Haushaltshilfe - Ansprüche - dringend

Trinity · 2. Februar 2014

Hallo,

wer kann mir weiterhelfen? Ich bin jetzt 25+3 Wochen schwanger, und habe seit letzte Woche zu all den anderen Komplikationen auch noch vorzeitige Wehen. Meine Frauenärztin hat mir ein Attest ausgestellt, dass ich pro Tag 8 h Haushaltshilfenunterstützung bekommen soll. Meine Kinder sind bis 14.00 Uhr (die kleinste) bzw bis 16.00 Uhr (die beiden anderen betreut)

Die Krankenkasse sagt, Haushaltshilfe Anspruch besteht nur, wenn sich jemand um Kinder kümmern muss, das wären also ca. 3 h jeden Nachmittag, Aber was ist mit der ganzen Hausarbeit? Ich meine, die Hilfe möchte ich sehen, die auf zwei Kinder mit ADHS und ein Kleinkind aufpasst und dann in der Zeit nebenbei den Haushalt schmeisst. Welche Ansprüche habe ich denn da?

Mein Mann ist selbst beruflich stark eingebunden und ausserdme völlig überfordert, er schafft es nicht einmal sinnvoll auf die Kinder aufzupassen, von Haushaltsführung kann da keine Rede sein. (Ausserdem hat er ADHS und das macht die Sache jetzt auch nicht leichter ...)

Mich macht das alles völlig fertig, ich hab pränatale Depressionen, Wehen, (sollte eigentlich im KH sein, aber wie soll das dann hier laufen?!) nehme eine Cocktail von Medikamenten die mich total umhauen ...

Die einzige Option die ich im Moment sehe, ist die Wehen zu ignorieren und es drauf ankommen zu lassen, aber dann hab ich natürlich auch Angst um das Kleine ...

Und mein Mann ist sowas von gar keine Hilfe. Seelische Unterstützung kann ich da gar nicht erwarten, weil er selbst schon sowas von überfordert ist ...

Hat jemand eine Idee? Verwandte in der Nähe hab ich nicht und meine Mutter hat offensichtlich wichtigeres zu tun als uns zu helfen, die kann nur für ein paar Tage kommen ...

LG
Trinity

wegwarte · 2. Februar 2014

Nur ganz kurz, weil in Eile: Du Arme! Lass Dich von der KK nicht abspeisen. Du sollst Dich schonen, also brauchst Du jemand, der

- die Kinder morgens fertig macht inkl. Frühstück und in den Kiga bringt
- ab 14 Uhr da ist
UND
- Deinen Haushalt erledigt
Víelleicht muss Deine FÄ das präzisieren, dass Du liegen sollst. KAnn Deine FÄ bei der KK anrufen und Druck machen?

Ich kenne einige Frauen, bei denen die Haushaltshilfe da war, auch wenn die Kinder im Kiga waren.

Alles Gute Dir!!!!!

kristallblau · 2. Februar 2014

Ja, lass deinen Arzt das präzisieren. Ganz wichtig: im Antrag sollte stehen, dass damit einem stationären Aufenthalt vorgebeugt werden soll. Im Fall einer HH wegen Schwangerschaft geht es ja _auch_ um den Schutz des Ungeborenen und nicht (nur) um die Betreuung deiner Kinder.

rheinländerin · 2. Februar 2014

Rechtsgrundlage ist § 24 h SGB V. Voraussetzung für die Genehmigung einer Haushaltshilfe ist meines Wissens nach, dass Du den Haushalt aufgrund der Schwangerschaft nicht führen kannst, ebenso wenig Dein Partner, und dass mindestens ein Kinder unter 12 Jahre im Haushalt LEBT. Ob dieses Kind auch Betreuungsbedarf hat, ist nicht relevant.

Hast Du die Verordnung bereits bei der KK eingereicht und eine schriftliche Ablehnung mit Begründung erhalten? Wenn ja, dann Widerspruch einlegen.

Als Alternativen würden mir einfallen: Dein Mann nimmt (ggf. unbezahlten) Urlaub und kümmert sich um den Haushalt. Oder Ihr könntet, sofern es Eure Finanzen zulassen, eine Haushaltshilfe selbst finanzieren.

Lela · 2. Februar 2014

Manchmal sind die Bearbeiter einfach doof. Versuchs noch mal bei jemand anderem. Mir wollten sie damals den tagesklinikplatz nicht finanzieren, weil die Einweisung nicht vom "Facharzt" kam. Den Platz hatte ich aber von der Klinik direkt für nächste Woche bekommen... Die zweite Bearbeiterin hat das dann eingesehen, dass es dann wohl nötig sei... Bürokraten...

