Die Betreuungsgeld-Betreuungsplatz-Debatte

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  • Die Krippe ist noch das geringste Problem des Ganzen, das sind nur 2 Jahre, die man irgendwie rumbekommt und außerdem ist man in der Elternzeit rentenversichert. Die zig Jahre Teilzeitarbeit sind es, die bei Frauen finanziell richtig reinhauen. Aber die passende Lösung dafür kenn ich auch nicht - Vollzeitarbeit für alle kann die Lösung nicht sein.


    Das ist hier in der Gegend ja tatsächlich so: die Frauen gehen sehr früh wieder arbeiten, aber hier gibt es 70 % Geringverdiener, also gehen die Frauen in ihre schlecht bezahlten Jobs zurück und der Staat subventioniert die Arbeitgeber, die so wenig zahlen, aber gute Gewinne machen, dann noch mit "Aufstockung" der Arbeitnehmer.


  • Das ist hier in der Gegend ja tatsächlich so: die Frauen gehen sehr früh wieder arbeiten, aber hier gibt es 70 % Geringverdiener, also gehen die Frauen in ihre schlecht bezahlten Jobs zurück und der Staat subventioniert die Arbeitgeber, die so wenig zahlen, aber gute Gewinne machen, dann noch mit "Aufstockung" der Arbeitnehmer.


    Das mag ja ein großes Problem sein, hat aber nicht unbedingt direkt mit den Kindern zu tun. Das ist eher ein Problem der Arbeitsmarktpolitik.

  • so mal ganz am Rande - die Rente, die man sich als Frau mit einem Teilzeitjob mit 10-20h die Woche verdient, ist nicht wirklich der Rede wert. Da müßte man schon ganztags oder fast ganztags gehen und zwar ohne längere Ausfallzeiten, damit die Zahl auf dem Rentenbescheid halbwegs nach was aussieht. Und dann auch noch angemessen verdienen (die Friseurmeisterin aus dem Osten, die kaum 6 Euro brutto pro Stunde bekommt, tut es nicht und die Supermarktkassiererin mit 6-8 Euro auch nicht). Und wenn man ganztags geht (und zwar beide!!!), dann bleibt imho schon noch einiges andere auf der Strecke. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, daß hier (mit zig arbeitenden Müttern) der Schulhort der Schule, die sich OGS schimpft, bereits um 15 Uhr schließt, macht eine Betreuung von 7:30 bis 15 Uhr, also ganze 7,5h täglich, dazu mindestens 12 Wochen Schließzeit pro Jahr. Abzüglich Anfahrt und Mittagspause kommen wir auf nette 6h täglich mögliche Arbeitszeit und die Ferienzeiten - nun, die muß man halt als Überstunden irgendwie ableisten oder sich damit abfinden, daß man jahrelang keinen gemeinsamen Urlaub mehr machen kann oder die Kinder beschäftigen sich halt ab der 1. Klasse 12 Wochen lang selbst.
    Die Krippe ist noch das geringste Problem des Ganzen, das sind nur 2 Jahre, die man irgendwie rumbekommt und außerdem ist man in der Elternzeit rentenversichert. Die zig Jahre Teilzeitarbeit sind es, die bei Frauen finanziell richtig reinhauen. Aber die passende Lösung dafür kenn ich auch nicht - Vollzeitarbeit für alle kann die Lösung nicht sein.
    edit nachschieb: und besonders schlimm find ich die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes - Krippe, Kiga und Hort finden vormittags und einen Teil des Nachmittags statt. Arbeiten müssen die Arbeitnehmer aber häufig auch frühmorgens, spätabends, über Nacht, am Wochenende und durchaus auch open end. Das verläßlich mit Kinderbetreuung zu verbinden, erfordert private Lösungen, die sich nicht jeder leisten kann.



    Danke.


    Die Wahlfreiheit besteht doch im Moment nur darin den passenden Job zum Betreuungsangebot zu wählen und zur nötiger Betreuungszeit den passenden Wohnort, mal überspitzt ausgedrückt.
    Hier schaut es nicht gut aus. Krippe, 10 Plätze, 7-15h. KiGa ist super flexibel! Und dann... Grundschule. Kein Hort. Und nun? Ohne Großeltern, die nicht mehr erwerbstätigt sind, schauts echt mau aus, wenn man sich keine private Lösung leisten kann oder es kein Angebot dafür gibt. #weissnicht

  • Zusätzlich môchte ich noch kurz darauf eingehen das immer wieder darüber lamentiert wird wie unattraktiv es doch sei Kinder zu bekommen... Ist das wirklich so oder wird das nur so empfunden? Streiten lässt sich trefflich darüber, ob die Art und Weise wie hier Gelder verteilt werden die optimale ist, aber mal ehrlich mit Elterngekd und Kindergeld, einem hervorragendem Mutterschutzgesetz, 6 Wochen Mutterschutz vor der Geburt, 8 Wochen nach der Geburt, der Möglichkeit 3!!! Jahre Elternzeit zu nehmen... Wir jammern hier echt auf extrem hohem Niveau...


