Gerinnungshemmende Medikamente

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  • Ich nehme ja nun seit ein paar Wochen gerinnungshemmende Mittel. Um genau zu sein Xarelto.
    Ich kann nicht sagen, dass die Aufklärung über dieses Mittel vom Krankenhausarzt gut gelaufen wäre. Und das hat mich dann auch etwas unter Druck gesetzt. Denn hätte ich mich für ein anderes Medikament entschieden, Macumar, dann hätte ich noch fünf Tage länger im Krankenhaus bleiben müssen. Das war die Aussage des Arztes. Heute bin ich darüber etwas sauer.


    Ich habe mich dann nach der Entlasssung lange mit meiner Hausärztin darüber unterhalten und die Aufklärung erhalten, die es von Seiten des Krankenhauses hätte geben müssen. Damit war ich dann zufrieden. Ich vertrage das Mittel und habe keine Probleme damit.


    Allerdings gibt es da einen Punkt, den auch meine Hausärztin nicht erwähnt hat. Ob sie es vergessen hat oder absichtlich nicht erwähnte, weiß ich nicht. Ich gehe von vergessen aus. Es gibt für die Wirkung dieses Mittels kein Gegenmittel.


    Bei Macumar z.B. kann man, wenn ich das nun richtig gelesen habe, Vitamin K spritzen, um die Wirkung aufzuheben, wenn man größere Blutungsverletzungen hat. Bei Xarelto gibt es kein Gegenmittel.
    Dieser Punkt geht mir nun seitem ich das irgendwo im Netz gelesen habe, nicht mehr aus dem Kopf und grummelt vor sich hin.


    Ich frage mich ständig, was denn genau geschehen würde, wenn ich mir eine Verletzung zuziehe, die eine größere Blutung nach sich zieht und ich dann unter der gerinnungshemmenden Wirkung stehe, die man nicht außer Kraft setzen kann bis die Wirkung der Medikamente von allein aufhört.


    Ich neige nicht zu Verletzungen. Das höchste der Gefühle, was mir je passiert ist, war dass ich mir beim Kochen in den Finger geschnitten habe. Aber das ist ja leider auch keine Garantie für irgendwas.


    Ich würde gerne mal hören, wer noch gerinnungshemmende Medis (evvtl. Xarelto) und wie ihr damit klar kommt.


    Gruß

  • Hallo Guinan,


    hier gab es vom Kkh einen Riesen packen Zettel, ähnlich wie Beipackzettel nur viel ausführlicher,
    und man musste extra unterschreiben, da ging es auch das verletztungsrisiko in der Arbeit etc.
    Am Anfang hatte ich mir Gedanken dazu gemacht, mittlerweile mach ich mir eher Gedanken ob das Mittel ( eliquis) überhaupt wirkt, da ich mich schon öfter verletzt hab, und es niemals schlimmer geblutet hat als vor medi-Einnahme.
    Letztens sogar ein blöder Sturz, wo ich normalerweise blaue Flecken ohne Ende erwartet hätte, aber kam nix.
    Dann ein Riss quer über die Hand, auch so gut wie nix geblutet.


    Das es dazu kein Gegenmittel gibt würde mir zwar gesagt, aber eher so am Rande, begründet wurde die Wahl gegen marcumar mit den vielen weiteren Terminen beim Arzt.


    Wie geht's dir ansonsten?
    Mir immer noch nicht so richtig gut, seit heute habe ich solchen Husten das ich denke ich erstick,
    ansonsten hab ich immer mal wieder ziemliche Schmerzen dort wo die EB wäre


    LG
    Mama5

  • Bei mir gabs gar nichts außer einem Gespräch, dass ständig unterbrochen wurde und einem Arzt mit Zeitnot. Echt blöd.


    Aber ich war heute beim Hausarzt und hab michnoch mal schlau gemacht. Es macht relativ wenig Unterschied zu Macumar, was die Gegenmittel angeht. Bei Macumar könne man zwar Vitamin K geben, aber müssten auch erst mal wirken, was nicht in einem Tag getan ist.


    Insofern ist es dann auch egal.


    Hört sich ja noch richtig fies bei dir an. Deine EB muss schwerwiegender gewesen sein. Ich hofffe, das wird bald mal besser.
    Mir gehts jeden Tag besser und ich habe kaum noch Schmerzen. Heute das OK für Reha-Sport bekommen. Jippih!

  • ich kann nur das weitergeben, was ich über die Schwiegermutter weiß. Sie nimmt seit mindestens 10 Jahren Marcumar. Vor jeder größeren (und auch kleineren) OP - und davon hat sie quasi jedes Jahr einige - muß das Zeug unter ärztlicher Kontrolle abgesetzt werden. Und erst dann darf operiert werden. Da ist also wirklich nichts mit "spritzen wir mal dieses Mittel und dann ist sofort gut"...
    Alles Gute Dir!

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Ich kenne es auch leider so,dass bei Xarelto eine Blutung nicht gestoppt werden kann und Patient daran verbluten könnten. Ich arbeite zwar "nur" in einer Zahnarztpraxis, aber meine Chefin ist nicht überzeugt von diesem Medikament. Es gibt auch bereits viele Hausärzte, die wieder auf herkömmliche Blutverdünner wie Marcumar und ASS zurückgreifen.

  • Ich denke, es ist gehupft wie gesprungen, welchen Thrombozytenaggregationshemmer du nimmst. Es kommt auf die Wirkungsstärke an, dass du "nur" so viel nimmst, wie du brauchst, aber auch nicht weniger. Ich muss jetzt "nur" noch ASS nehmen, habe aber ein Jahr lang das hammermäßige Clopidogrel genommen. Same Procedure.


