Will nicht mehr stillen, aber...

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  • Hallo,


    das Stillen ist bei uns momentan ein Drama.
    Eigentlich hatte ich auch gedacht, ich stille so lange, wie der Kleine es will, die ersten 11 Monate war alles gut und schön - auch mit nur einer stillenden Brust, das war fast von anfang an so und war ok.


    Auf einmal wollte er einfach nur ständig gestillt werden, bei jeder Kleinigkeit: kopf gestoßen, langeweile, etwas klappt nicht, müdigkeit sowieso --- Lösung für alles : STILLEN. Kein anderer Trost wurde mehr angenommen. Vorher war es nicht so, vorher hat es irgendwie gestimmt.


    Hab dann mit Hilfe meines Freundes versucht, ihn tagsüber abzustillen, weil mich das am meisten strapaziert hat. Das ging aber auch nur, wenn ich außer Reichweite war. Anderthalb Wochen, dann sind wir aber ohne Papa in eine Freizeit gefahren, da war es gleich wieder vorbei, da es dort aber viele Kinder und Action gab, hielt sich das Stillen in Grenzen. Seit wir wieder zuhause sind, ist es eben wieder das alte Drama.
    Ich bin leider auch inkonsequent: ich nehme es mir vor, ihn den tag über nicht zu stillen, aber er weint und schreint und ist wütend, lässt sich immer wieder kurz ablenken, aber ich kann einfach nichts machen, heute ging es eine Stunde, bis ich ihn doch gestillt habe.


    Aber ich bin währenddessen genervt, ich will dass es vorbeigeht, es tut auch mittlerweile weh und belastet mich. Dazu kommt dass ich wegen einer früheren OP nur auf einer Seite Milche habe, also trinkt er immer an der einen Brust, und das strapaziert sie einfach sehr.


    Ich weiß keine Lösung, ich bin auch unentschlossen, da ich es eigentlich gut finde, länger zu stillen und ihm die sicherheit zu geben, die er noch braucht ( Wir reisen viel, sind unterwegs, auch von Papa getrennt er erlebt immer viel neues und unser Leben ist eher unbeständig...) aber gleichzeitig habe ich das gefühl , ich kann es nicht mehr so hergeben und es fühlt sich meist wie ein aufgeben an, wenn ich ihm die Brust gebe. Ich frage mich dann, ob er nicht was anderes vermisst. Es ist so schwierig gerade.

  • Hallo,
    hast du Hilfe und Beratung in deiner Nähe wenns ums Stillen geht?
    Die Stillgruppe war mir da immer ne Hilfe und ein Ort wo ich mit meinem Frust und meiner Hilflosigkeit hin konnte.
    liebe Grüße fruma

  • Ich verstehe dich so gut! Mit ca. 18 Monaten habe ich auch mal versucht, zum Mittagsschlaf nicht mehr zu stillen (in der Hoffnung, es dann abends auch ohne hinzukriegen)aber es blieb bei einem Versuch, da die Tochter geweint hat, oder wahlweise gar nicht geschlafen hat. So habe ich nach einiger Zeit, wie du, doch nachgegeben, und es fühlte sich für mich auch an, wie aufgeben, weil ich halt andere Pläne hatte.Eine Weile war ich auch unzufrieden, ich hatte da so eine Phase, dass ich jetzt endlich meine Freiheit wieder wollte. Aber dann legte sich das, und es zu ändern wäre mir der Preis dann zu hoch gewesen. Inzwischen stille ich wieder gerne zum abends Einschlafen, tagsüber gar nicht mehr. Bei uns war es aber tagsüber wirklich nur im Bett, selbst wenn sie nach dem Stillen wieder aufgestanden ist. Irgendwie ist bei uns Stillen und Schlafen untrennbar verknüpft, so oft wie bei euch war es bei uns dadurch nicht. Ich glaube, das wäre mir auch zuviel gewesen.


    Du schreibst noch "ob er nicht was anderes vermisst" Das könnte ich mir schon vorstellen. Bei uns ist es abends jetzt oft so, dass die Tochter lautstark Mamamilch einfordert, aber dann wirklich nur auf der Brust rumkaut (da sag ich aber nein). Sie will eigentlich ohne, weiß aber noch nicht so recht, wie.