    Jammern auf hohem Niveau nur dann, wenn man eine gute Ausgangslage hat. Sonst ist das Jammern vielleicht doch angebracht.
    Aber das hatten wir schon.


    Ich finde es gar nicht unattraktiv, Kinder zu bekommen, zumindest nicht beim ersten Kind, weil ich mir da gar keine wirtschaftlichen Gedanken gemacht habe. Ein zweites Kidn würde uns das Genick brechen.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Wenn die Kinder mein "Privatvergnügen" sind, dann möchte ich bitte, daß die 3 später nur für die Rente ihrer Eltern aufkommen und nicht noch die ganzen Kinderlosen mit durchschleppen müssen.
    Wir haben ja ein Umlageprinzip, nicht wahr?

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

  • seufz, jaaa...wieso gehen bloss nicht alle frauen im hausfraudasein auf...schon doof, dass man das biologische programm, das einem eingeschrieben wurde / die rolle, die einem der schöpfer kreiiert hat ja so gar nicht ausfüllen möchte. #kreischen


    zum staat: es gibt eine englische redewedung - you don't know your born... so ungefähr ist das mit dem staat, die meisten leute haben keine ahnung, wie gut es ihnen geht. da ging es ihren vorfahren wesentlich schlechter. da reicht es, 3 generationen zurückzublicken. es gibt nicht umsonst gewerkschaften, es gab nicht umsonst eine arbeiterbewegung.
    und zu staatlosen zeiten waren frauen genauso arbeitend wie heute, das waren keine hausfrauen. sie hatten zwar im schnitt viel mehr kinder, aber die wurden genauso betreut und nicht unbedingt von den müttern, das waren die nachbarn, die tanten, die grossmütter (sehr selten, die leute wurden nicht unbedingt sehr alt), irgendwelche anderen leute, und nicht zuletzt die anderen kinder und auch ganz wichtig, die dienstboten. und noch bis weit weit weit ins 19. jh hatten kinder ab 10 einen beruf. in den jahrhunderten davor nicht nur die, sondern auch die jüngeren.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen, antworte aber schnell auf zwei Fragen: ich suche die Gesichtspunkte zur Betreuungsqualität aus der NICHD Studie gern heut Abend raus. Hab darüber meine Diplomarbeit geschrieben und daher fliegt das sicher noch auf dem Rechner rum. Aber was ganz klar ist: ob Fremdbetreuung einem Kind gut tut oder nicht, hängt ganz klar von der Qualität der Betreuung (auch in Verhältnis zur Erziehungskompetenz der Eltern) ab! und das kommt momentan massiv zu kurz bei der ganzen Betreuungsdebatte.


    Irgend wer wollte glaub ich wissen, wie es aussieht mit der Verbreitung von Bindungsstörungen: da müsste dann mal jemand nach der Prävalenz schauen, die hab ich jetzt aber auch nicht im Kopf;) aber ein Ost West Vergleich wäre da spannend. Aber wenn es da Unterschiede gibt, kann das natürlich auch wieder super viele Gründe haben.
    Was hält echt wichtig ist laut NICHD Studien: ob Fremdbetreuung gut oder schlecht ist, kann nurin Abhängigkeit von der Qualität entschieden werden und somit gibt es da keine grundlegende Aussage, weil es eben ein So vielen Dingen abhängt.


    Müsste ich mein Kind in U3 Betreuung geben, würde ich auf Basis der NICHD Artikel (das sind echt einige und ne Stichprobe von über 1000 Kindern...) moglichst spät damit anfangen, genug Stunden pro Tag, aber regelmäßig, center based Care bevorzugen, und vor allem nach der Qualität schauen. Wenns jemand interessiert, schreib ich da gern heut abend mehr dazu, was laut NICHD wichtig ist.
    So der Wicht weint, daher schicke ich jetzt ab ohne nochmal zu lesen...

