Ritalin für Gymnasialempfehlung

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  • Zur bedürfnisorientierten Erziehung und zu "Gymnasium ist nicht alles":


    Zu den Bedürfnissen eines Kinder gehört auch, entsprechend einer Begabung und Leistungsfähigkeit lernen zu dürfen. Unterforderung kann eine ganz schlimme Quälerei sein, vor der die Eltern ihr Kind wohl dadurch schützen wollten.


    Das mit dem "irreparablen Schaden" hätte ich gerne näher erklärt.


    lG
    Tigerauge

  • Das Vorgehen der Mutter finde ich inakzeptabel.


    Das finde ich auch. Unglaublich wie weit dieser Leistungsdruck getrieben wird.


    btw: Gymnasium ist nicht alles!
    Scheinbar muß man das mal sagen


    Ja, das stimmt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Realschule nicht zwangsläufig heißt kein Studium zu machen. Ich habe einen Realschulabschluss plus allgemeine Hochschulreife plus Diplom-Abschluss.


    Ich finde diesen Druck Kinder unbedingt aufs Gymnasium zu schicken unmöglich. Auch die Einstellung lieber ein schlechtes Abi als einen guten Realschulabschluss ist unter aller Sau. #flop

    Liebe Grüße
    pitcat


    Dumm geborn, dor kanns nix för, Dumm starben dat is'n Malör.

  • Zur bedürfnisorientierten Erziehung und zu "Gymnasium ist nicht alles":


    Zu den Bedürfnissen eines Kinder gehört auch, entsprechend einer Begabung und Leistungsfähigkeit lernen zu dürfen. Unterforderung kann eine ganz schlimme Quälerei sein, vor der die Eltern ihr Kind wohl dadurch schützen wollten.

    Du schriebst aber selber, daß das Kind (noch) nicht in der Lage war, die entsprechenden Leistungen zu bringen. Von UNTERforderung kann also keine Rede sein. Und gegen echte Unterforderung braucht es andere Hilfen, keine Medikamente.


    Und stellt sich dann an der Mittelschule raus, daß es dem Kind durch einen Entwicklungssprung dort zu leicht fällt, kann es immer noch wechseln.


    Das halte ICH für unproblematischer als einen medizinisch nicht notwendigen Eingriff in den Hirnstoffwechsel. Ich bleibe dabei, einem Kind Medikamente ohne medizinsiche Indikation zur reinen Leistungssteigerung zu geben, ist in meinen Augen eine Straftat, nicht anders als wenn ein Trainer seinem kindlichen Schützling Dopingmittel gibt, damit esin die nächste Leistungsklasse kommt.


    Keine Ahnung, was du erwartet hast. Wirklich daß die Leute hier rufen "Gute Idee!"?

    2 Mal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Zu den Bedürfnissen eines Kinder gehört auch, entsprechend einer Begabung und Leistungsfähigkeit lernen zu dürfen. Unterforderung kann eine ganz schlimme Quälerei sein, vor der die Eltern ihr Kind wohl dadurch schützen wollten.


    Ja, aber es gibt immer noch die Möglichkeit später aufs Gymnasium zu wechseln, wenn das Kind wirklich unterfordert ist in der Realschule. Mich würde mal der Grund interessieren warum die Noten beim Jungen auf einmal abgesackt sind. Hatte sie dazu auch etwas gesagt?


    Edit: Trin war schneller und ich bin da ganz ihrer Meinung.

    Liebe Grüße
    pitcat


    Dumm geborn, dor kanns nix för, Dumm starben dat is'n Malör.

    2 Mal editiert, zuletzt von pitcat ()

  • Mal davon abgesehen, dass er auch mit Realschulempfehlung auf ein städtisches Gynmasium hätte angemeldet werden können und angenommen worden wäre.


    Das ist nicht in allen Bundesländern so. Zum Glück oder leider, darüber lässt sich streiten.

  • Das mit dem "irreparablen Schaden" hätte ich gerne näher erklärt.


    Einen irreparablen Schaden nenne ich es schon, dass der Junge lernt das mit Pillen alles leichter geht! Von den Nebenwirkungen eines Medikamentes wie Methylphenidat mal ganz abgesehen. Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Methylphenidat
    Keine Frage, wenn die Diagnose stimmt kann es hilfreich sein. Wenn das Nutzen-Risiko-Verhältnis stimmt und nur dann!!

