Ich musste einfach aus dem Setting raus.
Genau so war es bei mir auch.
Ich habe sogar im Unterricht getrunken, ganz offen (und das in der Mittelstufe), meinem Gefühl nach hat es niemanden interessiert.
Ein totaler Bruch mit zwei Jahren im Ausland war die Rettung. Komplett neues Umfeld.
Das macht sie auch, es interessiert uns durchaus.
Der Punkt für mich ist: Sie kommuniziert nicht mit uns. Mit niemandem bzw nicht mehr, als unbedingt nötig, damit meine ich auch Sozialarbeiterinnen, die Schulpsychologin, die Frau vom türkischen Kulturzentrum (wir haben sie mal bestellt, weil wir dachten, vielleicht sei es in der Muttersprache und bei einer Person, die nichts mit Schule zu tun hat, anders).
Keine Mimik, kein Lachen, keine Verärgerung, nix.
1:1-Gespräche sitzt sie aus.
Dass das so konsequent durchgezogen wird (wie gesagt, eine Diagnose gibt es nicht, es wurde geschaut), habe ich echt noch nie erlebt.
Ich sehe sie hin und wieder nachmittags, wir wohnen recht nah beieinander und teilen uns eine Kinderärztin.
Da wirkt sie "normal".
Aber das ist echt ein Ausnahmefall, den ich mittlerweile nur noch dokumentiere und da und dort nachfrage der Form wegen.
Sie wird, wenn sie so weitermacht, in etwa 1,5 Jahren die Schule ohne Abschluss verlassen und dann ist es sowieso nicht mehr meine Baustelle.