BVerfG kippt Betreuungsgeld

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  • Aber immerhin nahe genug, um sich zu zu winken ;)


    #applaus
    *geht der als Winke-Smilie durch? *

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Der geht als Winke - smilie durch...uns hin und wieder was zurufen und gemeinsam ein Bierchen schlürfen geht auch #prost ...


    Kiwi

  • Für ersteres sehe ich schlicht keine Lösung...das wird nicht gehen und wir werden auch das rad in dieser Hinsicht nicht zurückdrehen können, auch wenn ich verstehe was du meinst...aber das ist ein Punkt, da sollten wir- da hast du recht nicht weiter diskutieren...wir sitzen da buchstäblich auf zwei Inseln, die gar nicht soweit voneinander entfernt sind...haben aber kein Boot um rüberzukommen oder uns in der Mitte zu treffen (ich habe den Metapher-Tee zum frühstück gehabt ;) )...


    Letzteres...eine völlige Vereinbarkeit, da hast du recht...die wird es so nicht geben, das ist fast immer utopisch...ebenso utopisch wie das perfekte Leben, daher ist es an uns gangbare Mittelwege zu finden und die müssen eben immer das Optimum beider Seiten beinhalten und nicht das Maximum der Einen.


    Ich wollte hierzu nochmal was sagen und bei den Metaphern zu bleiben:
    Es ist auch gar nicht nötig, immer perfekt kindorientiert zu sein. Kinder sind ein Baustein des Familienuniversums. Wir alle versuchen uns unsere Welt so zu bauen, dass sie möglichst stabil ist und für alle Familienmitglieder eine gute Basis bildet. Je nach äußeren Bedingungen kippelt es aber hier und da gewaltig, muss neu gemischt werden, fällt mal ein Bauwerk ein und es wird ein ganz anderes errichtet.
    Kinder müssen da nicht immer das Zentrum bilden, um das alles herum gebastelt wird. Das nützt nämlich nichts, wenn dadurch alles andere ins Wanken gerät.


    Letztlich haben wir doch alle das Ziel, dass unser Bauwerk den Stürmen des Lebens standhält. Und wir freuen uns über eine möglichst vielfältige Umgebung. Wie langweilig ist doch eine eintönige Plattenbausiedlung. Viel schöner sind doch individuelle Häuser, größere und kleinere mit ihren liebevollen Besonderheiten.


    Kinder sind in großem Maße resilent und anpassungsfähig. Wir haben nicht die Pflicht ihre maximale Zufriedenheit sicherzustellen. Sondern wir haben die Pflicht, die Bedürfnisse aller Familienmitglieder (emotional, finanziell, etc.) unterzubringen. Und wenn dazu z.B. eine gute 24-h-KiTa nötig ist, dann ist das so und eine individuelle Entscheidung, die genauso ok ist, wie die, dass eine Mutter ganz zu Hause bleibt.
    Wir sollten nicht vergessen, dass für unsere Kinder, was die Fürsorge betrifft, heutzutage in den allermeisten Fällen paradisische Bedingungen herrschen. Im Vergleich zu vielen anderen Gegenden in der Welt und auch im Vergleich zu Deutschland vor gar nicht allzulanger Zeit. Ich habe gerade die Kindheitserinnerung Ali Mitgutschs aus den 1940er Jahren gelesen. Da bleibt einem oft der Mund offen stehen, unter welchen Bedingungen die Kinder damals, vor gerade mal 70 Jahren, gelebt haben. Und sie waren trotzdem weitestgehend glücklich. Ich habe heutzutage auch oft das Gefühl, dass unsere Kinder dank des Überflusses und der Überbehütung oft gar nicht mehr so glücklich sein können, wie Kinder, die in viel schwierigeren Verhältnissen aufwachsen. Aber klar, das ist auch eine Folge unserer Gesellschaft, die der Einzelne kaum ändern kann.


    Und noch zu rhcp: Ja, es ist ja völlig in Ordnung für sich so eine Entscheidung zu treffen. Ich habe auch eine Verwandte, bei der es so ist. Gerade ehrenamtliche Arbeit ist sehr viel wert! Ich finde, das sollte viel mehr gewürdigt werden, denn letztlich fängt sie auch viel auf, was sonst hohe Kosten verursachen würde.


  • Es ist auch gar nicht nötig, immer perfekt kindorientiert zu sein.


    Hat das denn jemand gefordert?
    Ich schrieb lediglich von Prioritäten, anderer Reihenfolge, und auch daß das nicht bedeutet andere Bedürfnisse zu ignorieren oder zu übergehen.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Hat das denn jemand gefordert?
    Ich schrieb lediglich von Prioritäten, anderer Reihenfolge, und auch daß das nicht bedeutet andere Bedürfnisse zu ignorieren oder zu übergehen.


    Es ist oft zu lesen, auch hier im Thread, dass man weniger an Geld und sich selbst und mehr an die Kinder denken soll.
    Ich glaube, wir alle denken wahnsinnig viel an unsere Kinder. Manchmal vielleicht sogar zu viel.


