Missionierung zur Schuleinschreibung

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Also ... bei us gab es auch so einen Flyer. Total ähnlich aufgemacht. Wurde den Eltern mitgegeben, ich fand das völlig o.k. Und zielte nach meinem Empfinden auch gar nicht auf Mission. Und da stand nirgendwo, der Religionsunterricht sei besser als der Ethikunterricht. Die Schule könnte ja auch einen Flyer zu Ethikunterricht machen.


    Und ja, meine Kinder besuchen den Religionsunterricht (nicht aufgrund dieses Flyers, das hatten wir schon vorher so entschieden); der ist nicht missionierend, und Sachwissen wird echt viel vermittelt. Auch mit viel Raum zur Diskussion.


    Schulgottesdienste gibt's hier nicht, weder zur Eischulung noch zum Grundschulabschluss.


    In der Kirchengemeinde fand ein Gottesdienst zum Schulanfang statt, am Sa. nach der Einschulung (die war am Do., falls ich mich richtig erinnere), das war aber eindeutig nicht von der Schule ausgehend.


    Hagendeel

  • Wisst ihr, ich bin der Meinung das Religion Privatsache ist. Und ja, ich kenne die Problematik der Radikalisierung, bleibe aber trotzdem der Ansicht, dass religiöse Erziehung nichts ist, was man mit Steuergeldern an öffentlichen Schulen finanzieren muss.
    Religion ist keine Wissensvermittlung.


    Darum wird meine Verärgerung (und so schrieb ich das auch schon im Ausgangsposting) für viele sicher nicht ganz nachvollziehbar sein.


    Ich habe in der Schule angeregt, einen Flyer für das wirklich qualitativ hochwertige Fach Ethik zu gestalten und auch darauf hin zu weisen.
    Ich habe der Schule NICHT geschrieben, dass sie die Christenflyer weglassen sollen, auch wenn das meine persönliche Meinung ist.


    Ich kann nur sagen, ich fühle mich viel zu sehr von christlichen Inhalten überlaufen, wenn ich an den Schulunterricht und die Gestaltung denke.
    Nach wie vor hängen Kreuze an der Wand, werden regelmäßig Gottesdienste für ALLE Schüler abghalten (ohhh was für ein Faß habe ich aufgemacht, als ich mein Kind für die Zeit des Gottesdienstes befreien wollte!!) und so weiter.
    Das sind Dinge, die ich für mich einfach nicht möchte und doch ja, ich halte das für eine Missionierung und einen dreisten Alleinigkeitsanspruch.
    Meinetwegen leben wir im "christlichen Abendland", doch längst ist die christliche Religion nicht mehr die einzige stark vertretene Religionsgemeinschaft in Deutschland, das muss langsam mal respektiert werden.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Aus deiner Grafik ergibt sich, dass die christliche Religion als Weltanschauung zu 57,8 % vertreten ist. Das ist schon ein weiter Abstand zu anderen Religionen/Weltanschauungen.


    Aus dieser hohen Zahl ergibt sich halt auch zwangsläufig, dass Menschen mit "anderen" Weltanschauungen immer wieder mit der christlichen konfrontiert werden, man kann dem nicht aus dem Weg gehen. Im Gegenzug dazu gibt es andere Länder auf der Welt, wo Christen stark in der Minderheit sind.


    Da möchte ich gerne nochmal auf Schlehes tollen Beitrag hinweisen, der aufzeigt, dass diese "Konfrontation" mit "christlichen" Inhalten bei uns einfach nun mal auch einen kultur-historischen Bezug hat. Es gibt, wie Schlehe ausgeführt hat, auch in der Kultur Bezüge zu christlichen Inhalten, auf die die Kirchen gar keinen Einfluss haben/hatten.


    Natürlich ist Religion Wissens- und auch Wertevermittlung (siehe Schlehes Ausführungen. Das nicht zur Kenntnis zu nehmen, finde ich nun wirklich ignorant und macht das Diskutieren auch schwierig und bis zu einem gewissen Grad sinnlos). Natürlich ist es die Ansicht jedes Einzelnen, ob und an was er glaubt. Die Menge an christlichen Inhalten, von denen du dich überflutet fühlst, resultiert irgendwo auch aus der hohen Zahl an Anhängern des christlichen Glaubens.


    Die Tatsache, dass da ein Kreuz an der Wand hängt, ist doch allein noch keine Missionierung? Ehrlich, ich verstehe das überhaupt nicht.


