[5. Klasse] neue (Klassen-)Freunde finden forcieren oder nicht

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  • Hallo ihr Lieben,


    ich brauche mal wieder euren Rat. Mein Großer ist nun seit diesem Schuljahr auf dem Gymnasium und soweit läuft schulisch alles gut. Aber er tut sich halt sehr schwer neue Freundschaften zu knüpfen. Er kennt sogar einige Jungs aus seiner Vereins-Sportmannschaft, die jetzt mit ihm in der Klasse sind, aber bislang hat er sich noch gar nicht mit irgendjemandem verabreden wollen. Er hängt sich aktuell noch sehr an seine zwei besten Freunde aus der Grundschule, die aber nicht mehr in seiner Schule bzw. Klasse sind. Das klappt aber oft nur schlecht durch unterschiedliche Schulzeiten etc.


    Nun tut er mir halt leid, dass er so keinen Kontakt kriegt, hab immer wieder mal gefragt, ob er sich nicht mal mit jemandem verabreden will. Aber irgendwie kommt nix, er ist halt recht zurückhaltend und wohl auch ein bisschen speziell (altklug). Ich weiß nicht, ob ich mich da nun einmischen soll im Sinn von weiter nachhaken und versuchen was zu organisieren oder ob er das in seinem Alter nun eben allein schaffen muss. Man will halt gern helfen und leidet so mit, dass er noch nicht so den Anschluss gefunden hat.


    Könnt ihr mir einen Rat geben?

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)

  • Guten Morgen,
    wir schieben da schon ein bisschen an, zumal unsere tochter keine besten Freunde aus der Grundschulzeit hat. Da sie viel und gerne mit ihren Geschwistern spielt, kümmert sie sich auch nicht wirklich um Kontakte. Hier ist es sehr wertvoll, dass sie an manchen Tagen in die Hausaufgabenbetreuung geht, wo sie auch nette Freizeit mit Klassenkameraden hat. Und ein Mädchen wohnt ganz in der Nähe, da habe ich in den Ferien daran erinnert, sie anzurufen und sie haben sich sogar verabredet. Bei uns kommt zu einer gewissen Trägheit dazu, dass die Wege recht weit und für die Kinder nicht ganz selbstverständlich allein zu bewältigen sind.


    Also, ich bin der Meinung, etwas anschieben und vorschlagen ist gut, dabei vermeide ich aber Kommentare, dass es so, wie es ist, irgendwie schlecht ist.


    (Vielleicht wäre das Thema bei "Jugendlichen" besser aufgehoben?)

  • Oh, ich kenne die Problematik gut aus jüngeren Altersabschnitten und meinem Sohn steht der Schulwechsel ohne Freunde auch im Sommer bevor!



    Ich denke, ich würde dem Ganzen noch mehr Zeit geben.
    Meine Hoffnung wäre es, dass der Druck der Langeweile irgendwann so groß ist, dass das Kind selbst etwas zur Lösung beizutragen bereit ist. Ggf sind das dann nicht die Klassenkontakte, sondern weitere Freizeitaktivitäten? Sport, Musik, Pfadfinder usw.


    Wie läuft es denn in den Pausen? Hat der da wen zum Spielen und man könnte ihn motivieren, aus so einer Situation eine Verabredung zu planen bzw ihn bestärken, nach so einem Vormittag nachmittags anzurufen?
    Keinesfalls würde ich bei anderen Kindern/Eltern anrufen und was vereinbaren. Das geht nach meinem Empfinden in dem Alter nicht mehr.


    edit: Also, nachfragen geht denke ich immer. Also, wenn man über den Schultag spricht, eben auch nach Kontakten, Pausen usw fragen und gelegentlich vorschlagen, das doch zu vertiefen.

