Hausgeburt und großes Kind

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  • Liebe Rabinnen,


    hier sind ja viele unter euch, die ihr Kind zuhause bekommen haben oder wollen und ich würde mich mal über eure Erfahrungsberichte freuen.
    Meine große Tochter kam damals mit fast 4 kg nach einer missglückten Einleitung per KS auf die Welt. Sie war noch nicht so weit, lag noch nicht tief genug im Becken und die Wehen blieben erfolglos. Mir und dem Baby ging es allerdings sonst soweit gut.


    Nun scheint meine Nr. 2 eher noch größer zu werden, auch wenn ich selbstverständlich weiß, dass ein US jetzt in der späten Schwangerschaft nicht mehr viel Aussagekraft hat. Deswegen will ich mich auch nicht an einem bestimmten Gewicht festbeißen, aber die Tendenz zu einem schweren breiten Kind ist definitiv da.


    Mein FA ist generell sehr positiv gegenüber Hausgeburten eingestellt, aber meinte auch, dass ich es mir nochmal gut durch den Kopf gehen lassen soll, ob ich so ein großes Kind wirklich daheim entbinden möchte. Seine Sorge galt dabei hauptsächlich einer Schulterdystokie, also dass nachdem das Köpfchen entbunden ist, das Baby mit den Schultern feststeckt und zwar richtig fest! Nähen kann man zur Not alles und wenn es länger dauert zur Not auch nicht dramatisch, aber wenn so ein ja doch recht seltener Notfall eintritt, ist natürlich Schluss mit lustig.
    Er meinte zwar auch, dass es wirklich sehr selten ist, aber die Chancen bei einem großen Kind halt größer sind und Klinikpersonal für so einen Fall evtl. mehr Erfahrung hat um der Geburt doch noch einen guten Ausgang zu geben. Selbst erlebt hat er den Fall wohl zwei mal, einmal im Krankenhaus und einmal daheim.


    Gut, irgendwas kann natürlich immer schief laufen, ob in der Klinik oder zuhause, ob mit großem oder kleinem Kind und nie kann man sich ganz davor schützen. Trotzdem mache ich mir Gedanken darum, denn gefährden möchte ich natürlich weder mich noch mein Baby und ich bin auch froh, dass er mir seine Bedenken offen sagt, mich aber trotzdem nicht zu etwas drängt. Im Notfall würde eher wohl eher höchstpersönlich auf der Matte stehen um zu helfen statt mir noch Vorwürfe zu machen und ich schätze auch eine durchaus kompetente Meinung (sein 2. Kind kam übrigens auch zuhause ;) ).


    Nun aber mal zu euch: Wer hat so ein großes Kind (ab 4,5 kg) zuhause entbunden? War das vorher absehbar? Wie haben Arzt und Hebamme reagiert? Würde ihr es nochmal so machen?
    Erzählt einfach mal eure Sicht der Dinge :)

  • Eine Bekannte aus dem Schwangerenschwimmen hat auch Zuhause entbunden. Ein brummerchen mit 4980g. Sie hatte keinerlei geburtsverletzung und hat ohne Probleme entbunden.


    Ich würde mir aber auch sorgen mAchen wenn man mir so ein schweres Kind prophezeien würde. Was sagt denn die Hebamme? Das wäre mir wohl am wichtigsten gewesen. Ob sie sich das zutraut.


    Alles liebe dir und eine tolle Geburt.

  • Ich würde nicht daran glauben, dass ein KH-Team mehr Erfahrung hätte, um die Geburt auf natürlichem Wege zu Ende zu bringen. Im KH wird doch recht schnell der KS gezückt, wenn sich eine Geburt suboptimal entwickelt.


    Vertrau auf dein Bauchgefühl. Wenn du dich im KH sicherer fühlst, weil du die Option auf einen zeitnahen KS haben möchtest, dann gehst du halt dorthin. Alles Gute! #knuddel

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • mizu, mit meiner Hebamme habe ich noch nicht gesprochen. Die hatte diese Woche gleich 5 Geburten und ist im Moment deswegen noch ziemlich beschäftigt. Ich sehe sie aber in 1 Woche zur Vorsorge und werde das natürlich besprechen.


    Fürchel, sicherer fühle ich mich im KH nicht, ich hätte eher umgekehrt die Sorge, dass wieder mal viel zu schnell zum Messer gegriffen wird. Man bekommt ja meist schon geraten gleich einen KS machen zu lassen, wenn ein großes Kind erwartet wird :S Aber mir ist natürlich bewusst, dass im Notfall mehr Mittel und mehr Leute verfügbar sind, klar.
    Mein FA meinte aber auch, dass in dem speziellen Fall viele Ärzte keine Erfahrung haben, weil es so selten vorkommt. Da muss man eher Glück haben, dass jemand da ist, der halt doch welche hat.