    Aber es steht mir nicht zu einer Familie, die irgendein Modell für sich gewählt hat zu sagen: "Du, das ist aber nicht gerade kindorientiert." Die Familie wird schon wissen, warum sie sich dafür entschieden hat. Und wenn die Eltern ihr Kind lieben, es "sehen" und "hören" und ihm den Rücken stärken, dann wird ein Kind gut durchs Leben kommen, ob nun mit 24-h-KiTa oder 100-%-Mama oder allen Facetten dazwischen.

  • . Wir haben nicht die Pflicht ihre maximale Zufriedenheit sicherzustellen. Sondern wir haben die Pflicht, die Bedürfnisse aller Familienmitglieder (emotional, finanziell, etc.) unterzubringen. Und wenn dazu z.B. eine gute 24-h-KiTa nötig ist, dann ist das so und eine individuelle Entscheidung, die genauso ok ist, wie die, dass eine Mutter ganz zu Hause bleibt.
    .


    Das hast du schön geschrieben! #ja #top

  • Es ist oft zu lesen, auch hier im Thread, dass man weniger an Geld und sich selbst und mehr an die Kinder denken soll.
    Ich glaube, wir alle denken wahnsinnig viel an unsere Kinder. Manchmal vielleicht sogar zu viel.


    Aber es steht mir nicht zu einer Familie, die irgendein Modell für sich gewählt hat zu sagen: "Du, das ist aber nicht gerade kindorientiert." Die Familie wird schon wissen, warum sie sich dafür entschieden hat. Und wenn die Eltern ihr Kind lieben, es "sehen" und "hören" und ihm den Rücken stärken, dann wird ein Kind gut durchs Leben kommen, ob nun mit 24-h-KiTa oder 100-%-Mama oder allen Facetten dazwischen.


    seh ich auch so. Ich find immer da verzichtet man lieber auf etwas Geld und kmmert sich lieber mehr ums Kind-These schlimm. In den meisten Fällen ist das nämlich nicht das Problem. Meinem kind bringt es aber auch nichts, wenn man die Miete nicht zahlen kann oder essen. Ich finde es immer wieder erstaunlich wie viele denken, beide Parteien gehen Vollzeit arbeiten damit sie in der Traumvilla leben können und 5x im Jahr in den Urlaub fahren... fast immer geht es um mehr als das. Bedürfnisse haben alle Familienmitglieder. Ich denke Jeder macht das was einem möglich ist um seine Kinder glücklich zu machen und viel Zeit mit ihnen zu verbringen...


    Edit. ich wollte alles löschen. Möchte ja nicht wieder was vom Zaun brechen... aber dann wär man sicher wieder sauer, da ich einfach den Beitrag wieder lösche... :)

    Cheers & Oi! Jazzyi

    02/2013 Bergtroll, +04/2016 Sternchen, 03/2017 Höhlentroll

    Wenn euer Leben ein dunkles, stinkendes, dreckiges Loch ist, dann RAUS DA! Schlagt die Wand ein, sucht die Tür oder macht ein Fenster auf, aber tut WAS!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Jazzyi ()

    • Offizieller Beitrag

    Nein, ich finds gut, dass Du das nicht gelöscht hast, denn ich finde Du hast vollkommen Recht: Geldsorgen machen ganz garantiert eine Kindheit nicht glücklicher... Im Gegenteil, ich stelle mir die ständigen Sorgen ums "wie zahle ich nächste Woche das Essen" mehr als (be)drückend vor.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Bedürfnisse haben alle Familienmitglieder. Ich denke Jeder macht das was einem möglich ist um seine Kinder glücklich zu machen und viel Zeit mit ihnen zu verbringen...

    ja klar. dem stimme ich voll zu. und: das glücklichsein der eltern wirkt sich auf die kinder aus. wenn die eltern mit ihrem lebensentwurf im reinen sind, fühlen sich auch die kinder wohl. insofern sollte jede familie das modell leben, was für sie gut paßt.


    der staat (und die arbeitgeberseite) allerdings kann und sollte meiner meinung nach auch das wohl der kinder entscheidend berücksichtigen. und eben nicht nur das, was am wenigsten geld kostet und für die wirtschaftlichkeit effizient ist, zum standard erheben.


    und das bedeutet, z.b. auch familien zu unterstützen, die zu ihrem glück keine (oder spätere) außerhäusige betreuung wünschen.


    zumals nicht alle, die ihr kind ausschließlich zuhause betreuen, nicht auch erwerbstätig sind. (ich z.b. war zwei jahre mit dem ersten kind alleine zuhause und habe dennoch freiberuflich von zuhause aus gearbeitet - vorwiegend nachts.)
    und es gibt ebenso leute, die ihr U3 kind stundenweise außer haus betreuen lassen, dabei selbst aber gar nicht erwerbstätig sind und zuhause bleiben. sei es, weil ihnen die ausbildung fehlt, sie aus irgendwelchen gründen arbeitslos sind, nicht arbeitsfähig sind oder, oder, oder.


    es gibt so viel "dazwischen".


    und darum gilt dieses hier:

