Still-Desaster

Ratteldattel, ich weiß jetzt nicht ob das noch aktuell ist, wollte mich aber kurz zum Calma äußern: Ich selbst hatte wegen anfangs ausgeprägter Stillprobleme intensiven Kontakt zu zwei Stillberaterinnen, eine davon eine echte Koryphäe. Beide baten mich im Falle von Fütterung mit abgepumpter Milch auf keinen Fall diesen Sauger zu verwenden, da er zu fest sei. Uns wurde zum Lansinoh-Sauger geraten und tatsächlich hat der Mauslein ihn (bei den wenigen genutzten Malen) auch problemlos angenommen und konnte damit auch rein technisch sofort was anfangen.

Mir konnten die Stillberaterinnen wirklich sehr gut helfen. Es ist echt Wahnsinn, welche Methoden da bekannt sind um alles mögliche zu erreichen. Ich drücke dir daher fest die Daumen, dass ihr eine für alle Beteiligten gute Unterstützung erhaltet.

Fingerfeeding vielleicht, da hatte uns die Stillberaterin eine Spritze und eine Magensonde dagelassen*, damit hat es prima funktioniert. Für mich war das einfacher als Brusternährungsset**, und ein ganzes Stück besser als verschiedene Sauger.

* Magensonde an milchgefüllte Spritze anschließen, ca. 1-3 cm vor Ende mit z.B. Leukoplast am kleinen Finger festkleben, Spritze aufrecht oberhalb halten, Kind am Finger inklusive Magensonde trinken lassen und immer mal wieder mit ganz leichtem Druck auf die Spritze unterstützen - Kind soll selber arbeiten, um die Milch rauszubekommen, aber das Trinken soll ja nicht immer schwerer werden.
Zubehör gibt es ziemlich günstig in der Apotheke, die Spritze darf ruhig groß sein

** Als solches lassen sich Magensonde und Spritze übrigens zusätzlich auch umfunktionieren, indem man das Magensondenende "einfach" so an der Brust festklebt, dass es mit der Brustwarze in den Mund kommt. Da kommt man am besten irgendwie von der Seite statt straight runter. Ist komplizierter als Set, auch weil man ja die Spritze zusätzlich hält (wobei das mit gekürzter Sonde vermutlich auch irgendwie um den Hals hängbar sein müsste) und drücken muss, aber testet auch die Funktionsweise ganz nett.

Fingerfeeding haben wir hier auch eine Zeitlang gemacht (bei uns war es so, daß Micromys am Anfang nicht trinken wollte und bei mir wenig Milch kam. Ich konnte auch immer nur etwa ein Drittel der Trinkmenge produzieren, der Restbedarf mußte über Pre-Nahrung gedeckt werden. Abgepumpt habe ich vier Monate lang), hier gab's auch noch die Variante "Sonde unter ein Stillhütchen klemmen" (also so, daß das Ende der Sonde in der Spitze des Hütchens steckt). Mir ging es aber so, daß da irgendwie die dritte Hand fehlte, wenn ich es allein gemacht habe (im Krankenhaus war immer noch eine Schwester dabei, die z. B. Nachschubspritzen brachte, zu Hause ging's auch, wenn mein Mann geholfen hat).

Als die Trinkmengen dann größer wurden, war es einfach nicht mehr praktikabel und wir sind auf einen Sauger umgestiegen (hier wurde der Medela Calma sofort problemlos angenommen).

Ich wünsche dir, daß ihr gute Unterstützung bekommt und einen für euch passenden Weg findet (habe auch den Geburtsbericht gelesen und war sehr berührt).

Grüße von der Dinomys

Zitat von Dinomys

Mir ging es aber so, daß da irgendwie die dritte Hand fehlte, wenn ich es allein gemacht habe (im Krankenhaus war immer noch eine Schwester dabei, die z. B. Nachschubspritzen brachte, zu Hause ging's auch, wenn mein Mann geholfen hat).

Als die Trinkmengen dann größer wurden, war es einfach nicht mehr praktikabel und wir sind auf einen Sauger umgestiegen (hier wurde der Medela Calma sofort problemlos angenommen).

Ich glaube (habs auch fast ausschließlich mit dem Mann dabei gemacht...) das ginge halt besser, wenn man sich da vorher alles in Griffweite zurechtlegt und vor allem - für mich das Schwierigste - gelassen bleibt.

Bei uns gings von da zum Vollstillen, da bin ich sehr, sehr dankbar für.

War eine sehr schreckliche und anstrengende Zeit hier, lohnt sich m.E. auch nur dann, wenn die Alternativen sich noch blöder anfühlen. Das war für mich so, da war auch rational kein Rankommen. Flasche fand ich irgendwie für uns nicht akzeptabel, und ich hatte mich trotzdem schon damit abgefunden und mich dann nach der Stillberatung (halleluja!) doch noch entschieden, es nochmal so zu versuchen. Wenn das nicht so gewesen wäre, wäre es unterm Strich die Mühe nicht wert gewesen - gelitten haben wir nämlich alle zu der Zeit.

Oh, das klingt schön.

Hast Du denn jetzt eine Stillberaterin, die zu Dir nach Hause kommt?

Klingt fast so als ob sie dir sagen wollte "Ich bin noch nicht so weit Mama, aber bitte gib uns noch etwas Zeit"...
Achte dabei auch gut darauf, was dir gut tut! Wenn für dich ein Punkt kommt ab dem das Affentheater zu viel Energie kostet dann hör auf dich!