  • Im KH musst du damit rechnen, dass sie einen KS machen, auch ohne weitere Befunde. Manche KHer machen über 4.000 g keine normalen Geburten.


    Vielleicht wäre ein Geburtshaus ja ein Kompromiss?

  • Lemony, Geburtshaus ist leider keine Alternative, da es hier in der Gegend keins gibt. Zum nächsten wären es 50 km und im Berufsverkehr (ca. 6 Stunden am Tag) würden wir bis zu 2 Stunden fahren :S
    Ich denke aber, dass sich das in diesem Punkt auch wenig nimmt, ob ich daheim oder im Geburtshaus bin.

  • Er meinte zwar auch, dass es wirklich sehr selten ist, aber die Chancen bei einem großen Kind halt größer sind und Klinikpersonal für so einen Fall evtl. mehr Erfahrung hat um der Geburt doch noch einen guten Ausgang zu geben.


    Das stimmt so nicht.
    Diese arrogante Aussage ärgert mich total.


    Außerklinische Hebammen haben auch gar nicht so selten Schulterdystokien bzw. schwere Schulterentwicklungen, die sie gut zu lösen wissen.


    Gerade große Kinder brauchen eine "alternative" Geburtsleitung, also aufrechte Haltung (!) & Wassergeburt, kein Tropf, keine Kristellerhilfe.


    Es passieren auch Schulterdystokien bei kleinen Kindern. Das ist nicht unbedingt ein Problem von den großen Brummerchen.
    Das Kindsgewicht ist keine Aussage über die Wahl des Geburtsortes, wenn das Gewicht wirklich ein Problem sein sollte,
    würde man es im Geburtsverlauf merken und könnte dann noch immer in Ruhe verlegen.
    Unser "größtes" Kind hatte 5200g und die Mama hatte eine Wassergeburt ohne Verletzung.


    Und das Hebammenmantra bei schwerer Schultergeburt ist immer noch:
    "Beruhige Dich, wo ein Kopf durch kommt, kommen auch die Schultern."


    Es gibt auch noch eine spezifische Ernährungsberatung bei sehr großem Kind bei den letzten Geburten,
    gerne per PN.

  • 2 h finde ich jetzt nicht zu viel. Das nächste Geburtshaus ist bei uns auch so weit weg und ich werde es (wenn es nochmal zu einem Kind kommt) auf jeden Fall versuchen, da irgendwie hinzukommen... Bevor man im KH eh einen KS macht...


    (Und wenn wirklich nur Kh geht, was über 4.000 g nicht spontan entbindet, dann würde ich den KS gleich geplant machen, bevor die erst stundenlang an der Mutter sinnlos rummurksen, wenn sich diese erst gegen den KS wehrt (bis die Wehen noch wegbleiben vor Stress) und dann doch schneiden, ist ja auch nicht so toll).


    Zur aufrechten Haltung: man muss auch bedenken, dass in vielen KH noch Rückenlage Standard ist. Also nicht die besten Voraussetzungen. Und Ahnung haben die auch nicht mehr als eine normale Hebamme (eher lässt sich diese noch von den Ärzten verrückt machen und reinreden).

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • Was ist denn nur das Problem an den 4kg?
    Wir haben hier gefühlte 30% außerklinische Geburten mit 4kg-Kindern?!
    Die schlanken 3000er haben hier nur noch die wenigsten Frauen. :D

  • Kommt auf die Region an. In Sh gibts eher kleinere Babys, in MV auch. In der Region aus Niedersachsen, aus der ich stamme, sind 4 kg-Babys normal. Daher ist es auch eine Überlegung wert, dort zum Gebähren hinzufahren (und sich bei der Schwiegermutter einzunisten ab ET).

  • Millefolium, danke für deine Einschätzung!
    Würde man wirklich vorher während der Geburt merken, ob die Schultern passen oder nicht? Fällt das nicht erst auf, wenn der Kopf eben schon draußen ist? Eine Wassergeburt planen wir zumindest schon. Pool steht schon da :D


    Was für eine Ernährungsberatung gibt es denn da? Ich habe ja Schwangerschaftsdiabetes, allerdings durch Ernährung im Griff. Das ist sicher auch ein Punkt, der das Gewicht beeinflussen könnte. Dementsprechend ernähre ich mich aber sehr KH-arm und mit viel Gemüse, Vollkorn, etc. In einem Artikel der Deutschen Diabetes Gesellschaft zu dem Thema habe ich aber gelesen, dass man in den letzten 6 Wochen nicht mehr viel durch Ernährung beeinflussen kann, wenn das Kind eh schon groß ist. #confused


    Lemony, das KH, in das ich zur Not gehen würde, entbindet schon jedes Gewicht erstmal normal. Sie bieten nur einen KS an, falls die Mutter das in dem Fall wünscht. Ich würde den jedenfalls nur nehmen, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit mehr gibt oder mein Kind oder ich wirklich gefährdet sind, was meiner Meinung nach jedoch nicht der Fall ist.

