Umterschiede in der Einstellung bezueglich des Trocken werdens in Ost und West

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  • Ach ich war schon in einer schlechten kita (im westteil ;) ) der stadt, die haben doch tatsächlich behauptet, das die schlafkinder dann auf der hochebene im gleichen und einzigen raum schlafen wie die wachkinder. Und die wachkinder angehalten werden sich ruhig zu beschäftigen. Da bin ich genau so entschlossen gegangen, wie bei der ostkita mit ihrem schlafzwang. Das ist ja dann fast ein wachbleibzwang.


    Bei uns im kiga wird ein raum zum schlafraum mit matrazen. Aber gerade im sommer hat der kleine kiga 4 buggy schlafmöglichkeiten. Und dann gehen sie lieber mit allen raus und die kleinen schlafen an der frischen luft.

  • Oh man!!! Mir tun die vielen Kinder leid, die in die eine oder andere Einrichtung gehen (müssen). Aber wie gesagt, das ist in der Regel ein grundlegendes strukturelles Problem!

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)

  • Bei uns gibts auch diesen "Schlafzwang" - auch Mittagsruhe genannt u. auch wenn es im Tagesablauf als fester Bestandteil vorgesehen ist, würde ich das niemals als "Zwang" (das Wort ist ja oftmals negativ besetzt) auslegen.

  • Das mit dem Schlafzwang ist übrigens auch eine Sache, die man gut so gestalten kann, dass man alle Kinder mitnimmt. Ich kenne Leute, die da nie geschlafen haben (und sich noch dran erinnern, dass sie dann eben tagträumten in der Zeit)...es ist ja auch manchmal gut, zwischendrin eine Pause zu machen. Wer schläft der schläft halt, wer nicht, der nicht. Auch gut.


    Ich frage mich, wie das gehen soll, wenn jedes Kind nach Bedarf schlafen soll. Da muss man ja ein Fort Knox von Schlafraum haben sonst ist es doch da auch immer laut. (In unserem Kiga früher wurde sogar das Telefon abgestellt. Es war dann ganz ruhig und irgendwie auch schön...) Außerdem muss man dann auch die Aufsicht gewährleisten. Du kannst son Kind ja auch nicht alleine in einem Raum liegen lassen ohne ab und an mal nachzuschauen. Das stelle ich mir schwierig vor.


    quark: Danke für die Antwort. Ich halte auf dem Topf ab (gestützt und auch nicht allzu lange), daher fragte ich.


    Liebe Krötenmutti, der von mir hervorgehobene Satz ist absolute SCHEIßE! Mein Mittlerer schläft seit 2 Jahren nicht mehr mittags. Als wir jetzt umzogen, kam er in eine Einrichtung mit Schlafzwang, auch wenn beim Vorgespräch dieses geleugnet wurde. Aber sie haben ihn doch gefoltert mit Stillliegen bleiben müssen 1!!!! volle Stunde lang! Wir haben ihn natürlich da sofort rausgenommen. Denn nicht alle, sondern nur sehr wenige Kinder finden Tagträumen auf Kommando schön, liebe Krötenmutti! Mein Sohn hat sich nur 1 Stunde lang vor den Erzieherinnen gefürchtet und sich gelangweilt.


    Wie man es regelt mit dem individuellen Schlafbedürfnis der Kinder? Ganz einfach: man hat einen Gruppenraum und einen Schlafraum. Im ersteren darf gespielt werden, im anderen geht es ruhig zu. Den Kindern wird nach dem Essen ANGEBOTEN zu schlafen, wer will legt sich hin, wer nicht bleibt im Gruppenraum. Im Schlafraum wird ne Geschichte vorgelesen oder Musik gehört, gekuschelt und vielleicht auch geschlafen. Im Gruppenraum wird gespielt.


    Natürlich erfordert dies, dass für Erzieherinnen das gilt, was auch für mich als Verkäuferin galt: es geht immer nur 1! Kraft in die Pause (zwischen 11:30 und 13:30). Denn der Gesetzgeber schreibt vor, dass nach spätestens 6 Stunden eine Pause von einer halben Stunde zu machen ist. Von 1 Stunde GEMEINSAMER Pause zum Ratschen steht da genau gar nix. Und dann lässt sich das wunderbar umsetzen, wie unsre beiden früheren Krippen/KiGä bewiesen haben.


    Und zum Töpfchen: ALLE meine 3 Kinder haben das Töpfchen mit nacktem Popo nur zwischen 5 und 10 Hundertstel Sekunden berührt, dann waren sie wieder unterwegs, entweder laufend oder krabbelnd. Ich hab mir den Kopf zerbrochen, wie andere das machen? Dass es wirklich Kinder gibt, die aufm Töpfchen sitzen bleiben, ohne festgebunden zu sein, verstand ich lange nicht. Sauber und trocken sind die Großen trotzdem geworden...


