Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

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  • organisationen für entwicklungszusammenarbeit (z.b. mein arbeitgeber) bieten häufig lehr- und lernmaterialien zum thema "indigene volksgruppen" an.

    Da schaue ich mal nach, was es zu den Sami gibt. In Zappelchens Schulbibliothek stehen regaleweise Bücher über indigene Volksgruppen anderer Kontinente, aber die europäischen sind da nicht vertreten.

    das ist in dem kontext natürlich schwierig, weil die organisationen für entwicklungszusammenarbeit mit indigenen bevölkerungsgruppen anderer kontinente arbeiten. europäische indigene fallen da einfach nicht in das gebiet.


    ich hatte übrigens gerade das vergnügen, zwei damen vom volk der munduruku in brasilien kennen zu lernen, mit denen ich übermorgen in eine schule fahre, damit sie aus erster hand von ihrer arbeit vor ort berichten. das war cool und die frauen sehr nett. sie setzen sich ja gezielt dafür ein, informationen über ihre lebensweise und die bedrohungen, denen sie ausgesetzt ist, in die welt zu tragen. die eine sah sehr stereotyp aus, ganz klein und mit flächendeckenden typischen gesichtstattoos. aber als sie mir auf ihrem handy ein dienstliches foto zeigen wollte, war ihr sperrbildschirm ein foto von ihr und ihrem sohn, wie er sie umarmt. da musste ich meins auch rausholen = es gibt von mir und meinem sohn ein fast identisches foto von vor einigen jahren, das fanden wir dann beide lustig.


    lg patrick

  • Ja, die kenne ich auch, eines steht hier auf norwegisch. Es fehlen aber die Kinder-Sachbücher mit vielen Bildern und großer Schrift für Erstlesende. Bis man Neitah durchlesen kann ist man im Lesen schon ziemlich fit und hat bei Interesse für indigene Völker schon jede Menge Mist gelesen.

    Da hast Du wohl recht. Wobei es für meine Begriffe insgesamt nur wenig Sachbücher mit großer Schrift für Erstleser gibt und eine ziemlich eng begrenzte Auswahl an Themen. Immerhin scheint die Auswahl nach meinem Eindruck in den letzten Jahren eher zugenommen (für meinen Großen, der sich mit dem Lesenlernen schwer getan hat, habe ich damals quasi nichts in der Richtigung gefunden. Der Kleine hat Erstlesebücher quasi übersprungen)

  • Hm, vielleicht googelst du noch mal, da scheint sich in den USA in den letzten Jahren einiges verändert zu haben. also zumindest das englische 'American Indians' ist akzeptabel. Zur deutschen Entsprechung kann ich nichts sagen.

  • @happy spider es gibt tribes und Menschen, die den Begriff American Indians bevorzugen, andere bevorzugen Native American, sehr oft wird auch der Stammes Name bevorzugt. Das entspricht meinen Erfahrungen und dem was ich dazu lese. Besser ist es immer nachzufragen. Nur weil die Mehrzahl der vor einigen Jahren Befragten den Begriff American Indian bevorzugt, bedeutet das doch nicht, dass man dann pauschal diesen Begriff verwenden sollte, gerade wenn man weiss, dass sehr sehr viele diesen Begriff ablehnen.


    Ebenso wie viele native Americans in Deutschland den Begriff I***er für sich ablehnen. Gerade auch weil es eine fremd Bezeichnung ist, überfrachtetet mit kolonialistischen und Stereo typischen/rassistischen Bildern.


    Frau Prof Bungert hat dennoch diesen Begriff für ihr Buch gewählt. Ok. Erklärt sie auch warum sie den Begriff wählte, obwohl ihn viele als sehr verletzend empfinden? Bzw wie erklärt sie denn die Wahl des Begriffes!? Das Buch selbst interessiert mich nun nicht so. Ich habe zu dem Thema einiges aus amerikanischer Quelle gelesen und habe da gerade nicht zwingend Bedürfnis ein Buch aus deutschen Sicht zu lesen.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Was bevorzugen den deutsche "native Americans"?

    Also wenn ich mit meinen Kindern über das Thema spreche, weil es z.B. in der Schule Thema ist, was sage ich dann?

    Klar, der Stammname,... meinetwegen. Aber, wenn man z.B. darüber spricht, dass viele Menschen an den von weißen Siedlern mitgebrachten Krankheiteb wie z.B. Masern starben, was sagt man dann. Viele Ureinwohner, Ersteinwohner, Indigene? Indianer ist ja offensichtlich nicht der richtige Begriff und mit "Native Americans" oder "First Nations" werden meine Kinder wohl wenig anfangen.

