Mündliche Prüfung Englisch Realschule- wie "trivial" darf ein Thema sein?

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  • Gibt es hier Leute, die sich mit mündlichen Prüfungen an der Realschule (BW) auskennen? Realschullehrer mit Englisch in der Fächerkombi???
    Es geht um Folgendes: D. möchte "freiwillig" die mündliche Prüfung in Englisch machen (Note retten...). Nun ist es so, dass dafür wohl sowohl ein Kapitel aus dem Englisch-Buch vorbereitet werden muss/soll als auch ein eigenes Thema mitgebracht werden soll. Nun hat D. vor, als eigenes Thema die Sängerin Madeline Juno mitzubringen. Die ist 18 Jahre alt, schied beim Vorentscheid des ESC aus und hat wohl das Titellied von FuckjuGöhte aufgenommen. Also: junge Sängerin, zunehmend populär, aber: ich bin der Meinung, dass dies ein "Hobbythema" ist, einfach zu trivial und es hat für meine Begriffe keinen Englisch-Bezug. Den sollte das gewählte Thema doch wohl haben?!? Daneben finde ich es problematisch, wenn D. sich in der Vorbereitung gar nicht mit englisch-sprachigen Texten auseinandersetzt (wieso sollte er auch bei diesem Thema??), demnach vermutlich meint, es würde reichen, sich mit dem Thema an sich auszukennen und dann bei der Prüfung versucht, das in ein dann sicherlich nicht besonders professionelles Englisch umzusetzen.
    Wie ist eine mündliche Prüfung in Englisch strukturiert (Vorgaben??) oder macht das jede Schule/ Prüfungskommission auf ihre Art? Ist eine Beratung durch den Prüfer bezüglich des Themas vorgesehen? Wenn ja: auch NACHDEM das Prüfungsthema gewählt wurde? Oder lassen die sich bei der Prüfung überraschen, welches Thema gewält wurde? Welche Ansprüche werden an eine "gute" Prüfung gestellt? D. sollte eine 2,5 erreichen...
    Würde mich seeehr über Antworten freuen! #danke

  • D. kann sich doch mit deutschen Texten auseinandersetzen und sie englisch vorbereiten.
    Ich denke mir ein Thema der Wahl wird genommen, damit das Kind auch was zu erzählen hat,
    wenn es ein Thema ist, was seinen Interessen entspricht.

    Schmutz ist ok. Kinder sind 100% waschbar.

  • Danke für die Antwort, Mazzel. Ich hab ihm auch schon eine Page mit "Wendungen, Phrasen, Vokabeln" empfohlen und ihm nahegelegt, (zu welchem Thema letzten Endes auch immer) für sich selbst das Reden zu diesem Thema zu üben, zu überlegen, was Prüfer fragen könnten und mittels geeigneter Satzanfänge zu antworten: I personally believe, that... What I mean ist... etc.. Wenn er das drauf hätte, könnte er vielleicht sogar mit so einem Thema überzeugen?
    Was das Thema angeht: persönliches Interesse- ganz klar. Aber darüber hinaus beliebig? Von einem 16jährigen wird da sicher schon was mehr erwartet als ein Hobbythema, oder? In einer Abschlussprüfung?? Das ist der Punkt: wie sehen das die Prüfer an Realschulen? Ich kenne nur die mündliche am Gymnasium und da wird- von aber eben doch älteren Schülern- auf jeden Fall mehr als Plaudern über ein privates Interessenthema erwartet. Ich kann das daher nicht sicher einschätzen, möchte ihn aber vor so einem Fehler bewahren... Ein ähnliches Thema als Referat gehalten, ging zudem in diesem Schuljahr schon mal gründlich in die Hose... #confused

  • Irgendwie ist das gar nicht so sinnvoll, nachts ein Thema zu stellen... dann sieht das ja´am Morgen fast kein Mensch mehr #augen So, jetzt aber!

    • Offizieller Beitrag

    Ich hätte Bedenken, dass er - wenn sein Englisch eh schon schwach ist - mit nur deutschen Texten nicht wirklich üben kann und dann bei der Prüfung nur stammelt.


