das leidige Thema Süssigkeiten

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  • Ich werfe jetzt nochmal einen anderen Vorschlag in den Raum. Und zwar kenne ich das von mir selber, ich bin ein absoluter Schoko-Junkie. Seit Kindesbeinen an. Gewichtsmäßig war das lange Zeit kein Problem, aber jetzt so langsam.
    Ich hab durch die Schwangerschaft und jetzt Stillzeit auch ständig Hunger. Und wenn ich dann keine gesunden Alternativen im Haus hab... oh weh! #angst
    Jedenfalls war mein Ansatz eigentlich viel eher meinen Nähstoffbedarf ausreichend zu decken.
    Mit 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag, Calcium und Magnesium usw.
    Durch diese magenfüllenden Dinge, bleibt automatisch nicht mehr der Platz für so viel Süßkram. ;)


    Wenn du ihr jetzt sagen würdest: "Du darfst weiterhin naschen, aber für deine Gesundheit brauchst du Mineralstoffe und Vitamine, die kommen im Moment zu kurz. Ich denke du bräuchtest mehr Apfel, Banane, Milchprodukte,Käse, (Fleisch/Fisch), Gemüse mit viel Vitamin C ..."
    Gleichzeitig müsstes du schon dafür sorgen, dass diese Dinge auch mehrfach am Tag angeboten werden. Und zwar aktiv!
    Also wirklich hinstellen und Obst und Gemüse schnibbeln, Salat fürs Abendbrot vorbereiten, Nachmittags vielleicht Quarkspeise oder Naturjoghurt mit Obst, zum Fernsehabend Gemüsesticks mit Kräuterquark, Nüsse usw.


    Dann signalisiert du ihr deine Fürsorge und das Verbot gerät mehr in den Hintergrund.
    Ebenso mit dem essen nach dem Zähneputzen: "Ich mach mir Sorgen um deine Zähne."


    10jährige sind in meinen Augen noch zusehr Kinder, als dass sie mit ihrer Ernährung alleine gelassen werden dürfen.

  • Ich bin mir nicht richtig sicher, ob immer das Verbot der Eltern schuld ist, das Kinder dann in die Fehlernährung, Übergewicht, ect. treibt.


    Aus welchem Grund sollte sich ein 10jähriges Mädchen selbst reglementieren, wenn es nur die ständige Möglichkeit hat, Süßes zu kriegen?


    Schmeckt gut, seien wir mal ehrlich!
    Wenn der Appetit da drauf ist und keiner sagt was und Verständnis in dem Alter finde ich etwas viel verlangt... Wie soll das gehen?


    Wenn man das Glück hat, ein Kind zu haben, das nicht so auf Süßkram steht, kann man drei Kreuze schlagen, finde ich.


    Ich hab auch so ein Schleckermäulchen.
    Zwar erst fünf Jahre alt, aber der Wunsch nach Süßem ist schon stark ausgeprägt.


    Und zwar mache ich es so, dass es NICHTS gibt. Zumindest offiziell.
    Wenn ich ihr dann was zustecke, freut sie sich.
    Aber sowie sie wieder anfängt zu nörgeln, erinnere ich sie ans "Süßigkeitenverbot" und es ist wieder gut.
    Sie kommt mit dieser Methode tatsächlich besser klar als würde ich ständig nachgeben oder erklären oder oder.


    Das Argument, warum es nichts gibt, ist übrigens immer das selbe: die Zähne.
    Ich erkläre ihr sehr ausführlich, was passiert, wenn Zähne ständig Zucker kriegen, außerdem schicke ich sie danach zum Zähneputzen.


    Falls ich ihr damit einen Zucker-Zahn- Komplex zumute, tja... Das ist mir lieber als einen Aufs-Gewicht-schau-Komplex.


    Richtig machen geht eh nicht, finde ich.
    Dazu leben wir einfach im falschen Jahrhundert.