    • Offizieller Beitrag

    mein hausgeburtsbaby hatte etwas weniger, 4200 g. das ging problemlos. (ok, er konnte sich nicht entscheiden, ob er nu ein sterngucker sein wollte oder nicht, linke oder rechte schulter voran... aber das war kein problem.)


    ich würde an deiner stelle wohl die hebamme fragen, ob sie eventuell eine kollegion hat, die dann zur geburt dazukommen könnte, damit sie im fall des falles praktische unterstützung hat. aber am wichtigsten ist wohl, ob die hebamme sich das zutraut und erfahrung mit großen babys hat.

  • Henrietta, eine zweite kommt automatisch dazu :) Nicht für den ganzen Geburtsverlauf, aber nachher gegen Ende ruft sie ihre Kollegin.
    Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass meine Hebamme das vermutlich nicht so dramatisch sieht. Sie hat sehr viel Erfahrung und ist auch eher ein ruhiger durchdachter Typ. Umgekehrt riskiert sie aber nichts.


    Vielleicht sollte ich sie morgen doch mal anrufen, bevor ich mir jetzt ne Woche Kopf mache...

  • Schulterdystokie dürfte im KH häufiger vorkommen: bei den VEs stellen sich die Schultern oft nicht ein, wie sie sollen.


    Normalerweise kann eine Hebamme eine Gebärende anleiten, wie sie sich bewegen soll, damit die Schultern sich einstellen.
    Und das sowohl im KH als auch zuhause.


    Meine Kinder waren beide groß und schwer, 1 mal VE und Schulterdystokie im KH, ein mal Wassergeburt Zuhause.


    Ich persönlich (!) hätte wohl mehr Sorge wegen des Diabetes.
    Das Gewicht finde ich nicht dramatisch.

    Süsskram aus den Jahren 2009 und 2012 <3

  • soulfire, was ist VE? #schäm
    Aber danke auch für deinen Post. Das mit dem Diabetes ist mit der Hebamme besprochen und solange ich nicht insulinpflichtig bin, ist das in Ordnung. Natürlich werden wir alle nach der Geburt dann noch ein Auge mehr auf dem Kind haben, ganz klar.

  • Meine beiden Kleinen. Ein mal Geburtshaus und ein mal Hausgeburt wogen "nur" 4460g und 4440g. Wobei die Mittlere drei Tage vor ihrer Geburt auf 4800g geschätzt wurde. Für die Hebammen und auch für mich war das kein Thema.
    Der Kleine war ein Sternengucker und hat mir unter der Geburt viel Mühe gemacht. Trotzdem hatte ich nie Angst es nicht zu schaffen. Auch der Kleine war vorher auf 4700g geschätzt worden...


    Ich finde diese ständige Panikmache wegen des Gewichtes wirklich ärgerlich. Das ist so ziemlich das einzige was ich meiner drögen Frauenärztin aus der ersten Schwangerschaft hoch anrechne. Sie hat nie mit nur einem Piep erwähnt, dass das Kind eher groß ist. Obwohl sie es gewusst hat. Ich habe später die Maße im Mutterpass verglichen.
    Ich wäre sonst garantiert mit viel mehr Angst in meine erste Geburt gegangen.

    • Offizieller Beitrag

    Henrietta, eine zweite kommt automatisch dazu :) Nicht für den ganzen Geburtsverlauf, aber nachher gegen Ende ruft sie ihre Kollegin.


    das sind doch prima voraussetzungen! so war es bei uns auch.

  • Mein 3. war eine Hausgeburt mit 4450 gr. Die Hebamme hatte sie viel leichter geschätzt vor der Geburt. Und dachte zuerst ihre Waage hätte ein Defekt :)


    Dank sehr guter und intensiver Dammmassage hatte ich keine Verletzungen.

    Grosser Sohn: Nov. 02
    Mittlere Tochter: Juni 05
    Kleine Tochter: Juni 09

  • Also, ich verstehe auch die Panik wegen Schulterdystokie nicht. Google mal "Gaskin-Manöver". ;)


    Vor allem kann auch ein 3000-Gramm-Kind einen Dickschädel haben und Probleme verursache, und ein 4500-Gramm-Kind mit 35 cam KU kommt leichter raus. Immer diese blöden Gewichtsschätzungen und die Panikmache. #augen