    Lene mit 2 Jungs (04/06)

    Einmal editiert, zuletzt von Kanin ()

  • Danke für eure Antworten!
    Ja also ich habe bisher auch einfach versucht zu motivieren im Sinne von "willst du dich am Wochenende verabreden? Du könntest ja auch mal jemanden aus deiner Klasse anrufen"....einmal hat das geklappt, das war aber ne Kinoverabredung, da haben sie natürlich nicht sooo viel Kontakt zueinander gehabt und bislang kam dann auch nix mehr. Unter der Woche ist er mit Sport und Hobbies relativ viel eingespannt, so dass sich das verabreden auf einen freien Tag beschränkt und das Wochenende.
    Nein, selbst anrufen bei den Eltern, das würde ich auch nicht mehr tun, da bin ich auch der Meinung, dass das in dem Alter nicht mehr geht.
    Bin eben auch unschlüssig, ob ich einfach noch warten soll und das von allein kommt oder doch wenigstens ein bisschen auf die Sprünge helfen. Gut zu hören, dass es anderen ähnlich geht.

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)

  • Ach und wegen den Pausen und so: er erzählt ja so gut wie nix, von daher ist das relativ schwer. Aber er hängt sich wohl an die anderen Jungs aus seinem Sportverein dran, die sind so ne Clique, zumindest in der Pause. Da die aber bisher zusammen in der Grundschule waren (und er in einer anderen), ist das eine recht verschworene Gemeinschaft, im Sport sind sie natürlich schon alle zusammen und verstehen sich auch gut und er ist da auch akzeptiert, aber privat treffen die anderen sich halt von früher her schon miteinander und da hat er bisher einfach noch nicht reingefunden.

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)

  • Unter der Woche ist er mit Sport und Hobbies relativ viel eingespannt, so dass sich das verabreden auf einen freien Tag beschränkt und das Wochenende.


    Das könnte vielleicht die Ursache sein. Mein Sohn ist auch gerade aufs Gymnasium gewechselt und der Junge, den er anfangs sogar als seinen besten Freund bezeichnet hat, hat all seine Verabredungsvorschläge abgelehnt, weil er 3x pro Woche Sport hat, an einem Tag haben sie recht lange Schule und er ist dann müde und an dem einzig verbleibenden Tag hat mein Sohn dann Schlagzeugunterricht. In den Weihnachtsferien haben sie sich mal getroffen und das war auch sehr schön.


    Ich hab den Eindruck, dass das so läuft: kommst Du morgen zu mir? Geht nicht, ich hab Sport. - Ende des Gesprächs. Die kommen von selber noch nicht so drauf, dann Alternativtermine zu suchen. Vielleicht hilft es, da mal nachzuhaken?

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

    Einmal editiert, zuletzt von undine ()

  • Leidet er denn auch oder leidest nur du?


    Von dem was du schreibst, klingt es jetzt eigentlich nicht so als hätte dein Sohn wenig Sozialkontakte: Sportlerclique in der Schule, diverse Freizeitaktivitäten am Nachmittag. Hat er denn noch das Bedürfnis nach noch mehr Zeit mit Freunden oder ist er vielleicht auch ganz glücklich wenn er mal Zeit für sich hat?


    Ich würde versuchen hinzuhören ob dein Kind wirklich einsam ist (und dann unterstützend eingreifen) oder ob es nur dein Gefühl ist, dass er sich verabreden sollte. Dann würde ich mich zurückhalten denn dieses Gefühl, dass die Eltern sie gerne anders (sozialer, beliebter, integrierter, etc.) hätten als sie selbst eigentlich sind bekommen Kinder recht schnell und das ist im Zweifelsfall schädlicher als wenn es noch ein paar Monate dauert bis er vollständig in die Clique integriert ist.

  • Leidet er denn auch oder leidest nur du?


    Von dem was du schreibst, klingt es jetzt eigentlich nicht so als hätte dein Sohn wenig Sozialkontakte: Sportlerclique in der Schule, diverse Freizeitaktivitäten am Nachmittag. Hat er denn noch das Bedürfnis nach noch mehr Zeit mit Freunden oder ist er vielleicht auch ganz glücklich wenn er mal Zeit für sich hat?