Gute Besserung! Und viel Glück

knalli · 2. Februar 2014

Ich würde den Arzt anrufen und bitten, da noch mal für dich Terz zu machen.

Der Arzt hat das so verschrieben. Dann muss die kk doch die Leistung bezahlen. Oder dürfen die machen, was sie wollen.

Myrte · 2. Februar 2014

Bei mir war eine ähnliche Situation und wir haben die Hilfe auch nur für die Zeit bekommen, wo die Kinder nicht durch kita und schule betreut waren. Ich weiß nicht, wie es rechtlich aussieht, aber mir hat die kraft gefehlt, mich da reinzustressen.

Wieviel Zeit liegt denn zwischen kigaende und mann-heimkommen?

Edit: war es nicht auch so, dass der Mann daheim bleiben kann und einen Teil des verdienstausfalls bekommt? Evtl wäre das ja in eurer Situation gut, um wieder zueinander zu finden...

Kalliope · 2. Februar 2014

Zitat von rheinländerin

Rechtsgrundlage ist § 24 h SGB V. Voraussetzung für die Genehmigung einer Haushaltshilfe ist meines Wissens nach, dass Du den Haushalt aufgrund der Schwangerschaft nicht führen kannst, ebenso wenig Dein Partner, und dass mindestens ein Kinder unter 12 Jahre im Haushalt LEBT. Ob dieses Kind auch Betreuungsbedarf hat, ist nicht relevant.

NEIN! In der Schwangerschaft ist die Rechtsgrundlage §199 RVO. Das ist ganz wichtig, weil da eben diese ganzen Voraussetzungen nicht gelten.

http://www.versicherung-vergle…on/haushaltshilfe_gkv.htm

Zitat

2. Haushaltshilfe nach der RVO

Haushaltshilfe nach § 199 RVO erhält die Versicherte nur, soweit ihr wegen Schwangerschaft oder Entbindung die Weiterführung des Haushalts nicht möglich ist und eine andere im Haushalt lebende Person den Haushalt nicht weiterführen kann.

Anspruch auf Haushaltshilfe aus Anlaß der Entbindung besteht bei
einer stationären Entbindung (§ 197 RVO)
frühzeitiger Rückkehr aus der stationären Entbindung
Hausentbindung.
Während der Schwangerschaft dürfte Haushaltshilfe nur in begründeten Ausnahmefällen in Betracht kommen (z. B. wenn die Schwangere nach ärztlicher Anordnung Bettruhe einhalten muß).

Der Anspruch auf Haushaltshilfe nach § 199 RVO setzt nicht voraus, daß in dem Haushalt ein Kind unter 12 Jahren oder ein behindertes Kind lebt. Die Notwendigkeit und der Umfang der Leistung wird unter Berücksichtigung der individuellen Verhältnisse geprüft.

Haushaltshilfe ist als Sachleistung zu erbringen. Die Krankenkasse ist somit grundsätzlich verpflichtet, dem Versicherten eine Ersatzkraft zu stellen. Es gelten die selben Ausführungen wie bei Haushaltshilfe nach dem SGB V.

Die Haushaltshilfe ist - von dringenden Fällen abgesehen - vor ihrer Inanspruchnahme bei der Krankenkasse zu beantragen. Diesem Antrag ist eine ärztliche Bescheinigung beizufügen, die Angaben über die voraussichtliche Dauer der erforderlichen Maßnahmen enthält.

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Trinity · 2. Februar 2014

Danke an alle!

Das mein Mann zuhause bleibt geht aus mehreren Gründen nicht, er ist noch in der Probezeit, wir könnten uns den Verdienstausfall nicht leisten, er hat keine Ahnung von Haushaltführung und räumt lieber die Kommode auf (die berühmte Kruschelschublade) als eine Waschmaschine anzuwerfen ...

Die Zeit zwischen Kinder nach Hause und Mann nach Hause sind ca. 4 h, aber mein Mann macht eben so ungefähr nix im Haushalt (und ist damit schon TOTAL AM LIMIT) - und er kommt so spät das das fürs Abendbrot zu spät wäre.

Ich hab schon eine genehmigt bekommen wg der Depression, aber die kommt eben nicht genug, und es ist auch eine Bekannte, die könnte die Extrazeiten gar nicht leisten ....

Ich hab einen totalen Horror vor den Hilfen, bei der letzten Schwangerschaft war das ein einziger Albtraum, aber ich fürchte, anders gehts gar nicht...