Geschenk für Lehrerin - wie regeln?

Anja · 14. Juni 2014

In unserer Klasse arbeitet eine Lehrerin, die ~~seit Menschengedanken~~ seit vielen vielen Jahren durch eine sogenannte Klassenassistentin unterstützt wird. In der Klasse sitzen knapp 30 Kinder zwischen 4 und 7 Jahren. Meine Tochter war bereits in der gleichen Klasse, jetzt mein Sohn.

Zu unser alles Schock ist der Klassenassistentin zu Beginn dieses Schuljahres gekündigt worden, also der Vertrag. Das betrifft eine Menge Klassenassistenten, nicht nur unsere.
Was tut unsere Assistentin daraufhin? Arbeitet ein komplettes Schuljahr freiwillig Und hat auch vor das in der Zukunft weiterhin zu tun Fünf Tage die Woche, täglich von 8.30 bis 15 Uhr. Nicht zu fassen.

Egal, das tut eigentlich nichts zur Sache (aber ich bin so beeindruckt davon )

Jedenfalls würde ich gerne Geld sammeln um ihr ein richtig tolles Dankeschön zu kaufen. Ich wollte die Summe offenlassen damit niemand an seine Grenzen kommt. Und wer nichts geben kann/will, der muss natürlich nicht. Ich bin nicht so der Organisationsheld wenn ich von 30 Eltern lose Münzen in die Hand gedrückt kriege. Am liebsten wäre mir, jeder würde es mir aufs Konto überweisen. Aber ich frage mich nun wie ich das organisiere. Soll ich eine Rundmail verschicken mit meiner Kontonummer? Würdet ihr als Eltern vertrauen dass das Geld auch echt bei der Assistentin ankommt? Ich kann auch ein bis zwei andere Eltern mit einbeziehen, dann sollen die meine Kontoauszüge durchgucken damit klar ist dass ich mir nicht selbst was in die Tasche stecke? Oder bin ich übervorsichtig und Eltern vertrauen einander in der Hinsicht?

Voll die bekloppte Frage vermutlich.
Meine grösste "Angst" ist eigentlich dass Eltern es komisch finden, mir zB 8,- Euro zu überweisen, auch wenn sie das vielleicht wollten und finanziell könnten, weil sie nicht wissen ob ich es auch echt weiterleite, und dann vielleicht nur 2,- Euro geben. (Oder 5,- Euro statt 20,- oder 12,- statt 50,- oder so. Es handelt sich ja um eine unbezahlte Vollzeitstelle.)

Was meint ihr dazu? Mach ich aus ne Mücke nen Elefanten...?
Gibt es irgendeinen simplen Kniff wie ich das ganze transparenter gestaltet kann und ist das überhaupt nötig?

lucky · 14. Juni 2014

Hallo,

das ist ja total genial, dass diese Frau das ehrenamtlich weiter macht.

Wenn du eh alle Mailadressen hast, dann frag doch, ob die Leute lieber überweisen oder bar spenden wollen. Wenn die Mehrheit bar spenden will, , könnte das ja vielleicht jemand anderes einsammeln, wenn dir das nicht so liegt.

Miriam · 14. Juni 2014

Ich glaube, ich würde doch lieber zur Spardose greifen oder du gibst einen Elternbrief raus und lässt die Klassenlehrerin einsammeln. Das mit dem Überweisen klappt hier schon bei der Klassenkasse nur recht schlecht. Überweisungen machen ist ein größerer Aufwand, als mal eben die Brieftasche ziehen und daher vergessen es ganz viele Eltern/schieben auf und am Ende wird nichts mehr daraus. Oder du schickst deine Kinder mit der Sammelbüchse rum, dann sind so manche Leute evt. sogar großzüger.

Eure Assistentin ist ja großartig! Das sie sich das auch so leisten kann ohne Gehalt, verwundert mich ja. Aber echt toll! Gebraucht wird sie bestimmt! Dergleichen hätte ich hier auch gerne.

Fürchel · 14. Juni 2014

Habt ihr keine Elternsprecher für die Klasse?

Im Kiga sammeln wir das immer in einem Umschlag ein, das sind selten Münzen, vor allem Scheine. In der Schule bekommen die Kinder einen Zettel von den Elternsprechern mit der Bitte um Betrag X bis dannunddann mit, wir geben das GEld dann in einem zugeklebten Umschlag mit und die Klassenlehrerin sammelt es ein. Die könnte man bei euch doch auch einbinden?

Anja · 14. Juni 2014

Dank euch für die Gedanken!