    Ich würde versuchen hinzuhören ob dein Kind wirklich einsam ist (und dann unterstützend eingreifen) oder ob es nur dein Gefühl ist, dass er sich verabreden sollte. Dann würde ich mich zurückhalten denn dieses Gefühl, dass die Eltern sie gerne anders (sozialer, beliebter, integrierter, etc.) hätten als sie selbst eigentlich sind bekommen Kinder recht schnell und das ist im Zweifelsfall schädlicher als wenn es noch ein paar Monate dauert bis er vollständig in die Clique integriert ist.

  • Danke Peppersweet für deinen wertvollen Beitrag....da muss ich mal drüber nachdenken. Kann gut sein, dass du recht hast, und nur ich denke, er muss da aktiver, beliebter, integrierter sein.....ich horch mal in mich rein und frag mal vorsichtig bei ihm....man soll den Kindern da nix einreden, da hast du recht.

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)

  • Mein Sohn hat auch noch keine Freunde und hat sich sehr unglücklich gezeigt in den Ferien. Er macht zu und sagt, die sind alle doof (bis auf die Mädchen und vielleicht 2 Jungs, die "neutral" sind). Er will nicht auf die Kinder zugehen. Sagt er zumindest.


    Ich habe ihm Angebote und Vorschläge gemacht. Mehr kann und will ich nicht tun. Ich denke, dass er da allein durch muss. Es ist ein wichtiger Lernprozess.


    Ich erinnere mich auch daran, dass sich in Klasse 5 und 6 recht viel verändert hat mit Freundschaften. Aber es braucht halt seine Zeit.

    • Offizieller Beitrag

    Hier ist ein grosses Problem, dass der Kerl einfach SEHR ungern telefoniert. Und wenn er dann mal telefoniert, sind die Telefonate zum schießen: Sollen wir uns treffen? Dienstags? 2 Uhr? Tschüss!
    Aber - bevor hier der falsche Eindruck aufkommt - solche Gespräche gab es seit Schulbeginn #gruebel 3? oder 2 #weissnicht


    Sprich: Ist hier genauso. Er kennt einen Jungen aus Kindergarten und Grundschule, er kennt andere aus dem Fußballverein. Trotzdem sind die Verabredungen bisher sehr! sparsam. Hier kommt (wink zu cahew) hinzu, dass er gerne und viel mit den Geschwistern spielt: der Bedarf ist also nicht so da.


    Ich muss zugeben, ab und zu mach ich schon Druck. Einfach damit er es mal ausprobiert. So einmal im Monat. Und ansonsten versuche ich mich in innerer Gelassenheit und Ruhe zu üben #yoga. Weil (s. Peppersweet) ich glaube, dass mein Leidensdruck höher ist als seiner.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Kaum beklag ich mich hier, schon komm ich gestern nach Hause und erfahre, dass Sohnemann sich mit nem Klassenkameraden verabredet hat.... #super
    Abends kam er dann auch ganz begeistert nach Hause, fand es "cool" und meinte "da will ich unbedingt wieder hin" #dance
    Hoffe, es lag nicht nur an der dort existierenden Wii U 8-)  
    Aber ist doch mal ein Anfang #freu

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)

  • Hoffe, es lag nicht nur an der dort existierenden Wii U 8-)


    Neinneinnein, wie kommst Du darauf? Das ist Rabenmagie :D


    Schön, dass es geklappt hat. Manchmal brauchen die Dinge einfach Zeit.


    Das mit den Spielcomputern kannst Du in dem Alter nicht mehr verhindern. Hier ist es aber immer so, dass sie das mit Kicken, Quatschen oder Lego spielen abwechseln. Mal mehr, mal weniger freiwillig. Zum Glück scheinen da die anderen Familien auch vernünfitg zu sein.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Nein verhindern kann man das wirklich nicht mehr. Man hofft halt einfach, dass die anderen Familien auch vernünftig sind, so wie du schreibst. Was ich so mitbekomme, sind wir da noch relativ strikt, auch wenn sie natürlich regelmäßig spielen, Fernseh schauen etc., aber eben nicht stundenlang sondern maximal ne Stunde und dann muss eben auch mal wieder was anderes gemacht werden.

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)