    Du liest dich da sehr...ich weiß nicht...starr in deiner Haltung, auch auf eine gewisse Weise schon so, als hättest du eine grundsätzliche Aversion gegen christliche Inhalte?


    Ich bin sehr für den Schutz von Minderheiten (in dem Fall: Anderen Weltanschauungen). Aber ich bin der Meinung, in einer Demokratie muss auch die Meinung der Mehrheit, und das sind hier nun mal die Christen, evangelisch und katholisch kann man da auch nicht losgelöst betrachten, weil beide nun mal die christliche Religion bilden und zum selben Gott beten, achten und respektieren.


    Und selbst wenn deine Kinder nicht christlich erzogen werden, ist es so schlimm, mal in einen christlichen Schulgottesdienst (der in der Regel immer! ein Wortgottesdienst, keine Eucharistiefeier ist), mit reinzugehen und sich das anzusehen? Und lernen zu sagen, ich glaub da zwar nicht dran, aber ich toleriere es?


    Ich weiß nicht, wo du wohnst, ich glaub, du hast irgendwas von einer Großstadt geschrieben. Hier auf dem bayerischen Land gibt es z. B. Feldkreuze, teilweise schon über 100 Jahre alt. Sie mögen auf privatem Grund sein, aber sind im öffentlichen Raum sicht- und wahrnehmbar. Sollen die jetzt alle weg, nur weil sich ein Anhänger einer anderen Weltanschauung davon "gestört" fühlen könnte?


    Ich nehme an, Weihnachten und Ostern wird bei euch auch nicht gefeiert, das ist dann ja auch konsequent.

    Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.
    Dante Alighieri

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.

    Einmal editiert, zuletzt von Trish ()

  • Ich habe Schlehes Beitrag nicht kommentiert, weil er mir, wie einige andere Beiträge auf der Seite über Tapatalk einfach abhanden gekommen ist, nicht aus Ignoranz, sondern aus technischem Versehen. Jetzt auf dem Laptop habe ich das nachlesen können.


    Weihnachten und Ostern wird bei uns tatsächlich nicht im christlichen Sinne gefeiert, das ist ganz richtig und das vermitteln wir den Kindern auch so.
    Es gibt ein Alternativfest, das aber auch zu einem anderen Datum stattfindet. Ja, ich bin da konsequent.


    Zu allem anderen muss ich erst die Beiträge noch einmal in Ruhe durchlesen.


    Ich habe da tatsächlich eine sehr strikte Meinung und mit dem Ausgangsposting war mir klar, dass ich damit anecken werde.
    Ich habe keinen Applaus dafür erwartet und kann die Gegennmeinungen gut aktzeptieren, wenngleich sie mich auch nicht von meiner Meinung abbringen werden.


    Wenn es nach MIR ginge, müssten religöse Symbole im öffentlichen Raum tatsächlich nicht sein.
    Aber es geht nicht nach mir und so nehme ich das hin. Als meine Nachbarn allerdings an unserem Mehrfamilienhaus, die Hauseingangstüre von den Sternsingern beschriften haben lassen, habe ich sie gebeten das zu entfernen, und an ihre eigene Wohnungstüre zu hängen.


    Mag sein, dass das engstirnig rüber kommt, für mich ist das konsequent. Ich bin nicht religös, im Gegenteil ich bin in humanistischen Vereinigungen die für eine tatsächliche Trennung von Kirche und Staat eintreten und ich lebe das im Alltag.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

    Einmal editiert, zuletzt von Nachtschattengewächs ()

  • Nein, ich habe keine Aversion gegen christliche Inhalte.
    Ich war bis ich ca. 20 Jahre alt war in einer christlichen Gemeinde aktiv. Sehr aktiv. Bibelkreise, Jugendfreizeiten, Pfarrgemeinderat, Gottesdienstgesaltung, das ganze Programm.
    Ich bin durchaus bibelfest und bespreche diese Themen mit meinen Kindern. Die wissen was christlicher Glaube ist und es steht ihnen frei zu entscheiden woran sie glauben wollen. Wir haben auch Gottesdienste besucht etc.
    Warum ich irgendwann entschieden habe weder Christin noch sonst etwas zu sein und Religion als Gesamtkonstrukt abzulehen (im übrigen nicht nur die christliche Religion!!) möchte ich hier, aus Rücksicht auf religiöse Mitrabinen nicht ausbreiten. Außerdem gehört es einfach nicht zur Sache.


