Montessori-Schule vs. Dorfgemeinschaft

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  • Zur Kann-Kinder-Thematik gibt hier schon viele Diskussionen. Vielleicht magst du mal die Such-Funktion bemühen.
    Ich seh insgesamt wenig Sinn im Früh-Einschulen. Einzelne Kinder mögen da Ausnahmen bilden.


    Leider geben die Schulen da auch nicht immer objektiv Rat. Wenn sie dringend Schüler brauchen, dann wird auch gerne mal zur Einschulung von Kann-Kindern geraten. Da machen Monte-Schulen dann leider auch keine Ausnahme.


    Was heißt, dass sie ein Jahr sich die Schule anschauen könnte bevor die Schulpflicht losgeht? Wenn sie erstmal eingeschult ist, dann ist sie schulpflichtig. Und dann wird sie auch ein Jahr früher auf die weiterführende Schule gehen und dort eben auch immer ein Jahr jünger sein als die meisten anderen. Dass sie in der Grundschule nochmal ein jahr zurückgestellt wird, kommt nur bei sehr schlechten Leistungen oder Behinderungen vor. Auch in Monte-Schulen.


    Hospitieren und Schnuppertag sind doch super. Meist bekommt man da ein Gefühl, ob es passt oder nicht.

  • Hallo,


    Zitat

    nd nochmal zur Frage vom vorzeitigen Einschulen: Vor- und Nachteile?
    Für mich wäre der Vorteil dass ich mir die Schule ein Jahr in Ruhe anschauen kann bevor die tatsächliche "Schulpflicht" beginnt. Aber.. ausm Kiga nehmen, in den sie gern geht? Quasi Kindheit stehlen? WIll nicht in die irre-Förderer-Mama-Schiene rutschen, genau das Gegenteil ist eigentlich mein Wunsch. Aber eben - es ist ja keine Regelschule!


    Das Argument versehe ich nicht. Wieso "In Ruhe anschauen"?


    Wenn du dein Kind vorzeitig einschulst, beginnt es doch ganz normal mit der ersten Klasse, mit allen dafür geltenden Anforderungen. JEDEN Morgen pünktlich sein, ohne Ausnahme, frei nur noch in den Ferien (d.h. auch nur dann kann man in den Urlaub fahren)


    Oder ist das bei euch anders geregelt und das Kind kommt offiziell erst mal in ein Vorschul-Jahr? Selbst dann würde ich mir überlegen, ob das besser als der Kindergarten ist, in den sie jetzt geht.


    Schule ist Schule, Klar kann man es dann auch noch mal ein Jahr wiederholen lassen, aber das würde ich eher nicht von vorn herein einplanen.


    Einschulen würde ich ein Kind vorzeitig nur dann, wenn es wirklich reif dafür ist und Schule die deutlich BESSERE Wahl als der Kindergarten. "Es wird sicher irgendwie gehen und zur Not wiederholt es eben" wäre für mich nicht Grund genug.


    Unabhängig von der Schulwahl, denn auch an einer Montessorischule sind die schulischen Kompetenzen nötig. Ja, es kann in der Regel sehr individuell auf das Kind eingegangen werden, aber morgens aufstehen muss da Kind trotzdem, sich konzentrieren können, sich in eine Klassengemeinschaft integrieren, sich zurücknehmen und auch mal durchsetzen können, mit vielen Kindern im Schulhof klar kommen, Anforderungen erfüllen, sich Aufträge merken, sich die Zeit einteilen, es aushalten, wenn etwas nicht gleich gelingt und es noch mal versuchen, ohne all zu frustriert zu sein, vor einer Klasse sprechen können (bei uns wurde viel geforscht und das Ergebnis der Klasse präsentiert. Zwang dazu gab es keinen, wenn es noch nicht ging, wurden individuelle Lösungen gefunden, aber die grundsätzliche Erwartung war schon da) ...