    Also, richtig helfen kann ich dir nicht, aber ich kenne sehr gut diesen Zwiespalt, dass man das Stillen eigentlich super findet, aber selber plötzlich Zweifel an der eigenen Situation hat.

  • So, ich hole das mal wieder hoch, denn genau diese Situation macht mir hier gerade auch das Leben schwer. Wie hat es sich denn bei euch entwickelt?
    Hier finde ich es immer total interessant, dass ich eigentlich überhaupt nicht gebraucht werde. Also ist er mit dem Papa allein, ist das kein Thema, ich könnte auch den ganzen Tag weg sein und Milch würde nicht vermisst. Bin ich aber da, wird jede noch so kleine Pause im Ablauf genutzt, um mir per Babyzeichen den Stillwunsch mitzuteilen. Das kann auch einfach sein, wenn sich einem neuen Spielzeug zugewandt wird und dabei der Blick auf mich fällt. Gemeinsam spazieren gehen, Freunde besuchen, oder gar ihn auf dem Arm tragen - völlig undenkbar ohne stillen.
    Das Schlimme ist, ich sehe als Lösung nur Abstillen, möchte ich aber gerade eigentlich eher nicht. Aber ich finde die Situation echt ätzend und es fühlt sich auch zugegebenermaßen doof an, da so auf den Aspekt Milch reduziert zu werden (ja ich weiß, das ist bescheuert, aber nervt halt trotzdem oft..).


    Hattet ihr das auch? Wir kommt man da raus? Bei älteren Kindern leuchtet mir ein, dass man darüber sprechen und Regeln festlegen kann. Aber der Mauslein ist gerade 1...


    Edit: der Threadtitel ist da vielleicht etwas verwirrend, aber ich Schau trotzdem mal, ob / was da passiert...

  • Ich würde, ehrlich gesagt, einfach nicht nachgeben. Wir haben immer feste Zeiten gehabt. Ich hab wenige Male (und da war wirklich was vorgefallen) zum Trost gestillt. Sonst hatte die Brust immer "Pause". Momentan glaube ich, dass meine Milch zurückgeht, und er deswegen auch häufiger die Brust möchte, weil er das merkt und vermisst. Aber es ist ein natürlicher Prozess. Für uns war es glücklicherweise nie so richtig belastend.



    Wäre es denn denkbar, tagsüber tatsächlich einfach deutliche Zeiten und/oder auch einen bestimmten "Stillort" zu haben? Wir haben früher immer abends nach dem Baden gestillt, das ist schon lange her, aber Ort war immer das Sofa. Bis heute will mein Kind nach dem Baden aufs Sofa und stillen...das ist SO drin. Klar ist er traurig, wenn ich dann sage, dass die Brust eben Pause macht, aber er fängt sich auch wieder.


    Immer nachzugeben halte ich für eine große Frustquelle und da wäre die Konsequenz tatsächlich am besten Abstillen, weil es sonst enorm zehrt und viel Zeit kostet.

  • Bei meinen Kindern war es nicht ganz so ausgeprägt aber die Stillfrequenz war mir tagsüber deutlich zu hoch. Ich wollte auch mal auf dem Sofa sitzen ohne zu stillen.
    Mit 1,5 wars mir endgültig zu viel und es gab tagsüber bis auf den Mittagsschlaf keine Milch. Das hat 2/4 Tage gedauert, dann haben es die Kinder akzeptiert.
    Ich fand es richtig befreiend und hätte es früher machen sollen.

  • Er wird jetzt genau ein Jahr, richtig? Dann würde ich sagen Schub? Bei uns waren die 2 Monate um den ersten Geburtstag total anstrengend, danach lief es wieder viel lockerer. An deiner Stelle würde ich mir einen festen Zeitraum setzen, zu dem du das Thema noch mal betrachtest (überschaubar, 2-4 Wochen vielleicht). Dann siehst du, ob das Verhalten tatsächlich von Dauer ist, oder ob es sich schon erledigt hat.
    Was du währenddessen aber auch machen kannst ist immer wieder eine Alternative anbieten je nachdem, was grade hinter dem Wunsch steckt. Hunger, Kuscheln, Langeweile.