    Ich frag mich ja oft, wer den ganzen Krempel essen soll, der täglich neu erfunden wird und in den buntesten Farben aus den Regalen lacht... Wie soll man da als Kind bitte vernünftig bleiben?

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Mit der Esstörung meinte ich zb nicht Übergewicht, sondern heimlich essen. Meine Eltern haben mich dann immer auf Null Diät gesetzt und ich musste immer fragen ob ich was essen darf auch auswärts. Da war ich 12. Hier ist die Situation ja anders. Ich wollte nur sagen, dass man in so Situationen weiß das man den anderen was wegklaut und trotzdem nicht anders kann und vielleicht nichts sagt weil man sich doch schämt.

    Cheers & Oi! Jazzyi

    02/2013 Bergtroll, +04/2016 Sternchen, 03/2017 Höhlentroll

    Wenn euer Leben ein dunkles, stinkendes, dreckiges Loch ist, dann RAUS DA! Schlagt die Wand ein, sucht die Tür oder macht ein Fenster auf, aber tut WAS!!!

  • Ich hatte als Jugendliche auch so eine Phase und meine Eltern haben mich immer echt zur Schnecke gemacht deswegen und das wurde zum Teufelskreis. Bei mir hat sich leider eine unschöne Essstörung daraus entwickelt. Das ist anstrengend. Ich habe das nicht extra gemacht, es war ein Zwang und meine Eltern haben es damals viel schlimmer gemacht, ohne Absicht.


    Mehr möchte ich gar nicht darüber hier sagen


    Mich würde dieses heimliche Essen auch alamieren, je nachdem wie sich das entwickelt.

    Bei mir ist es auch schiefgelaufen.



    Ich spekuliere mal ganz gewagt, dass deine Zehnjährige genau weiß, dass sie sich nach euren Werten nicht richtig verhält, wenn sie Süßigkeiten mopst. Sie hat es ja auch erst zugegeben, als du sie mit den Beweisen konfrontiert hast. Du schreibst, sie habe "selbstmitleidig" reagiert. Was genau meinst du damit? Was hat sie gesagt? Ich spekuliere mal weiter, dass sie das Gefühl hat, sehr gute Gründe für ihr Verhalten zu haben.


    Mir ging es jedenfalls in ihrem Alter so. ;)


    Ich war wie deine Tochter eher jemand, der sich gerne drinnen aufhält und z.B. liest oder malt oder Musik hört. Ich habe so mit etwa acht Jahren angefangen, immer mehr Süßes zu essen. Erst in einem Rahmen, in dem ich mich frei und damit akzeptiert fühlte (bei meiner Ersatzoma, die mich auch unkontrolliert fernsehen und beliebig spät ins bett gehen ließ, während meine Eltern verlangten, dass ich um zehn das Licht ausmache und gar nicht fernsehe). Dann fing ich damit auch zuhause an, trug immer größere Teile meines Taschengeldes zum Lebensmittelhändler, aus verschiedenen Gründen: Ich war sehr wählerisch, ich mochte lange ganz viele Lebensmittel nicht, unter anderem gab es kaum etwas, das ich als Pausenbrot akzeptabel fand. Also kam ich nach fünf, sechs Stunden mit großem Hunger nach Hause, es gab aber dann oft noch kein Mittagessen, sondern erst, wenn meine Eltern gekocht hatten. Also fing ich an, auf dem Heimweg Süßes und Chips zu kaufen, und vor dem Mittagessen schon einmal etwas davon zu essen. Dann gab es gefühlt zuhause "ständig" Essen, das ich nicht mochte. Gemeinsame Mahlzeiten waren oft anstrengend (nervige kleine Kinder, unterschwellige Spannungen zwicshen meinen Eltern), ich stand gestresst und trotz des Essens unbefriedigt und mit einem emotional gefärbten Hungergefühl vom Tisch auf. Aber es gab ja eine Mittagspause im Bett mit Comics und Schokolade... damit fühlte ich mich wieder wohl. Ich lernte, dass man schlechte Gefühle verschwinden lassen kann, wenn man es sich unter der Bettdecke mit Snacks gemütlich macht. Später lernte ich auch, dass man damit Müdigkeit und Erschöpfung vertreiben kannn. Ich schätzte es als fehlende Liebe und auch ein gewisses Versagen ein, dass meine Eltern mir nicht ermöglichten, mich von Essen zu ernähren (sei es bei gemeinsamen Mahlzeiten oder in der Schule), mit dem ich mich gut fühle (und damit meinte ich nicht zwingend Süßigkeiten). Ich fand daher, dass sie es durchaus verdient hatten, wenn ich mir selbst half und an ihren Vorgaben vorbei agierte.


