Geige weitermachen oder nicht

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  • Hallo
    Meine Tochter spielt, nach eigenem großen Wunsch, seit ca 1Jahr Geige. Mit der Lehrerin ist sie nie so ganz warm geworden, aber es ging bisher immer. Am Anfang war sie mit großer Begeisterung dabei, seit ein paar Monaten wechselt sich Begeisterung mit Desinteresse ab. Seit ein paar Wochen ist nun das Geige üben ein großer Kampf. Ich wäre ja schon froh, wenn sie zweimal pro Woche die Geige für 10 Minuten in die Hände nehmen würde, aber selbst das ist zu viel. Dazu muss ich noch sagen, dass alles was sie nun gerade nicht will ein großer Kampf ist, so dass ich nicht weiß, ob wirklich die Geige das Problem ist, oder ob sie nur mal wieder ihren Dickschädel durchsetzten will. Außerdem gibt sie immer gerne schnell auf, wenn etwas schwierig wird, so dass ich nicht weiß, ob es sinnvoll ist sie durch diese Phase durchzuziehen und zu hoffen, dass es wieder besser wird, oder ob ich sie aufhören lassen soll. Dazu kommt, dass eigentlich die Abmeldefrist vorbei ist und die Lehrer schon ihre Pläne fürs neue Schulsemester gemacht haben. Laut Lehrerin spielt sie recht gut für die Zeit die sie bisher Unterricht hatte.
    Liebe Grüße
    Jona

  • Hallo
    Meine Tochter spielt, nach eigenem großen Wunsch, seit ca 1Jahr Geige. Mit der Lehrerin ist sie nie so ganz warm geworden, aber es ging bisher immer. Am Anfang war sie mit großer Begeisterung dabei, seit ein paar Monaten wechselt sich Begeisterung mit Desinteresse ab. Seit ein paar Wochen ist nun das Geige üben ein großer Kampf. Ich wäre ja schon froh, wenn sie zweimal pro Woche die Geige für 10 Minuten in die Hände nehmen würde, aber selbst das ist zu viel. Dazu muss ich noch sagen, dass alles was sie nun gerade nicht will ein großer Kampf ist, so dass ich nicht weiß, ob wirklich die Geige das Problem ist, oder ob sie nur mal wieder ihren Dickschädel durchsetzten will. Außerdem gibt sie immer gerne schnell auf, wenn etwas schwierig wird, so dass ich nicht weiß, ob es sinnvoll ist sie durch diese Phase durchzuziehen und zu hoffen, dass es wieder besser wird, oder ob ich sie aufhören lassen soll. Dazu kommt, dass eigentlich die Abmeldefrist vorbei ist und die Lehrer schon ihre Pläne fürs neue Schulsemester gemacht haben. Laut Lehrerin spielt sie recht gut für die Zeit die sie bisher Unterricht hatte.
    Liebe Grüße
    Jona


    Oh mein Gott. Ich kann jeden einzelnen Satz hier unterschreiben - jeden! Exakt das gleiche hier mit meiner Tochter (6 Jahre alt), und wir überlegen auch gerade, ob wir sie nach dem Sommer abmelden sollen....und gestern komme ich nach Hause, habe mich gerade dazudurchgerungen, dass wir es aufgeben - da erzählt mein Mann, sie hat morgens vor der Schule aus eigenem Antrieb und ohne dass das Thema aufkam, die Geige genommen und geübt!


    Ich häng mich mal dran.....


    Lg
    Kasimi

  • Aeh, der entscheidende Punkt: Was sagen denn eure Kinder zu diesem Thema? Wollen sie weitermachen, wie wollen sie weitermachen, habt ihr schon einmal ergebnisoffen und ohne Erwartungsdruck mit ihenen darueber gerdet?