    Denn bei aller Freiheit in der Themenwahl gelten doch auch bei Montessori sehr klare Strukturen. In der Arbeitszeit wird eben gearbeitet und nicht gespielt (Auch wenn die Kinder da keinen großen Unterschied sehen). Das kann in Einzelfällen möglich sein (vor allem wenn sich herausstellt, daß das Kind noch nicht so weit ist und mehr Pausen braucht), sollte aber nicht Grundvoraussetzung sein.


    Von daher denke ich, nicht die Schulwahl sollte ausschlaggebend für Einschulung oder nicht sein sondern allein die Reife des Kindes.

  • Ok, ich merke ich hab das Wort "Einschulen" falsch verwendet.


    Also: sie könnte mit 5einhalb schon in die Montessori-Schule gehen, gilt aber als Vorschuljahr. Dh. zum Pflichtschulabschluß (9 Jahre) würde es zwar dazugerechnet, wenn sie aber zB. auf ein Gymnasium weiterginge würde sie aber erst nach dem Vorschuljahr plus 4 Volksschuljahre damit beginnen.
    Drum "in Ruhe anschauen", weil dann würd sie quasi ihr letztes Kiga-Jahr dort verbringen, als offizielles Vorschuljahr und wenn sie tatsächlich schulpflichtig ist könnt sie immernoch mit allen anderen aus dem Jahrgang ganz normal in der Regelschule anfangen. Allerdings sehe ich das schon als Notausstieg, grundsätzlich würd ich sie nur in der Monte-Schule zur Vorschule anmelden wenn ich mir schon ziemlich sicher bin dass sie dort auch bleibt..

  • Ok, ich merke ich hab das Wort "Einschulen" falsch verwendet.


    Also: sie könnte mit 5einhalb schon in die Montessori-Schule gehen, gilt aber als Vorschuljahr

    In dem Falle würde ich persönlich eher zum Verbleib im Kindergarten tendierern, wenn sie sich dort wohl fühlt und ihren interessen nachgehen kann.


    Aber man kann sich ja wie weiter vorne schon geschrieben gedanklich oder real eine Liste machen, auf der die Vorteile und Nachteile einer frühen Einschulung bzw. des Verbleibs im Kindergarten stehen und die dann gewichten.


    J.B.
    Schule:


    Vorteil:
    Zeit sich an die Abläufe zu gewöhnen ohne schon einen Lehrplan erfüllen zu müssen (Wichtig oder nicht so wichtig?)
    Konkreten aktuellen Lerninteressen besser nachgehen können (wenn das Bedürfnis denn da ist und im Kiga tatsächlich weniger erfüllt wird)


    Nachteil
    Ferienregelungen (Wichtig, weil ihr gerne spontan mal wegfahrt oder gerne die Nebensaison nutzt oder nicht so wichtig, weil ihr eh in Ferienzeiten in den Urlaub fahrt und die Betreuung auch in den Ferien geregelt ist?)
    weiterer Weg


    Kindergarten:
    kurzer Weg
    Man kann noch ein Jahr beobachten, wie die Freundschaften sich entwickeln, weil das ev. ausschlaggebend für die Schulwahl ist
    Mehr unverplante Zeit
    Spontenes "rausnhemen" möglich, wenn ein Elternteil mal frei hat...


    Nachteil:
    ?


    usw.


    Vielleicht sieht man dann schon eine deutliche Tendenz.

  • Ich berichte mal von aktuellen Begebenheiten:


    Erstklässereltern der hiesigen Sprengelschule berichten von schlimmen Zuständen im Schulbus: aus Kostengründen wurde kürzlich der Busbegleiter gestrichen. Jetzt werden die Erstklässer von Viertklässern im Bus drangsaliert. Zum Glück wäre der hiesige Busfahrer so nett und würde-wenn es zu schlimm wird- anhalten und nach hinten gehen und für Ordnung sorgen. Anderen Busfahrern hingegen wäre das egal... #kreischen


    Im gleichen Gespräch wurde uns quasi unterstellt, dass unsere Kinder wohl auf eine andere Schule gehen würden, weil sie vermutlich die Leistungen an einer normalen Schule nicht erbringen könnten #kreischen


    Was will man dazu sagen? Man ist irgendwie sprachlos.
    Ist das aber ein Argument für die Sprengelschule, dass ansonsten andere Eltern denken könnten, die eigenen Kinder wären dummer als deren Kinder???