    Wozu dieser Sermon?


    Einerseits als Einblick in mögliche Denkweisen einer zehnjährigen, die heimlich große Mengen Süßes isst.


    Andererseits als Hintergrund für meine Lösungsansätze:


    Ich würde versuchen, z.B. in Gesprächen, herauszubekommen, welche Gründe hinter dem Verhalten deiner Tochter stecken. Denn:


    Aus welchem Grund sollte sich ein 10jähriges Mädchen selbst reglementieren, wenn es nur die ständige Möglichkeit hat, Süßes zu kriegen?


    Die meisten Menschen haben eine gewisse Hemmung, sich an Dingen zu bedienen, die ihnen nicht gehören. Waschbärs Tochter beschränkt sich ja nicht auf eigene Vorräte, sondern bedient sich auch bei anderen. Sie hat also einen gegenäufigen Impuls, der stärker ist als der Respekt vor dem sozialen Wert des Eigentums.


    Da würde ich schauen, ob es etwa Schrauben gibt, die mit dem Süßigkeitenkonsum nicht direkt zu tun haben, an denen sich aber drehen lässt, und es fällt ihr dann leichter, zumindest anderen nichts wegzunehmen. Das können, müssen aber nicht, seelische "Unwuchten" sein.


    Dann denke ich, dass zehn ein prima Alter ist, um Kochen zu lernen. Und zwar nicht Schokoladenpudding, wie ich damals, sondern Essen, das mehr lebensnotwendige Stoffe enthält, und dabei glücklich und zufrieden macht.


    Außerdem kann es sein, dass sie mit einer ausgewogeneren, auch eiweißreicheren Ernährung weniger Jiper auf Süßes hat - notfalls würde ich da mal eine Zeitlang experimentell supplementieren, insbesondere Magnesium.


    Also eine ähnliche Richtung wie Lillifee es vorschlägt.

  • Susan und Lillifee, das mit den Nährstoffen ist ein guter Ansatzpunkt. Sie klagt momentan auch wieder vermehrt über Muskel/Wachstumsschmerzen, vielleicht ist da grad tatsächlich etwas in Schieflage.


    Und ich gebe es ehrlich zu, ich bin ein lausiger Koch. Ich koche weder gut, noch gerne. Dass die Bande so heikel ist, macht es nicht besser / leichter. Aber täglich für alle eine warme Mahlzeit beim Metzger oder im Restaurant zu holen ist finanziell einfach nicht drin. ;)


    Von daher werden sie jetzt wieder 2-3x die Woche Fleisch bekommen. Das schmeckt ihnen und ich weiss wenigstens dass sie so Eiweiss und Eisen zu sich nehmen. Und vielleicht schaff ich es so wenigstens, dass die Tochter sich auf's Mittagessen freut und sich ihren Hunger aufhebt.