    Es sind ja verschiedene Szenarien moeglich: Sie wollen nach wie vor Geige spielen, kommen aber mit Lehrerin/Methode/regelmaessigem Ueben nicht zurecht. Will man es dann so weiterlaufen lassen oder gibt es Moeglichkeiten zur Veraenderung? Oder Kind ist voellig zufrieden, wie es gerade laeuft, auch mit fast nicht Ueben. Oder aber Kind und dieses spezielle Instrument harmonisieren nicht, gaebe es Alternativen? Oder Kind und Instrument sind gerade nicth der richtige Zeitpunkt...


    Viel Erfolg beim Herausfinden!

  • Wir habe in der gleichen Situation, unsere Tochter entscheiden lassen.
    Allerdings musste sie das Schuljahr fertig machen. Also sie hat angefangen, hat nach einem halben Jahr festgestellt das ist zu mühsam und mit viel üben verbunden wenn das Ergebnis sie selbst zufrieden stellen soll #augen . Wir haben dann ausgemacht der Geige bis zum Ende des Schuljahres noch eine Chance zu geben. Sie hat dann aufgehört. Die Geige ist aber noch da und manchmal nimmt sie sie und spielt.....aber halt ganz freiwillig.


    L. spielt noch Flöte und Klavier da übt sie ganz freiwillig und regelmässig. Die Geige war wohl nicht das richtige Instrument, auch wenn der Lehrer meinte sie wäre schon begabt.

  • @ kasemi genau so ist es hier auch, immer wenn ich denke dann hören wir halt auf, kommt ein Schub dass sie es wieder will. Meine ist sieben und was ich bisher so in deinen Posts gelesen habe, sind unsere Kinder charakterlich nicht unähnlich.
    @ Mia das Herausfinden ist eben das Problem, da je nach Laune das Ergebnis völlig anders Aussehen kann. Die Geige wollte sie unbedingt lernen, sie hat mich über ein halbes Jahr immer wieder gefragt, wann sie anfangen darf. Sie hat auch bisher beim Probetag in der Schule, bei dem man viele Instrument ausprobieren kann nichts neues gefunden. Es ist ja auch nicht so, dass sie bisher viel üben musste. Mir und ihr hat es ja gereicht, wenn sie das Instrument so ca dreimal die Woche in die Hand genommen hat, aber mittlerweile will sie überhaupt nicht mehr üben.
    @ Emma Ich mache dass normalerweise ja auch so, dass Problem ist, dass der Wechselpunkt schon vorbei ist, und sie es nun bis im Januar weitermachen müsste. Am Wechselpunkt hatte ich sie schon gefragt, da wollte sie ja noch. Ich habe aber keine Lust das ganze nächste halbe Jahr über das Ueben zu diskutieren. Daher bin ich eben nun am Ueberlegen, ob ich sie nun aufhoeren lasse, jetzt muessten wir nur einen Teilbetrag zahlen, wenn sie nach den Ferien anfaengt und dann nicht mehr mitmacht müssten wir das ganze Halbjahr zahlen. Wie schon gesagt auf und abs gab es immer, so schlimm wie jetzt war es noch nie. Die Geige ist ein Leihinstrument und müsste dann abgegeben werden. Ansonsten spielt sie kein Instrument.
    viele Gruesse
    jona

  • Bei uns gibt es auch immer wieder Phasen, in denen das Üben ein großer Krampf ist. Und ich sie auch immer vor die Entscheidung stelle, wenn sie nicht mehr will, dann kann sie aufhören. Aber sie will weiter spielen. Mein früher absolut zurückhaltendes schüchternes Mädchen liebt es, auf der Bühne zu stehen, alle Augen auf sie gerichtet und dann zu geigen.


    Sie ist der Typ, der sich ungern anstrengt, um etwas zu erreichen und so gibt es den meisten Kampf, wenn sie viele neue Stücke im Programm hat. Wir haben gemeinsam besprochen, dass es 2 Geigenbummeltag in der Woche gibt und an den anderen Tagen wird mindestens ein Stück geübt. Das funktioniert ganz gut.


    Achso, sie spielt jetzt seit 3 Jahren und das Ergebniss iat auch sehr gut. Motivation bekommt sie momentan auch noch von der Aussicht im Orchester ab September mitspielen zu dürfen.