  • Danke euch allen! Ich komme erst jetzt zum Antworten #schäm



    krötenmutti: Die Idee mit dem Stillort finde ich super. Wird aktuell umgesetzt. Wie wir das außer Haus handhaben weiß ich noch nicht.. Ich habe meine Zweifel, ob er das so akzeptiert, aber einen Versuch ist es allemal wert! Das mit der Pause der Brust ist leider altersbedingt noch nicht möglich..
    Ich vermute mal mit 1,5 oder älter ist es dahingehend einfacher, als dass man eben auch besser mit den Kleinen reden kann, also eben sowas wie die Brust macht Pause oder ist leer oder so. Mir ist natürlich klar, dass das nicht zwangsläufig auch die Akzeptanz dieses Zustands erhöht, ist aber zumindest eine Erklärung, warum es einmal Milch gibt und ein anderes Mal nicht. Dafür ist es hier leider noch zu früh schätze ich.. Mein Problem ist auch nicht so sehr das Stillen tagsüber an sich, das ist ja ok. Aber er will halt dauernd. Endet dann darin, dass ich bei einem zweistündigen Besuch bei einer Freundin dreimal stille, weil der kleine Mensch sonst mit vollem Körpergewicht an beiden Händen am Ausschnitt meines T-Shirts hängt und quengelt. Und das ist das Nervige daran...



    Dann würde ich sagen Schub? Bei uns waren die 2 Monate um den ersten Geburtstag total anstrengend, danach lief es wieder viel lockerer. An deiner Stelle würde ich mir einen festen Zeitraum setzen, zu dem du das Thema noch mal betrachtest (überschaubar, 2-4 Wochen vielleicht). Dann siehst du, ob das Verhalten tatsächlich von Dauer ist, oder ob es sich schon erledigt hat.

    Schub hätte ich jetzt nicht bemerkt. Tatsächlich war es jetzt eine ganze Zeit lang relativ schlimm (vor allem das Schlafen, wobei das hier immer schon Thema war..), aber jetzt ist es eigentlich endlich wieder besser und es herrscht wieder Ausgeglichenheit. Auch die Umstellung auf nur einen Tagschlaf ist soweit durch und das ist natürlich auch nochmal extrem erleichternd. Allerdings sind tatsächlich die nächsten Zähne auf dem Weg, das hab ich erst nach meinem Posting hier bemerkt. Und das spielt sicher auch mit rein. Aber die Tendenz ist davon unabhängig schon länger da und hat sich immer weiter verstärkt. Heißt z.B. wenn ich da bin ist er viel unausgeglichenerund quengeliger. Selbst wenn er z.B. abends badet steht er sobald ich mit ins Bad komme am Wannenrand und reißt an meinen Klamotten / meinem Ausschnitt.





    Was du währenddessen aber auch machen kannst ist immer wieder eine Alternative anbieten je nachdem, was grade hinter dem Wunsch steckt. Hunger, Kuscheln, Langeweile.

    Tatsächlich habe ich hier zwei Schwierigkeiten. Zum erschließt sich mir der Wunsch nur selten (ok, Hunger macht er sehr deutlich, schließe ich daher in den meisten Fällen als Grund für den Stillwunsch aus). Kuscheln geht garnicht, sobald Körperkontakt herrscht will er sofort Milch. Langeweile gibt es insofern, als es natürlich Pausen gibt, in denen er z.B. von einer Beschäftigung zu einer anderen wechselt. Sieht er mich da, starrt er auf meine Brüste und will Milch. Wenn ich mich dann zu ihm setze kann es manchmal klappen, ihn mit spielen oder buchlesen abzulenken. Aber meist bleibt er bei seinem ursprünglichen Wunsch oder vergisst ihn nur ganz kurz, gerade wenn ich quasi direkt greifbar bin.
    Es ist verfahren und ich bin da schon etwas ratlos. Wenn ich ihm das Gewünschte verweigere vergisst er das nicht und reißt ständig an mir rum. Und das finde ich, vor allem in der Öffentlichkeit, extrem unangenehm.. Aber vielleicht hast du Recht Antigone, und es ist nur eine Phase... Zu wünschen wäre es. #yoga