    Einmal editiert, zuletzt von Raksha ()

  • Zu den Bedürfnissen eines Kinder gehört auch, entsprechend einer Begabung und Leistungsfähigkeit lernen zu dürfen.

    Ja! Die Leistungsfähigkeit war doch zum gefragten Zeitpunkt gar nicht gegeben bzw. ohne Medis nicht voll abrufbar? Vielleicht hätte es den Fähigkeiten des Kindes eher entsprochen, erst später zum Gymnasium zu wechseln?


    Ich bin froh, dass ich selber "nur" zur Realschule gegangen bin und später noch weitergelernt habe, da bin ich nicht unter Druck, dass unser Kind später "Gymnasiums-Leistungen" erbringen muss.


    Liebe Grüße! :)


    Marion

  • In die Klasse meiner Tochter (10. Klasse Gymnasium) geht auch ein Mädchen, dass auf Grund schlechter werdender Noten (das ist bei ihr dann der Notenbereich 3) Ritalin "verabreicht" bekam und seitdem bekommt. So selten scheint das also nicht zu sein...

  • Du schriebst aber selber, daß das Kind (noch) nicht in der Lage war, die entsprechenden Leistungen zu bringen. Von UNTERforderung kann also keine Rede sein. Und gegen echte Unterforderung braucht es andere Hilfen, keine Medikamente.

    Liebe Trin, nimm es mir bitte nicht übel, aber Dein Posting zeigt nur, dass Du von Unterforderung und Underachievement keine Ahnung hast...


    Welche "anderen Hilfen" schweben Dir denn vor?


    lG
    Tigerauge

  • Und nochmal Trin:

    Und stellt sich dann an der Mittelschule raus, daß es dem Kind durch einen Entwicklungssprung dort zu leicht fällt, kann es immer noch wechseln.


    ...
    Keine Ahnung, was du erwartet hast. Wirklich daß die Leute hier rufen "Gute Idee!"?

    Was ist, wenn das Kind der dauernden Unterforderung an der Mittelschule keine Leistung bringen kann, gerade weil ihm alles zu leicht fällt? Hat es dann PEch gehabt?


    Nein, natürlich habe ich nicht erwartet, dass hier ide Leute "gute Idee" rufen... :D Habe ich irgendwie den Eindruck erweckt?

  • Zu den Bedürfnissen eines Kinder gehört auch, entsprechend einer Begabung und Leistungsfähigkeit lernen zu dürfen. Unterforderung kann eine ganz schlimme Quälerei sein, vor der die Eltern ihr Kind wohl dadurch schützen wollten.


    Sicherlich gehört das dazu, aber dass ist doch nicht durch ein Medikament herzustellen. Das hat für mich einen Beigeschmack von: "Die Pille ist einfacher, als sich mit den wahren Problemen und Bedürfnissen auseinander zu setzen."
    Also nur die Wirkungen und nicht die Ursachen bekämpfen.


    Im übrigen hatte mein Klassenlehrer in der Berufsschule einen zugegebenermaßen sehr atypischen Bildungsweg. Er hatte als erstes einen Hauptschulabschluss und danach eine Lehre gemacht. Erst danach, über den zweiten Bildungsweg ist er zu Realschulabschluss, Abitur und Studium zum Lehrer geworden. Es geht auch anders.


    Dieser enorme Leistungsdruck ist für uns Erwachsene oftmals schon schwer zu ertragen, wenn wir den jetzt schon so geballt auf unsere Kinder übertragen, wird dabei nichts gutes raus kommen.

    ...und Punkte sind doch Rudeltiere...



  • Ich frage mich gerade, Tigerauge, was du mit deinem Post von uns hören wolltest? Wenn dir wirklich nichts anderes einfällt bei Schwierigkeiten als dem mit Medikamenten zu begegnen?!!
    Ich bin immerwieder entsetzt wie leichtfertig Leute mit Medis umgehen, genauso übel wie sie völlig zu verteufeln. Und ich bin Pharmazeutin... und würde niemals nicht die Pille nehmen und hoffe sehr darauf dass meine Töchter auch andere Wege suchen zur Verhütung.

    Einmal editiert, zuletzt von Raksha ()

  • Hallo,


    Glaub mir, ich habe mich aus beruflichen und privaten Gründen ausgiebig mit Hochbegabung und auch mit ADS beschäftigt. Auch mit dem Pro und Kontra von Medikamentengaben, potentiellen Nebenwirkungen usw.