  • Ja, das erklärt sie. Hast du eine Quelle für die "native Americans" ( ein höchst umstrittener Begriff hinsichtlich Immigration/Staatsbürgerschaft in den USA, deswegen nur noch selten verwendet) in Deutschland?


    Ich habe lediglich gesagt, das s der Begriff "American Indians'" und en USA heutzutage wieder als akzeptabel gilt, ich habe auch alternative Vorschläge gemacht. Ich habe nicht gesagt, dass er pauschal verwendet werden soll. Von native Americans gilt aber nach meinem Wissensstand (u.a. durch obiges Buch) als sehr schwierig, deswegen würde ich den Begriff auf keinen Fall verwenden. Es schadet ja nichts, seinen Sprachgebrauch hin und wieder zu aktualisieren.

  • Eine anderer Begriff, den man wählen kann ist "indigene Nationen der USA/Nordamerikas", wie z.b. im Untertitel des empfohlenen Buches. Eine wirklich differenzierte Auseinandersetzung mit der Geschichte und tw. Gegenwart Nordamerikas.

  • Das ist lieb, aber ich ehrlich gesagt keine Ressourcen ein ganzes Buch wegen einem blöden Schulthema zu lesen.

    Ich weiß, das ist alles wichtig - wobei ich zumindest im Hinblick auf die deutsche Geschichte (und Gegenwart !) Kolonialismus in Bezug auf Afrika relevanter finde.


    Und Sätze wie "Mitglieder der indigenen Nationen Nordamerikas starben vielfach an eingeschleppten Krankheiten wie Masern" würden meine Kinder nicht verstehen.

  • indigene Nationen der USA/Nordamerikas"

    Ja. Wobei man in Kanada oft von den First Nations spricht. Der Begriff wird aber nicht in den USA verwendet. Ich habe jetzt mehrfach von deutschen Native Americans gelesen, die so genannt werden wollen (sind bestimmt nicht alle) auch zB bei der Diskussion um das Buch bei Ravensburger. Ich gucke morgen mal nach einer Quelle dazu. Und auch zu den native americans in den USA. Dort habe ich selten das Bedürfnis alle indigenen Nationen der USA zusammen zu werfen. Meist spricht man ja doch über eine bestimmte Nation.


    Ich stolpere aber mit den Begriffen im

    Deutschen auch viel rum. Meiner Erfahrung nach gibt es einfach nicht den einen Begriff. .

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  • Mein Beitrag war an Nachtkerze gerichtet, das hat sich wohl überschnitten.


    Zu Kolumbus Zeiten wären das wohl einfach die Bewohner/Einwohner Nordamerikas, auf die er getroffen ist.

  • Die las ich auch gerade. Und da steht “All of these terms are acceptable. The consensus, however, is that whenever possible, Native people prefer to be called by their specific tribal name. In the United States, Native American has been widely used but is falling out of favor with some groups, and the terms American Indian or Indigenous American are preferred by many Native people. Native peoples often have individual preferences on how they would like to be addressed. When talking about Native groups or people, use the terminology the members of the community use to describe themselves collectively.”

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  • Danke @happy spider für den Austausch zu dem Thema!

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  • Oh, das ist aber ein schöner Link. Genau das richtige für mich, da muss ich nicht so viel lesen ;)


    Ok, man soll also bei konkreten Personen / Stämmen den Stammnamen sagen. Das verstehe ich und das ist einfach.

    Wenn man aber die gesamte Gruppe, der Menschen, die zur Zeit des Kolumbus bereits auf dem Kontinent lebten, oder deren Nachfahren meint, dann hat man die Wahl. Man sollte, wenn man konkrete Gegenüber hat, den Begriff nehmen, den dieser bevorzugt.


    Mir scheint das "American" von "American Indian" ist nur notwendig, weil im Englischen Indianer und Inder dasselbe Wort sind. Im Deutschen klingt es schräg "Amerikanische Indianer", es gibt ja keine anderen.


    In jeden Fall vielen Dank für den Link!

  • Ich finde auch, dass vieles im Deutschen schwierig klingt, im Englischen ist es wohl geläufig von „tribes“ zu sprechen aber hier jemanden zu fragen, von welchem Stamm bist zu denn? Klingt irgendwie hmmm, rassistisch? Auch der Begriff „race“ selbst, als ich den in UK auf einem Formular gefunden habe, bin ich erstmal zusammengezuckt, wir hatten doch schon in Bio in der Schule gelernt, dass es bei Menschen keine Rassen gibt und nur Rassisten das Wort noch nutzen…. #hmpf

  • Ich würde American Indian nicht mit I****er gleichsetzten oder übersetzen nur weil es grammatikalisch ähnlich ist. Indigene Menschen ist derzeit wertfreier und neutraler als deutscher Begriff.

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