    Tja ich kann dir also nichts raten, denke aber dass gerade Geige ein sehr hartes Instrument ist. Wir haben festgestellt, dass es viel schwieriger ist, wenn sie nur 2x in der Woche übt, weil die FInger dann sehr träge werden. Seit sie wieder 5x in der WOche probt, fällt es ihr auch leichter....


    Schwieriges Thema.


    LG Beatae

    Beate mit Frau Maus (05/04) , Fritzi (10/07) und Zwerg (05/14)

  • @ Nussbaum
    Ich weiß das Geige schwierig ist, daher habe ich auch länger gezögert sie das lernen zu lassen aber sie wollte es unbedingt. Vorspielen will sie dagegen auf gar keinen Fall, da ist sie viel zu schüchtern. Innerhalb der Familie geht es langsam. Wir sind mit knapp einem Jahr Geige auch noch komplett auf einem anderen Level. Sie ist jetzt gerade dabei den letzten Fingersatz zu üben.


    Liebe Grüße
    Jona

  • Ich glaube uebrigens nicht, dass es an der eventuellen Schwierigkeit eines Instruments liegt, ob es zum Kind passt. Meine beiden Geigenkinder haben auch beide Klavier angefangen, erst begeistert gespielt, weil so "einfach" im Vergleich zur Geige (die Toene waren eben immer gleich in der richtigen Intonation), aber dann nach 2 Jahren darum gebeten, wieder aufzuhoeren, da die anderen Instrumente ihnen besser gefallen. Ich denke, es hat etwas mit dem Ton zu tun, mit der Harmonie, wie das Kind mit dem Instrument zurechtkommt, was der KLang beim Kind ausloest etc.
    Einen grossen Unterschied gibt es wohl auch, ob ein Kind lieber blaest, zupft oder streicht...
    Ich habe aber auch keine Ahnung, wie man das herausfinden kann ausser Kind ausprobieren lassen...

  • Mein Kind spielt zwar noch kein Instrument, aber ich selbst spiele Geige und bin heute meiner Mutter sehr dankbar, dass sie mich als Kind nicht selbst vor die Entscheidung gestellt hat, ob ich aufhören oder weiterspielen will. Ein Instrument zu spielen braucht einfach viel Übung und Geduld und grad bei Geige kommt hinzu, dass es sich in den ersten Jahren einfach oft nicht so toll anhört und da ist einfach durchhalten gefragt. Als Kind hatte ich auch oft keine Lust zum üben, aber meine Mutter hat täglich eine halbe Stunde mit mir zusammen geübt und es gab nur selten ausnahmen. Das hat mir geholfen dran zu bleiben und auch das wir zu Hause viel klassiche Musik gehört haben und ich auch mal so spielen können wollte. Ich denke wenn man bei einem Instrument die Kinder immer nach Lust und Laune selbst entscheiden lässt, werden sie es nie richtig gut lernen. Wenn die Lehrerin sagt, dass sie gut spielt und sie sich das Instrument auch selbst ausgesucht hat, dann hat sie ja auf jedenfall Potenzial dazu. Vielleicht hilft ja auch die Pause in den Sommerferien zu neuem Aufschwung?

  • Wenn sie nicht oder wenig übt macht sie halt keine Fortschritte und dann wir es für sie auch frustierend. Vielleicht ist ein anderes Instrument die Lösung.

  • Aus eigener #schäm Erfahrung: Man kann es auch auf ein einigermaßen anhörbares Niveau bringen, wenn man jahrelang NIE übt (ja, mein Geigenlehrer tut mir im Nachhinein sehr leid, er hatte es nicht leicht mit mir #schäm ). Ich habe es einfach boykottiert, durfte aber nicht aufhören. Die Kurve habe ich ungefähr mit 16, 17 bekommen, vorher habe ich als Kind tatsächlich nie geübt und als Jugendliche ungefähr eine halbe Stunde pro Woche, maximal eine ganze. Heute spiele ich natürlich nicht wirklich gut, aber doch ganz passabel.
    Wenn die Lehrerin das mitmacht, würde ich es vielleicht bis Januar einfach laufen lassen. Ans Üben erinnern, aber nicht drängen und allen Druck rausnehmen. Wenn das Kind frustriert wird, weil sie nicht vorankommt, lernt sie entweder daraus, dass man sich manchmal anstrengen muss - oder sie verliert im schlimmsten Fall den Spaß, aber wenn sie ganz aufhören würde, käme man ja zu demselben Ergebnis.