Ja, wir haben Klassensprecher, aber die hatten mich gebeten das zu organisieren als ich sie darauf ansprach. Find ich auch nicht weiter schlimm, aber stimmt vielleicht dass die dann vertrauenserweckender sind. Ich kann sie ja nochmal fragen ob sie ihr Konto zur Verfügung stellen würden.

Mit dem Bargeld ist das so 'ne Sache, ich selber habe so gut wie nie Bargeld dabei weil man hierin NL ALLES mit der Karte zahlen kann. Parkautomat, Marktstände - überall kann man mit Karte zahlen. Aber ich kann natürlich auch über zwei Kanäle sammeln.

Die Lehrerin wollte ich da eigentlich aussen vor lassen, weil ich ein bisschen Bedenken habe ob ich sie damit in eine etwas doofe Rolle bringe, wenn sie von den Eltern Geld für ihre Kollegin sammeln lasse.

Aber stimmt, wenn ich den Betrag offenlasse dann muss ich ja keine grosse Administration machen. Ich hatte irgendwann mal Geld für ein kleines Abschiedsgeschenk gesammelt (anderer Lehrer) und da bin ich fast wahnsinnig geworden, weil ich immer genau aufschreiben musste wer nun schon seine 2 Euro an mich gegeben hatte und wer nicht (inklusive immer genug Wechselgeld bereithalten, morgens in der Klasse... ). Aber das fällt ja weg wenn der Betrag frei wählbar ist.

Kaline · 14. Juni 2014

wow,wie toll:von der frau!eine vollzeitstelle ehrenamtlich!wie sie sich das leisten kann,kann ich mir gar nicht vorstellen,aber es ist ganz klasse,da fehlen einem ja echt die worte !

ich hätte kein misstrauen,wenn ich betrag x auf das konto einer "mitmutter" aus der klasse überweisen sollte und würde nicht erwarten,dass du anderen deshalb deine kontoauszüge vorlegen solltest !

gesa · 16. Juni 2014

ich würde das ganze über die klassenlehrerin laufen lassen; also erst zettel mit aufruf verteilen und auch einsammeln lassen. hier machen wir das gewöhnlich so, und das funktioniert eigentlich auch gut "hinter dem rücken" der person um die es geht. schön, dass du da was organisieren willst.

andrerseits bin ich völlig entsetzt.
es ist zwar sehr ehrenvoll, edel, großmütig und superklasse für die kinder, dass diese frau jetzt ehrenamtlich weitermacht.
es ist eine absolute frechheit, dass ihre stelle (und die anderer assistentinnen) ersatzlos gestrichen wurde! und durch ihren sehr löblichen selbstlosen einsatz sehen die verantwortlichen jetzt auch noch, dass es ja auch ohne geht ...
deshalb wäre meiner meinung nach ein lauter, ausgedehnter, turbulenter elternprotest mehr als angezeigt. unterschriftensammlung, demo vorm rathaus, was weiß ich - da muss dringend was passieren, das darf man doch nicht einfach so hinnehmen!!!
also: anerkennung per persönlichem geschenk schön, wichtiger aber ist, für den erhalt/die wiedereinstellung in die stelle kämpfen.

echt, ich hasse ehrenamt.
es geht nicht ohne, okay. aber es werden tausende jobs vernichtet für einen feuchten händedruck.

nez perce · 16. Juni 2014

Ich möchte ganz fett bei gesa unterschreiben. Ich habe mich gestern noch nicht so recht getraut, das zu sagen, aber ich finde es zwar persönlich ganz toll von der Assistentin, dass sie sich so einsetzt. Aber was da läuft ist eine Schweinerei und letztlich vermittelt das auch ein ganz falsches Bild: Menschen, die im Bildungsbereich arbeiten, sind so idealistisch, dass man sie einfach mal ausbeuten kann. Wenn man ihre Stellen streicht, dann arbeiten die halt umsonst. Und was bedeutet das in letzter Konsequenz? Menschen, die bezahlt im Bildungsbereich arbeiten, sollen am besten noch mehr von ihrer Freizeit opfern, um Lehrermangel, mangelnde Unterstützung bei Inklusion, fehlende Sozialarbeit an der Schule etc. privat aufzufangen. Und ich denke auch, wenn es sich ausbreiten würde, dass Assistenten etc. unbezahlt arbeiten, trüge das sowieso nicht zur Wertschätzung der Bildungsarbeit bei - was nicht bezahlt wird, ist ja nichts wert...

Ich würde also auch versuchen, einen Elternprotest aufzustellen.

Bezüglich des Geschenkes bin ich mir nicht so sicher, ob ich das über die Klassenlehrerin laufen lassen würde. Ich denke, das sollte lieber unter den Eltern geregelt werden.