    Worum es mir sehr wohl geht ist, dass ICH die Entscheidung tragen möchte, in welcher Weise diese Inhalte an meine Kinder heran getragen werden.
    Das kann ich, indem ich sie vom Religionsunterricht befreie.
    Das kann ich nicht, wenn sie Gottesdienste besuchen, die zur Pflichtschulzeit gehören.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Aber wenn im Ausgangspost behauptet wird, in Reli würde in keinster Weise irgendwelches Wissen vermittelt, und zwar ohne dass die TS sich jemals ernsthaft mit den Inhalten des Reliunterrichts befasst hätte, das finde ich sowas von ignorant und arrogant, dass mir die Spucke wegbleibt.


    Danke, dass du mir das einfach so unterstellst.
    Siehe meinen oberen Beitrag: Pfarrgemeinderat, Ministrantin, Kichenchor, Gottesdienstgestalltung, KJG, Pfadfinder... Ich bin bibelfest und kann heißen Diskussionen mit meiner lieben evangelischen Theologenfreundin sehr gut stand halten.
    Zu behaupten, ich würde diese These einfach so in den Raum stellen, ohne dass ich mich mit Inhalten beschäftig habe, finde ich auch nicht besonders konstruktiv. Hättest ja durchaus vorher einmal nachfragen können.


    Übrigens habe ich die Erfahrung gemacht, dass sehr viele Humanisten, Atheisten etc. sich deutlich besser mit der Kirche, der Kirchenpolitik und den religiösen Inhalten auseinander gesetzt haben, als so mancher "Auf-dem-Papier-Christ".
    Ich lehne nichts ab, was ich nicht kenne, sondern ich habe 20 Jahre Prozess hinter mir um an dieser Stelle zu stehen.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman


  • Worum es mir sehr wohl geht ist, dass ICH die Entscheidung tragen möchte, in welcher Weise diese Inhalte an meine Kinder heran getragen werden.


    Das ist einem Staat, der einen bindenden Staatsvertrag mit der Kirche sowie einen gesetzlich verankerten Bildungsauftrag hat, leider nicht zu 100 % möglich.

    Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.
    Dante Alighieri

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.

  • NSG, das führt zu nichts.


    Wir haben keine wirkliche Trennung von Kirche und Staat, unser Weltbild und Wertesystem ist in weiten Teilen eher humanistisch als christlich, zudem habe die Christen viele Werte übernommen, die es vor dem Christentum bereits gab. Momentan ist das Christentum noch sehr dominant. Leider.


    Die Christen, die dort mit einer Konfession versehen sind in der Graphik... ich frage mich, wie viele davon einfach nur ihre Steuern zahlen oder weil man es halt so macht die Kinder in den Religionsunterricht geben, und wieviel davon tatsächlich Gläubige und praktizierende Christen sind.


    Ich denke, es wird noch dauern, bis Kirche oder Religion und Staat tatsächlich getrennt sind. Und mir grault es schon vor dem Fass, dass ich zum Schulende meiner Tochter werde aufmachen müssen.


    Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Verabschiedung unter anderem auch deshalb in der Kirche stattfindet, weil man keinen entsprechend großen Raum in der Schule hat.


    Zum Rest hab ich oben schon geschrieben.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Sorry, so viele Beiträge, aber es enddröselt sich nun auch in sehr viele Einzelthemen.


    Zum Thema Wissensvermittlung.


    Das ist sicher Anssichtsache. Für mich als nicht-religiösen Menschen, für den es keinen Gott gibt ist es keine Wissensvermittlung über GLAUBENSGrundsätze zu sprechen.


    Sicher ist in religöser Erziehung viel anderes enthalten: Geschichtliche Hintergründe, Ethik, Kunst und so weiter.


    Aber den Spieß kann ich auch umdrehen und sagen:
    Kunst kann ich auch verstehen, wenn ich der Religion nicht angehöre und nur theoretische Kenntnis davon habe.
    Ich kann den kunsthistorischen Aspekt von Höhlenmalereien verstehen ohne selbst einem archaischen Naturglauben anzugehören.
    Und bei religöser Kunst bleibt ja, vom Motiv mal abgesehen noch ganz viel anderes übrig: In welcher Zeit ist das entstanden? (Kleidungsstil, Baukunst, Körperhaltung des Objekts etc.)


    Natürlich brauche ich ein gewisses Verständnis davon, was und wie die Menschen geglaubt haben. Aber das kann ich durchaus mit Abstand betrachten, das reine Fachwissen nutzen ohne selbst emotional eingebunden zu sein.