  • Hallo


    Danke für eure Antworten. Wir haben nun nochmals angesehen, was in der nächsten Zeit so dran ist, wie gesagt ist, sie nun beim dritten Fingersatz und danach kommen dann einige Lieder, die sie kennt. Sie möchte nun diesen Teil doch noch lernen und hat wohl auch verstanden, dass die Geschwindigkeit, mit der sie vorankommt, auch sehr vom Üben abhängt. Wir lassen es nun erstmal weiterlaufen und hoffen, dass es erstmal wieder funktioniert.


    Viele Grüsse

  • Na das ist doch super.
    Gerade wollte ich schreiben, das ich sie das entscheiden lassen würde.
    Gut das ich zuende gelesen habe #schäm

  • Was mir noch einfiel: Wie gefallen deinem Kind denn die Stücke, die es spielt? Denn wenn die Stücke einfach langweilig sind, dem Kind nicht gefallen, dann ist die Motivation natürlich im Keller. Ich habe hier ein paar richtig dröge deutsche Geigenschulen kennengelernt... Da wäre es meinen Kindern auch schwer gefallen. Bei uns waren auch am Anfang ziemlich schnell klassische, nein zunächst Barock-Stückchen dran, natürlich vereinfacht, aber so, dass sie klar erkennbar waren. Ach ja, und wir haben immer und immer wieder die CD dazu gehört, damit die Kinder den Klang einfach verinnerlicht haben, den sie dann versuchen nachzuspielen. Wobei das bei Perfektionistin Tochter Nr.2 sehr schwierig ist, da sie natürlich nie die CD Qualität erreicht und darüber mega-gefrustet reagiert. Aber das ist eine andere Geschichte...


    Vielleicht kann man mit der Lehrerin noch mal über die Auswahl der Stücke sprechen oder selbst ein paar Alternativen besorgen, ausleihen, etc.

  • Meine Tochter (gerade 9) spielt seit gut 2 Jahren Geige. Mit dem 1. Lehrer sind wir nicht warm geworden, sie hat nach 1 Jahr gewechselt, das war super. Jetzt kommt sie sehr gut klar. 15min üben erwarte ich so 5-6 mal die Woche. Wenn ihr das zu viel ist, soll sie aufhören. dazu ist mir der Spaß echt zu teuer! Sie MUSS nicht Geige spielen, aber WENN sie es möchte, dann muss sie auch ein Mindestmaß üben!

    LG, LilliMarleen


    *`74 + Mädchen*7/03 + Junge*5/06 + Junge *5/08

  • Was uns anfangs über die Übe-Blockaden hinweg geholfen hat war, das Üben in ein Spiel zu verwandeln. Ich habe Zettel mit den einzelnen Übungen geschrieben und diese dann auf verschiedenen Stellen verteilt. Das Kind durfte dann bestimmen, wo sie anfangen will. Ist zu der Stelle gegangen und hat die Übung dort gemacht. Wenn sie damit fertig war, konnte sie zur nächsten Station gehen usw. Das hat das starre Üben sehr aufgelockert und wenn man sich ein paar extra Stellen (bei uns auf der Couch, auf dem Tisch..) aussucht wird es auch noch lustig. Frau Maus war zu der Zeit 5.


    Seit Kurzem (also seit dieser Woche) beginnt sie, das Üben einzufordern. Ich hoffe, wir bleiben dabei. denn dadurch habe ich endlich das Gefühl, das Üben kommt wirklich von ihr und wird nicht nur eingefordert.


    LG Beate

    Beate mit Frau Maus (05/04) , Fritzi (10/07) und Zwerg (05/14)