    Eine Medikamentengabe ist kein Mittel gegen Unterforderung, wie auch? Gegen Unterforderung helfen Herausforderungen. Aber dafürmuss erstmal eine Unterforderung nachgewiesen sein, deine Beschreibung daß das Kind die erwarteten Leistungen nicht erbringen kann, klingt für mich nicht so. Und nicht jedes Hochbegabte Kind muss aufs Gynmnasium damit es ihm gut geht, es gibt eine breite Vielfalt an Hochbegabungen.
    Eine Schule suchen, die zum Kind passt. Gegebenenfalls später noch mal wechseln.
    Schauen, warum er so abgesackt ist und da ansetzen (Wäre es underarchievement würde das absolut gegen Medikamente sprechen, die nun mal ganz klar eine völlig andere Indikation haben).


    Wenn du es eine tolle Lösung findest, bei einem Nicht-ADSler auf diese Weise medikamentös in die Gehirnfunktion einzugreifen, dann kann ich das nicht ändern.
    Ich halte es nach wie vor für eine Straftat am Kind und werde es ganz sicher nicht bejubeln. (und ja,den Eindruck das zu erwarten erweckst du bei mir)

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Ich fände nach wie vor eine Antwort auf meine Fragen interessant. Wenn er nämlich jetzt in der 5. ist und super Noten hat, dann halte ich das recht wenig aussagekräftig.

  • Eine Schule suchen, die zum Kind passt.

    Trin wirklich, da kann ich nur lachen... Wir macht man denn das? Und wie kriegt man das Kind aus der Sprengelschule heraus?


    Nochmal: ich habe keinerlei Bedürfnis, von dir in irgendeiner Form bejubelt zu werden... #augen


    Ich habe halt ein gewisses Verständnis für dieses Elternpaar, mehr nicht....


    lG
    Tigerauge

  • Tigerauge, ich habe immer noch nicht verstanden warum Du einerseits geschockt bist (warum denn? Wovon konkret?)
    Und andererseits schreibst, bald ggf. vor einer ähnlichen Entscheidung stehen zu müssen?


    Magst Du dazu was schreiben?
    Viele Grüße
    Eumelmama

    Trummelbiene startet durch in diesem Jahr!

  • Ringelblümchen, er ist Ende der 6. und hat super Noten.


    Aber das sagt sicher gar nichts.... Sicher bilden sich das die leistungsfixierten Eltern nur ein, dass er ein guter Schüler ist, und der Absturz ist unvermeidbar. ;)



    lG
    Tigerauge

  • Warum haltet ihr Medikamentengabe denn bei ADSlern nicht für eine "Straftat", die "irreparablen Schaden" anrichtet? Wo ist der Unterschied?

  • Mit Hochbegabung und Minderleistung kenne ich mich mittlerweile gut aus und auch mit Ritalin und Co.
    Ich finde diesen Weg dumm und kindeswohlgefährdent.
    Da muss man sich wirklich um andere Lösungsansätze kümmern.
    Akzeptabel ist dieser Weg nicht ( persönlich bin ich nicht gegen Ritalinverordnung, wenn indiziert).


    Hera ganz kurz gefasst, wenn ich einem Diabetiker Insulin gebe ist das Behandlung , wenn auch bei Typ 2 oft nicht eine optimale , bei Typ 1 lebensnotwendig. Wenn ich mir Insulin Spritze, ne große große Dummheit.
    Man kann nicht alles gleichsetzen.
    Ich habe viele Patientin (Erwachsene ) bei denen der Leidensdruck so hoch war, dass eine Behandlung erfolgte und kein Missbrauch.
    Das beschriebene der TS ist in meinen Augen ein Medikamentenmissbrauch mit einer ernstzunehmenden Gefährdung der Gesundheit.

  • wenn er ende der 6. ist dann steht ja die pubertät noch bevor...... was ist falls seine noten, aus welchen gründen auch immer, wieder absacken, gibts dann die doppelte menge medis?!


    tigerauge, was ist so schlimm daran wenn dein kind auf realschule oder gesamtschule kommt?




    ich kenne einige eltern, da wäre es selbstverständlich undenkbar, wenn sie selber abi haben, das das kind einen "schlechteren" abschluß macht als sie selber und dann wird mit aller macht aufs gymi getrimmt, da ist dann der einsatz von medis nur folgerichtig :|
    sehr bedenklich diese entwicklung :S