ich Pippo irgendwann bremsen in seiner Wut, weil er halt wirklich handgreiflich wird. Ich fühle mich dann verpflichtet einzugreifen und ihn zu bremsen, damit er ihr nicht weh tut. Ist das falsch?

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • @fairy*****tale


    Ich dachte eben beim lesen du schreibst von meinen beiden, hier ist es haargenau so, nur dass sie 7,5 Jahre alt ist und er noch nicht ganz fünf..
    Ich hab auch noch keine Patentlösung gefunden, und es nervt tierisch.
    Hat mein Sohn Spielbesuch zu hause, versuche ich mich mit ihr zu beschäftigen wenn sie keinen hat, weil sie sonst die ganze Zeit am rumkommandieren und manipulieren ist, was zu 99% zu Geschrei und ärger führt.
    Und wehe Sohnemann möchte mal mitspielen wenn sie Besuch hat und er nicht.. #hammer
    Und auch in Alltagssituationen kann sie ihn so gekonnt piesacken dass er "abgeht wie eine Rakete" und dann rumbrüllt, sei es sich leise anschleichen und dann erschrecken oder beim umziehen und Zähneputzen sprüche loslassen, auch wenn wir daneben stehen.
    Ich habe ihr schon oft gesagt dass ihr Verhalten doof ist und ich genau merke wie sie ihren Bruder provoziert und ich ihn jetzt dafür nicht ausschimpfe weil sie genau weiß warum er jetzt brüllt..
    Es ist zum #haare Manchmal kommts mir schon vor wie Pubertät..

  • Da hast Du recht, wäre es denn ok wenn Du Pippa in so einer Situation bittest, sich für einen Moment zu Dir auf die Bank zu setzen? Oder sonst eine Möglichkeit zu suchen, sie einfach und ruhig, ohne jede Aufregung aus der Szene herauszunehmen? "Wenn du meinst, dass Pippo dich ärgert, dann komm bitte einfach einen Moment hierher"
    Oder Du bietest eben Pippo (oder Pippa) je nach Möglichkeit ein anderes Spiel an. Schon wenn Du glaubst, sie fängt an, ihn zu provozieren, könntest Du ihm anbieten mit ihm zu schaukeln/rutschen/wippen.
    So bekäme sie garnicht erst die Möglichkeit, sich zu produzieren. Wenn ich es richtig gelesen habe ist Pippo 5? Da ist es sicher wirklich schwer für ihn, damit klarzukommen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich fühle mich dann verpflichtet einzugreifen und ihn zu bremsen, damit er ihr nicht weh tut. Ist das falsch?


    nein. natürlich nicht.


    nur in dem maße kannst nicht bei pippa nicht eingreifen, wenn sie ihn nicht ärgert ohne dass du die ganze zeit dabei wärest und immer eingreifen würdest. was du eh nicht leisten könnest (und auch nicht solltest).


    irgendwie hat es den anschein, dass pippas verhalten (ihn immer wieder zu ärgern) irgendwie "akzeptiert" wird als pippos (gerechte) reaktion drauf, er ist ja auch erst vier. die beiden stecken da ganz schön tief und fest in ihren rollen.


    du bist zwar da und ansprechbar und handelst auch. aber eigentlich, wie du ja auch schriebst, ist es dir unangenehm, dass pippa in dem alter sich so benimmt und du ziehst dich innerlich zurück, zumindest in der öffentlichkeit (bei uns erlebe ich es nicht so). das könnte auch ein knackpunkt sein.


    mir fällt es auch auf, dass pippa, wenn sie die aufmerksamkeit der erwachsenen mit ihr in 1 zu 1 situationen hat, eine sehr angenehme gesellschaft ist. ich erinnere mich dran, wie sie und ich hier wer war´s gespielt haben.


    ich weiß leider auch nicht, was die lösung ist oder ob es die! lösung gibt. es wird natürlich einfacher, wenn die beiden noch älter werden. im moment schiebe ich dieses verstärke auftreten solcher vorfälle auch auf die frische anwesenheit meiner patentochter. leider hab ich letzten auch den fehler gemacht, als ihr da wart, mich direkt auf sie zu stürtzen, anstatt meine aufmerksamkeit erst den beiden großen zu schenken. #sorry


    #knuddel

  • Ah, dann hatte ich das bisher falsch verstanden.