    Irritierte Grüße

    Es wünsch mir einer was er will, es geb ihm Gott 2x soviel

  • Ich finds ok wenn auch die Großen zwischendurch mal zum Pause machen agehalten werden, je nach Alter mit hinlegen oder mit Hörspiel hören. Über 3 gar keine Schlafmöglichkeit mehr anzubieten finde ich ganz schrecklich.
    Kindergarten ist nun mal auch viel und anstrengend und muss verarbeitet werden.


    Im Osten wie im Westen werden schlechte Fachkräfte zu finden sein, egal mit welchem Thema

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • Liebe saphir,


    dem Ton Deiner Antwort entnehme ich, dass das für Dich ein sehr emotionales Thema ist. Völlig ok.


    Auch, wenn es für Dich mit Deiner individuellen Erfahrung nach Zwang etc. klingen mag, so wollte ich das in keinem Fall so formulieren oder auch gutheißen. Es kommt in erster Linie natürlich drauf an, dass die Erzieherinnen ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis zu den Kindern aufbauen. Dass diese keine Angst vor ihnen haben sollte imho selbstverständlich sein. Alles andere fänd/find ich grotesk.


    Dass Deine Kinder das Töpfchen nicht akzeptiert haben ist doch auch völlig ok und auch normal. Wie eben jedes Kind anders ist. Sollte meines, sobald es fliehen kann, davonkrabbeln oder -laufen, dann wird es da auch nicht drauf festgetackert. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Trocken werden sie schon alle, klar.


    Ich glaube, dass man grundsätzlich sensibel mit so Gruppenzwängen umgehen sollte. Ich bin auch eine starke Gegnerin von Gruppenzwang. Darum meinte ich auch, man müsse es so gestalten, dass alle sich wohlfühlen. Eben dieses Geschichten lesen, Musik hören, kuscheln, etc. Das zeigt ja schon, dass es nicht totenstill ist und auf geschlossene Augen geachtet wird. Die fehlende Vertrauensbeziehung Deines Kindes zur Erzieherin ist dennoch eine sehr schlimme Sache. Angst sollte niemand haben müssen. Da hört für mich der Spaß aber absolut auf.


    Liebe Grüße
    km

  • Ich wurde nie zum Schlafen gezwungen als ich klein war. Diese Unsitte hab ich GsD erst mit 8 kennen gelernt, als ich im Ferienlager war. Da mussten wir 1 Stunde still sein, durften zwar lesen aber nicht miteinander reden. Das war das Einzige Schlechte an diesen Ferien. Ich habe es als Folter empfunden. Isolation, erzwungene Ruhe, wenn der Körper vor Energie hibbelt, Untätigkeit, wenn man brennt vor Ideen.


    Und nein, Siha: ICH finde es nicht gut, größere oder kleiner Kinder zur Ruhe zu ermahnen. Denn nur, weil Du es als Kind nicht als Strafe/Folter erlebt hast, heißt das nicht, dass andere das ebenso empfinden. ICH fand es schrecklich. Ich erlaube meinen Kindern selbst zu spüren, wann sie eine Pause brauchen. Helfe ihnen, zur Ruhe zu kommen, WENN/WANN sie das wollen. Aber erkläre nicht einfach mal kurz, dass jetzt Zeit zum Ruhen ist. Denn der Tages-/Biorhythmus ist dem Kind angeboren und kann vom Kind nicht bewusst beeinflusst werden (in dem Alter). Und der Nutzen? ICH habe mich nach diesen erzwungenen Untätigkeiten zum Kotzen gefühlt, geschlaucht, genervt, ausgelaugt.


    Wenn ein Kind schlafen will, darf es das gern. Dann soll ihm auch geholfen werden, die nötige Ruhe zu finden. Aber anzunehmen, dass Mittagsruhe ein generelles Geschenk an die Kinder ist ist Blödsinn.

    Es wünsch mir einer was er will, es geb ihm Gott 2x soviel

  • Natürlich erfordert dies, dass für Erzieherinnen das gilt, was auch für mich als Verkäuferin galt: es geht immer nur 1! Kraft in die Pause (zwischen 11:30 und 13:30). Denn der Gesetzgeber schreibt vor, dass nach spätestens 6 Stunden eine Pause von einer halben Stunde zu machen ist. Von 1 Stunde GEMEINSAMER Pause zum Ratschen steht da genau gar nix. Und dann lässt sich das wunderbar umsetzen, wie unsre beiden früheren Krippen/KiGä bewiesen haben.


    Genau. Aber es gibt häufig Gruppen mit nur einer vollen Kraft.

    Ich wurde nie zum Schlafen gezwungen als ich klein war. Diese Unsitte hab ich GsD erst mit 8 kennen gelernt, als ich im Ferienlager war. Da mussten wir 1 Stunde still sein, durften zwar lesen aber nicht miteinander reden. Das war das Einzige Schlechte an diesen Ferien. Ich habe es als Folter empfunden. Isolation, erzwungene Ruhe, wenn der Körper vor Energie hibbelt, Untätigkeit, wenn man brennt vor Ideen.