  • So unterschiedlich sind die Sichtweisen. Ich habe schon die Frage gestellt bekommen ob ich denn glaube dass unsere Kinder "überbegabt" wären (weil wir eine andere als die Sprengelschule überlegen...).


    :P

  • Ja, es gibt scheinbar verschiedene Vorurteile über Eltern und Kinder, die NICHT die sprengelschule besuchen:
    -das Kind ist zu dumm für eine normale Schule
    -die Eltern wollen das Kind nicht mit den Kindern der anderen Eltern zusammen beschulen lassen
    -die Eltern halten sich für was Besseres
    -Die Eltern sind übergeschnappt und denken, das Kind wäre hochbegabt


    Ich weiß nicht recht, wie man solch bescheuerten Ansichten begegnen soll. Zumal sie ja oft nur angedeutet werden. Andererseits sehe ich auch nicht ein, dass meine Kinder die hiesige Sprengelschule besuchen müssen, obwohl wir von einer anderen Schule überzeugt sind, nur damit es kein Gerede gibt. #weissnicht

  • Das Vorurteil gegen Privatschulen, dass dort Eltern praktisch ihren "dummen" Kindern das Abitur kaufen wollen, kenne ich auch. Dürfte aber doch eher weiterführende Schulen betreffen als reine Grundschulen. In Ländern mit Zentralabitur hat man da m.E. mittlerweile ein ganz gutes Gegenargument, denn alle Kinder müssen dann ja dasselbe Abitur schreiben. (und da kann man dann auch im Vorfeld schauen, ob es die Privatschule wirklich schafft, einen ähnlich hohen Anteil zum Abitur zu führen wie die staatlichen oder ob im Gegenteil ein hoher Prozentsatz durchfällt; auch das gilt natürlich nicht für private Grundschulen).
    Das Vorurteil, dass die Eltern damit andere Kinder vermeiden möchten, kenne ich ebenfalls und teile es. Trifft ganz sicher nicht auf alle Eltern zu, aber doch auf einige, die ihr Kind an einer Privatschule einschulen und die das auch genau so äußern als Grund. Das kann (muss nicht) zu einem Problem werden, weil diese Eltern die Privatschule/Montessorischule dann nicht in erster Linie wegen des Konzepts gewählt haben oder das Konzept sogar eigentlich gar nicht gut finden und stattdessen dann Änderungen fordern wie Hausaufgaben, Noten, mehr "Frontalunterricht" etc. Ich denke, solche Diskussionen haben wohl einige Eltern schon erlebt, die ihr Kind privat beschulen auf einer Schule, die eigentlich mit weniger "Leistungsdruck" wirbt. Aber das kann man eigentlich ja ganz gut vorher schon ein bisschen rausbekommen, wenn man viel mit der jetzigen Elternschaft der Schule spricht.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Melone, ich glaube, das ist umgebungsabhängig. An einem unserer alten Wohnorte gab´s ne Waldorfschule. Da gingen halt die Kinder hin, deren Eltern etwas ökiger waren, oft mit künstlerischem Background, keine Noten wollten usw. Da es doch recht viele Kinder waren, gab´s da eigentlich keine Hintergedanken bei dem Ganzen, es war einfach nur ein praktikable und bezahlbare Alternative zu den anderen Schulen vor Ort.
    Meine Nichten sind auf einem privaten katholischen Mädchengym, da ist diese Schule auch einfach nur eine von vielen möglichen Gyms vor Ort, also eine der vielen Wahlmöglichkeiten.
    Guck ich dagegen hier rum, welche Kinder eine andere Schule als die Sprengelschule besuchen, dann
    1. ist die Quote dieser Kinder sehr niedrig. Warum das so ist, hab ich weiter oben schon erläutert, hier sind Privatschulen echt teuer. Das bedingt von vornherein eine Selektion nach dem Geldbeutel der Eltern.
    2. weiß ich bei vielen dieser Kinder den Grund aus den Gesprächen mit den Eltern. Das ist keine Andeutung oder Hirngespinst meinerseits, sondern eben das, was als Grund angegeben wird. Als da wären:
    - ein Kind, was sonst auf der Förderschule gelandet wäre, da laut unserer Grundschule nicht normal beschulbar- die Förderschule wollten die Eltern auf keinen Fall;
    - ein Kind, das sehr leistungsstark war und deswegen ein privates Gym besucht, das den Ruf hat, genau solche Kinder speziell zu fördern;
    - ein Kind, das zu schwach fürs Gym war, wo die Eltern absolut gegen die Förderstufe (HS/RS zusammen unterrichtet) sind und das Kind deswegen auf einer privaten christlichen RS untergebracht haben;
    - drei Kinder aus streng christlichen Familien, die eine private christliche Grundschule genau dieser Religionsgemeinschaft besuchen - da hab ich persönlich durchaus ein Problem mit, weil die Kinder so von der "normalen" Welt ferngehalten werden, die Ansichten dieser Kirche sind in vielem echt angestaubt;
    - das Kind einer Familie, die nur temporär in Deutschland wohnt, da geht das Kind auf eine International School, damit der Lehrplan auch nach dem nächsten Umzug noch passt;
    - und an unserem alten Wohnort gab´s paar Kinder, die ebenfalls eine International School besucht haben, wo die Eltern offen zugaben, die Kinder sollten mit bestimmten anderen Kindern der gehobeneren Mittelschicht/Oberschicht zusammen sein, in kleinen Klassen und nicht mit 25 Kindern und 70% Migrantenanteil auf der zuständigen Grundschule.
    Der Grund, der imho eigentlich der Hauptgrund sein sollte, nämlich "diese Schule paßt am besten zum Kind" ist also hier zumindest sehr selten... Meist geht´s um äußere Zwänge oder eben wirklich um "mein Kind soll nicht in diese Schule/mit diesen Kindern/mit diesem Lehrplan".