    Ebenso mit Geschichte. Kunst, Musik. All das lässt sich für mich vermitteln, ohne selbst einer Religion anzugehören.
    Ich liebe Bach. Weil er geniale, berührende, mächtige Musik gemacht hat, die ich lieben kann aus einem Gefühl für die Schönheit seiner Musik heraus, völlig losgelöst von den Inhalten.


    Meine Kinder kennen die Geschichte von Jesus und auch "dass die Christen glauben, er sei Gottes Sohn". Ich kann das mit Abstand durchaus vermitteln. Dass ich keine Christin bin, ändert doch nichts daran, dass ich kein Wissen über das Christentum weitergeben kann.
    Genauso wie man als Christin über den Islam/Buddhismus lernen kann.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • @Fia Ich weiß dass diese Debatte zu nichts führt. Das muss sie auch nicht, aber vielleicht setzt sie hier und da mal Denkanstöße.


    In der Grafik stellen die Konfessionslosen einen größeren Teil dar, als die Katholiken. Es ist eine große Stimme, die leider nie ein Gehör bekommt und das stört mich enorm.
    Mal ehrlich, da haben sogar das Judentum und der Islam in Deutschland eine besser vertretene Stimme als die Konfessionslosen.


    Ich finde durchaus, dass sich Religiöse Menschen auch mal mit den Ansichten Nicht-Religöser auseinander setzen müssen, wenn man sich als Konfessionsloser schon unentwegt mit Religösen Inhalten und Fragen konfrontiert sieht.


    @ Thrish
    Das ist ein Fakt von dem ich mich auch frage, warum das immer noch so ist.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

    Einmal editiert, zuletzt von Nachtschattengewächs () aus folgendem Grund: Wegen RSF

  • Man kann sich das schönreden, wie man will. Die Verquickung von Religion und/oder Kirche mit dem Staat und dem Schulsystem ist bezüglich der Glaubensentwicklung in weiten Teilen Deutschlands nicht mehr zeitgemäß. Würde der Religionsunterricht aus der Schulzeit ausgegliedert und in die Freizeit verlegt, würde die Teilnahme vermutlich signifikant zurückgehen.
    So ist es natürlich praktisch. Man muss mit dem Kind nirgendwo mehr hingurken, das ist einfach in den normalen Schulalltag ingtegriert.
    Praktiziertes Christentum ist in Deutschland seit Jahren insgesamt rückläufig.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Hallo,


    Noch mal: Für mich sind das 2 völlig verschiedene Themen.


    SOLLTE es Fach XY geben - ja oder nein?


    Das kann man diskutieren, im Falle von konfessionsgebundenem Religionsunterricht wäre meine Antwort:
    Nö, brauch ich nicht. Das sehen in meinem Umfeld viele Christen so, schließlich gibt es in den Gemeinden meist sowieso Angebote für Kinder. An der Schule meiner Kinder gab/gibt es nur Ethik, dort wird sehr viel Wissen ÜBER die Religionen vermittelt und so lange das wertungsfrei passiert, finde ich das prima und sehr wichtig.


    Vermittlung von WISSEN über Religionen - auf jeden Fall das gehört für mich schon dazu, das kann sich aber gerne anders nennen.


    Die ganz andere Frage ist für mich: WENN es ein Fach aber nun mal gibt - egal wie sinnvoll ICH das finde - und man zwischen diesem und einem anderen wählen MUSS- sollte man die Eltern dann fairerweise darüber informieren, was Inhalt des Faches sein wird? Es geht ja an DER Stelle überhaupt nicht um die Frage findet das Fach statt oder nicht - sondern um die Frage der INFORMATION über ein Fach bzw.. dessen Inhalte. Damit man sich informiert (Wenn man möchte) dafür oder dagegen entscheiden kann.


    Da ist die Antwort für mich ganz klar: Ja, diese Information steht allen Eltern zu.


    Sollte man Eltern diese Information vorenthalten oder nur denen ausgeben, die sich sowieso schon für dieses Fach entschieden haben, nur weil die Verantwortlichen für das andere Fach keine solche Information erstellen?


    Antwort für mich dann wieder ganz kar "Nein".


    Die Verantwortlichen für Fach B ( C, D E...) haben die gleiche Möglichkeit, wenn sie sie nicht nutzen oder erst gar keinen Kurs anbieten, ist das nicht Schuld des ersten Faches. Und es gibt aus meiner Sicht darum keinen Grund, den Eltern auch noch die Informationen über die Inhalte dieses Faches vorzuenthalten. #weissnicht


    "Ich will, dass niemand einen Info-Flyer über die Inhalte von Fach A bekommen soll, weil ich es überflüssig finde und sowieso B wähle - B aber keinen eigenen Flyer herzugebracht hat" geht mMn nicht.