    Geldsorgen machen ganz garantiert eine Kindheit nicht glücklicher... Im Gegenteil, ich stelle mir die ständigen Sorgen ums "wie zahle ich nächste Woche das Essen" mehr als (be)drückend vor.

    für alle. geldsorgen sind ungeheuer belastend, ja.


    ich lebe seit langem nur knapp über dem existenzminimum, fast durchgehend arbeitend, ohne staatliche hilfen. mein mann ist in der insolvenz, seit 5 jahren. echt, ich weiß, wie das ist. es ist übel!


    darum war und bin ich froh über die 150 euro im monat zusätzlich. ich habe mir keine schuhe davon gekauft, wie jemand oben schrieb. ich versuche, das geld beiseite zu legen, um mir eine zusatzausbildung finanzieren zu können, die ich anstrebe. damit ich in zukunft, wenn ich wieder mehr arbeite, ein bißchen mehr verdiene.
    wenn ich jetzt mein 1,5 jahre altes kleinkind in die kita gäbe, könnte ich nämlich trotzdem nicht mehr geld reinwirtschaften.

    Einmal editiert, zuletzt von casa ()

  • Casa, das mit den Schuhen spielte glaube ich auf einem ganz anderen Platz als bei Dir. Du schilderst ja eine sehr gute Beispiel-Situation dafür, dass diese 150 Euro für manchen schon einen großen Unterschied machen.


    Und auch bei den Schuhe-kaufenden "Frau vons" wäre ich etwas mehr dabei, das zu differenzieren. Ich denke nicht, dass sich sehr viele bequem in dieser Hausfrauenrolle einrichten. Gerade ab einer gewissen Schicht und aufwärts wird da der Nachwuchs wirklich allumfänglich umsorgt. Die Mütter sind Mütter mit allem, was sie haben. Sie reißen sich ein Bein aus, zur Not auch zwei, um die Kinder zwischen Schule und einem gefühlten Dutzend Freizeitaktivitäten herumzukarren. Dazu noch Freunde, Arztbesuche, weitere Termine. Die LEBEN für ihre Kinder.


    Und gerade da sehe ich ein Problem. Irgendwann sind diese Kinder nämlich erwachsen und müssen schließlich auch diesem Elternhaus entwachsen. Auf eigenen Beinen stehen. Und dann ist das Nest leer. Und die Frau? Was macht die dann?


    Und da fehlt mir etwas die Kreativität. Ich bin, was das betrifft, echt sehr einfach gestrickt. Mir ist es wichtig, schon in der (frühesten) Kindheit meine eigenen Bedürfnisse zu sehen und auch an meine Zukunft zu denken. Auch meinem Kind bringt es ja nichts, wenn es das Gefühl haben muss, dass mein Leben maßgeblich von ihm abhängt. Dass ich quasi nur seine Haushaltshilfe, sein Chauffeur, sein Nachhilfelehrer bin... Mein Kind soll, so Gott will, mit dem Bild großwerden, dass seine Eltern beide ihre eigene Aufgabe in dieser Gesellschaft wahrnehmen.


    Weiter oben hat das jemand sehr schön geschrieben. Dass diejenige zwar keine klassische Erwerbsarbeit hat, aber sehr viel Ehrenamt macht. Das finde ich bspw. zukunftsorientiert. Sich wirklich solche Aufgaben zu suchen. Und nebenher eine kleine Selbständigkeit. Was dann kommt, wenn die Kinder aus dem Haus sind, wird sich sicher fügen. Aber meiner Meinung nach muss man aktiver Teil der Gesellschaft bleiben - auch und gerade, wenn man kleine Kinder hat.

    • Offizieller Beitrag


    Kinder sind in großem Maße resilent und anpassungsfähig. Wir haben nicht die Pflicht ihre maximale Zufriedenheit sicherzustellen. Sondern wir haben die Pflicht, die Bedürfnisse aller Familienmitglieder (emotional, finanziell, etc.) unterzubringen. Und wenn dazu z.B. eine gute 24-h-KiTa nötig ist, dann ist das so und eine individuelle Entscheidung, die genauso ok ist, wie die, dass eine Mutter ganz zu Hause bleibt.



    Wobei Kinder halt darauf angewiesen sind, dass die Eltern ihre Bedürfnisse auch irgendwie berücksichtigen.


    Und oft entspricht die Arbeitssituation ja auch gar nicht den tatsächlich jetztigen Bedürfnissen der Eltern. Ich habe einige Kolleginnen, die gerne länger als ein Jahr zu hause geblieben wären und sich das finanziell auch leisten könnten. Aber aus Angst um ihre Stelle doch schon wieder arbeiten gehen (denn dauerhaft zuhause bleiben will man dann ja doch nicht) und vor Arbeitsbeginn vielleicht ein weinendes Kind in der Krippe zurücklassen mußten.


    Gut, da ändert das Betreuungsgeld jetzt auch nichts, aber ich sehe einfach die Tendenz, dass weder auf die Bedürfnisse der Kinder, noch auf die wahren Bedürfnisse der Eltern geachtet wird.