erhöhtes Brustkrebsrisiko durch BHs

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  • Darf ich dich was zum Gentest fragen: Wurde er von der KK übernommen? Wenn ja? War das ans Alter oder sonst was gekoppelt?
    In usnerer Familie ist meine Mama mit 45 an Krebs gestorben, die zwei älteren Schwestern meiner Oma vor 6 bzw 4 Jahren und meine Oma letztes Jahr (mit 65) Alle 4 hatten erst Brustkrebs, dann Eierstock/Gebährmutterkrebs und dann hat es sich bei meiner Mama und meiner Oma im ganzen Körper verteilt (meine Mama hatte mit 7 Jahren den längsten Kampf gekämpft)
    Mir wurde gesagt, mit solch einer Familiengeschichte wird mir die Mammo und Co schon jetzt gezahlt (bin 27) nur wg dem Stillen wurde das noch nicht ausgeführt.

    Ohe, Ihr seid ja auch ziemlich gebeutelt von dieser schrecklichen Krankheit - mein aufrichtiges Beileid #liebdrück


    Ich bin über meine Frauenärztin an das Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs der TU Dresden verwiesen worden. Wenn man gewisse Vorbedingungen erfüllt, kann man sich dort in das intensive Vorsorgeprogramm aufnehmen lassen. Bei Bedarf gehört auch eine psychologische Betreuung dazu #top Bei mir waren es zwei Brustkrebsfälle (neben verschiedenen anderen Krebsarten) im Familienkreis, von denen einer (bei meiner Mutti) erstmals im Alter von 36 Jahren auftrat. Auf der Internetseite finden sich unter Informationen sieben verschiedene Konstellationen, unter denen der Verdacht auf ein erhöhtes familiäres Risiko besteht. Würde in Deinem Fall ja auch zutreffen.


    Nach einer Stammbaumanalyse und dem (freiwilligen) Gentest darf ich nun öfter als der übliche Kassenpatient zur Vorsorge, d.h. halbjährlich zum Abtasten, halbjährlich zur Ultraschalluntersuchung und jährlich zu Kernspin und Mammo, doch letzteres hatte ich bislang wegen des Stillens ausgeschlossen. Aber bei den komischen Terminen, die man dort bekommt, würde ich die Mammo trotzdem nicht machen können, da ich die von Freddy genannten Bedingungen nur schwer erfüllen könnte ... Ultraschall finde ich für mich erstmal ausreichend und von der Untersuchung her auch wesentlich angenehmer. Sollte beim Ultraschall ein Verdacht bestehen, kann man ja immernoch über die Mammo nachdenken.

    Gruß Biene


    *** Still- und Trageberaterin ***

  • Wobei ich diese Gentests schon kritisch sehe, also jetzt beim Durchschnittspatienten. (Ich schließe besondere Fälle jetzt mal aus, extreme Häufungen in der Familie, besonders schlimme Erkrankungen etc.)
    Was bringt mir das Wissen wie hoch mein Risiko ist? Außer möglicherweise Angst? Und Angst ist immer eine ganz schlechte Grundvoraussetzung.
    Hören wirklich Menschen zu rauchen auf, wenn sie ein hohes Risiko haben? Ich glaub kaum, denn auch ohne Risikoabschätzung wissen die, das Rauchen generell schädlich ist, so oder so.


    Ich sehe aber auch die Mammographie als kritisch und kann mich immer noch nicht durchringen eine zu machen. Obwohl ich schon längst in die Gruppe falle, wo das Risiko an Brustkrebs zu erkranken größer ist als das Risiko an der erhöhten Strahlenbelastung der Mammographie zu erkranken. Irgendwie nerven mich die ganzen Risikoabwägungen, das ganze Leben ist ein Risiko.

  • Das mit den Gentests ist wohl bei jeder Frau anders.


    Bei mir gibt es auch eine extreme Häufung in der Familie und ich habe mich letzlich dagegen entschieden, weil es an meinem Verhalten nichts ändern würde.
    Meine Cousine hat den Test machen lassen und meint, seit sie es scharz auf weiß hat, würde sie viel bewusster leben und dieses Thema eher als Bestandteil ihres Lebens annehmen.


    Völlig nutzlos finde ich es also nicht, auch wenn es für mich persönlich nichts ist.

  • Völlig nutzlos finde ich es also nicht, auch wenn es für mich persönlich nichts ist.

    Nein, nutzlos wär jetzt auch nicht meine Wortwahl.


    Es ist so wie Du bei Dir schreibst, eben FÜR MICH wär es wohl nichts.

  • Nein, nutzlos wär jetzt auch nicht meine Wortwahl.


    Es ist so wie Du bei Dir schreibst, eben FÜR MICH wär es wohl nichts.

    Auf diesem Standpunkt bin ich im Moment auch: Ich möchte es zum jetzigen Zeitpunkt nicht wissen, weil ich nciht weiß, wie ich mit einem positiven Ergebnis umgehen würde/könnte. Aber Berichte von anderen sind einfach wertvoll für mich, wie sie es erleben. Ist auch noch ein Stück weit Trauerarbeit...


    Avivit, danke dir fürs ausführliche berichten. Wir wohnen ja jetzt seit Januar in Thüringen, deswegen wäre Dresden wohl auch eine Option.