  • Wenn die Kinder mein "Privatvergnügen" sind, dann möchte ich bitte, daß die 3 später nur für die Rente ihrer Eltern aufkommen und nicht noch die ganzen Kinderlosen mit durchschleppen müssen.
    Wir haben ja ein Umlageprinzip, nicht wahr?

    Andere Kinder kommen dann für Deine Rente auf. Das ist doch weitgehend gerecht denke ich. Ich sehe das auch so, dass ich selbst für meine Rente arbeite. Es ist ja eine "Versicherung". Also auch für die Kinderlosen.


    LG malkontentka

  • Andere Kinder kommen dann für Deine Rente auf. Das ist doch weitgehend gerecht denke ich.


    Kannste nochmal erklären, ich hab's nicht verstanden....?

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  • Andere Kinder kommen dann für Deine Rente auf. Das ist doch weitgehend gerecht denke ich. Ich sehe das auch so, dass ich selbst für meine Rente arbeite. Es ist ja eine "Versicherung". Also auch für die Kinderlosen.


    LG malkontentka


    Welche "andere Kinder" sollen bitteschön für meine Rente aufkommen? Du hast das Prinzip der deutschen Rentenversciherung nicht verstanden.
    Ich finanziere mit den Beiträge, die ich durch meine Erwerbstätigkeit erwirtschafte, die Zahlungen an die heutigen Rentner und bekomme dafür Rentenanwartspunkte, es ist NICHT so, "daß ich für meine eigene Rente arbeite".

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

  • Eben, Anwartschaftspunkte. Wie hoch die Rente genau sein wird, kann einem nicht mal die Deutsche Rentenversicherung sagen. Die schreibt extra drunter, dass es nur Prognosen sind. Eine Wirtschaftskrise später kann das schon alles dahin sein...

  • Ja, Esche, dass tun diejenigen die keine Kinder haben genauso, sie zählen für die derzeitigen Rentner. Auch unter den derzeitigen Rentner sind kinderlose, die lassen wir auch nicht verhungern... Und wenn Deine Kinder beschließen in die USA auszuwandern und statt hier für "Deine" Rente zu arbeiten , lässt man Dich höchstwahrscheinlich auch nicht zur Strafe verhungern...
    Da sind wir ja ganz flott wieder bei der Strafsteuer für kinderlose...


    Das ist eine ganz schön enge Sicht.


    Kiwi

  • Das ist eine (volkswirtschaftlich) genauso enge Sicht wie "Kinder sind Privatvergnügen".


    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

  • Ich finde, in einer Solidargemeinschaft sollte man sich nicht die Köppe einschlagen, wer wo mehr für wen arbeitet.


    Ich würde mir dennoch weiterhin mehr Unterstützung und Anerkennung für die Leistung wünschen, die Menschen in der häuslichen Pflege, häuslichen Erziehungs- und Hauswirtschaftsarbeit erbringen.


    Und nicht so Scheinanerkennungspäckchen, wie das Betreuungsgeld.


    Und weiterhin auch die ideologische Wahlfreiheit.

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  • Ohhhh...wir sind schon wieder beim Popcorn angelangt?


    Geht aber flott bei Dir, Esche.


    Dann wärs das hier für mich, Schaulaufen( diskutieren) war noch nie was für mich.


    Kiwi

  • Hier wird doch schon lange nicht mehr diskutiert, es tauschen nur mal wieder die Üblichen Verdächtigen die üblichen Scheinargumente aus.
    Ich muss jetzt aber auch weiterarbeiten, mein Server tuts wieder.

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

  • Ich will noch sagen, dass unsere Tochter niemals gut zu einer Tagesmutter oder in eine KiTa oder so hätte gehen können, bevor sie gut 3 war, und selbst da haben wir noch Glück gehabt, dass es mit der Person der Bezugserzieherin so super gepasst hat, das war echt unglaublich speziell. Das heißt, wir hatten keine Wahl, hätten keine gehabt, der Preis für unser Kind wäre viel zu hoch gewesen.


    Aber es gibt halt auch genauso viele andere Kinder, die super damit klarkommen.

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  • Hier wird doch schon lange nicht mehr diskutiert, es tauschen nur mal wieder die Üblichen Verdächtigen die üblichen Scheinargumente aus.


    Da möchte ich mich aber bitte ausschließen. #finger :)

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    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


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  • Ach, ich prokrastiniere hier doch eh nur einen unangenehmen Anruf vor mich hin.

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."