    Gibt es keine englischsprachige Gruppen, die ihm gefallen?
    Ich denke, das Thema darf sehr trivial sein - Hauptsache er redet halbwegs flüssig.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • hallo Lera,


    normalerweise lassen Lehrer mit sich reden, das würde ich meinen Kindern empfehlen. Ich kenne das im übrigen auch eher so, dass ein Text vom Prüfer gestellt wird, wenn ein Themenbereich abgesteckt ist.
    Mein Sohn hat letztes Jahr nur in Deutsch und Mathe die mündliche Prüfung gemacht, und da war das so (die - wohlwollende - Deutschlehrerin hat ein Gedicht zum Interpretieren gegeben, bei dem ich schreiend weggelaufen wäre, für ihn war es absolut passend).


    Eigentlich ist es doch leichter, ein englisches Thema vorzubereiten, gibt es keinen englisch/amerikanischen Künstler, der ihn genug interessiert? Da gäbe es doch Texte, die er nicht noch (mit möglichen Fehlerquellen) übersetzen muss.



    Gruß Annette
    PS: heute mittag kann ich ja mal Sohn fragen, wie das bei den Englischprüfungen ablief

    #rose Sohn (2/92), Sohn (2/97), Tochter (8/01)


    "Das Vorhandensein eigener Kinder, unabhängig von ihrer Zahl, stört die Reinheit des theoretisch-pädagogischen Denkens erheblich"
    G. Laub

  • Ich kann Dir aus Berlin berichten, von den Nichtschülerprüfungen. Das Thema kann dort grundsätzlich tatsächlich ganz frei gewählt sein. Gern gewählt wurde bei unseren Schülern immer schlicht "about myself" - allerdings hatten die meisten Migrationshintergrund und es gab somit immer etwas mehr zu erzählen. Die Prüfer haben dann spezifische Rückfragen gestellt, z.B. "does your apartment have a balcony" oder auch weiterführende, z.B. ob die Kandidaten letztes Jahr im Urlaub waren.
    Was nicht so gerne gesehen wird, ist ein auswendig gelernter 10 min. Vortrag nach Schema F und dann ebenso auswendig gelernte Anwort-Versatzstücke.
    Mein wichtigster Tip für die mündliche Prüfung war immer, möglichst locker im Gespräch zu sein, kleine Unsicherheiten ruhig zugeben, das wirkt auf die Prüfer viel angenehmer.


    Ich finde, an dem Thema einer jungen Pop-Sängerin ist grundsätzlich mal nichts auszusetzen, über ein Hobby zu sprechen auch nicht. Bei der Englisch-Prüfung geht es ja nicht um Sachwissen, sondern um Ausdrucksvermögen. Sollte Sachwissen wie z.B. Landeskunde gefragt sein, dann ist es möglich, dass die Prüfer das anschließend im freien Gespräch noch abfragen, da müsst ihr vielleicht nochmal genauer nachfragen.

  • Mein Mann hatte nach seinem Englisch-Lehrgang auch mal eine solche Aufgabenstellung


    Sein Thema war der Hund... also sein eigener. Und er hat das mit Bestnote abgeschlossen. Das Thema darf meiner Meinung nach reines Hobby sein, es geht nur um die Umsetzung.


    Im Zweifel mal bei der Schule anfragen?

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich hätte Bedenken, dass er - wenn sein Englisch eh schon schwach ist - mit nur deutschen Texten nicht wirklich üben kann und dann bei der Prüfung nur stammelt.


    Gibt es keine englischsprachige Gruppen, die ihm gefallen?


    Eigentlich ist es doch leichter, ein englisches Thema vorzubereiten, gibt es keinen englisch/amerikanischen Künstler, der ihn genug interessiert? Da gäbe es doch Texte, die er nicht noch (mit möglichen Fehlerquellen) übersetzen muss.


    Ja, genau das ist der Punkt, denke ich. (Neben meiner Frage, wie trivial ein Thema sein darf.)
    Doch, es gibt viele Gruppen, die er mag, nur hatte er jetzt eine Karte und ein Meet&Greet mit der Sängerin gewonnen und ist entsprechend begeistert, empfindet das natürlich als was ganz Besonderes.