    Sie ist doch vier Jahre älter als er, sie kann sich doch selbst wehren, falls er ihr wehtun sollte.


    Ich habe mich so in dem Alter bis ca. 11, 12 Jahre häufig mit meinem 3,5 Jahre jüngeren Bruder gefetzt. Schön gegenseitig gepiesakt und hochgeschaukelt und dann geprügelt. #augen ich würde es im Nachhinein sehr merkwürdig finden, wenn meine Eltern da nur zugunsten desjenigen eingegriffen hätten, der den Streit angefangen hat. #gruebel


    Wenn, dann wäre es doch fair, gleich zu anfang einzuschreiten und die beiden zu trennen, oder?

  • @Leanida: Das Problem ist, dass Pippo teilweise auch ganz sauer wird, wenn ich Pippa dann aus der Situation hole oder wenn ich mit ihr schimpfe. Ich glaube, er freut sich so darüber, dass er ihre Aufmerksamkeit bekommt, dass er sogar das geärgert werden bis zu einem gewissen Punkt hinnimmt. Ich glaube, er sieht das als ihre Art an, mit ihm zu spielen.. #hammer Nur irgendwann "kippt" dann plötzlich die Situation, es wird ihm zu viel, er kommt da alleine nicht raus und geht auf sie los. Oder brüllt, schreit und geht auf mich los... Ich müsste halt genau diesen Moment treffen, wenn ich eingreife - aber den erwische ich meistens natürlich nicht! #schäm


    @Susan: Du meinst also, ich soll sie einfach machen lassen? Also wenn sie ihn provoziert und er haut dann zu einfach nicht eingreifen?


    fibula: Ich weiß nicht, ob das Verhalten so unbedingt mit Böhnchen zu tun hat. Sie hat das meiner Meinung nach vorher schon gezeigt... und ja, sie kann angenehm sein in 1 zu 1 Situationen mit Erwachsenen. Egal ob es unsere Gespräche am Frühstückstisch sind oder gemeinsame Sachen - da mag ich sie sehr, das sind sehr wertvolle Momente. Oder meine Mutter liebt es auch sehr, mit Pippa alleine zu sein, mit ihr zu nähen usw.


    Ja, ihr Verhalten ist mir unangenehm. Wenn ich mich mit euch oder anderen Raben treffe weniger, weil ihr mir nicht das Gefühl gebt, wir seien nicht okay. aber wir haben teilweise echt Angst, mit ihr (bzw. mit beiden Kindern) irgendwo hin zu fahren, weil wir schon vorher Angst haben, dass sie sich langweilt und dann ihren Bruder dazu treibt, auszurasten.
    Und weil eben Pippos Verhalten eher verurteilt wird. Wir sehen und also in diesen Situationen gezwungen, Pippo zu bremsen, mit ihm zu schimpfen, ihm zu "drohen" oder was auch immer, damit er nicht laut kreischend und brüllend durch die Gegend rennt oder seinen Opa haut oder was auch immer. Pippa verhält sich halt "unauffällig" - man erwartet von uns, Pippo zu bestrafen. Und das wollen wir aber eigentlich nicht. Bzw. wir sehen ja, dass er "nur" darauf reagiert, was sie tut. Und klar wäre es schöner, wenn er nicht so wütend würde, aber soooo ungewöhnlich finde ich sein Verhalten für einen fast jährigen gar nicht. Ich versuche, ihn ruhig aus der Situation zu holen und am besten mit anderen Dingen abzulenken, so dass er wieder runter kommt. aber diese "Erziehungsmethode" wird nicht gerne gesehen, lieber hätte man, dass wir Pippo mal kräftig einen auf den Hintern hauen... :S

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • Ich würde irgendwie eingreifen. Leider war ich auch manchmal eine Stänkerliese #schäm und irgendwann hat mich (9) mein Bruder (6) mal geschubst und ich bin durch eine Glastür geflogen. Damit hatte sich das Stänkern aber das muss ja nun nicht sein, besonders da es unsere Glastüre war und meine Mutter sie eben neu kaufen musste #schäm