    Alexy, gar keine Süssigkeiten ist in dem Alter einfach nicht mehr praktikabel. Meine Großen sind im Dorf allein unterwegs und haben eben freien Zugriff auf ihr Taschengeld. Ab Herbst fährt sie mit dem Zug in die 25km entfernte Stadt und muss Mittags 30min auf dem Zug warten, wo direkt nebenan ein Bäcker, Netto und Müller Drogerie ist. Da wird sie sich, wie alle anderen, in der Wartezeit Süssigkeiten holen. Hab ich ja früher auch nicht anders gemacht. ;)

  • Und ich gebe es ehrlich zu, ich bin ein lausiger Koch. Ich koche weder gut, noch gerne. Dass die Bande so heikel ist, macht es nicht besser / leichter. Aber täglich für alle eine warme Mahlzeit beim Metzger oder im Restaurant zu holen ist finanziell einfach nicht drin.


    Von daher werden sie jetzt wieder 2-3x die Woche Fleisch bekommen. Das schmeckt ihnen und ich weiss wenigstens dass sie so Eiweiss und Eisen zu sich nehmen. Und vielleicht schaff ich es so wenigstens, dass die Tochter sich auf's Mittagessen freut und sich ihren Hunger aufhebt.


    :D Wenn du deiner Tochter Kochen beibringst/beibringen lässt, kannst du das ja vielleicht in absehbarer Zeit gelegentlich abgeben.


    Vielleicht gibt es bei euch in der Gegend nette Kochkurse, die ihr gemeinsam belegen könntet (oder sogar sie alleine)? oder ihr macht bei einer der Kochchallenges hier im Forum mit?


    Ich koche selbst nur so mittelgerne, aber es macht auch mehr Spaß, je mehr man kann und weiß und je öfter man erlebt, dass man dieses total leckere Essen gerade selbst zustandegebracht hat.

    • Offizieller Beitrag

    bezüglich nährstoffe:


    ich hab mir mehrfach sagen lassen, dass hunger auf süsses eine fehlgeleitete reaktion des körpers ist udn eigentlich heisst: ich brauch magnesium, kalzium, kalium. ist alles in kakao enthalten. also schokolade (vor allem dunkle) ist in dem fall sehr gut.


    das fatale an weissem rübenzucker ist, dass er genau die dinge dem körper raubt. in zuckerrübensirup hast du magnesium und eisen noch enthalten, der ist sozusagen ausgewogen(er).


    man kann den heisshunger auf süsses mit nüssen, banane und erdäpfeln/kartoffeln etwas dämpfen. da ist überall magnesium drin. bei mir wirkt es, so wie bei fiawin das roggenmehl. trockenfrüchte haben auch viel süsse (karies!), allerdings viele gute spurenelemente.

    #rose

    Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund.

    Machtverhältnisse sind weder geschichtslos noch geschlechtsneutral. Johanna Dohnal

  • Wenn man so einen Hieper auf Süßigkeiten hat ist das ein Zeichen von Nährstoffmangel.
    Der Körper holt sich über den Zucker schnell Energie, der Blutzuckerspiegel schießt nach oben, fällt wieder in den Keller und das Verlangen ist erneut da.
    Zucker ist außerdem ein Vitamin und Mineralienröuber.
    Ein Teufelskreis...


    Ich würde mein Kind ehrlich gesagt erst mal einer Entzugskur unterziehen und es mit Vitaminbomben vollstopfen.


    Ich war auch mal ein Süssjunkie und habe mal ganz bewusst auf jeglichen Zucker verzichtet.
    Anfangs war das hart, nach einer Woche wurde es besser und nach 3 Wochen war jegliches verlangen vorbei.
    Ich esse super gesund, viel frisches Obst und Gemüse, sauerteigbrot vom biobäcker, Salat...
    Bei uns gibt es seit Anfang 2015 nichts zuckerhaltiges mehr.
    Die Kinder verlangen nicht mehr danach.
    Außerhalb gibt es noch Süsskram und ich bin immer wieder erschrocken wie normal ein immens hoher Zuckerkonsum hierzulande zu sein scheint.....

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.