betreuungsschlüssel kita (u3) bitte erfahrungen

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  • Hallo,


    Zitat

    was mich allerdings noch interessieren würde, ist, wie eure kinder mit
    ähnlichen betreuungsschlüsseln klargekommen sind. hat das gut geklappt?
    oder eher mit großen anfangsschwierigkeiten?

    Meine eigenen Kinder waren nicht in der Krippe (Ich bim auch im Rückblick sicher, für sie wäre es nichts gewesen). Es bestand keine organisatorische Notwendigkeit und der hiesige Personalschlüssel und die immer noch in viel zu vielen Köpfen herrschenden pädagogischen Ansichten ließen mich froh drum sein.


    Aber ich bin als Erzieherin mit dem Schlüssel nicht klar gekommen. Weil ich immer das Gefühl hatte, mich zerreißen zu müssen und doch nicht mal annähernd dem Anspruch gerecht werden zui können, den ich für MEIN Kind an eine Krippe gehabt hätte.
    Ich bin froh, nicht mehr bei den ganz Kleinen zu arbeiten, obwohl/weil ich Babys und Kleinkinder toll finde.


    Für die meisten Kinder schien es aufs Ganze gesehen erstaunlicherweise egal zu sein, zumindest hat man ihnen von außen nicht angmerkt, daß sie unter den Bedinungen leiden würden. Reinschauen kann man ja nicht.


    Mindestens so entscheidend wie den Personalschlüssel finde ich die innere Einstellung der Leute da. Der beste Schlüssel nützt nichts, wenn die Ansichten dort den meinen bzw. den Bedürfnissen des Kindes entgegenstehen und bei einem nicht ganz so günstigem Schlüssel kann ein großes weiches Erzieherherz und kindorientierte Einstellungen zu den Bedürfnissen der Kleinen zwar keine Wunder tun, aber doch manches abfedern.
    Ich denke auch, man kann sich nur alle vorhandenen Möglichkeiten ansehen und dann mit Bauch und Herz entscheiden.

  • Wir haben Erzieherin, Kinderpflegerin und bis auf Mittwoch jeden Tag die Praktikantin. Dazu stundenweise eine nette Aushilfs-Oma.


    Es sind maximal 12 Kinder zwischen 9 Monaten und knapp 3 Jahren anwesend. Dass eine Betreuungsperson 6 Kinder zu beaufsichtigen hat kommt also vor, es ist aber nicht der Normalfall.


    Meine Tochter kommt mit gut 2 Jahren prima mit der Situation klar, vor allem, weil die Betreuerinnen ihren Job ganz toll machen: Die Gruppe wird immer wieder geteilt, um mit den Großen z.B. zu basteln. Wenn es zu unruhig wird, gehen sie auch bei schlechterem Wetter raus in den Garten oder zum Spazierengehen. Und die Kinder werden eben so viel gekuschelt und bespielt, wie möglich.


    Ich würde also nicht alles vom Betreuungsschlüssel abhängig machen, sondern sehen, wie der Laden läuft. Ich bin von einem 2:1-Betreuungsschlüssel zuhause auch manchmal überfordert und schreie rum. Da sind die Damen in der Krippe deutlich professioneller und geduldiger ;)

  • Als meine Große vor sechs Jahren ein Krippenkind war, war es so:


    2 Vollzeitkräfte und eine Teilzeitkraft in der "betreuungsintensivsten" Zeit von 8-12 Uhr (nach dem Mittagessen wurden die Kinder immer hingelegt und dann so nach und nach abgeholt). Also von 8-12 Uhr 1:3. Die Kinder waren zwischen 6-Monaten und zweidreiviertel Jahren alt. Ich empfand diesen Betreuungsschlüssel immer sehr gut und als Luxus.


    Eine Freundin hatte eine Krippe, ein paar Kilometer weiter, zwei Vollzeitkräfte für 19(!) Kinder. Die Folge war: Ihre Zweieinhalbjährige machte Rückschritte ins Babyalter, um sich Aufmerksamkeit zu sichern, sie wechselte dann in die normale Kiga-Gruppe.

    Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.
    Dante Alighieri

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.

  • Das klingt nach einem ganz normalen Schlüssel. Ist eigentlich normal und für Erzieherinnen nicht so das Problem. :)

    2 Sternchen † August 2011 und † Februar 2013 zwei Kinder: eine Tochter *17.2.2009 einen Sohn *23.3.2014 #herzen
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  • Hallo,


    "Normaler" Schlüssel ja. Leider. GUTER Schlüssel? Nicht mal annähernd.



    Ich hatte auch damit Probleme bis dahin, daß ich überlegt habe, zu kündigen.
    Vielleicht sollten wir unsere persönlichen Ansprüche an eine gute Kleinkindbetreuung "einfach" unterschrauben, dann hätten wir auch kein Problem mehr damit...


    Jeder weiß, daß man mit einem Baby oder Kleinkind gut ausgelastet sein kann. Zwillinge oder 2 Kinder in sehr dichtem Abstand - jedem ist klar, welche Herausforderung das ist.
    Hat jemand Drillinge, knie ich innerlich vor Bewunderung fast nieder, wenn derjenige es auch nur halbwegs schafft, den Kindern gerecht zu werden, ohne durchzudrehen. Und das weit über die Kleinkindzeit hinaus.


    Und eine Erzieherin soll sich mal eben locker um 6 oder mehr Babys und Kleinkinder kümmern können.


    Nur weil man in der Ausbildung gelernt hat, welche Bedürfnisse so kleine Kinder eigentlich haben, wachsen einem trotzdem nicht 3-6x so viele Arme und Hüften, um die auch erfüllen zu können.
    Und diese Diskrepanz zwischen dem Wissen, was richtig wäre und dem, was im Alltag möglich ist, machte es MIR eher schwerer als leichter.