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • edit geht nimmer: wo ich Kris lese - ja, genau. Das Schulleitbild ist oft nebensächlich, es geht um die Abgrenzung "nach unten" bzw. Abgrenzung generell oder eben einen bestimmten Abschluß. Das ist dann natürlich doof :(
    Wobei ich eins der Hauptprobleme wirklich in den Gebühren sehe. Wenn die Privatschule schon ohne Hort 400-800 Euro kostet, können sich das viele Familien, die das Konzept an sich toll finden, schlicht nicht leisten. Während andere, denen das Konzept egal ist, sich damit eben eine bestimmte Umgebung "erkaufen".
    Wären die Gebühren auf niedrigem Niveau gedeckelt und der Rest staatlich finanziert, würde die Schullandschaft vermutlich anders aussehen...

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Ja, die hohen Gebühren sind schon problematisch. Eigentlich dürfen die Schulen gar nicht so hohe Gebühren nehmen, weil laut Grundgesetz Schüler nicht allein wegen der GEbühren vom Schulbesuch ausgeschlossen werden dürfen. Aber hier in der Gegend scheinen Gebühren von 500€ + offenbar nicht gegen dieses "Sonderungsverbot" zu verstoßen....
    In anderen Gegenden scheint es aber ja deutlich günstigere Privatschulen zu geben, so zumindest mein Eindruck auch hier aus dem Forum.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Ich würde die Argumente verstehen, wenn es heißten würde "Privatschule versus staatl. Schule".
    Aber Montessori-Schulen sind nicht automatisch privat. Es gibt einige Bundesländer, in denen Monte-Schulen staatlich sind oder wo es sowohl staatl. wie auch private Monte-Schulen gibt.