    Sei froh!!!


    Ich musste auch sehr lange Zuhause Mittagsschlaf machen (Osten). Meine Mama war der Meinung, es würde mir gut tun und sie wollte eben auch ihre Ruhe... Ich habe es gehasst!!!

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)

  • Ja, Saphir da sagst du was und ich grübele wirklich ob es immer so ist, bei jedem Kind. Mein Großer ist nun aber schon immer soo sehr im Außen, immer am Reize aufnehmen und ja sprüht vor Energie, merkt aber nur ganz schwer wenn er müde ist. Ich habe es noch nicht erlebt dass er von selbst zur Ruhe gekommen ist, wir haben das oft versucht aber immer habe ich irgendwann gesagt, nee das schau ich mir nicht weiter an, irgendwann wird er schreiig und ist fertig aber er findet nicht zur Ruhe - das ist für mich Folter. Deswegen habe ich damals schon auf Mittagschlaf bei ihm geachtet. Manchmal hat es tatsächlich lange gedauert und war nerven aufreiben, dann hat er aber auch tief und fest und lange geschlafen und macht mit seinen bald 3 Jahren noch gut Mittagschlaf.


    Ich hoffe, dass es für ihn nicht Zwang war wie du es beschreibst. Ich weiß es nicht, ich habe aus meinem Gefühl heraus so gehandelt, denn ich sehe ihn als ein Kind was das durchatmen sucht und braucht aber selten allein dorthin findet. Drum hat er auch noch seinen Nuckel und manchmal ist der die einzige Möglichkeit damit er mal kurz durchatmet (man sieht das dann wie er endlich mal ruhig wird)... und so ähnlich ist es mit dem Schlafen auch.

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

    Einmal editiert, zuletzt von Siha ()

  • Ganz individuell wirds auch nicht gehen. Wenn ein Kind nun gerade eine Stunde vor oder nach den anderen müde wird...wie soll das gehen?


    Einzelschlafen? Ich seh da keine Lösung. Und ich finde Folter in dem Zusammenhang schon ein starkes Wort. Wie gesagt: Die Beziehung zu den Betreuern muss einfach stimmen. Sonst läuft alles auf Unbehagen hinaus. Auch im Spiel, beim Essen, Wickeln etc.

  • Siha, wenn mein Kind den Schlaf noch braucht, dann würde ich es auch zum Schlafen hinlegen. Aber bei einem Kind, dass nicht einschlafen kann und sich langweilt oder einen starken Bewegungsdrang hat, sehe ich da keine Notwendigkeit.


    Zitat

    Ganz individuell wirds auch nicht gehen. Wenn ein Kind nun gerade eine Stunde vor oder nach den anderen müde wird...wie soll das gehen?


    Einzelschlafen? Ich seh da keine Lösung.


    Naja, im Kindergartenalter sind denke ich fast alle Kinder in der Lage ihren Rhythmus ein Stück weit den Gegebenheiten anzupassen. Aber wenn gar kein Mittagsschlafbedarf da ist, dann kann man da auch nichts anpassen (außer früh nicht ausschlafen, aber das kann's ja wohl auch nicht sein).


    Zitat

    Und ich finde Folter in dem Zusammenhang schon ein starkes Wort. Wie gesagt: Die Beziehung zu den Betreuern muss einfach stimmen. Sonst läuft alles auf Unbehagen hinaus. Auch im Spiel, beim Essen, Wickeln etc.


    Und wie genau hilft eine gute Beziehung über Langeweile oder Bewegungsdrang hinweg? Also ich gebe dir Recht, die Beziehung muss stimmen, aber auch wenn sie gut ist, kann ein Kind das ruhig Daliegen als Qual empfinden. Ich "quäle" mein Kind ja auch manchmal, obwohl ich eine gute Beziehung zu ihm habe (z.B. beim Impfen). Aber da sehe ich halt keine bessere Möglichkeit, bei der Zwangsmittagsruhe gäbe es aber durchaus eine.

  • Liese, genau da sind wir sicher einer Meinung. Ich bin ja für das Beschäftigen, wenn ein Kind wirklich nicht ruhen/liegen möchte. Meiner Erfahrung nach möchten das fast alle, bzw. tut es ihnen ganz gut.


    Wie gesagt, ich hab meine Erfahrungen (als Kind und später als ich meine kleine Schwester da ab und an mal besucht habe) in einer großen Einrichtung gemacht, in der auch Hortkinder waren und wo man die "Bewegungskinder" auf einer anderen Etage hatte. Da ist alles null Problem.


    Meine Kritik bezog sich auf saphirs Hinweis auf den Biorhythmus. Ich bin da voll Deiner Meinung: Man kann das Kind sanfst da hin führen, dass es, sollte es wirklich im Tagesverlauf eine Pause brauchen, diese dann zu der Zeit nimmt, zu der es in der Einrichtung vorgesehen ist.


    Alles andere ist doch utopisch. MMn.