  • Mal ganz davon abgesehen, dass ich das "Zentrum der Gesundheit" insgesamt (wegen des da grassierenden Schwachsinns) gefressen habe, finde ich es absolut unverzeihlich, dass die da so einen Artikel verzapfen.
    Dass man auf "eine Studie" in [beliebiges wissenschaftliches Journal mit gutem Leumund einsetzen] verweist, ohne auch nur den Autorennamen und das Jahr zu zitieren, macht die Behauptung praktisch nicht nachprüfbar.
    Dass die sich da auf "eine Studie" beziehen, heißt nämlich noch lange nicht, dass sie 1. den ganzen Text der Studie gelesen haben (kostet nämlich meistens Geld), den sie dann ggf. auch noch halbwegs richtig interpretiert haben und nicht die Schlußfolgerung der Studie mal eben ins Gegenteil verkehren o.ä.; wenn sie nicht den ganzen Text gelesen haben sollten - auch Abstracts kann man in den falschen Hals kriegen, weil weniger Information zum Interpretieren da.


    Ich hab mal versucht, die angesprochene Studie im European Journal of Cancer zu finden: Fehlanzeige.
    Suche ich nach "breast" und "bra" (sofern der BH als Risikofaktor im Abstract schon erwähnt wäre), bekomme ich 46 Treffer, von denen vom Titel her keiner zu passen scheint.
    Suche ich nach "breast" und "risk" und "incidence" (also die Studie um Risikofaktoren oder Fallzahlen gehen soll), bekomme ich 1347 Treffer. Die werd ich mir garantiert nicht alle anschauen, nur um irgendeine potentiell doofe Behauptung einer potentiell doofen Seite zu überprüfen, das ist dann nämlich nicht mehr meine Aufgabe, sondern die des Autors, der seine Behauptung mit der Quelle unterstrichen wissen will.


    Bezeichnenderweise fragt ein Kommentator des Artikels (Michael Berger) nach Quellenangaben. Zitat: "Sie erwähnen in Ihrem Artikel verschiedene Quellen. Wo finde ich diese Studien? Danke."
    Als Antwort darauf kriegt er nur Geschwurbel und die Namen von Autoren genannt, die eine Umfrage zu dem Thema durchgeführt hätten. Die Namen waren aber im Artikel schon genannt - sehr hilfreich! Und dann wird die Antwort noch dekoriert mit dem üblichen Schulmedizinbashing.


    Zum Thema "kleiner Busen und BH" kann ich nur sagen: ich habe wenig und trage trotzdem BH, oder besser gesagt: gerade deswegen. Ohne BH bin ich nämlich sehr sehr flach, während ein passender BH (kein Pushup! ohne fette Polster!) mein optisch auf dem Brustkorb verstreutes Brustgewebe zusammensammelt, was dann in meinen Augen tausendmal schöner ausschaut als ohne.
    Es gibt also auch Gründe außer schierem Gewicht oder Hängebrüsten, um einen BH zu tragen.


  • Sehr interessat fand ich diesen Expertenbrief - er gibt Hinweise darauf, dass es wohl tatsächlich eher um das Verhältnis von Gewicht zur Brustgröße bzw. um die Brustgröße ansich geht. Schließlich sind es doch eher die Frauen mit größeren Brüsten, die auf BHs angewiesen sind.


    Mit der in diesem Expertenbrief vertretener Meinung bin ich absolut einverstanden.


    Da wird es völlig richtig darauf hingewiesen, daß meistens die Frauen mit großen Brüsten BH tragen, aus Notwendigkeit, und es ist nun mal ao, daß die übergewichtigen Frauen auch meistens große Brust haben, und Übergewicht ist ein entscheidender Risikofaktor für Entstehung des Brustkrebses - daraus kann natürlich die trügerischen Schlüsse entstehen, Brustkrebs würde durch Bh-Tragen begünstigt.

    Zitat aus dem Expertenbrief:




    Darauf sieht man klar, daß diese Frauen auch eindeutig unpassende, schlecht sitzende BHs getragen haben.



    Frauen mit großen Brüsten, aber Normalgewicht, haben kein erhöhtes Risiko laut aktuellen anerkannten wissenschaftlichen Ergebnissen.


    Das größte Risiko haben Frauen mit entsprechender genetischer Disposition. Dann unabhängig von Gewicht, Stillen und BH. Genetische Testung bei Häufung des Brustkrebses in der Familie sinnvoll und wird von Kassen bezahlt. Nicht aber bei anderen Krebsarten in der Familie, also angenommen Vater Darmkrebs, Großvater Prostatakrebs - hat mit Brustkrebsrisiko nicht direkt zu tun.



    Dieses Humbug mit Brustkrebs durch BH zirkuliert schon ewig durch halbwissenschaftliche Welt, konnte bisher keiner nachweisen.


    Ich habe BH noch nie als Kulturfessel angesehen. Warum genau BH? Warum nicht Unterhose? Schuhe? Wollen wir nicht lieber nackt laufen, ist sowieso naturnäher? Man kann beliebig weit gehen.


    Ich liebe meine gut sitzenden (dank busenfreundinnen) BHs und werde nicht darauf verzichten.


    Womoglich gibt es eine handvoll Frauen, die kleine Brust und festes Bindegewebe haben und kein BH tragen, und die Brust ist mit 50 nach 4 gestillten Kindern immer noch wie mit 18. Selber habe ich noch nie solche gesehen, und ich sehe beruflich bedingt viele Frauen ausgezogen.


    Schaut mal die Fotos der Afrikanerinnen an, die lebenlang oben ohne laufen. Bei 30jährigen hängen die Brüste deutlich, und bei 50jährigen sind es wirklich schon Knieschoner. Und da ist keine mit Körbchengröße F dabei gewesen, zumindest nicht an den von mir gesehenen Bilder. Ich habe wenig Lust auf so was.


    Übrigens, schon die alten Griechinnen haben Brustbinden getragen, womöglich hatten sie auch keine Lust auf Hängebrüste.


    Ich meine, jede soll das handhaben, wie sie will. Mag kein BH, trage kein BH, aber es muss schon nicht derartig untermauert sein.