    Dass man das absetzen muss vor OPs hat was mit Sicherheit und Versicherungsschutz und so zu tun. Das Risiko, an einer inneren Blutung zu sterben ist höher als ohne das Zeug, einfach, weil weniger Zeit bleibt für Hilfe, wenn du z.B. einen Unfall hattest.


    Ich hatte unter TAH massiv blaue Flecken und "Wanderblutungen", häufig und lange Nasenbluten und so. Und war froh, dass ich das Zeug wieder los war.


    Trotzdem, überlege, was die Alternative ist: Ohne die TAH guckst du dir ziemlich bald die Radieschen von unten an. Mit ihnen steigt dein Risiko bei Unfällen. Nunja.


    Ich denke, du solltest nicht grundsätzlich damit hadern, sondern zusehen, dass du das richtige Medikament für dich bekommst. Wirkungen ohne Nebenwirkungen wird es in dieser Sollstärke kaum geben.

  • Aoide: das würde ich jetzt nicht unterschreiben. Bei Marcoumar muss regelmässig der Quick bestimmt werden. Es gibt Leute, die lassen sich sehr schlecht einstellen - ich zum Beispiel. Da kann es zu gefährlichen Situationen konnen und zwar in beide Richtungen. Marcoumar hat eine sehr lange Wirkzeit, aber es gibt ein Antidot. Xarelto dagegen wirkt nur etwa 24 Stunden und die Einstellung muss nicht überprüft werden. Das kann ein riesiger Vorteil sein. Bei uns heisst es: kommt der Patient mit Marcoumar gut zurecht, gibt es keinen Grund zum wechseln. ansonsten ist Xarelto die bessere Wahl.

  • Genau, die Wirkdauer (und natürlich die Einstellbarkeit des Patienten) macht den Unterschied.
    Neulich auf einer Fortbildung hieß es ganz salopp: es sei nicht so schlimm, dass es für die neuen "Blutverdünner" keine Antidote gäbe, weil die Wirkdauer so kurz sei. Da könne man mit Volumen oder ggf. auch einer Konserve gut die Zeit überbrücken.

  • Ich hab keine Erfahrungen, aber meine Mutter hat sich wegen des Antidots tatsächlich für Marcumar entschieden. Bei (geplanten) operativen Eingriffen wird das kontrolliert runtergefahren, aber sie selbst fand zB, dass die Kontrollen und erneute Gabe/Wiederhochfahren nach OP (sie ist selbst Ärztin) teils sehr lax waren - bei Z.n. Schlaganfall keine schöne Vorstellung, sie war damals sehr sehr nervös.


    Bei Marcumar ist auch nicht nur der regelmäßige Check wichtig, Da Vitamin K das Antidot ist, hat eben auch die Ernährung einen Einfluss auf die Werte. Ich weiß nicht, wie anderen marcumarisierte Patienten es halten - vllt. essen die sehr regelmäßig viele gesunde, vitamin-K-haltige grüne Gemüse, so dass man die Marcumar-Gabe darauf einstellen kann. Meine Mutter achtet sehr darauf, dass solche Lebensmittel ihren üblichen Spiegel nicht zu stark verändern: Neben grünem Gemüse wie Spinat, Kohl etc. enthalten auch Hülsenfrüchte und zB Hühnchenfleisch einiges an Vitamin K. Sauerkraut hat auch sehr viel.


    Der ein oder andere mag es als nervig enpfinden, solche DInge im Hinterkopf zu behalten.

  • Heparin hat ja auch eine gerinnungshemmende Wirkung, aber da ist verbluten nicht so einfach (meine Erinnerung sagt irgendetwas mit Kaskaden #gruebel ). Auch meine ProphylaxeHeparinSpritzen machen vor langen Autofahrten dicke blaue Flecken irgendwo und ich mir nicht vorstellen mag, das es mal im Hirn blutet. Ist wie Aoide sagt, in der Preisklasse gibt es eben die Nebenwirkungen.


    Wenn Du Dich in den Finger schneiden würdest, würdest Du mit Xarelto gleich stark bluten wie unter MArcumar?
    Und musst Du vor einer größeren OP das Xarelto absetzen?
    Hast Du einen Gerinnungsausweis?


    Glaub mir, mit Marcumar hast Du neben dem gleichen Verblutungsding das ganze andere Theater wie Ernährung, Einstellung etc. - mal ganz realistisch: Bei einem sehr schweren Autounfall bist Du mit Marcumar und Xarelto eh blöd dran.



    Was mich übrigens sehr interessieren würde: Wie lang ist denn die Wirkdauer von Xarelto? Ist das mit einer einmal am tag - Gabe überbrückt?
    Ist aber OT, sorry. Kind schlägt gerade diesen Smiley vor #tuppern

    Tá dínit an duine dosháraithe

    2 Mal editiert, zuletzt von wegwarte ()

  • Jo, ich hab mir einen Patientenausweis ausstellen lassen. Da hab ich dann selbst noch die Allergien hinzugetragen. Man darf dann nur hoffen, dass jemand meine Geldbörse in den Untiefen meiner Handtasche findet. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Handtaschenhasser bin? Es gibt einfach nicht die perfekte Tasche. *schwafel*


    Meine HÄ sagte etwas von 24 Stunden bei einmal am Tag 20 mg Wirkungsdauer. Im Netzt hab ich aber was von 9 Stunden gelesen, was aber für eine Dosierung von zweimal am Tag 15 mg dort stand.


    Ich bin da verwirrt......


    Die Smiliewahl deines Kindes ist doch top! :D