  • Trin, da kommen wir tatsächlich nicht zusammen.


    Ich weiß nicht, in wie weit die Schule das in der Hand hat oder in wie weit die das auch als Vorgabe bekommen, aber ich bin immer noch der Meinung, wenn eine Träger 3 Angebote hat und nur über eines informiert, dann wirkt das sehr einseitig und stellt das eine Angebot heraus.


    Ansonsten verweise ich auf den Beitrag von Ernie, die meine Gedanken und Gefühle sehr gut in Worte gefasst hat:


    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Den Inhalt des konfessionellen Religionsunterrichtes bestimmen aber die Kirchen. Der Religionsunterricht steht zwar unter staatlicher Aufsicht, den Inhalt bestimmen die Kirchen. Inwieweit die sich dann tatsächlich einmischen, ist eine Glücksfrage. Wenn aber der Religionslehrer entgegen ihren Glaubensgrundsätzen unterrichtet, können sie ihm die Lehrerlaubnis für dieses Fach entziehen. Und somit ist das Ziel des Religionsunterrichtes eine Glaubensvermitlung, und eben keine Wissensvermittlung. Und für mich zählt das deshalb unter MIssionieren, wenn ein solcher Unterricht beworben wird.


    Ich persönlich würde einen neutralen Religionskundeunterricht begrüßen, in denen allgemein über die Glaubensinhalte und die Geschichte diverser Religionsgemeinschaften gelehrt wird. Aber solche Inhalte dürfen eben nicht von den Kirchen bestimmt werden, weil das dann nicht weltanschaulich neutral ist. So etwas gehört nicht in eine öffentliche Schule. Die Schule hat weltanschaulich neutral zu sein. Und das ist nicht garantiert, wenn die Kirchen Einfluss auf den Religionsunterricht nehmen dürfen.

    "Die Simpsons": Die Kinder sind in der Schule eingeschneit.
    Marge: "Schrecklich! Wie sollen die Kinder denn jetzt nach Hause kommen?"
    Homer: "Keine Ahnung. Übers Internet?"

    2 Mal editiert, zuletzt von Mrs. Krabs ()

  • Übrigens Trin, ist Wissensvermittlung ÜBER Religionen etwas völlig anderes als religöser Unterricht.


    Beim einen wird Wissen über eine Sachlage vermittelt, beim anderen wird geht es emotional in die Tiefe und der Lehrer wird in gewisser Weise auch seelsorgerisch tätig, weil er die Kinder auf den Pfad der Erleuchtung seiner Religionsgemeinschaft bringt.
    Und Katechismus gehört zum Religionsunterricht, da wird nicht nur bloßes "Wissen" vermittelt, sondern auch ganz viel "Glauben"


    @Mrs.Krabs : Danke!

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

    Einmal editiert, zuletzt von Nachtschattengewächs ()

  • Mrs. Krabs: Einen solchen gibt es hier seit einigen Jahren. Das alte Fach "Biblische Geschichte" wurde durch "Religionen und Kulturen" ersetzt. Ab der ersten Klasse wird eine Stunde pro Woche unterrichtet. Meine Tochter kommt im Sommer in die Schule und ich bin sehr gespannt, was da behandelt wird. Die Idee finde ich sehr gut. Der konfessionelle Unterricht läuft hier (schon als ich Kind war) neben der Schule und ist nicht direkt im Stundenplan integriert.


    Zum Thema selber: ich empfinden den Flyer in der Infomappe nicht als Missionierung. Man kann ihn ja wegschmeissen, wenn er einen nicht interessiert. Was mich in Deutschland immer verwundert ist, dass es ganz offizielle Gottesdienste im Schuljahr gibt, z. B. zum Schuljahresstart. Das finde ich schon etwas schräg.

    Einmal editiert, zuletzt von Malaga1 ()

  • Zitat

    Das alte Fach "Biblische Geschichte" wurde durch "Religionen und Kulturen" ersetzt.

    Das hört sich toll an!


    Und, ja, die Schulgottesdienste sind ein weiteres Thema.

    "Die Simpsons": Die Kinder sind in der Schule eingeschneit.
    Marge: "Schrecklich! Wie sollen die Kinder denn jetzt nach Hause kommen?"
    Homer: "Keine Ahnung. Übers Internet?"

    2 Mal editiert, zuletzt von Mrs. Krabs ()