    Was ich nicht genau weiß, ist, wie das gedacht ist: soll er einfach anfangen, über sein Thema zu referieren und die fragen dann zurück? Ich geh mal davon aus.
    Ich finde, er sollte mit einem entsprechenden Gegenüber, das Thema üben- ah, da fällt mir auch jemand ein... (Muttersprachlerin) und auf entsprechende Rückfragen antworten.




    Ich kann Dir aus Berlin berichten, von den Nichtschülerprüfungen. Das Thema kann dort grundsätzlich tatsächlich ganz frei gewählt sein. Gern gewählt wurde bei unseren Schülern immer schlicht "about myself" - allerdings hatten die meisten Migrationshintergrund und es gab somit immer etwas mehr zu erzählen. Die Prüfer haben dann spezifische Rückfragen gestellt, z.B. "does your apartment have a balcony" oder auch weiterführende, z.B. ob die Kandidaten letztes Jahr im Urlaub waren.
    Was nicht so gerne gesehen wird, ist ein auswendig gelernter 10 min. Vortrag nach Schema F und dann ebenso auswendig gelernte Anwort-Versatzstücke.
    Mein wichtigster Tip für die mündliche Prüfung war immer, möglichst locker im Gespräch zu sein, kleine Unsicherheiten ruhig zugeben, das wirkt auf die Prüfer viel angenehmer.


    Shangri, was sind denn Nichtschüler? Hatte das das Ziel eines Schulabschlusses? Wenn ja, welchen?
    Ich weiß gar nicht, wie viel Gelegenheit er für einen "Vortrag" hätte- ich schätze, nur kurz und dann werden Rückfragen gestellt. Und ja, locker bleiben ist wichtig. Nur sollte es sich dann nicht zu dilettantisch anhören. Daher sind die Formulierungshilfen (Satzanfänge, etc.) vielleicht wirklich das Beste, was er sich aneignen könnte (neben Selbstgesprächen über das Thema als Übung). Wenn er immer nur sagt: I think, I mean,... dann kommt das vielleicht doch nicht so gut...
    Was ich nicht weiß ist, in wie fern das auch auf dem Niveau eines Erörterns ist...


    Danke noch für eure Einschätzung, bezüglich "trivialer" oder weniger "trivialer" Themenstellungen. Das beruhigt mich etwas! Ich weiß, dass es beim Hauptschulabschlüssen recht trivial zugehen darf- bei Realschule denk ich immer, dass es doch vielleicht etwas (gesellschaftlich oder geschichtlich oder... ) relevantere Themen mit Bezug zum Fach Englisch sein sollten. Vielleicht ist das aber tatsächlich nicht so wichtig und sie beschränken sich auf Anforderungen, die das Sprechen, Argumentieren, etc. betreffen.

    Im Zweifel mal bei der Schule anfragen?


    Hoffe, er macht das... (ich kann das nicht machen, ich bin nicht die Mutter- wobei das sowieso sein Job ist, finde ich.) Er denkt da noch ein wenig oberflächlich: Thema macht mir Spaß, ich kenn mich aus, ich kann da schon irgendwas erzählen... Das Doofe ist halt: die Teilnahme an der Prüfung lohnt sich nur, wenn am Ende eine 2,5 rausspringt. Und es ging jahrelange relative Faulheit voraus... also nicht die besten Vokabelkenntnisse, etc.
    Würd´es ihm einfach wünschen, dass das am Ende hinhaut...


    Vielen herzlichen Dank schon mal für eure Antworten!!! #danke

  • Nichtschüler sind Menschen, die einen Schulabschluss machen, ohne eine Schule zu besuchen - entweder weil sie sog. Schulverweigerer sind oder nicht mehr schulpflichtig sind, die werden dann oft vom Jobcenter dazu angehalten, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Der Unterricht findet dann in kleinen Gruppen in schulähnlichen Einrichtungen statt, da war ich jetzt ein Jahr lang Lehrerin.
    Es sind also dieselben Prüfungen für Haupt- oder Realschulabschluss, die Schüler auch machen.