    Im Gegensatz dazu gibt es hier z.B. ein katholisches (privates) Mädchengymnasium (ohne Schulgeld), welches einen extrem guten Ruf hat (m.E nicht unbedingt zurecht, ich kanns beurteilen, ich hab dort Abi gemacht ;-)). Dennoch gilt dieses als eine Möglichkeit unter mehreren, die man wählen kann, wenn man denn einen Schulplatz dort bekommt. Auch viele Eltern hier im Dorf haben kein Problem, ihre Töchter dort aufs Gymnasium zu geben.

  • Bei mir war es damals so, dass die Gebühr anhand des Einkommens der Eltern berechnet wurde. Deswegen hatten wir ein relativ breit gefächertes Einkommen.

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
    Und tanze zur Musik der Sterne!”
    (Walter Moers)


    Du darfst sein, wer du bist, du darfst dich äußern und wir nehmen das ernst. Da ist immer beides: Wurzeln und Flügel, Bindung und Freiheit.

    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts

  • Ich würde die Argumente verstehen, wenn es heißten würde "Privatschule versus staatl. Schule".
    Aber Montessori-Schulen sind nicht automatisch privat. Es gibt einige Bundesländer, in denen Monte-Schulen staatlich sind oder wo es sowohl staatl. wie auch private Monte-Schulen gibt.

    Ach so, werdet ihr mit diesen "Vorurteilen" ("kaufen" des Abis; elitäres Abgrenzen,....) konfrontiert, obwohl eure Schule gar keine kostenpflichtige Privatschule ist? Das ist dann in der Tat noch blöder und noch leichter widerlegbar. Falls ihr da überhaupt diskutieren wollt, es geht ja eigentlich niemanden etwas an und keinen Rechtfertigungszwang.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Kris, ja, den Eindruck hab ich auch... Ich kenne hier so gut wie keine staatlichen Schulen mit speziellem Konzept (melone: sprich, eine staatliche Monte usw.), woanders scheint´s das zu geben...


    melone - vielleicht, weil ohne Schulgeld keine Selektion nach dem Geldbeutel der Eltern stattfindet? Und deswegen "privat und teuer" anders bewertet wird als "privat und kostenlos, also zumindest grundsätzlich für alle möglich"?
    edit: oder ist Eure Schule ebenfalls kostenfrei bzw. staatlich?


    Jaennchen, schön wär´s. Die von Kris genannten 500Euro aufwärts sind hier der Standard. Waldorf z.B. staffelt nach Einkommen, fürs erste Kind zahlt man in der niedrigsten Stufe 285 Euro - das sind dann mehr als 10% des max. Familiennettoeinkommens in dieser Stufe. Die höchste Stufe sind übrigens 520 und dazwischen gibt´s nur noch eine Zwischenstufe.
    Montessori staffelt gar nicht. Die christlichen mal so, mal so, aber das Niveau ist ähnlich.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

    Einmal editiert, zuletzt von asreileeth ()

  • Ich kenne hier so gut wie keine staatlichen Schulen mit speziellem Konzept (melone: sprich, eine staatliche Monte usw.), woanders scheint´s das zu geben...

    Das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden ... in Bayern z.B. gibt es (wen wundert's?) keine staatlichen Montessori-Schulen, d.h. es bleibt einem nur die private Montessori-Schule, wenn man von diesem Konzept für das eigene Kind überzeugt ist.


    Zum Thema Kosten: der Staat erstattet dem privaten Träger hier (vereinfacht gesagt) nur die Personalkosten, die auch an einer staatlichen Schule anfallen würden, d.h. der/die zweite Pädagoge/-in, die in vielen Montessori-Schulen ständig in den Freiarbeits-Phasen im Unterricht dabei sind sowie Kosten für zusätzliche Heil- und Sonderpädagogen müssen von den Eltern selbst finanziert werden. Auch der sonstige Schulaufwand, die Kosten für Schulbücher und Baumaßnahmen werden vom Staat nur auf Basis von Pauschalen bezuschusst, die den tatsächlichen Aufwand nur zum Teil decken. Die entstehende Kostendifferenz muss also von den Eltern getragen werden - das hat nichts mit elitärem Abgrenzungsgehabe, sondern einfach nur mit der praktischen Notwendigkeit zu tun, den laufenden Schulbetrieb zu finanzieren.