    Doch, für mich war das ein echtes seelisches Problem.
    (Ich konnte es aber auch nicht verhindern, daß mein Kopf sich vorgestellt hat, es wäre MEIN Kind, daß da weinend warten muss oder sich an einen Tagesrhythmus anpassen muss, der seinem innern so gar nicht entspricht usw. wenn man das kann, mag es leichter sein)

    • Offizieller Beitrag

    Ich wiederhols auch nochmal: Säuglinge brauchen schlichtweg mehr Hände als 3jährige. Die Fachkräfte können noch so toll und engagiert sein, eine Person KANN sich NICHT um 4 Säuglinge kümmern.
    Ich finde dem Schlüssel, abhängig von der Anzahl der Kinder unter 18 Monaten, knapp bis eher absolut nicht ausreichend.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • 4 Teilzeitkräfte auf 20 Kinder 1-3 Jahre(theoretisch dürfen wir auch schon ab 6 Wochen aufnehmen), zu viert sind wir nur in der Zeit zwischen 8°°und 11°°Uhr, ansonsten ist von alleine bis hin zu dritt alles dabei.

    Ist eigentlich normal und für Erzieherinnen nicht so das Problem.

    Mmh ich empfinde es schon als Problem, man hat nie genug Hände und Augen um allen wirklich gerecht zu werden. Letzte Woche hatten wir nur 10 Kinder und waren zu dritt, das war viel besser und entspannter.

  • Ich mag gerne bei Talpa unterschreiben und noch hinzufügen: auch das Alter bis 2 ist in meinen Augen noch sehr betreuungsintensiv. Bei unserem Kind teilweise noch mehr als die Säuglingszeit (der Zwerg wird nächste Woche 2). Wir haben uns auch Kindergärten mit U-3-Gruppen und ähnlichem Schlüssel angesehen und uns danach sofort für die 1:2-Betreuung bei unserer Tagesmutter entschieden.


    Was man auch bedenken muss; man bekommt es in den Kindergärten natürlich aber so nicht gesagt: der angegebene Schlüssel ist ja nur der Soll-Zustand. Aber auch Erzieher/innen haben ja mal Urlaub, sind krank etc.. Uns wurde dann auf Nachfrage gesagt, dass in so einem Fall dann versucht wird, eine Kraft aus einer anderen Gruppe hinzu zu ziehen oder Ersatz aus einem anderen Kindergarten. Ich zweifele aber zumindest an, dass das immer so klappt (und höre auch viele gegenteilige Geschichten von Bekannten) und selbst wenn: das sind dann ja wenig- bis unbekannte Personen und das finde ich bei so kleinen Kindern auch nicht ideal. Dann beißen wir lieber in den sauren Apfel der da heißt: wenn die Tagesmutter nicht kann, dann kann entweder mein Freund oder ich nicht arbeiten. Auch nicht ideal, aber für uns so der beste Kompromiss, bis das Bärchen dann im nächsten Jahr regulär Ü-3 in den Kindergarten kommt.


    Deshalb mein Tipp aus meiner persönlichen Sicht: lieber den unbequemen Weg für eine kindgerechte Betreuung gehen (und kindgerecht heißt: guter Betreuungsschlüssel und immer eine vertraute Bezugsperson wie Bezugserzieherin oder Tagesmutter), das bedeutet unter'm Strich für alle weniger Stress.

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Zitat

    Ich wiederhols auch nochmal: Säuglinge brauchen schlichtweg mehr Hände als 3jährige. Die Fachkräfte können noch so toll und engagiert sein, eine Person KANN sich NICHT um 4 Säuglinge kümmern.
    Ich finde dem Schlüssel, abhängig von der Anzahl der Kinder unter 18 Monaten, knapp bis eher absolut nicht ausreichend.


    Liebe Grüsse


    Talpa



    Zum Glück ( für die Babys) sind hier in meiner Stadt betreute Babys die absolute Ausnahme. Meist dann wirklich nur von Leuten genutzt die in einer Notsituation sind, andere kriegen vorher einfach keinen Platz. Zumindest nicht in geförderten Einrichtungen.


    Schlüssel bleibt nämlich gleich unter 3, egal wieviele kleine u1 oder u2 da sind. Egal ob sie laufen können oder nicht. Das interessiert nicht. Wer mir da leid tut, sind auch die älteren Kinder! Meist kümmert man sich doch da um die kleinen und die älteren müssen somit zurückstecken.


    Das ist keine schöne und befriedigende Situation! Für niemanden. Nicht umsonst sind so viele Fachkräfte ausgelaugt und unzufrieden.


    Naja zumindest wurde ja nun beschlossen, dass der Schlüssel sich verbessern soll...

  • Die Altersstruktur der Gruppe spielt sicher eine große Rolle. Betreuung unter ca. einem halben Jahr, eher unter einem Jahr, ist hier nicht gerade üblich. Säuglinge gibt es hier nicht in der Krippe, auch nur wenige Babys.


    Klar ist 1:6 nicht ok, 1:4 scheint hier gut zu klappen. Der Kindergarten ist im gleichen Haus, im Notfall kann also auch eine Betreuerin springen.


    Mit dem eigenen Kind hängt das sicher auch stark zusammen. Meine Große fand jede Betreuung doof, die ihr nicht einen Erwachsenen zur Verfügung gestellt hat, das hat sich erst so mit 4 geändert. Die Kleine hat auch schon unter 3 Spaß am Spiel mit anderen Kindern.


    Und die Stimmung in der Krippe ist eben auch sehr ausschlaggebend.