  • Lera, bei uns läuft die Prüfungsvorbereitung so, dass sich die SchülerInnen sich ein Thema überlegen und sich dann mit den LehrerInnen zusammensetzen, um die Anforderungen und Details zu besprechen. Ich würde deinem Sohn empfehlen, einem Termin mit seiner Englischlehrkraft zu machen, bei dem er alle relevanten Fragen stellen kann (Ist das Thema geeignet?, Tipps für die Vorbereitung, wo bekomme ich geeignete Texte und Redemittel her, was sind die Anforderungen etc.). Dann sollte eigentlich alles geklärt sein und du kannst ihn gezielt unterstützen.

  • Ist gar nicht mein Sohn (sondern mein Stiefsohn) und daher meine Möglichkeiten auch geringer (wohnt nicht bei uns). Aber egal!
    Danke für den Hinweis, Towanda. Das wollte ich ihm auf jeden Fall vorschlagen. Weiß nicht, ob und wie das schulischerseits vorgesehen ist. Dann wird das auch leider erst nach den Pfingstferien was. Doof, denn er hat drei Prüfungen vorzubereiten. Ich fürchte, das wird alles nicht so recht was, er scheint vergessen zu haben, dass er an seinen Ergebnissen noch was ändern wollte... Lebemensch... mit knapp 16 sind manche einfach noch zu jung... #weissnicht

  • Auf jeden Fall nochmal mit dem Lehrer beraten!!!


    Und ja, es ist wirklich "gefährlicher", die deutschen Quellen zu übersetzen, als aus englischen Quellen direkt zu arbeiten.

  • Ich glaube sogar, er wird selbst das nicht wirklich tun... er muss ja auch noch ne Lektion aus dem Buch auswählen und war gestern am Telefon noch nicht mal der Ansicht, dass er die zugehörigen Vokabeln drauf haben sollte... ich gebe auf, ihm hier helfen zu wollen: er macht nun erst mal weitere zwei Wochen frei und setzt seinen Fokus danach auf eine andere Prüfung. Unter den Umständen wird es halt vermutlich eine (weitere) Hauptfach-Vier. Beratungsressistenz trifft auf Faulheit! #weissnicht

  • Ich glaube, unter diesen Voraussetzungen sollte er wirklich das Lieblingsthema wählen. Da ist die Chance, dass seine Begeisterung die Faulheit überwiegt, doch deutlich größer.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Wenn von seiner Seite noch was käme würde ich ihn unterstützen. So aber macht es keinen Sinn. Er ist wie's ausschaut, einfach jemand, der erst mal gehörig auf die Schnauze fliegen muss. Z.B. ist die Lehrerin jetzt die Pest an sich weil zunächst ein falsches Prüfungsergebnis auf dem Ausdruck war (wer auch immer den Fehler gemacht hat, vielleicht jemand ganz anderes). Dass er die negative Lage selbst geschaffen hat... #weissnicht Die Unreife zeigt sich gerade in vielen Dingen..., auch in völlig abgehobenen Betufsvorstellungen im Musikbusiness

  • Towanda, bist du RS-Lehrerin?


    Nee, Gesamtschullehrerin.


    Wenn von seiner Seite noch was käme würde ich ihn unterstützen. So aber macht es keinen Sinn. Er ist wie's ausschaut, einfach jemand, der erst mal gehörig auf die Schnauze fliegen muss. Z.B. ist die Lehrerin jetzt die Pest an sich weil zunächst ein falsches Prüfungsergebnis auf dem Ausdruck war (wer auch immer den Fehler gemacht hat, vielleicht jemand ganz anderes). Dass er die negative Lage selbst geschaffen hat... #weissnicht Die Unreife zeigt sich gerade in vielen Dingen..., auch in völlig abgehobenen Betufsvorstellungen im Musikbusiness


    Ich glaube, das ist die richtige Entscheidung. Er muss (deine) Hilfe annehmen wollen, sonst hat es keinen Sinn. Und wenn er dazu erst mal auf die Nase fallen muss, ist es zwar schmerzhaft, aber sicher auch eine nachhaltige Erfahrung.