    Auch die staatliche Sprengelschule kann eine sehr gute Schule sein ... das hängt (hier in Bayern) in erster Linie vom Selbstverständnis des jeweiligen Lehrer-Kollegiums ab. Leider sind Themen wie Inklusion, jahrgangsübergreifendes Lernen, schlüssiges Ganztageskonzept, Freiarbeit, Notenverzicht und gemeinsames Lernen aller Kinder auch nach der 4. Klasse hier in Bayern an einer staatlichen Regel-Schule nur sehr schwer (und zum Teil auch gar nicht) umzusetzen. Wir haben uns aus diesen Gründen (trotz 30 min. Bus-Fahrzeit) für die private Montessori-Schule und gegen die örtliche Sprengel-Schule entschieden und sind bisher sehr glücklich mit unserer Entscheidung.

  • Miniondad, mir ist völlig klar, daß Kosten da sind, die vom Staat nicht getragen werden und daher irgendwie anders - im Normalfall eben durch die Gebühren - gedeckt werden müssen. Nun ändert das nichts an der Tatsache, daß dort dann die Kinder von Managern/Ärzten/Rechtsanwälten/gut verdienenden Angestellten landen und nicht die Tochter der alleinerziehenden Fatima, die ihre drei Kinder irgendwie mit Putzjobs durchbringt und auch nicht der Sohn vom Dachdecker Jörg, der seit seinem Unfall von 5 Jahren von H4 lebt. Und auch nicht die Kinder der Verkäuferin oder des Kfz-Mechanikers. Weil keiner davon sich die 400-700 Euro Montessori-Gebühren leisten kann, auch wenn diese Kinder von den Heilpädagogen und dem zweiten Lehrer in der Klasse durchaus profitieren würden. Und diese Gebührenhöhe bewirkt, daß bestimmte Elternsorte dann gerne solche Schulen wählt, gar nicht, weil sie so von Monte oder bilingual überzeugt sind, sonst weil sie genau wissen, daß ihre Kinder da weder auf die Tochter der türkischen Putzfrau, noch auf den Sohn des H4-Empfängers aus dem Hochhaus treffen.
    Klar, daß die Schulen da auch in der Zwickmühle sind, das Geld wird nun mal gebraucht. Nur imho müßte das Geld anders reinkommen, so daß die Teilnahme an solchen Schulen deutschlandweit nicht vom Geldbeutel abhängig wäre. Anscheinend gibt´s ja auch Regionen, wo staatliche Monteschulen vorhanden sind.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Unsere Monte ist eine staatliche Grundschule. Also auch ohne Schulgeld.
    Es gibt hier Privatschulen unterschiedlicher Konzeption, die z.T nichts kosten (kirchliche) oder ansonsten zwischen ca 100-300 Euro im Monat. Geht also eigentlich noch im Vergleich mit anderen Bundesländern.


    Ich denke, dass die Leute gar nicht groß überlegen, ob die Schule was kostet oder nicht. Sie hören Montessori und denken "ah, Waldorf" und "Ah, die tanzen dort bestimmt ihren Namen".


    Staatliche vs private Monteschule: ich finde, dass alle Monte-Schulen staatliche sein sollten. Dabei gibt es aber das Problem, dass Monte einfach mehr kostet als "normal". Für einen vernünftigen Satz Monte-Material für eine Klasse im Grundschulbereich, legt man locker mal 15 000 Euro hin. Außerdem sollte der Personalschlüssel besser sein.
    Das gibt aber das normale Budget einer Schule nicht her. Also gibt's entweder Abstriche ans Konzept oder Sponsoren und "versteckte" Schulgelder, indem man für x Sachen extra zahlen muss.